Autor: Nils Gerstmeier

PlayOffs, Baby! Und Nearle ist dabei! Gegner? Osnabrück! Osnabrück, schon wieder?! Schon wieder.

Bereits zum fünften Mal treffen die beiden Ligakontrahenten und Tabellennachbarn der 1. Damen Basketball Bundesliga aufeinander, was eher das Gefühl von Finalserie verbreitet als den Auftakt der Play Offs. Doch in genau diese starten die Eigner Angels am kommenden Sonntagnachmittag – und das mit realistischen Aussichten auf Erfolg. Durch den vierten Tabellenplatz nach dem Abschluss der Hauptrunde genießen die Nördlingerinnen Heimrecht, das heißt bei einem möglichen 1:1 in der „best of 3“ Serie würde das dritte und entscheidende Spiel erneut in der Hermann-Keßler-Halle ausgetragen und der frischgebackene Pokal-Vizemeister aus Osnabrück müsste dann für das siebte Aufeinandertreffen in dieser Saison zum fünften Mal den langen Weg quer durch Deutschland nach Nördlingen auf sich nehmen.

Bei der Frage, wie solch ein Kuriosum zustande kommen kann, lohnt ein Blick in die Ergebnishistorie. Noch vor dem Start der Saison hatten die Panthers aus Osnabrück für das Vorbereitungsturnier, den Angels-Cup, zum ersten Mal im Ries gastiert und nahmen den Pokal prompt mit. Dann folgte der Liga- und Pokalalltag mit lauter Nördlinger Heimspielen, die allesamt verlorengingen, bis dann beim vierten Anlauf nicht nur der Rückrundensieg in Osnabrück gelang, sondern auch der direkte Vergleich gewonnen werden konnte, der dafür sorgt, dass die Angels trotz Punktgleichheit vor den Panthers stehen. Konsequenz bekannt.

So trägt es sich also nun zu, dass sich die Dauerrivalen der Liga erneut begegnen, mit dem Ziel möglichst rasch zwei Siege gegen den Gegenüber zu erspielen. Gelingt dies, ist der Weg frei in die Halbfinals, die wahrscheinlich gegen den Pokalsieger und Tabellenersten aus Hannover ausgetragen werden, welche durch ihre Pole-Position in der Tabelle in jeder Play Off-Serie Heimrecht genießen. Die Verlierer der Halbfinals spielen dann in einem Hin- und Rückspiel um die Bronzemedaille, was bedeutet, dass die Angels, bei einem Weiterkommen in die nächste Runde auf jeden Fall um eine Medaille spielen werden, was auch das ausgeschriebene Ziel der Mannschaft ist.

Doch wen erwartet Nördlingen am Sonntag? Obwohl Osnabrück bestens bekannt scheint, hat sich das Team doch entscheidend verändert. Mit Frieda Bühner und Jenny Strozyk hat es zwei Rückkehrerinnen, die das Team tragen. Mit fünf weiteren Deutschen dürfte Osnabrück das Leitbild in der ersten Liga sein, was Nachwuchsförderung von deutschen Spielerinnen angeht. Noortje Driessen, Stella Tarkovicova, Aldona Morawiec und Paisley Johnson komplettieren das Team und sind wichtige Stützen und Punktelieferanten. Die Ausgeglichenheit des Osnabrücker Teams macht sich bemerkbar, sind sie doch die einzige Mannschaft, die den Tabellenführer aus Hannover gleich doppelt schlagen konnten. Nur vergangenen Sonntag zog man im Pokalfinale den Kürzeren.

Die Gastgeber aus Nördlingen müssen hingegen auf eine nicht sehr erfolgreiche jüngere Vergangenheit zurückblicken. Aus letzten drei Ligaspielen konnte keines gewonnen werden, was größtenteils auf die offensive Harmlosigkeit zurückzuführen ist. Dass sich die Angels vor allem dahingehend werden steigern müssen, ist auch Tony Imreh bekannt, für den es ebenso die ersten Play Offs mit den Angels sind, musste die Saison 2020 wegen Corona abgebrochen werden, wodurch der dritte Platz der Nördlingerinnen unbelohnt blieb.

