Brandi Beasley – die brandgefährliche Offensivmaschine aus Memphis

Auf der Suche nach einer dominanten Point-Guard-Spielerin sind die Verantwortlichen bei den Eigner Angels fündig geworden. Brandi Beasley heißt das 1,68m große Powerhouse, das in der kommenden Saison und wahrscheinlich darüberhinaus die Fäden im Angriffsspiel der Angels ziehen wird. Dabei gilt die 26-Jährige als Score-First-Point-Guard, also eine Spielerin, die zunächst einmal durch ihre Fähigkeiten besticht, selbst zu punkten. Dies beherrscht Brandi auf viele verschiedene Arten. Am erfolgreichsten war sie in ihrer bisherigen Karriere, indem sie zum Korb zog, entweder aus einer Pick-and-Roll-Situation oder auch einfach indem sie ihre Schnelligkeit nutzte um an ihrer Gegenspielerin vorbeizog. Wenn diese dann in der Folge mehr Abstand halten, ist der Drei-Punkte-Wurf Bestandteil von Brandis Werkzeugkoffer.

Bei ihrem letztjährigen Engagement im tschechischen Ostrava traf sie ordentliche 33 Prozent ihrer Dreier, an ihrem renommierten College in Illinois lagen ihrer Quoten sogar im 40er Bereich. Der neue Coach der Eigner Angels Matiss Rozlapa sprach sich insbesondere wegen ihrer Explosivität für die Amerikanerin aus, aber auch wegen ihrer diversen Europa-Erfahrungen. Vor ihrem Tschechien-Abenteuer bestritt Beasley ihre Rookie-Saison im schweizerischen Winterthur und lieferte dort in allen Aspekten des Basketballspiels ab. Von ihren 41 Punkten plus 8 Rebounds und 5 Assists im Pokalhalbfinale gegen Nyon wird dort noch heute kolportiert. „Es ist uns extrem wichtig, dass unsere Leaders Erfahrung mitbringen und bereits bewiesen haben, dass sie sich an unterschiedlichen Stationen in Europa zurechtfanden,“ gibt der sportliche Leiter der Eigner Angels Martin Fürleger Einblicke in den Entscheidungsprozess. „Nördlingen soll aber nicht nur eine weitere Station in ihrer Karriere sein. Brandi kann sich durchaus vorstellen, länger im Ries zu spielen, wenn alles passt.“ Dass alles passt – dafür ist der umtriebige Basketball-Manager verantwortlich und darauf legt er auch gesteigerten Wert. Seit etlichen Wochen bastelt er mit seinem Team am bestmöglichen Konstrukt für die neue Angels-Mannschaft. Beasley soll einer der Grundpfeiler des Teams 2023-24 sein. Gleich im Erstgespräch zeigte sich die aufgeschlossene US-Amerikanerin begeistert vom Grundgedanken des Rieser Erstligisten, dass erfahrene Profis das Grundgerüst des Teams bilden und ihr Know-How an junge, motivierte und talentierte Spielerinnen weitergeben: „Das ist ja wie früher in meinem College, wo die Jungen, die bei uns Freshmen und Sophomores heißen, von den Athletinnen, die schon länger hier sind lernen. Das gefällt mir.“ Ihr Instagram-Account heißt „_heartofahooper“, ein Hinweis darauf, dass für Brandi Basketball nicht nur ein Job ist, sondern eine Herzensangelegenheit. Durchaus möglich, dass die energische US-Amerikanerin mit ihrer Spielweise auch die Herzen der Angels-Fans im Sturm erobert.

Bild: BC Winterthur

Text: Kurt Wittmann

Echtes Nördlinger Eigengewächs im Bundesliga-Kader der Angels

Die Eigner Angels können den nächsten Neuzugang vermelden, der für echte Nördlinger Basketballkenner keine große Überraschung sein dürfte. Mit Anna Löffler gelingt einem Nachwuchstalent aus den eigenen Reihen der Schritt ins Bundesligateam. Sie gilt als große Basketballhoffnung im Ries und hat sich diese Chance hart erarbeitet und völlig verdient. Anna stammt aus einer echten Nördlinger Basketballfamilie, die die Begeisterung für den Sport lebt und sich seit Jahren beim TSV engagiert. Auch sie bringt sich tatkräftig im Verein ein und ist seit der vergangenen Saison selber schon Co-Trainerin der U12-Mädels. Kein Wunder also, dass die 16-jährige Nördlingen treu bleibt und ihre Basketballkarriere nun auch bei den Angels weiterverfolgt. Dass sich diese Möglichkeit bietet, trifft sich für die Rieserin natürlich ausgezeichnet und sie weiß diese Gelegenheit zu schätzen: „Ich freue mich in meiner Heimat professionell gefördert zu werden und ich mich somit weiterentwickeln kann“.

