Autor: Nils Gerstmeier

Ein guter Angel fliegt nur so hoch, wie er muss

EIGNER Angels Nördlingen ziehen mit einem am Ende deutlichen 69:49-Sieg (18:9, 10:16, 24:15, 17:9) in das Pokalviertelfinale ein, zeigen dabei aber ihr bislang schwächstes Saisonspiel.

Matiss Rozlapa begann mit der gewohnten Starting-Five in das Pokalachtelfinale gegen die Falcons aus Bad Homburg im äußerst stimmungsgeladenen Primodeus Park. Der Start verlief ganz nach dem Geschmack der mitgereisten Nördlinger Fans: Wenige Minuten gespielt und das amerikanische Trio lässt ein 4:12 von der Anzeigentafel leuchten. Besonders Erika Davenport schien wie ein Leuchtturm heraus und lud bei fünf Minuten Spielzeit direkt 10 Punkte, einige Rebounds, Assists und Steals auf ihr Konto. Dem gegenüber stand jedoch eine elfprozentige Dreierquote, die ein deutlicheres Viertelergebnis als das 18:9 aus Nördlinger Sicht verbot. Die individuelle Klasse wurde durch die schläfrige Defense neutralisiert. Immer wieder war man zu spät und kassierte unnötige Fouls. Lediglich wegen der schwachen Freiwurfquote der Gastgeberinnen konnten die Gastgeberinnen auf Distanz gehalten werden.

Hatte man als geneigter Basketballfan im ersten Viertel ob der Ideenlosigkeit und Fehleranfälligkeit noch kritisch die Leistungen der beiden Mannschaft begutachtet, zeigte sich im zweiten Viertel auf Seiten der Angels praktisch eine Leistung, die der Arbeitsverweigerung gleichkommt. Unzählige Turnover, reihenweis einfalls- und ideenlose Angriffe, die aus nicht mehr als einem Pass zu einer an der Dreierlinie abdrückenden Spielerin bestanden und in der Defense die immergleichen Fouls, weil man stets einen Schritt zu spät war. Eine Dreierquote von 13 und eine Zweierquote von 33 Prozent bestätigen die schlechte Angriffsarbeit. Bad Homburg wird sich ärgern, in dieser Zeit nicht mehr Kapital aus der Schwäche der Angels geschlagen zu haben, aber 28% aus dem Zweipunktebereich und lediglich 50% von der Freiwurflinie sind selbst für solche Gegner zu wenig. Dennoch robbten sich die Falcons vor allem in Person von Geri Georgieva Stück für Stück heran und konnten mit einem 25:28 durchaus zufrieden in die Kabinen gehen.

Dort hielten sich die Angels ungewöhnlich lange auf, gab es auch ungewöhnlich viel zu besprechen. Man hatte sich eben viel zu sagen, sicherlich aber nicht, dass man im bisherigen Spielverlauf zu wenige Fouls gesammelt hätte. Dennoch handelte man sich innerhalb von 22 Sekunden gleich drei von ihnen ein, ehe Beasley für Drei und Mariam Haslé-Lagemann mittels einem Fastbreak-Korbleger nach 90 Sekunden bereits die erste Bad Homburger Auszeit provozierte. Nicole Brochlitz löste nun Erika Davenport als tragende Spielerin ab, ließ für sich einen Block auf dem Spielberichtsbogen vermerken und netzte gleich doppelt von außen zum 41:30 aus Nördlinger Sicht ein. Zwar war man im Angriff jetzt zumindest einigermaßen wach, schlief man in der Verteidigung noch immer. Ein ums andere Mal gewährte man den körperlich und zahlenmäßig unterlegenen Gastgeberinnen Offensivrebounds, die in wertvolle Punkte umgemünzt werden konnten. Vor allem Bad Homburgs Aufbauspielerin Da’Ja Green konnte nun immer wieder einfach punkten. Während Nicole Brochlitz ihren dritten Distanzwurf versenkte, handelte sich Lisa Bertholdt hingegen ihr viertes Foul ein. Ein rabenschwarzer Tag für die sonst so erfolgreiche Kapitänin. Brandy Beasley war es, die das 40:52 zum Ende des dritten Viertels markierte und somit wieder so etwas wie Sicherheit im Nördlinger Spiel versprühte.

Das letzte Viertel begann mit sieben Turnover innerhalb von 90 Sekunden, was den auffallend chaotisch-nervösen Spielstil beider Mannschaften gut belegt. Von da an riss man sich auf Nördlinger Seite aber nun endgültig zusammen und brachte gemeinsam das Spiel in den sicheren Hafen. Nicole Brochlitz mit ihrem vierten Dreier und Roosa Lehtoranta mit zwei Fastbreak-Punkten erzielten die letzten Punkte zum 69:49-Sieg, der mehr Krampf als Eleganz war.