Nun sind aber alle Augen auf Sonntag gerichtet, wenn in der HKH um 16:00 Uhr der Ball wie üblich zum Jump Ball hoch geworfen wird und hoffentlich eine erneut pickepackevolle Halle richtig Stimmung macht, denn schließlich geht es um nichts anderes als die Deutsche Meisterschaft! Und eines ist bereits jetzt sicher: Gewinnt Nördlingen am Sonntag, gibt es noch mindestens ein weiteres Spiel in der Hermann-Keßler-Halle!

Dauerkarten haben keine Gültigkeit in den Play Offs, die reservierten Plätze sind jedoch weiterhin für die Dauerkartenbesitzer freigehalten, die an der Tageskasse nur ein Ticket für ihren gewohnten Platz erwerben müssen.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

Business Cup am 19.03.2023

Es ist wieder soweit! Der Business Cup geht am 19.03.2023 in seine sechste
Runde! Nach dreijähriger Pause heißt es endlich wieder “Leute, lasst die Arbeit
sein, Business Cup ist heut’!”, denn an diesem Sonntag wird der Spieß einmal
umgedreht und unsere Angels sorgen für ein tolles Basketball-Turnier für
jedermann.


In der altehrwürdigen Hermann-Keßler-Halle werden auf bis zu vier Spielfeldern
gleichzeitig Hobby-Mannschaften bestehend aus Firmen, Ämtern, Schulen und
anderen Organisationen aus der ganzen Umgebung gegeneinander um den
heißbegehrten Titel antreten. Der Spaß steht im Vordergrund und für Versorgung
am Spielfeldrand und hinter der Theke stehen dabei unsere Spielerinnen
tatkräftig zur Verfügung – basketballerisches Fachwissen und ein kulinarisches
Angebot sind also garantiert.


Zur Anmeldung beachten Sie bitte das unten eingefügte Dokument und schicken es bis
spätestens 03.03.2023 ausgefüllt an businesscup.angels@gmail.com. Zum
weiteren Informationsaustausch kann gerne auch dieser Emailkontakt verwendet
werden. Wir freuen uns, Sie dann ab 09:00 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle
begrüßen zu dürfen!


Text:
Nils Gerstmeier

Eigner Angels kehren sieglos von den Sternen zurück

Die beste Nachricht für Keltern zuerst: Goran Lojo bleibt Trainer der Rutronik Stars. Mit dem Sieg gegen die Eigner Angels muss der Trainer des bosnischen Damennationalteams die Segel noch nicht streichen. Mit (18:20), (18:9), (19:15) und (18:10) verlieren die Rieserinnen das zweite Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten mit 54 zu 73 und damit auch den direkten Vergleich.

Das Spiel startete am ungewohnten Mittwochabend ganz nach dem Geschmack des mitgereisten und zugeschalteten Nördlinger Anhangs. Immer wieder wurde die Spielerin im Post-Up gesucht und gefunden. Selbst Laken James konnte als typischer Pointguard frech unter dem Korb abschließen. Nach dem vierten Turnover der Gastgeberinnen und zwei weiteren Punkten zum 13:7 aus Nördlinger Sicht durch Leá Favre sah sich Goran Lojo, Kelterns neuer Trainer, nach gut fünf gespielten Minuten zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Elina Koskimies, die das Spiel mit einem lupenreinen Dreier eröffnete, saß wegen ihrer zwei Fouls zu diesem Zeitpunkt längst wieder auf der Bank. Lojos Auszeit schien gefruchtet zu haben, denn Keltern spielte nun deutlich konzentrierter und aggressiver, wie der sympathische Kommentator treffend zusammenfasste. Einige Angriffe später musste wiederum Angels-Coach Imreh beim 13:13 seine erste Auszeit ziehen. Mit schnellem Spiel auf beiden Seiten, dem die automatische Kamera kaum folgen konnte, wurde das Ergebnis auf ein 18:20 zum Viertelende erhöht. Einzig die vier Blocks, die Keltern allein im ersten Viertel verzeichnen konnte, verhinderten eine höhere Führung der Nördlinger Angels, die sieben Turnover der Gastgeberinnen zu erzwingen wussten.