In der vergangenen Saison schaffte Anna bereits den Sprung ins Regionalliga-Team des TSV und nutzte ihre Chance ab der ersten Minute. In einer turbulenten Saison konnte sich die Mannschaft immer auf Anna verlassen, die sich durch Teamgeist und Zuverlässigkeit auszeichnete. Mit ihren erst 15 Jahren zählte sie zu den wichtigsten Spielerinnen im Nördlinger Regio-Team und war nicht selten Top-Scorerin in der dritten deutschen Damenliga. Oftmals war sie für ihre Gegenspielerinnen unter den Körben schwer zu stoppen und zeigte sich zudem als äußerst treffsicher von der Dreierlinie. Herausstechend ist besonders die Nervenstärke, die Anna an den Tag legt. Trotz ihres jungen Alters ließ sie sich in keiner Situation verunsichern und erzielte nicht nur einmal entscheidende Punkte in spannenden Partien. Zu verdanken hat sie diese Erfolge einerseits ihrem Ehrgeiz und unermüdlichen Einsatz, andererseits den hervorragenden Trainern, die ihren Weg begleitet haben. Anna entwickelte sich in den letzten zwei Jahren unter U16-Trainer Patrick Bär und Regio-Coach Tony Imreh hervorragend und profitierte außerdem vom Basketballwissen und Engagement von Imre Szittya.

Klar, dass Anna jetzt neue Herausforderungen sucht und bereit für den Schritt in die Bundesligamannschaft ist. Ihr Potenzial haben natürlich auch die Verantwortlichen der Eigner Angels längst erkannt und möchten mit ihr die nächste Jugendspielerin bestmöglich fördern. Anna bringt Spielübersicht und Athletik mit und zeichnet sich außerdem durch ihre positive Einstellung auf dem Feld aus. Ziel der 16-jährigen ist es sich im Training mit den Profis zu beweisen und sich einige Einsatzminuten erarbeiten zu können. Doch nur auf die kommende Saison zu schauen, wäre viel zu kurz gegriffen. Coach Matiss Rozlapa soll Anna unter seine Fittische nehmen und in den nächsten drei Jahren bis zu ihrem Abitur peu-a-peu ins Angels-Team einbauen. Was danach kommt, muss zu gegebener Zeit evaluiert und gemeinsam mit ihr, ihren Eltern und eventuell den National-Trainern entschieden werden. Zunächst einmal freuen sich Verantwortliche und Fans, wieder ein waschechtes Rieser Duo im Bundesligakader zu haben.

Auch während der Sommerpause ist Anna nicht untätig und verbringt viel Freizeit in der Basketballhalle. Am kommenden Samstag ist sie außerdem beim 3×3-Turnier in Nördlingen aktiv, zusammen mit Lucy Michel, Lena Graf und Olena Vasylenko, die den Rieser Basketball-Fans aus der vergangenen Angels-Saison bekannt sein sollten. Wer Anna und ihre Teamkolleginnen also schon vorab in Aktion erleben möchte, kann am Samstagnachmittag in den Rieser Sportpark kommen und das Nördlinger 3×3-Team bei ihren Spielen um die bayerische Meisterschaft anfeuern.

Bild: Jochen Aumann

Text: Katja Gerstmeyr

Einmal Angel, immer ein Angel – Danny is back

Nach zahlreichen Abgängen können die Eigner Angels einen spektakulären Neuzugang vermelden, die genau die andere Richtung eingeschlagen hat. Danielle McCray war schon einmal ein Angel und kommt nun getreu dem Motto der Nördlinger Basketball-Frauen „Einmal ein Angel, immer ein Angel“ zurück ins Ries. Die Power Forward-Spielerin aus Florida trug das schicke Trikot aus dem Hause Owayo – übrigens seit 16 Jahren Ausrüster der Rieserinnen – bereits in der Saison 2019/20, in jener Spielzeit, in der das Team mit Leslie Vorpahl, Sami Hill und Luisa Geiselsöder die Saison auf Tabellenplatz drei abschloss und große Hoffnungen hatte, in der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden. Doch die Ambitionen der vielleicht besten Angels-Mannschaft aller Zeiten wurden von der Corona-Pandemie im Keim erstickt, weil die Saison ohne Play-Offs abgebrochen wurde. Der Kontakt zu McCray ist während und nach der Corona-Zeit nie abgebrochen, zu einem weiteren Engagement kam es allerdings nicht. Im Gegenteil, in der Saison 2020/21 lief die athletische Flügelspielerin für TK Hannover aufs Spielfeld und trug einen Großteil zu einer unvergessenen Niederlage der Angels in Niedersachsen bei. Ihre 29 Punkte und 14 Rebounds manifestierten die 83:90-Niederlage nach zwei Verlängerungen, bewiesen aber auch was für eine professionelle Einstellung McCray auszeichnet. „When you cannot beat them, sign them,“ lautet ein Merksatz aus dem Handbuch für Sportdirektoren. „Wenn du sie nicht besiegen kannst, engagier sie,“  folgte Martin Fürleger, Sportdirektor der Eigner Angels, prompt dem allseits bekannten Leitspruch. Als sich die Gelegenheit abzeichnete, dass McCray verfügbar sein könnte, griff er zu. Dass die mittlerweile 30-jährige Modell-Athletin gute Erinnerungen an Nördlingen hat, war bei den Vertragsverhandlungen nicht unbedingt hinderlich. Zusammen mit der erst kürzlich verpflichteten Power-Forward-Spielerin Erika Davenport könnte McCray ein bemerkenswertes Duo unter den Körben bilden. Obwohl sich beide Spielerinnen von ihrer Statur und ihrer Spielweise sehr ähneln, hofft die sportliche Leitung dass das US-Flügel-Duo sich gut ergänzt. Die Erfahrung der beiden Amerikanerinnen wird dem ansonsten sehr jungen Angels-Team auf jeden Fall gut tun. Nördlinger Frühaufsteher, die zudem im Fit-for-Life-Studio trainieren, werden die beiden Fitness-Freaks häufig zu früher Stunde dort antreffen, sobald sie Ende August im Ries eingetroffen sind. Der Vollständigkeit halber seien auch noch McCrays Engagements in Australien bei den Goldfield Giants, in Puerto Rico und bei einem Sonderformat genannt AU in Las Vegas erwähnt, wo sie ausnahmslos gute Leistungen ablieferte. Mit all ihrer Erfahrung und Athletik wird Danny McCray auch in der neuen Angels-Saison ein Eckpfeiler des Teams von Coach Matiss Rozlapa sein.