Nach diesem hoffentlich nur kurzen spielerischen Tiefpunkt geht es am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr direkt weiter, wenn die Saarlouis Royals, die ihrerseits im Pokal die Eisvögel Freiburg nach zwei Verlängerungen niederrangen, in der Hermann-Keßler-Halle zum vorletzten Hinrundenspiel gastieren. In der Halbzeitpause wird dann auch das Viertelfinale des Pokals ausgelost. Dabei sein lohnt sich also!

Für Nördlingen spielten: Erika Davenport (20 Punkte), Danielle McCray (3), Nicole Brochlitz (16), Enija Viksne (2), Roosa Lehtoranta (9), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (0), Brandy Beasley (14), Leonie Kambach (3)

Bei Bad Homburg fielen auf: Geri Georgieva (17) und Da’Ja Green (14).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Benedikt Lasser

EIGNER Angels reisen für das Pokalachtelfinale nach Bad Homburg

Für das zweite von drei Spielen innerhalb von acht Tage reisen die Nördlinger Angels in das 300km entfernte Bad Homburg. Der Zweitligist ist für die Angels im Pokalachtelfinale ein, im Vergleich zu den anderen Kontrahenten, sportlich dankbareres Los, das aber dennoch nicht unterschätzt werden darf, schließlich ist das  Team rund um die in Nördlingen bekannten Geri Georgieva und Isabel Gregor der momentane Spitzenreiter der 2. DBBL Süd – noch vor dem Serienmeister TSV Wasserburg, gegen die sie ihre bisher einzige Niederlage einstecken mussten.

Das Homburger Team besticht durch seine Ausgeglichenheit. Vier Spielerinnen, darunter die einzigen beiden ausländischen Spielerinnen Abby Niehues und Da’Ja Green sowie auch die bereits erwähnte Georgieva, punkten im Schnitt zweistellig. Isabel Gregor und Annika Holzschuh komplettieren das schlagkräftige Sextett der Hessen, das von der deutschen Lia Kentzler punktemäßig angeführt wird.

„Wir dürfen Bad Homburg auf keinen Fall unterschätzen, daher bereiten wir uns auf dieses Match genauso intensiv vor wie auf ein „normales“ Ligaspiel, wobei unser Hauptfokus aber auf uns selbst liegen wird und darauf, unsere Fehler vom Spiel am Sonntag zu korrigieren“ gibt Nördlingens „Player“, Nicole Brochlitz einen Einblick in die zwei Trainingstage.

Ob Matiss Rozlapas angeordnete Regeneration und Vorbereitung auf das Pokalduell gut genug war, wird sich am morgigen Mittwochabend zeigen, wenn im Homburger Primodeus Park um 19:00 Uhr der Hochball ansteht. Das Spiel wird außerdem live auf Sporttotal übertragen – genauso wie die Auslosung des Pokalviertelfinals. Denn die findet bereits am Sonntag in der Halbzeitpause des Nördlinger Heimspiels gegen Saarlouis statt. Wir werden berichten. Doch bis dahin müssen erstmal noch die Bad Homburg Falcons überstanden werden. Engel gegen Falken eben. Ein Klassiker.

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Angels fliegen zu hoch für die Eisvögel aus dem Breisgau

EIGNER Angels gewinnen bei den Eisvögeln Freiburg ein erwartet umkämpftes, aber stets faires Spiel mit 87 zu 71 (20:15, 20:22, 13:25, 22:21) und bleiben damit Keltern-Jäger Nummer 1.

Matiss Rozlapa schickte Erika Davenport, Nicole Brochlitz, Mariam Haslé-Lagemann, Brandi Beasley und Leonie Kambach als Starting Five aufs Feld. Auf den Punkt hellwach agierte man sehr konzentriert und führte nach gut vier Minuten mit 13:5. Brandi Beasley war von den Gastgeberinnen nicht zu stoppen hatte zu diesem frühen Zeitpunkt bereits neun Punkte auf dem Konto. Zu löchrig war die Freiburger Defense, zu einfach konnten die Nördlinger Spielerinnen zum Korb ziehen oder unbedrängt vom Zonenrand werfen. Das wollte sich Meistercoach Harald Janson nicht länger ansehen und rief zur ersten Auszeit, die Wirkung zeigte: Freiburg wurde nun wesentlich körperlicher und packte beherzt und unbeschwert an den Arm und konnte zur Viertelpause auf 15:20 verkürzen.

Die Angels hatten offenbar ihre Probleme gegen das aggressive Doppeln der Eisvögel und konnten inzwischen nicht mehr so souverän das Spiel bestimmen. Nach dem dritten And-One rückte Freiburg den Nördlinger Engeln so richtig auf die Pelle und verkürzten auf 22:25, Mitte des zweiten Viertels übernahmen sie sogar die Führung und heizten somit die gewohnt vollgepackte Unihalle auf. Coach Matiss Rozlapa reagierte folgerichtig und rief seine Spielerinnen zu einer Auszeit auf die Bank. Seine klaren Worte kamen offenbar an, riss man sich nun wieder zusammen und stabilisierte das Spiel, sodass man mit einem 40:37 aus Nördlinger Sicht in die Kabinen ging.