So punktereich, wie das erste Viertel verlief, so punktearm startete das zweite. Zwar eröffnete Remenarova mit einem erfolgreichen Dreier zur ersten Führung Kelterns, viele vergebene Korbchancen verhinderten beiden Mannschaften jedoch erst mal, davonzuziehen. Während Keltern mit schönem Passspiel die knapp 100 Zuschauer in der Speiterlinghalle zu entzücken wusste, häuften sich bei den Nördlingerinnen nun die Turnovers, was Coach Imreh zu seiner zweiten Auszeit zwang. Ungewöhnlich oft wurde auf ein Offensivfoul entschieden, sodass bereits früh auf beiden Seiten Leistungsträgerinnen auf der Bank Platz nehmen mussten. Angriff um Angriff zog Sami Hill mit ihrem „sich scheinbar niemals entleerenden Dauerakku“ unnachahmlich durch die gegnerische Defense und wurde mit acht zugesprochenen Freiwürfen in der ersten Halbzeit belohnt. Trotzdem gelang den Gästen nur noch wenig, sodass Keltern beim Halbzeitstand von 36:29 eine komfortable Sieben-Punkte-Führung mit in die Kabine nehmen konnte – auch dank Neuzugang Stephanie Kostowicz, die sich mit 10 Punkten den Titel der besten Spielerin der ersten Halbzeit mit Sami Hill teilen durfte.

Das bekannte schlechte Nördlinger Viertel begann dann auch schlecht. Ziemlich schlecht sogar. Nach Joey Klugs zweitem Foul, das Keltern zum 44:31 nutzen konnte, musste Tony Imreh also nach nach gerade einmal 127 Sekunden seine erste Auszeit nutzen. Immer wieder konnte Kelterns Alex Kiss-Rusk schön in Position gebracht werden, während auf der Gegenseite unnötig überhastet schlechte Würfe genommen wurden. Vom anfänglich hochklassigen Spiel war nunmehr wenig zu sehen, sodass nach nicht einmal fünf Minuten im dritten Viertel bereits die zweite Nördlinger Auszeit folgte. Nachdem dann auch noch Webb ihren eigenen Rebound abgreifen konnte, obwohl sie zum Zeitpunkt des Abwurfs gut neun Meter vom Korb entfernt stand, wäre Tony Imreh vor lauter Wut am liebsten höchstpersönlich auf das Feld gerannt, um mit hochrotem Kopf seinen Spielerinnen vorzumachen, was er sich von ihnen erwartet. Bei einem Blick auf den Spielberichtsbogen kamen böse Erinnerungen an vergangene Spiele gegen Keltern hoch. Doch plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft und ein Doppel-Alley-Oop zwischen Mariam Haslé-Lagemann und Laken James markierten einen versöhnlichen 44:55 Zwischenstand zum Viertelende.

Dass elf Punkte im Basketball kein aussichtsloser Rückstand sind, ist weithin bekannt, doch zu viele Unsicherheiten im Nördlinger Spiel ermöglichten den Gastgeberinnen durch einfache Korbaktionen auf 21 Punkte wegzuziehen. Zwar wehrten sich die Gäste nach Kräften, doch das tolle Zusammenspiel aus dem ersten Viertel war in weite Ferne gerückt und so war die Messe längst gelesen. Lucy Michel erhielt zum Schluss nochmal die Gelegenheit, sich in der ersten Bundesliga zu beweisen, konnte aber natürlich an der deutlichen Niederlage nichts ändern. Zurück bleibt erneut die Erkenntnis, dass den Rieserinnen vor allem ihre offensive Gefahrenlosigkeit (36% im Zweierbereich und 15% im Dreierbereich) einen Strich durch ihre hohen Ambitionen in dieser Saison machen könnte. Nur 34 Punkte in drei Vierteln sind ein Beleg dafür und zeigen, dass Keltern kein gutes Pflaster für Nördlingens Korbjägerinnen ist.