Bild: Martin Fürleger

Text: Kurt Wittmann

Eigner Angels angeln sich ein 19-jähriges Ausnahmetalent

Basketball-Experten ist der Name Nicole Brochlitz schon seit einigen Jahren ein Begriff. Bereits mit 15 debütierte die gebürtige Dresdnerin bei den Chemcats Chemnitz in der 2. Bundesliga und machte anschließend sowohl in den Chemnitzer Mannschaften (2. Bundesliga, Regionalliga und WNBL) als auch als in den Nationalteams des Deutschen Basketballbundes nachdrücklich auf sich aufmerksam. In der vergangenen Saison wagte sie den großen Sprung in die 1. DBBL zum TK Hannover und wurde dort Pokalsieger sowie deutscher Vizemeister. In der kommenden Spielzeit will sie nun ihre Karriere bei den Eigner Angels Nördlingen fortsetzen.

Bei den Angels-Verantwortlichen sieht man die Verpflichtung des mittlerweile 19-jährigen Ausnahmetalents als absoluten Glücksfall. „Nicole ist eines der herausragenden Talente, die wir in Deutschland haben. Wir sind froh, dass sie sich für uns entschieden hat, obwohl beinahe jeder DBBL-Verein an ihr Interesse hatte“, sagt der Sportliche Leiter Martin Fürleger. „Geködert“ habe man die aktuelle U19-Jugendnationalspielerin mit der Aussicht auf viel Spielzeit, denn im künftigen Kader sei keine der Profi-Akteurinnen für die Position eins vorgesehen, auf der sich Brochlitz am wohlsten fühlst. „Dabei ist mir natürlich klar, dass ich mir die entsprechenden Einsatzzeiten durch gute Trainingsleistungen erst erarbeiten muss“, weiß die 1,70 Meter große Sächsin.

Ausgiebig zum Einsatz zu kommen, erklärtes Ziel jeder Leistungssportlerin, ist Nicole Brochlitz beim TK Hannover nicht gelungen. „Die Ausgangslage war ursprünglich, dass sich die neu zusammengestellte Mannschaft erst einmal finden und jede Akteurin ausreichend Spielzeit bekommen sollte“, erzählt Brochlitz im Gespräch mit unserer Zeitung. Dann habe die Mannschaft unter Headcoach Sidney Parsons (in Nördlingen wohlbekannt) in der ersten Saisonhälfte überraschend fast alle Spiele gewonnen und die Ansprüche seien rasant gestiegen, sodass fast nur noch die Profis auf den Positionen eins und zwei zum Einsatz gekommen seien. Die Dresdnerin erzielte in ihrer DBBL-Debütsaison in 13 absolvierten Spielen durchschnittlich 2,4 Punkte bei Einsatzzeiten zwischen dreieinhalb und 13 Minuten. In der Saison davor zählte sie im Trikot der Chemcats Chemnitz mit 14,2 Punkten im Schnitt zu den Top-Scorerinnen der 2. DBBL Nord.

 In der Nachwuchs-Bundesliga WNBL wurden die Chemcats deutscher Vizemeister und Brochlitz wurde zur wertvollsten Spielerin (MVP) der Saison gekürt.

International feierte Nicole Brochlitz im vergangenen Jahr ihren bislang größten Erfolg, als sie mit dem deutschen Team den starken vierten Platz bei der U18-Europameisterschaft belegte. In dieser Woche bereitet sie sich beim gemeinsamen Lehrgang der U19- und U20-Nationalmannschaft in der Sportschule Kienbaum auf die U19-Weltmeisterschaft vom 15. bis 23. Juli in der spanischen Hauptstadt Madrid vor. Dort trifft Deutschland in der Vorrunde des Sechzehner-Feldes auf Mali, Chinese Taipeh und die USA, auch im weiblichen Basketball stets das Maß aller Dinge. „Auf dieses Spiel freue ich mich ganz besonders“, sagt die 19-Jährige, die ihre eigenen Stärken im Wurf und in der Defense sieht. Darüber hinaus kreiert sie besonders gerne Wurfgelegenheiten für ihre Mitspielerinnen – eine echte Teamplayerin also, auf die sich die Eigner Angels da freuen dürfen.