Nachdem die erste Halbzeit recht umkämpft und auf Augenhöhe war, zeigte sich den zahlreichen Zuschauern dann im zweiten Durchgang ein gänzlich anderes Bild: Die Angels kamen aus der Pause wie die Feuerwehr, hellwach, provozierten zahlreiche Freiburger Turnovers und zogen auf 51:39 davon. Nicole Brochlitz war dabei zusammen mit Brandi Beasley dabei unaufhörlicher Motor des Spiels. Enija Viksne beeindruckte mit zielgenauen Pässen über das halbe Spielfeld und die Nördlinger zweite Garde wurde nun ebenso in Szene gesetzt, sodass sich Freiburger Coach Harald Janson beim 39:53 zu einer Auszeit gezwungen sah. Zu harmlos waren seine Spielerinnen wieder in der Defense, zu ungefährlich in der Offense. Doch 20 Sekunden später folgte direkt die zweite Auszeit, nachdem Roosa Lehtoranta mit dem „Assist des Spiels“ über den Kopf zu Lisa Bertholdt verlängerte, die ihrerseits mit einem lupenreinen Dreier einen 16:2-Lauf markierte. Nach einer zwischenzeitlichen 21 Punkte-Führung, bei der man den geschätzten Freiburger Basketball regelrecht an die Wand spielte, ließ man auf Nördlinger Seite die Zügel etwas lockerer, was zum 65:50 Viertelergebnis führte.

Einzig Veteranin Mirna Paunovic hielt mit ihrer unermüdlichen Ackerei unter dem Korb die Eisvögel im Spiel. Nördlingen auf der Gegenseite setze voll auf seine Jungen und hielt stets das Heft in der Hand. Auch die mitgereiste Anna Löffler bekam ihre ersten Minuten und zeigte direkt eine ordentliche Leistung. Zwar konnte Freiburg nochmals auf elf Punkte verkürzen, doch nie hatte man das Gefühl, dass das Spiel nochmal eng werden würde. Nach einem dritten „Swish-Dreier“ von Lisa Bertholdt war das Spiel gelaufen und die Fäuste der mitgereisten Nördlinger Fans zeigten gen Spielstandsanzeige, von der ein 71:87 herunterleuchtete.

„Das war ein toller Teamerfolg mit einem verdienten Sieg für uns!“, lautet die einstimmige Meinung im Nördlinger Lager und so geht man mit breiter Brust und einem guten Gefühl in die FIBA-Pause und dann in das nächste Heimspiel gegen die Panthers aus Osnabrück, mit denen man nicht nur eins, sondern mindestens fünf Hühnchen zu rupfen hat.

Für die Eigner Angels spielten: Erika Davenport (9 Punkte), Danielle McCray (10), Nicole Brochlitz (13) Enija Viksne (12), Roosa Lehtoranta (6), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (13), Brandi Beasley (22), Anna Löffler (0), Leonie Kambach (0)

Bei den Eisvögeln Freiburg fielen auf: Cheah Rael-Whitsitt (16), Mirna Paunovic (10), Zakiyah Winfield (9)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Von Reisen ins Badische – Teil I

Eigner Angels reisen am Samstag erstmals in dieser Saison gen Süden und treffen im „Unidome“ auf den Tabellennachbarn und geschätzten Konkurrenten aus Freiburg im Breisgau.

Ein knappes Viertel der Hauptrunde in der 1. Damen Basketballbundesliga ist gespielt, da sieht der Spielplan einen kuriosen Spieltag vor: Alle Spiele am kommenden Wochenende werden von den jeweiligen Tabellennachbarn ausgetragen und so treffen die EIGNER Angels aus Nördlingen eben auf einen ihrer direkten Konkurrenten, die Eisvögel aus Freiburg, Platz drei gegen Platz vier, tolle Basketballatmosphäre gegen viel Potenzial, weiße Trikots gegen dunkle, Baden gegen Schwaben.