Umso deutlicher muss also nun die Reaktion der Mannschaft sein, um nicht Gefahr zu laufen, am Ende der Saison in der Tabelle abzurutschen, wenn gleich am kommenden Sonntag der Tabellenletzte aus Marburg in der heimischen Hermann-Kessler-Halle zum vorletzten Heimspiel der Hauptrunde gasiert. (ngm)

Für Nördlingen spielten: Laken James (6) Olena Vasylenko (2), Elina Koskimies (6), Sami Hill (13), Joey Klug (9), Mariam Haslé-Lagemann (4), Anissa Pounds (6), Lucy Michel (0) Chelsea Waters (2), Leá Favre (6)

Bei Keltern fielen auf: Webb (10), Kiss-Rusk (12), Kostowicz (15), Mayombo (10)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

Endstation Osnabrück

Auch beim dritten Heimspiel gegen die Panthers behalten die Gäste aus Osnabrück die Oberhand und werfen die Eigner Angels aus dem Pokalwettbewerb. Mit (12:19), (15:7), (12:17), (18:18) können die Nördlingerinnen nur sporadisch überzeugen.


Die gute Nachricht zuerst: Den Gästen wurden zur Halbzeit nur 26 und insgesamt nur 61 Punkte erlaubt. Die schlechte Nachricht: Selbst konnte man sogar nur 57 Punkte verbuchen. Dabei war der Start vielversprechend: Erste Defense, erster Steal, die ersten zwei Punkte, erster Block, erster Rebound. Innerhalb von nur einer Minute konnte Sami Hill, beste Spielerin des Abends, an vier der fünf statistischen Kategorien einen Haken machen – sie war also auf bestem Wege zu einem Quadruple-Double. Doch so gut wie es begonnen hatte, so zerfahren ging es weiter. Unzählige Turnover durch schlechte Pässe und vergebene Korbleger zeichneten den Kampf an beiden Enden des Spielfeldes in der ungewohnt stillen Hermann-Kessler-Halle. So ging es mit einem 12:19 in die erste Viertelpause.


So nervös wie die Angels im ersten Viertel gewirkt hatten, so hellwach kamen sie zu Beginn des zweiten Viertels aufs Feld: Anissa Pounds mit einem Dreier, der den Startschuss zu einem 15:4-Lauf darstellen sollte. Daran konnten auch zwei Osnabrücker Auszeiten nichts ändern, jedoch verpassten es die Angels, den Schwung mitzunehmen, und die Führung noch weiter auszubauen, sodass es mit einem kümmerlichen 27:26 in die Halbzeitpause ging.


Mithilfe von sieben in der Halle montierten Kameras und namhafter Pressevertreter durfte man sich also auf einen spannenden zweiten Durchgang freuen. Doch diese Vorfreude wurde schnell gedämpft, denn ganze viereinhalb Minuten dauerte es, bis Geburtstagskind Anissa Pounds die ersten Nördlinger Punkt im gefürchteten dritten Viertel markieren konnte – per Freiwürfe. Nach 7 Minuten war Osnabrück mit einem 13:2-Lauf schon fast über alle Berge, da musste Coach Tony Imreh schon seine zweite Auszeit nehmen. Geschlagene acht Minuten mussten die Nördlinger auf die ersten Feldpunkte warten – wieder von Anissa Pounds, die alleine auf weiter Flur die Gastgeberinnen im Rennen hielt und zur Viertelpause ein 39:43 markierte.