Nicole Brochlitz wird in Nördlingen neben ihrem Basketball-Engagement ihr Fernstudium „Gesundheitsmanagement“ beim IST-Studieninstitut Düsseldorf fortsetzen. Mit ihrem neuen Trainer Matiss Rozlapa, der als akribischer Ausbilder junger Spielerinnen gilt und Brochlitz von einigen Jugendländerspielen her kennt, hat sie bereits telefoniert. Sie gibt zu: „Der Trainer hat bei meiner Entscheidung für Nördlingen eine wichtige Rolle gespielt.“ Gute Aussichten also, dass die Hoffnung des Sportlichen Leiters Martin Fürleger in Erfüllung geht: „Wir sehen in Nicole einen wichtigsten Baustein unseres Teams nicht nur für die nächste Saison, sondern auch für die kommenden Jahre.“ Fürlegers Vision: „Wir bilden sie so gut aus, dass sie in zwei, drei Jahren für die deutsche A-Nationalmannschaft aufläuft.“

Jenes Team also, dass vor kurzem mit Rang fünf bei der Europameisterschaft und der damit verbundenen Chance auf die Olympia-Qualifikation für Furore gesorgt hat.

Bild: FIBA Basketball

Text: Robert Milde

Erika Davenport – Miss Zuverlässig

Erika Davenport gilt als „Miss Zuverlässig“. Sie will in der kommenden Saison bei den Eigner Angels ihren Ruf unter Beweis stellen und unter den Körben abliefern. Abgeliefert hat die in Michigan, USA, geborene Power-Forward-Spielerin überall, wo sie gespielt hat, ob in ihrem NCAA1-College Marquette, für das sie fünf Jahre lang auflief oder danach in ihrer Europa-Rookie-Saison in Schweden oder auch zuletzt beim finnischen Topclub ToPo. Überall legte die 26-jährige zweistellige Punkte auf und griff immer um die 10 Rebounds ab, in Finland zuletzt 12,8 pro Spiel. 65 mal ging sie aus einem Pflichtspiel und die Statistik wies ein Double-Double für sie auf, also zweistellige Punktausbeute und eine zweistellige Anzahl von Rebounds. Obwohl sie mit 1,83m für eine Centerspielerin nicht gerade groß ist, weiß die US-Amerikanerin ihren Körper gut einzusetzen und verfügt über ein gutes Timing. Der neue Angels-Coach Matiss Rozlapa sagt dazu: „Wir brauchen keine extra-große Centerin. Beweglichkeit, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit sind mir viel wichtiger. Erika kann auf der großen Position verteidigen. Das ist entscheidend für mich.“

Im Konzept des neuen Angels-Teams kommt Erika Davenport die Rolle zu, den jungen Spielerinnen, die man entwickeln möchte, die Erfahrung und Stabilität zu geben, die diese zwangsläufig nicht haben können. Um in der ersten Liga mithalten zu können, müssen die sogenannten Import-Spielerinnen entsprechende Qualität mitbringen und die hat Davenport zweifelsohne. Als jüngstes von sechs Kindern hat Erika früh gelernt, sich durchzusetzen. Obwohl sie zunächst körperliche Nachteile hatte, weil sie als Frühchen zur Welt kam, steigert sie sich im Laufe ihrer Highschool-Karriere, so dass das renommierte Marquette-College auf sie aufmerksam wird. In den Annalen des Universitäts-Teams ist Davenport mehrfach verzeichnet und gehört zum illustren Kreis namhafter Spielerinnen. Einzelne Spitzenleistungen wie zum Beispiel ihre 23 Rebound im Match gegen Georgetown sind zur Uni-Legende geworden. Die sportlich Verantwortlichen bei den Eigner Angels hoffen, dass Davenport auch in Nördlingen zur Legende wird und nicht nur für eine Saison das Angels-Trikot trägt. Die grundsätzliche Bereitschaft dazu, hat sie in den der Verpflichtung vorausgehenden Interviews signalisiert. „Es ist an der Zeit auch auf den ausländisch besetzten Positionen wieder Kontinuität reinzubekommen. So wie es uns bei Sami Hill oder in früheren Jahren mit Amanda Rego oder Morgan Henderson gelungen ist, muss eine Import-Spielerin mehrere Jahre bleiben, damit sie bei Fans und Sponsoren einen gewissen Identifikationswert hat,“ gibt sportlicher Leiter Martin Fürleger Einblick in seine saisonübergreifenden Planungen. „Erika Davenport könnte zur nächsten Leitfigur der Angels werden. Wir sind sehr gespannt und freuen uns über ihre Verpflichtung.“

Bild: Marquette University

Text: Kurt Wittmann

Lisa Bertholdt ist der erste Neuzugang bei den Eigner Angels

Nachdem bereits recht bald der Verbleib von Deutsch-Französin Mariam Haslé-Lagemann und der Oettingerin Lucy Michel feststand, wurden die Fühler schon früh nach Verstärkung für das Team der Eigner Angels ausgestreckt. Obwohl der Nördlinger Standort mit den kleinsten Etat der Liga hat und durch die fehlende Universität für junge deutsche Spielerinnen nicht besonders attraktiv ist, konnte genau eine solche wertvolle Stütze schnell gefunden werden:

Mit Lisa Bertholdt kommt eine junge, aber dennoch international erfahrene Spielerin ins Ries. Auf die Frage, weshalb sie sich gerade für Nördlingen entschieden hat, meint sie:

„Nach drei Jahren in der zweiten Liga bin ich bereit für eine neue Herausforderung.  Der Wechsel nach Nördlingen ist für mich die perfekte Möglichkeit, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. Ich schätze den Verein sehr, da er großen Wert auf die Entwicklung deutscher Spielerinnen, aber auch auf die familiäre und gemeinschaftliche Atmosphäre innerhalb des Vereins legt.“

Genau diese Vorteile versucht das Recruiting-Team der Angels immer wieder auszuspielen, um die Standortnachteile der Nördlinger Kleinstadt auszugleichen. Das Konzept geht offenbar auf, denn blickt man auf die Historie des Kaders, zeigt sich, dass der Hauptrundenvierte der letzten Saison immer wieder namhafte Spielerinnen aus der ganzen Welt, aber auch aus Deutschland anlocken konnte, die national wie international bereits große Erfolge feierten. Jüngst stellten die Nördlinger zwei ehemalige Angels, die mit der Nationalmannschaft in Ljubljana die Europameisterschaft bestreiten.

Lisa Bertholdt, kleine, aber genauso große Schwester von BC Marburg-Urgestein Marie Bertholdt, kommt vom Zweitligakontrahenten der QOOL Sharks Würzburg ins Ries und soll für ordentlich Power unter dem Korb sorgen. Mit ihren 1,83m, ordentlich High School-Erfahrung und amerikanischem Basketball im Rücken brachte es die Fünfundzwanzigjährige in der letzten Saison auf durchschnittlich 12,2 Punkte pro Spiel und sammelte dabei zusätzlich 9,2 Rebounds ein. Diese Stats sicherten ihr nicht nur reihenweise Top10-Plätze in den Liga-Rankings, sondern sorgte auch für Aufsehen beim Recruiting Team der Angels. Martin Fürleger, sportlicher Leiter der Angels, äußert sich optimistisch und erwartungsvoll zur Rolle der jungen Centerin:

„Lisa wird uns auf den großen Positionen unterstützen. Sie bringt eine gute basketballerische Ausbildung aus den USA und Würzburg mit, besitzt die notwendige Körperlichkeit und glänzt auch mit ihren kämpferischen und ehrgeizigen Charaktereigenschaften. Ich erwarte von Lisa, dass sie schnell das höhere Niveau der ersten Liga adaptieren kann und uns spielerisch auf und mit ihrer natürlichen Führungspersönlichkeit auch neben dem Platz weiterhelfen wird.“

Die in den USA geborene deutsch-amerikanische Masterabsolventin hat einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben und möchte auch beruflich in Nördlingen einsteigen. All das zeigt, welchen Schritt die Angels mit ihrer neuen Verpflichtung gehen wollen. Somit ist das erste Puzzlestück zu den beiden Weiterverpflichtungen der vergangenen, erfolgreichen Saison gefunden, was durchaus auch den Start des angekündigten Richtungswechsels der Spielstruktur mit Fokus auf deutschen Spielerinnen erkennen lässt und Freude auf mehr macht.

Bild: Martin Fürleger

Text: Nils Gerstmeier

Eigner Angels gehen neue alte Wege

Nach ihrer 15. Bundesliga-Saison in Folge, die mit dem 4. Platz am Ende der regulären Saison sportlich erfolgreich war, steht den Eigner Angels eine fast komplette Umstrukturierung bevor. Sämtliche Personal-Entscheidungen unterliegen der Vorgabe, dass der Club sich wieder auf seine Grund-Philosophie rückbesinnen will, in der die Förderung und Ausbildung junger, insbesondere deutscher Talente im Vordergrund steht. Dementsprechend wurde, wie berichtet, auch der neue Angels-Übungsleiter ausgewählt. Der Lette Matiss Rozlapa gilt als ausgesprochener „Development-Coach“, der Spielerinnen individuell ausbildet, ihnen Spielminuten und Verantwortung gibt und sie dadurch fördert.