Ein Blick in die Historie enthüllt vergangene Aufeinandertreffen auf Top-Niveau und eine recht ausgeglichene Bilanz. Aus Nördlinger Sicht erinnert man sich natürlich gerne an den Pokaleinstand aus der letzten Saison, als Ex-Angel Anissa Pounds buchstäblich in letzter Sekunde ein Vierpunktspiel zum Sieg vollbrachte. Doch seitdem ist viel passiert – sowohl bei den Angels als aber auch bei den Eisvögeln: Meistercoach Harald Janson ist an die Seitenlinie zurückgekehrt und beerbt sein Erbe Victor Herbosa, der nach langjähriger Arbeit in Freiburg nach Spanien heimgekehrt ist. Ungefähr genauso lange, wie Harald Janson bei den Eisvögeln ist, verbringt auch Mirna Paunović ihre Karriere dort. Die inzwischen 47-Jährige ist nicht mehr aus der Stadt an der Dreisam wegzudenken und schon fast das Gesicht des Vereins. Sie wird auf den großen Positionen unterstützt von der Tschechin Karla Gergelova, der Amerikanerin Cheah Rael-Whitsitt, die für die verletzte Japanerin Rika Tanimura nachverpflichtet wurde und Emilly Kapitza, deren Geschichte mit Nördlingen lieber nicht ausgeführt wird. Außerdem gehören Zakiyah Winfield und Christa Reed, die in ihre dritte Saison im Breisgau geht, zum ausländischen Quin-/Sextett der Gastgeberinnen. Sie ergänzt eine ganze Reihe an hochtalentierten deutschen (Nachwuchs-)Spielerinnen, die die Eisvögel im Gesamtpaket zu einem gefährlichen, aber basketballerisch attraktiven Gegner machen.

So mussten sich die Deutschen Meisterinnen aus 2022 lediglich gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer und aktuellen Deutschen Meister aus Keltern und vergangenes Wochenende gegen die Zweitplatzierten von ALBA Berlin geschlagen geben, wobei man dort in einer gut gefüllten Sömmeringhalle eine Halbzeit lang gut mitgehalten hat. Punktegaranten sind das amerikanische Trio aus Rael-Whitsitt (12 Punkte pro Spiel), Winfield (13) und Reed (11), die von ihren Teamkameradinnen gut unterstützt werden. „Teamwork“ ist das Stichwort beim Freiburger Basketball – nicht nur im zwölfköpfigen Team, sondern auch auf den Zuschauerrängen. Die Unihalle hat zwar nicht die größte Kapazität, aber dafür das lauteste Publikum, das jedes Spiel zu einem mit PlayOff-Charakter werden lässt. Davon sollte sich die Mannschaft rund um Matiss Rozlapa aber nicht einschüchtern lassen, schließlich hat man eine – typisch Nördlingen – Granaten-Starting-Five mit der effektivsten Spielerin und der besten Dreierschützin der Liga. Wenn Coach Rozlapa es schafft, alle seine Spielerinnen gut in Szene zu setzen und auch die neu verpflichtete Roosa Lehtoranta langsam an ihre gewohnten Leistungen anknüpfen kann, können sich die zahlreichen Zuschauer wieder auf ein spannendes und äußerst hochklassiges Match in der zweitschönsten Stadt Deutschlands freuen, bevor es dann in die kurze FIBA-Pause geht.

Der Hochball ist in der Freiburger Unihalle am Samstagabend um 18:00 Uhr und kann mitsamt dem Spiel live und kostenlos auf sporttotal.tv verfolgt werden. Reinschauen ist ein Muss!

Auf geht’s, Nördlingen!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Gute Teamleistung der tapferen Sieben

Schnell war sie voll, die Spielstätte der zweiten Runde des Pokalspiels zwischen dem Gastgeber aus Schwabach und dem großen Favoriten aus Nördlingen. Ein gutes Drittel der Zuschauer machten dabei Nördlinger Fans aus, die zwischenzeitlich auch ordentlich die Stimmung anheizten und ihr Team zu einem 110:44-Sieg (32:8; 26:11; 23:18; 29:7) anfeuerten.

Verletzungspräventiv aussetzen mussten Danielle McCray und Nicole Brochlitz, die auch die kommende Woche noch intensiv unter medizinischer Behandlung stehen werden und deren Einsatz gegen Herne fraglich ist. Anna Löffler hatte zuhause mit der Regio-Mannschaft alle Hände voll zu tun und so startete Matiss Rozlapa mit Brandi Beasley, Yuliia Musiienko, Mariam Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt und Erika Davenport ins erste Viertel.
Unüblich: Es stand nur ein Schiedsrichter bereit, der das Spiel anpfiff. Da kam es ihm wohl zugute, dass das Spielfeld kleiner als normalerweise war und er so weniger Fläche zu überschauen hatte. Er machte seinen Job gut – ebenso die Angels, die angeführt von Lisa Bertholdt innerhalb weniger Minuten mit 16:4 in Front lagen. Simpler, aber schöner Teambasketball, einfaches Give-and-Go des einsatzfähigen Ami-Duos und der Kombination Bertholdt/Haslé-Lagemann durchschnitt die Schwabacher Defense und zwang ihren Coach zur ersten Auszeit. Zwar stand die Verteidigung anschließend kompakter, aber freilich hatte der Zweitligist dem Hauptrunden-Vierten der vergangenen Saison nicht viel entgegenzusetzen und so markierte Brandi Beasley das 32:8 zum Ende des ersten Viertels.