Das letzte Viertel musste also die Entscheidung bringen und wieder startete man aus Nördlinger Sicht gut hinein ins Spiel. Von einem 42:43 über ein 47:48 bis zum 52:52 konnte man stets den Anschluss halten, doch nie in Führung gehen und so musste man hilflos zusehen, wie den Angels Angriff um Angriff, erneut einer Siebener-Rotation geschuldet, die Kräfte schwanden, bis beim 52:58 nur noch 60 Sekunden vor Schluss die Nördlingerinnen stehend K.O. keine Chance mehr auf einen Schlussspurt hatten, auch wenn es der überragenden Sami Hill, von der man denken könnte, sie wollte den Leistungsausfall einer Elina Koskimies kompensieren, die mit einem punktlosen Auftritt einen rabenschwarzen Tag erwischt hat, vorbehalten war, mit einem Dreier aus neun Metern, ein sehr umkämpftes, nicht schön anzuschauendes Spiel zu beenden.


Somit scheiden die Angels aus dem Pokal aus und müssen sich nun vollkommen auf den Ligabetrieb konzentrieren, der am Sonntag um 16:00 Uhr mit einem Heimspiel gegen die Rutronik Stars Keltern weitergeht.


Gegen Osnabrück spielten:
Laken James (6), Lena Grad (dnp), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (0), Sami Hill (22), Johann Klug (6), Mariam Haslé-Lagemann (7), Anissa Pounds (16), Lucy Michel (0)

Bei Osnabrück fielen auf:
Frieda Bühner (18, 15 Rebounds), Marie Reichert (13, 8!! Blocks), Paisley Johnson (13), Angela Rodriguez (14)

Bild: Michael Soller
Text:
Nils Gerstmeier

Aller guten Dinge sind drei?

Das könnte man sich im Lager der Eigner Angels angesichts des anstehenden Pokalspiels und dessen Wichtigkeit durchaus fragen. Zweimal spielte man bereits gegen den kommenden Gegner aus Osnabrück. Sowohl beim ersten Aufeinandertreffen im Angels-Cup als auch im Ligabetrieb vor knapp vier Wochen zog man den Kürzeren. Nun also muss der Tabellensiebte diesen Mittwoch zum dritten Mal den weiten Weg nach bayerisch Schwaben antreten und dürfte sich in Anbetracht der Vergangenheit durchaus realistische Chancen auf ein Weiterkommen im Pokalwettbewerb ausrechnen.
Verstecken müssen sich ihre Gastgeberinnen, die Angels, aber auch nicht: Man kann zwar nur mit kurzer Bank antreten, da sich die Schweizerin Léa Favre verletzt hat und länger ausfallen wird und noch immer kein Ersatz für Julia Ruzevich gefunden werden konnte, dafür wird man aber mit breiter Brust vom Auswärtsspiel am Sonntagabend zurückgekehrt sein. Dort hat man bereits zum zweiten Mal in dieser Saison (Pokal und jetzt Ligabetrieb) den Deutschen Meister in seinem eigenen Wohnzimmer bezwingen können – das kann kein anderes deutsches Basketballteam von sich behaupten.

Im Spiel gegen Freiburg konnte man bereits die veränderte Taktik von Coach Imreh erkennen, noch schneller zu spielen, als man es sowieso von der Nördlinger Mannschaft kennt, um die Schwäche unter dem Korb zu reduzieren. Das wird auch gegen Osnabrück der Schlüssel zum Sieg sein müssen, will man ins Viertelfinale des Pokalwettbewerbs ziehen. Dann ist man nur noch einen Schritt entfernt vom Erreichen eines Saisonziels, dem „Top4“. Doch eins nach dem anderen.