Überzeugt von den Qualitäten des neues Trainers und begeistert von der Neu-Ausrichtung der Angels gaben zwei Spielerinnen des letztjährigen Kaders ihre Zusage für die kommende Saison. Die Deutsch-Französin Mariam Haslé-Lagemann sieht der Zusammenarbeit mit Coach Rozlapa gespannt und positiv entgegen. In der vergangenen Spielzeit steigerte die in Mali geborene Athletin ihre durchschnittliche Spielzeit auf über 14 Minuten, hatte aber auch in ihrer mittlerweile zweiten Saison im Angelstrikot Verletzungsprobleme und konnte nicht an allen Spielen mitwirken. Die 1,80m große Modell-Athletin bestach bislang hauptsächlich mit ihren Qualitäten in der Verteidigung. Im neuen Angels-Team soll sie aber nicht als Defense-Spezialistin abgestempelt werden und arbeitet deshalb während des Sommers an ihren offensiven Fähigkeiten. Auch eine Erweiterung ihres Skill-Sets und damit einhergehend ein Einsatz auf der korbnahen Position Vier ist im Gespräch mit dem neuen Angels-Coach angedacht worden. Die Rolle des Team-Kükens ist jedenfalls passé. Im neuen Angels-Team gilt Haslé-Lagemann als arrivierte Spielerin. Dementsprechend steigen auch die Erwartungen an die Tochter einer deutschen Mutter und eines französischen Vaters, was der ehrgeizigen 22-Jährigen nicht unrecht ist. „Ich habe das Gefühl, Coach Matiss baut auf mich. Ich möchte unter ihm eine konstante Saison spielen und mich in allen Belangen des Basketballs steigern.“

Neben Haslé-Lagemann kann Martin Fürleger als verantwortlicher sportlicher Leiter auch das Nördlinger Eigengewächs Lucy Michel als zweite Weiter-Verpflichtung vermelden. Auch diese zweite Personalie passt hunderprozentig zur Neu-Ausrichtung des Teams und auch hier spielte die Neubesetzung des Trainers eine wichtige Rolle, versprach der Lette zwar keine konkreten Spielminuten. Sein Bekenntnis zur Förderung junger deutscher Spielerinnen aber traf auf offene Ohren bei der 19-jährigen Oettingerin. Wie ernst es Fürleger damit ist, unterstreicht er mit der Aussage, Lucy Michel als Back-Up auf der Position Zwei fest einzuplanen und hier auch keine Ausländerin zu verpflichten. „Lucy ist nach ihrer Rookie-Saison in der 1.Liga fester Bestandteil unseres 10er Kaders und wird sich durch ihren Fleiß und ihren Ehrgeiz ihre Spielminuten erkämpfen. Da bin ich mir ganz sicher. Daneben kann sie dank einer Doppel-Lizenz auch beim Kooperationspartner TSV Nördlingen in der Regionalliga als Führungsspielerin eine ganz andere Rolle einnehmen.“

Alle anderen Spielerinnen des letztjährigen Kaders werden wohl nicht mehr im Angels-Trikot auflaufen, was unter anderem auch finanzielle Gründe hat. Die Vorstandschaft und das Management bedankt sich bei allen Spielerinnen, ganz besonders bei jenen, die mehr als ein Jahr in Nördlingen gespielt haben, allen voran Sami Hill, die in den letzten fünf Jahren zum Liebling der Fans und zu einer Identifikatonsfigur des Rieser Erstligisten geworden war. Die Kanadierin wird unter den vielen ihr vorliegenden Angeboten eines auswählen, das es ihr ermöglicht, sich für die olympischen Spiele 2024 in Paris zu empfehlen. Neben den beiden finnischen Nationalspielerinnen Koskimies und Pounds, die sich nach zwei Jahren für einen Abschied aus dem Ries entschlossen, zieht es dem Vernehmen nach auch die Nördlingerin Johanna Klug ins Ausland. Viel Arbeit also für die sportliche Leitung der Eigner Angels, die aber zunächst einmal allen ehemaligen Angels viel Erfolg und Glück für deren sportliche und private Zukunft wünscht und gleichzeitig durchblicken lässt, dass die ersten Neuverpflichtungen kurz vor Vertragsabschluss seien. Man könne zeitnah die ein oder andere Personalie veröffentlichen. Wir werden berichten.

Bild 1: Michael Soller

Bild 2: Jochen Aumann

Text: Thomas Lambertz

Das ist der neue Coach auf der Bank der Eigner Angels Nördlingen

Die Imreh-Nachfolge am Spielfeldrand der Eigner Angels Nördlingen ist geklärt: Matīss Rožlapa aus Lettland hat sich gegen eine große Anzahl von Mitbewerbern durchgesetzt und soll die Rieser Basketballerinnen zu neuen Höhen führen. Trotz seiner Jugend hat der Neue einige Erfahrung – und eine Philosophie, die den Angels-Verantwortlichen genau ins Konzept passt.

Die Rieser haben am vergangenen Wochenende einen Dreijahresvertrag mit Matīss Rožlapa unterzeichnet. Dazu kam der junge Trainer nach Nördlingen und hat sich bei der Gelegenheit auch gleich mal umgesehen. „Er hat gesagt, dass es ihm hier total gut gefällt. Er kommt selber aus einer Kleinstadt und hat sich sofort wohlgefühlt“, sagt Martin Fürleger, Sportlicher Leiter der Eigner Angels. Rožlapa (gesprochen: Roaschlapa) stammt aus Mārupe, einer 20.000-Einwohner-Kleinstadt nahe Riga. 