Schwabach kam besser aus der Viertelpause und beim 14:37 hörten die Zuschauer erstmals Matiss Rozlapas laute Stimme bei seiner Auszeit durch die Halle schwingen.  Das Spiel wurde statischer und man war plötzlich gezwungen, Würfe von außen zu nehmen. Yuliia und Lisa nahmen sich dieser Verantwortung an und versenkten ihre Distanzwürfe auch, während die ukrainischen Finger und jene von Erika Davenport ein ums andere Mal in der Defense zur Stelle waren und zahlreiche Schwabacher Turnover provozierten. Brandi Beasley war es wieder, die das Halbzeitergebnis von 58:19 aus Nördlinger Sicht durch einen „Arcshot-Buzzer Beater“ herstellte.

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel längst gelaufen und trotzdem hatten sich jetzt wohl die Nördlinger Fans Einiges vorgenommen, denn plötzlich war richtig Stimmung in der Halle und das Gastspiel bei den Heidolph Baskets wurde gefühlt auf einmal zu einem Nördlinger Heimspiel in der zur Schwabacher Spielstätte identisch gebauten Mehrzweckhalle. Nach drei Vierteln führten die Angels mit 81:37. Trotz der kurzen 7er Rotation machten sich im Schlussabschnitt die konditionellen Vorteile der Angels gegenüber den tapfer kämpfenden Schwabacherinnen bemerkbar und so war es einer der weniger hart verteidigten Korbleger von Enija Viksne, der den 100. Punkt auf die Anzeigentafel brachte. Brandi Beasley erneut war es, die den letzten Korb des Viertels erzielte und somit mit einem symbolischen Dreier den 110:44 Endstand herstellte.

„Eine gute Teamleistung unserer tapferen Sieben“ attestierte der mitgereiste sportliche Leiter, Martin Fürleger, der Mannschaft, und blickte zwar optimistisch, aber ob der großen Verletzungsprobleme auch besorgt auf das bevorstehende Ligaduell in Herne, das am kommenden Samstag um 18:00 Uhr steigen wird. Der Pokal geht in der ersten Dezemberwoche in die dritte Runde. Der Gegner wird noch ausgelost.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (13 Punkte), Enija Viksne (16), Mariam Haslé-Lagemann (17), Lisa Bertholdt (22), Brandy Beasley (20), Yuliia Musiienko (9), Leonie Kambach (13)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Bene Lasser

Die Eigner Angels mischen Beton an

Eigner Angels siegen in Halle beim MBC mit 69:61 (15:21, 15:12, 19:15, 12:21) und erklimmen damit – zumindest kurzzeitig – den vierten Tabellenplatz.

“Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg“, sagte Kurt Wittmann, ehemaliger Sportlicher Leiter der Eigner Angels und immer noch großer Name im Deutschen Damenbasketball, auf dem Heimweg vom Auswärtsspiel bei den GISA Lions MBC aus Halle. Gar nicht mal so schön anzuschauen war es, das Spiel der beiden Kontrahenten, die sich auch in der Vergangenheit nie etwas schenkten und mehr Kampf als Spiel boten. Da wog es vielleicht nicht ganz so schwer, dass der Livestream aufgrund großer technischer Probleme seitens des Anbieters Sporttotal vollständig ausfiel. Viel gravierender, vor allem für die Mannschaften, war dafür der Ausfall des Scoutings und dem damit verbundenen Fehlen sämtlicher Statistiken.

26 Punkte schienen nach 40 gespielten Minuten von der schicken Anzeigentafel in der swh.arena von Erikas Punktekonto herunter, die Hände der Nördlinger Bank geballt in die Luft gestreckt. Wahrscheinlich wäre sie es eigentlich gewesen, die den „player-of-the-match“-Preis verdient hätte, stattdessen räumte Brandi Beasley ab. „Ich glaube, die haben mich verwechselt. Keine Ahnung, warum ich den bekomme habe“, kommentierte die Preisträgerin ihr Präsent. Aber eins nach dem anderen:

Sabrina Haines war es vorbehalten, das Spiel mit einem lupenreinen Dreier zu eröffnen, die Angels antworteten und übernahmen sogleich das Kommando. Korb für Korb wurde erzielt, Punkt für Punkt auf dem analogen Spielberichtsbogen vermerkt, Spielfluss kam aber nicht wirklich auf, zu sehr waren die Unparteiischen unter anderem damit beschäftigt, unaufhörlich die Spielerinnen daran zu erinnern, dass das Trikot in der Hose zu stecken hat. „Das Spiel war eigentlich in unserer Hand, aber das Ergebnis war trotzdem nicht eindeutig“, so Leonie Kambach, die das Spiel krankheitsbedingt nur von der Bank aus mitverfolgte. 15:21 rief der Hallensprecher in der ersten Viertelpause den knapp 400 Zuschauern zu, darunter circa 20 Nördlinger Fans. Über die Hälfte der Nördlinger Punkte hatte da schon Davenport auf ihrem Rücken. So, wie das erste Viertel endete, startete das zweite. Tolle Spielzüge suchte man aber vergebens, stattdessen ein zäher Kampf, der bereits früh an der Freiwurflinie stattfand. Hier ließen die Angels aber einige Punkte liegen, wodurch sie es verpassten, bereits früh einen großen Vorsprung herauszuspielen und so stotterte das Spiel vor sich hin, bis man sich mit einem 33:30 aus Nördlinger Sicht in die Kabinen verabschiedete.