Osnabrück selbst hat sich personell nochmals verstärkt. Neben der Rückkehr von Jugend-Nationalspielerin Frieda Bühner, die nach nur vier Spielen für die University of Florida zu ihrem Heimatverein zurückkehrt und nicht grundlos als eine der Toptalente des europäischen Nachwuchses gilt, konnten die Panthers außerdem die amerikanische Aufbauspielerin Angela Rodriguez verpflichten. Damit wird auch Osnabrücks Lücke im Aufbau, die sich durch die Verletzung von Youngstar und Leistungsträgerin Jenny Strozyk, ergeben hat, geschlossen, was Osnabrück zu einer noch reiferen und gefährlicheren Mannschaft machen dürfte, als es ihr Tabellenplatz verrät. Zusammen mit Marie Reichert, Merrit Brennecke und Emma Eichmeyer verfügen die mittlerweile im Ries wohlbekannten Gegnerinnen über einen beachtlichen Pool an tollen deutschen Nachwuchsspielerinnen, die bereits große Verantwortung tragen und wichtig Rollen im Team einnehmen. Ein Konzept, dem im Nördlinger Lager nachgeeifert wird, das in dieser Saison aber leider ins Stocken geraten ist.

Augen auf also, wenn Deutschlands Nachwuchsschmiede zum dritten Mal in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle auftritt und das Team von Sasa Cuic alles daran setzen wird, die beste bayerische Damenbasketball-Mannschaft aus dem Pokal zu werfen. Damit das nicht passiert und die zweimaligen „Deutschen-Meister-Bezwingerinnen“ den Traum vom Top4 wahren können, wird wieder jede Unterstützung von den Zuschauerrängen gebraucht! Aber Achtung: Sponsoren- und Dauerkarten haben beim Pokalwettbewerb keine Gültigkeit. Tickets können unter eigner-angels.de erworben werden. Und auch wenn die Atmosphäre in der Halle niemals zu ersetzen sein wird, gibt es für den ungewohnten Mittwochabend, wenn um 19:00 Uhr alle Blicke auf den Hochball gerichtet sind, einen Livestream: sporttotal.tv/ma8f0a20dd

Bild: Michael Soller
Text:
Nils Gerstmeier

Eigner Angels fliegen zu hoch für Halles Lions

Mit den GISA Lions MBC kam ein Team ins Ries, das die Nördlinger Angels oft vor Probleme stellte. Dies sollte am vergangenen Samstagabend ganz anders werden, hatte man nie das Gefühl, dass die Gäste jemals beim Ausgang des Spiels mitzureden hätten. So verbuchte man im Lager der Angels mit einem 77:61 (20:12, 14:09, 20:20, 23:30) die nächsten zwei Punkte im Kampf um die PlayOff-Plätze.

Barbora Kasparkova, am Ende mit 14 Punkten zweitbeste Werferinnen der Gäste, eröffnete das Spiel mit der einzigen Hallenser Führung. Munter abwechselnd schraubten dann Klug, Pounds und Koskimies den Punktestand nach oben, ohne dass Halle Anstalten machte, sich dagegen wehren zu wollen. Nach einem zwischenzeitlichen 6:6 setzten sich die Rieserinnen durch einen 9:0-Run ab und man ging mit einem 20:12 in die erste Viertelpause. Früh erkannte man den Gameplan der Hausherrinnen, Sarah Mortensen nicht zum Zuge kommen zu lassen. Nur zwei Pünktchen erlaubte man Halles Besten bis dahin, die noch gegen den bisherigen Ligaprimus Hannover 29 Punkte auftischte.

Im zweiten Durchgang änderte sich wenig am Bild. Tolles Passspiel und wenn sich der überall gefürchtete finnische Dreierregen von Anissa Pounds nicht einstellen mochte, so wusste sie anders zu punkten: 15 Punkte bei keinem erfolgreichen Dreier sprechen für Pounds‘ Qualitäten auch innerhalb der Dreipunktelinie. Halles Verteidigung wurde etwas enger geschnürt und so erlaubte man Nördlingens Kapitänin und WM-Vierten bis zur Halbzeit eigentlich gar nichts. Da musste Publikumsliebling Sami Hill schon aus 9 Metern abdrücken, um ihre ersten drei Punkte zu erzielen. Halles Angriffe endeten oftmals in den Händen der Nördlingerinnen und strahlten wenig Gefahr aus, auch wenn Jasmine Gill mit fast schon akrobatischen Aktionen zu beeindrucken wusste. Gegenüber Nördlingens 34 Punkten konnte Katerina Hatzidaki, Coach der Gäste, nach 20 gespielten Minuten lediglich 21 Punkte mit in die Halbzeitpause nehmen und unterstreicht erneut, dass Tony Imreh, Nördlingens Coach, besonderen Wert auf die Verteidigung legt.