Neuer Angels-Trainer Rožlapa: Jung und doch erfahren

Matīss Rožlapa hat relativ früh die Trainerkarriere eingeschlagen. 2013 begann er im Alter von 21 Jahren als Basketballtrainer und absolvierte verschiedene Stationen, trainierte sowohl Männer- als auch Damenteams. Von 2018 bis 2020 war er beim EuroLeague-Team TTT Riga als Assistenztrainer – die EuroLeague entspricht im Frauen-Basketball in etwa der Champions League im Fußball. Seit 2020 trainierte er den zweiten Club in Riga, die Universitätsmannschaft RSU, als Cheftrainer. Mit dieser holte er in seiner ersten Saison den dritten Platz und danach zwei zweite Plätze, wobei sein Team immer gegen TTT den Kürzeren zog.

Für Rožlapa ist es das erste Auslandsengagement, auch wenn er durch seine Tätigkeit bei TTT Riga schon über internationale Erfahrung verfügt. Zusätzlich hat der junge Lette auch schon die Jugend-Nationalmannschaften U16 bis U20 von Lettland trainiert, aktuell ist er Assistenztrainer der lettischen A-Nationalmannschaft und U16-Headcoach. 

Kontakt zur Angels-Führung besteht schon länger

Fürleger erläutert, wie man auf Rožlapa kam: „Ich bin mit Matīss schon relativ lange in Kontakt, er hatte vergangenes Jahr von sich aus schon angefragt, ob wir einen Trainer suchen. Diesmal kam der Kontakt über einen Agenten zustande.“ Nach der Trennung von Ajtony Imreh sei eine immense Resonanz gekommen, über 30 Trainerinnen und Trainer wollten die Mannschaft übernehmen. Aus Deutschland und dem ganzen europäischen Ausland habe es Anfragen gegeben, sagt Fürleger, zum Beispiel aus Frankreich, Italien, Spanien und Finnland. „Wir hätten uns einen deutschen Trainer gewünscht, aber am Ende geht es um die Qualität“, so der Angels-Boss. Im internen Ranking, das von Martin Fürleger und seinem wieder stärker engagierten Vorgänger Kurt Wittmann erstellt wurde, habe sich Rožlapa als Wunschtrainer herauskristallisiert. „Wir sind am Ende ganz klar bei Matīss herausgekommen“, so Fürleger.

Entscheidend sei unter anderem gewesen, dass Rožlapa von Anfang an Bereitschaft signalisiert habe, die Philosophie des Vereins zu tragen: junge Spielerinnen einsetzen und ausbilden. Schon in Riga habe er mit 19 und 20 Jahre alten Spielerinnen gearbeitet und wurde mit ihnen Zweiter – „da wollen wir auch hin“, sagt Fürleger. Deshalb gelte der Vertrag auch gleich für drei Jahre: Der Neue soll die Zeit bekommen, das Projekt auch umzusetzen. „Wir haben wirklich ein sehr gutes Gefühl mit ihm, er ist ein guter Kommunikator und Motivator, aber hat auch viel Expertise trotz seines jungen Alters“, so Martin Fürleger. Man habe im Vorfeld unter anderem mit aktuellen lettischen Nationalspielerinnen über den Trainer gesprochen, die schon in Deutschland gespielt haben, und nur positive Rückmeldungen bekommen. 

Dass die Trainerfrage geklärt ist, ist auch wichtig für die Verhandlungen mit neuen Spielerinnen. An dieser Front gebe es aktuell noch nichts zu vermelden, weil Spielerinnen eben erst wissen wollen, wer der Trainer ist. „Das müssen wir zeitnah anschieben, weil das Zeitfenster von Matīss, sich vorzubereiten, ist wegen den Nationalmannschaften auch einigermaßen eng.“ 

Rožlapa wird weiter Nationalmannschaften coachen

Rožlapa wird demnächst mit der lettischen A-Nationalmannschaft an der Frauen-Europameisterschaft teilnehmen, dann folgt die U16-EM, erst danach geht es für ihn nach Nördlingen. Am 25. August soll der neue Trainer ankommen. Seine Engagements mit den Nationalmannschaften bleiben auch in Zukunft bestehen, weil die entsprechenden Turniere zwischen den DBBL-Spielzeiten stattfinden. Ein kompletter Umzug ist vorerst auch nicht geplant, da Rožlapas Partnerin in Lettland berufstätig ist. Entsprechend wird der Lette nur während der Saison im Ries weilen.

Bild: Martin Fürleger
Text:
Maximilian Bosch (Rieser Nachrichten)

Angels und Coach Ajtony Imreh gehen getrennte Wege

Am letzten Freitag ging die Saison der Basketball-Bundesliga-Mannschaft Eigner Angels Nördlingen abrupt zu Ende. Im Vorfeld hatten die verantwortlichen Vorstände und Trainer Ajtony Imreh bereits Gespräche geführt und waren übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Nach vier erfolgreichen Jahren in Nördlingen, in denen der Ungar die sportlichen Fäden beim mittlerweile einzigen bayerischen Erstligisten zog, fanden beide Seiten, dass es an der Zeit sei, sich neu zu orientieren. Imreh führte das Team zwei Mal unter die vier besten Vereine Deutschlands. Beim ersten Mal verhinderte die Pandemie den möglichen Griff nach Medaillen in Meister- und Pokalrunde, nachdem die Saison vorzeitig abgebrochen wurde. In der laufenden Saison gelang es ihm, seine Angels auf den Tabellenplatz vier nach der regulären Saison zu führen. Die Vorstandschaft und die sportliche Leitung der BG Donau-Ries bedanken sich bei Ajtony Imreh für seine Arbeit mit dem Angels-Team, die von sportlichem Ehrgeiz und Leidenschaft geprägt war und wünschen ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Saisonende für die Eigner Angels!