Traditionell zeichnete sich das Rieser dritte Viertel durch eine schwache Leistung aus. Seit dieser Saison scheint sich das zu ändern. Die ersatzgeschwächte Truppe kämpfte sich durch die Hallenserinnen und brachten vor allem Erika Davenport immer wieder in Position. Einzig die Nachlässigkeit von der Freiwurflinie verhinderte einen noch größeren Gäste-Vorsprung. Genau jener Vorsprung, der ab Minute 27 nur so dahinschmolz. Zug um Zug näherten sich die Löwinnen den Engeln an, bis sie im letzten Angriff des dritten Viertels durch einen 11:0-Run sogar mit 49:48 die Führung übernahmen, da hatte sich Brandi Beasley wegen einer Ballberührung nach Korberfolg bereits eine Verwarnung und Coach Matiss Rozlapa wegen erstmaliger Schiedsrichterkommunikation ein Technisches Foul eingehandelt.

„Wir haben uns gegenseitig gepusht und bestärkt, Coach hat einen Spielzug aufgezeichnet und wir haben endlich besser kommuniziert!“, resümierte die eigentliche player-of-the-game Erika Davenport. Zwar konnte Halle ihren Vorsprung auf vier Punkte ausbauen, doch Rozlapa vertraute seinen Spielerinnen: „Wir waren nicht aggressiv genug und haben uns keine offenen Würfe herausgespielt, aber uns fehlte immer nur das kleine Bisschen, um das Spiel wieder unter Kontrolle zu kriegen!“ Und dieses kleine Bisschen griffen sich Angels. Dreipunkte-Würfe fielen, gute Pässe wurden gespielt und vor allem wurde bei der Defense eine Schippe draufgelegt. „Wie gegen Hannover haben die Eigner Angels in der Defense Beton angerührt“, freute sich Kurt Wittmann über sein gelungenes Wortspiel und so standen die Nördlingerinnen dann auch wie ein Bollwerk und ließen nur noch einen einzigen Feldkorb zu. Vor allem Mariam Haslé-Lagemann ackerte wie eine Verrückte und erlaubte ihrer Landsfrau und Halles Top-Spielerin Joyce Cousseins-Smith am Ende nur einen Wurf. Mit 69:61 gewinnen die Eigner Girls damit das zweite von drei Spielen und gehen mit breiter Brust in die Vorbereitungswoche für das Pokalspiel in Schwabach. „Ich fands toll“, fasste Leonie Kambach schließlich den Ausflug nach Sachsen-Anhalt treffend zusammen.

Für Nördlingen spielte: Erika Davenport (26 Punkte), Danielle McCray (11), Nicole Brochlitz (9), Enija Viksne (10), Mariam Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt (3), Brandi Beasley (10), Yuliia Musiienko, Leonie Kambach (dnp).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Bene Lasser

Yuliia Musiienko – die ukrainische Scharfschützin

Als kleiner Verein mit begrenzten Mitteln muss man der Konkurrenz stets einen Schritt voraus sein, um wettkampffähig zu bleiben. Dieser Schritt kann dabei in allen erdenklichen Formen gegangen werden. Und Nördlingen – als fremdbestimmter Vorzeige-Kleinverein bestehend aus viel Ehrenamtlichkeit – heimste mit dieser Taktik nicht nur ordentlich Erfahrung, sondern auch schon reihenweise Erfolge ein. Neben Qualität auf und neben dem Spielfeld, familiärer Umgebung, gutem Ruf und so weiter und so fort ist eine weitere Methode der cleveren Spielerinnensuche jene, die es verlangt, regelmäßig in für den Damenbasketball eher unüblichen europäischen Ländern der Erde nach Neuverpflichtungen zu suchen und dabei eventuell sogar auf bereits vorhandene personelle Qualitäten zu vertrauen.