Auch das in Nördlingen gefürchtete dritte Viertel sorgte für eine sehenswerte Samstagabend-Unterhaltung in der Hermann-Kessler-Halle. Die Defense wurde angezogen und so mussten schon Pirouetten gedreht werden, um an den Gegnerinnen vorbeizukommen. Coach Tonys Sakko wurde beim Stand von 46:33 in die Ecke gedonnert, Fans wissen, was das heißt, und so schaltete der Nördlinger Trainer in den nächsten Gang. Während auf Halles Seite das Trio Schinkel, Kasparkova und Mortensen für Punkte sorgten, wechselte man sich auch im Nördlinger Lager höflich ab. Jeder durfte mal ran und trotzdem gelang Elina Koskimies ein weiterer herausragender Auftritt im roten Jersey! Mit einem ausgeglichenen Viertel (20:20) ging man also in die letzte Viertelpause, wobei das Ergebnis ob der offensichtlichen Leistungsunterschiede der beiden Mannschaften jederzeit durchaus hätte höher ausfallen können.

Etwas holprig ins letzte Viertel gestartet, leuchtete plötzlich ein 60:52 von der großen Anzeigetafel herunter. Nur sechs Punkte gelang den Angels in den ersten fünf Minuten und so manch einem der vielen Zuschauer sah man nach sieben Mortensen-Punkten in Folge die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Doch sollten die Gäste in dieser Zeit tatsächlich einen Hoffnungsschimmer gefunden haben, das Spiel noch drehen zu können, wurde dieser ziemlich plötzlich von einer überragenden Elina Koskimies zerstört. Ein lupenreiner Dreier und ein feines Anspiel von Landsfrau Anissa Pounds sorgten wieder für klare Verhältnisse und Stimmung im Nördlinger Hexenkessel; da änderte auch Jasmin Gills erster und einziger erfolgreicher Dreier nichts. Spätestens mit Sami Hills spektakulärem „And One“ und Sarah Mortensens, Halles Leistungsträgerin, fünftem Foul war die Messe gelesen. Die artistische Einlage von Laken James, die neben Koskimies, Pounds und Hill das Quartett der zweistellig Punktenden komplettiert, zeugte erneut von basketballerischem Augenschmaus in Nördlingen.

Nördlingen siegt somit – scheinbar mühelos – gegen harmlose Gäste aus Halle und darf den dritten Sieg aus vier Spielen feiern, auch wenn dazu nicht allzu viel Zeit ist, denn kommenden Sonntag um 16:00 Uhr gastiert der amtierende Pokalsieger, der Herner TC, zum dritten Heimspiel in Folge in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle. Folgt dann sogleich der vierte Streich?

Gegen GISA Lions MBC spielten:

Laken James (11), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (19, 2 Dreier), Sami Hill (17, 2), Joey Klug (7, 10 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (2), Anissa Pounds (15), Lucy Michel (dnp), Lea Favre (6)

Bei Halle fielen auf: Laura Schinkel (16), Barbora Kasparkova (14), Sarah Mortensen (13)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

Im traditionellen Gleichschritt durch Bundesligasaison Nummer 15?

Es geht Schlag auf Schlag bei den Eigner Angels aus Nördlingen. Durch den Doppelspieltag zum Saisonauftakt empfangen sie im dritten Spiel innerhalb von neun Tagen an diesem Samstagabend (18:45) die GISA Lions MBC aus Halle, die ihrerseits erst ein Ligaspiel bestritten. Grund dafür ist die Ligenstärke von nur elf Mannschaften, wodurch an jedem Spieltag eine Mannschaft zum Pausieren gezwungen ist.