Sie hatten sich so viel vorgenommen, doch es sollte einfach nicht sein. Nach einer enttäuschenden Niederlage gegen Osnabrück am letzten Sonntag wollten die Eigner Angels diesmal alles besser machen und die Play-Off-Serie zurück nach Nördlingen holen. Letzten Endes musste das Team um Headcoach Ajtony Imreh aber die Cleverness und die geschlossene Teamleistung der Nordlichter anerkennen. Trotz einer hervorragenden Einzelleistung von Anissa Pounds verlieren die Eigner-Girls auch das zweite Spiel der Viertelfinalserie mit 65:75 und beenden somit schlagartig die Saison. Eine Saison, in der man über weite Strecken im oberen Drittel der Tabelle rangierte, zum Teil überragende Auftritte an den Tag legte – man erinnere sich an den Heimsieg gegen Keltern – und am Ende auf einen fast sensationell zu nennenden vierten Tabellenplatz abschloss. Dass es trotzdem wieder  nicht zum Einzug ins Halbfinale gereicht hat, mag verschiedenste Ursachen haben. Fakt ist, dass die Leistungskurve der Angels nach einem brillanten Hoch im Februar sich deutlich nach unten neigte, während andere Teams, zum Beispiel Osnabrück, sich zu steigern wussten.

Doch zunächst zum Freitag-Abend-Spiel in Osnabrück, dessen Geschichte relativ schnell erzählt ist.

Früh im Spiel gelang Anissa Pounds ein Dreier zum 7:6 und der wirkte wie eine Erlösung für alle Angels-Fans und auch für sie selber, nachdem sie in Game One nichts getroffen hatte. Kurz danach schickte die Finnin noch einen Distanztreffer durch die Osnabrücker Reuse und die Gäste waren im Spiel. Doch die Panthers hatten ja noch ihre Allzweckwaffe Frieda Bühner, die bereits im Hinspiel nicht zu stoppen war. Das Osnabrücker Ausnahmetalent sorgte für eine knappe 18:15-Führung zur Viertelpause. Den Gastgeberinnen gelang es sogar, diese in den zweistelligen Bereich auszubauen zum Zwischenstand von 30:20. Wer gedacht hatte, die Angels würden jetzt abreißen lassen, hatte wohl vergessen, dass Pounds ihr Wurfhändchen wieder gefunden hatte. Fünf von sieben Wurfversuchen fanden in der ersten Halbzeit ihr Ziel und im Verbund mit Johanna Klug, die sich in der Zone mehrfach gut durchsetzen konnte, gelang erneut der Umschwung. Mit 37:35 für die Angels  ging es in die Halbzeitkabine. Im dritten Abschnitt wechselte die Führung quasi im Minutentakt. Während Osnabrück hauptsächlich mit ihren großen Spielerinnen unter dem Korb punktete, konnten die Angels weiterhin auf Pounds bauen. In einer so eng geführten Partie erscheint ein 5-Punkte-Vorsprung schon fast wie eine Vorentscheidung. Minutenlang stand es im letzten Abschnitt 57:52 für die Gastgeberinnen, die sich Punkt für Punkt wie das legendäre Eichhörnchen zusammensammelten, während Hill und Co zu einfallslos und fehleranfällig agierten. Die Zeit lief gegen die Angels. Als die Kanadierin schließlich bei einer Offensivaktion ihr fünftes Foul beging, war dem Gästeteam der Kopf genommen und die mögliche Aufholjagd zum Scheitern verurteilt. Co-Kapitänin Koskimies stemmte sich als einzige noch merklich gegen die sich anbahnende Niederlage, aber auch sie konnte den Mißerfolg und das frühe Saisonaus nicht verhindern.

Eine überragend treffende Pounds war einfach zu wenig um gegen ein Osnabrücker Team, das sich auf ihre fünf deutsche Stützen Bühner, Eichmeyer, Reichert, Strozyk und Brennecke verlassen konnte, zu gewinnen. Gratulation an die Panthers, die verdient ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Für die Eigner Angels ist die Saison hiermit beendet. Es gibt viel zu analysieren und zu lernen aus dieser Spielzeit um die richtigen Weichen für die nächste Saison zu stellen, die mittlerweile 16. Saison in Folge in der 1. Bundesliga. Dies allein kann man trotz des bitteren Saisonendes als positives Fazit vermelden.

In Osnabrück spielten: Chelsea Waters, Laken James (2), Olena Vasylenko (n.e.), Elina Koskimies (13), Samantha Hill (7), Johanna Klug (11), Mariam Haslé-Lagemann, Anissa Pounds (30, 8 von 12 Dreier), Lea Favre (2).

Wurfquote Zweier: 13 von 36  (36%)

Dreierquote:  8 von 20 (40%)

Freiwürfe:   15 von 17  (88%)

Bild: Benedikt Lasser
Text:
Kurt Wittmann


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