Yuliia Musiienko heißt er, der neue und für diese Saison vorerst finale Fund für das Nördlinger Basketballteam in der 1. Toyota DBBL. Mit ihren 26 Jahren beginnt gerade erst die Blütezeit der zweiten Ukrainerin im Team der Rieser und dennoch bringt sie ordentlich Qualität und reihenweise nationale Erfolge mit zum einzig verbliebenen bayerischen Erstligisten: Dreimalige ukrainische Pokalsiegerin, zweifache ukrainische Meisterin und Bronzemedaillenträgerin mit der U23-Mannschaft bei der 3×3-WM 2018. Diese Erfolge und ihre guten Statistiken „von außen“ trugen sie zur vergangenen Saison zum Euroleague-Team Basket Landes nach Frankreich, jenem Team, in dem künftig auch Ex-Angel und Nationalspielerin Luisa Geiselsöder auf Korbjagd gehen wird. Die Nördlinger Fans konnten Musiienko in den vergangenen Wochen bereits in einigen Spielen sehen und sich ein erstes Bild von ihnen machen. Jetzt ist sie also endlich vollends im Team angekommen.

Die Korbjagd ist auch für Musiienko ein beliebtes Wort, soll sie in den nächsten Jahren in die großen Fußstapfen von Abgang Anissa Pounds treten, die ihrerseits ligaweit als gefürchtete Schützin galt und auch künftig in Halle, ihrem neuen Verein, gelten wird. Mit rund 43%-Trefferquote aus dem Drei-Punkte-Bereich glänzt die Ukrainerin mit sogar noch besseren Statistiken als ihre Vorgängerin. Sie gänzlich auf ihre Wurfstärke zu reduzieren, würde ihr jedoch nicht gerecht werden, gilt sie als gute Verteidigerin. Sie habe nicht nur die passende Einstellung, sondern auch die geeigneten körperlichen Voraussetzungen dafür. Außerdem, so der sportliche Leiter Martin Fürleger, erhoffe er sich mit Yuliia eine charakterstarke und durchsetzungsfähige Flügelspielerin, die das junge Team mit ihrer Erfahrung unterstützen und leiten soll. Eventuell auftretende sprachliche Barrieren hielten die in Odessa geborene 26-Jährige auch im basketballerischen hochqualitativen Landes nicht auf.

„Ich erwarte, dass sich Yuliia schnell in die Mannschaft und die Nördlinger Basketballcommunity integrieren wird und auf dem Feld Verantwortung übernimmt“, so Martin Fürleger. Bei diesem Prozess wird ihr auch ihre ukrainische Genossin Olena Vasylenko, letztjährige Aufbauspielerin, als Trainer-Assistentin helfen. Diese beiden könnten der Ursprung der neuen Nördlinger Tradition werden, regelmäßig Spielerinnen aus der Ukraine zu engagieren. Nachdem diese Saison kein Mannschaftsmitglied aus dem sonst in Nördlingen sehr beliebten Finnland angeheuert wurde, wäre also wieder Platz für neue Alternativen, den anderen Vereinen einen Schritt voraus zu sein. Nun geht es aber erstmal in die sechzehnte Saison in Folge für die Eigner Angels in der Ersten Damenbasketball-Bundesliga. Auf geht’s, Nördlingen!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

EIGNER Angels zeigen zwei Gesichter beim Eurocup-Team aus Brno

EIGNER Angels Nördlingen verlieren das erste von zwei Testspielen gegen Zabiny Brno mit 83:50 (29:11; 19:6; 18:19; 17:14) deutlich, zeigen in der zweiten Halbzeit aber ihre aufsteigende Tendenz.

In aller Herr Herrgottsfrüh‘, pünktlich zu den Kirchenglocken um 06:00 Uhr fuhr der Teambus der EIGNER Angels in Nördlingen ab und genau so schnell wie man Nördlingen verlassen hatte, war das erste Testspiel des einzig verbliebenen bayerischen Erstligisten im Deutschen Damenbasketball gegen den Eurocup-Teilnehmer aus Brno – zu Deutsch: Brünn – auch schon verloren. Vielleicht waren die Beine noch müde von der gut siebenstündigen Fahrt, denn kaum saß der letzte Zuschauer in der Halle, sah man sich schon mit 6:13 im Hintertreffen. Zu viel Nervosität, ein wenig zu viel Respekt und die körperliche Unterlegenheit taten ihr Übriges. Dass Anna Löffler (3×3) und Dani McCray (verletzungsbedingt) nicht zur Verfügung standen, half auch nicht wirklich weiter. Und so musste man zusehen, wie sich großgewachsene tschechische Spielerinnen, teilweise mit der Fähigkeit zu dunken, Zug um Zug von den Angels entfernten. „Wir haben viel zu viele Rebounds hergeschenkt und offene Würfe nicht getroffen. Wir waren am Anfang nicht bereit für das schnelle Spiel unserer Gegnerinnen und waren zu sehr mit uns selbst beschäftigt“, kommentierte Coach Matiss Rozlapa anschließend die erste Halbzeit. Die Statistiken unterstreichen das: 15% Trefferquote aus dem Feld sind fast schon absurd schlecht und stehen tschechischen 53% gegenüber, ebenso 16:31 Rebounds. Ein Lichtblick war immerhin, dass sich bereits zur Halbzeit fast alle Spielerinnen des achtköpfigen Teams in die Punkteliste eintragen konnten und zusammen das Halbzeitergebnis von 17:48 aus Nördlinger Sicht erzielten. Mit einer solchen Leistung war offensichtlich niemand im Angelstrikot zufrieden, denn während der Halbzeitpause gab es ordentlich Redebedarf.