Vor rund 14 Jahren gab sich das große ALBA Berlin letztmalig die Ehre in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle. Damals in der BBL, heute in der DBBL. Die Albatrosse sind für die Gäste aus der größten Stadt Sachen-Anhalts keine Unbekannte, kämpften beide Mannschaften doch gegeneinander um den Einzug in die dritte Runde des Pokalwettbewerbs. Während Nördlingen den amtierenden Deutschen Meister in deren Halle in 40 Minuten mit einem unglaublichen Pounds-Dreier wortwörtlich aus dem Wettbewerb warf, benötigten die Lions gegen die Hauptstädter zusätzlich noch eine Overtime, um den Einzug in die nächste Runde perfekt zu machen. Eine Woche später folgte dann am zweiten Spieltag eine ähnlich hohe Lions-Niederlage gegen Hannover, wie sie auch Nördlingen aufzuweisen hat.

Unter dem Strich treffen am Samstag also zwei Mannschaften aufeinander, die mehr oder weniger im Gleichschritt durch die bisherige Saison marschieren. Das hat gewissermaßen Tradition, trennten die beiden Kontrahenten in den vergangenen Saisons regelmäßig nur wenige Tabellenplätze am Ende der Hauptrunde, wobei die Damen aus dem Ries bei Spielen gegen Halle oft das Nachsehen hatten. Ob die Löwinnen auch in dieser Saison Nördlingens Angstgegnerinnen sind, wird sich zeigen.

Halles „Gerüst“ besteht aus der aus Wasserburg bekannten Sarah Mortensen, die im Spiel gegen Hannover 29 Punkte auflegte, der ehemaligen Jugend-Nationalspielerin Meret Kleine-Beek, Barbora Kasparkova, Laura Schinkel und dem Neuzugang Alexis Pana. Jasmine Gill und die beiden Center Uju Ugoka und Elea Gaba fehlten beim Spiel gegen Hannover verletzungsbedingt. Auch Nördlingens Centergarde lichtete sich ungewollt, verletzte sich US-Amerikanerin Julia Ruzevich beim Spiel gegen Berlin. Bei den Untersuchungen stellte sich jedoch heraus, dass die Verletzung nicht allzu gravierend scheint. Die bösen Erinnerungen an das Verletzungspech der letzten Jahre können also wieder ganz flott beiseitegeschoben werden.

Hingegen herbeisehnen wird man sich im Lager des einzig verbliebenen bayerischen Erstligisten im Deutschen Damenbasketball sicherlich die nächsten zwei Punkte im Kampf um die PlayOff-Plätze. Zusammen mit dem lautstarken Publikum, das bereits im ersten Heimspiel gegen ALBA Berlin ordentlich Dampf gemacht hat, werden die Eigner Angels wieder alles in die Waagschale werfen, um Halle punktlos auf die Heimreise zu schicken. Sprungball zu diesem Spannung garantierenden Spiel in der Hermann-Kessler-Halle ist am Samstag, zu der ungewohnten Zeit um 18:45 Uhr. Tickets sind wie immer auf www.eigner-angels.de im Vorverkauf erhältlich oder unter der Woche (auch samstags 10:00 bis 13:00 Uhr) bei Von Poll Immobilien in der Baldinger Straße 21. Auch wenn ein Live-Erlebnis in der Halle unersetzbar ist, sei jenen, die ihren Samstagabend lieber zuhause verbringen möchten, der beste Livestream der Liga ans Herz gelegt. Mit den neuen Korbkameras und weiteren Anpassungen in Grafik und Ton wurde die Qualität der Übertragung nochmals gesteigert. Das Spiel wird live auf Sporttotal.tv (sporttotal.tv/ma23345b84) übertragen.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

EIGNER ANGELS Basketball
Bgm.-Reiger-Straße 3
86720 Nördlingen

E-Mail: info@bg-donau-ries.de