„Wir haben einige Dinge angepasst und endlich die Geschwindigkeit und den Kampf angenommen!“, fasst Matiss Rozlapa die zweite Spielhälfte zusammen, „Das war viel, viel besser!“ Man war nun endlich wach und zur Stelle und kämpfte sichtbar um Rebounds und Steals. Es kam sogar so etwas wie ein kleiner Lauf zustande, den aber der Brünner Trainer mit einer Auszeit schnell stoppte. Trotzdem sahen die gut 50 Zuschauer in der Halle ein nun qualitativ hochwertigeres und ihre Mannschaft fordernderes Spiel auf Augenhöhe. Immer wieder zeigten Enija Viksne gegen einen tollen Zug zum Korb, Erika Davenport, die ein Double-Double nur haarscharf verpasste, Durchsetzungsfähigkeit gegen die fast zwei Meter großen Centerinnen der Gegner und Brandi Beasley gute Wurfentscheidungen, denen nur der letzte Touch zum Erfolg fehlte. Auch Leonie Kambach kehrte erfreulicherweise nach ihrer kleinen Verletzung, wenn auch nur zeitweise, zurück auf das Spielfeld, auf dem am nächsten Tag direkt das zweite Spiel gegen denselben Gegner folgen sollte.

Für Nördlingen spielten an Tag 1: Erika Davenport (11 Punkte), Nicole Brochlitz (6), Enija Viksne (11), Mariam Haslé-Lagemann (1), Lisa Bertholdt (6), Brandi Beasley (10), Yuliia Musiienko (6), Leonie Kambach.

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EIGNER Angels verlieren auch ihr zweites Testspiel gegen Brno mit 73:80 (21:21; 18:24; 17:13; 17:22), zeigen dabei aber ein ganz anderes Gesicht als noch im Spiel am vorangegangenen Tag.

Mit einer ganz anderen Spielvorbereitung als noch am Vortag, nämlich mit einem Stadtbummel in den gelockerten Beinen, starteten die durch den Einsatz von Danielle McCray auf neun Spielerinnen angewachsene Nördlinger Angels-Mannschaft in ihr zweites Testspiel gegen die Brünner Frösche. Statt nach wenigen Minuten bereits weit zurückzuliegen, startete man auf Nördlinger Seite wie die Feuerwehr, wobei eine Spielerin dabei direkt „on fire“ lief. Brandy Beasley, bisher eher etwas zurückhaltend in ihrem Scoring, schnappte sich Ball um Ball und schenkte den Gastgeberinnen neun Punkte innerhalb weniger Minuten ein. Neuzugang Enija Viksne verteilte unterdessen unnachahmlich mit absoluten Traumpässen Assists und setzte Nördlingens „Große“ in Szene. Viktor Prusa, der Brünner Coach, rief schnell zur ersten Auszeit, da brannte die Halle schon lichterloh. Infolgedessen beruhigte sich das bis dahin spektakuläre Spiel und man ging mit 21:21 in die erste Viertelpause. Auffällig war, dass, anders als im ersten Spiel, in den ersten zehn Minuten ausschließlich die amerikanischen Importkräfte punkten konnten und das setzte sich so auch im zweiten Viertel fort. Beasley traf aus allen Lagen und das Center-Duo um Erika Davenport und Danielle McCray sorgte für die nötige Unterstützung unter dem Korb. Mit einem 39:45 verabschiedete man sich erstmal in die Kabinen.

„Wir haben zwar noch immer viele Punkte und Rebounds hergeschenkt, aber das war viel besser heute!“, zog Angels-Coach Rozlapa sein Resümee nach dem Spiel. Die Frage, ob die Größenvorteile der Brünner Center gegenüber jenen aus Nördlingen einen großen Einfluss hatten, verneint er: „Die Größe war nicht das Problem – wir haben nicht gut genug ausgeboxt. Es ist eher so, dass wir auf der Aufbauposition etwas zu klein sind.“

Dies wollte sich Beasley anscheinend nicht gefallen lassen, legte sie nach Wiederanpfiff direkt die nächsten Punkte auf und baute ihr Trefferkonto auf 23 aus. Ihre Mitspielerinnen taten ihr gleich und so verteilte sich das Viertelergebnis von 17:13 aus Nördlinger Sicht auf mehrere Spielerinnen. Brünn spielte nicht schlechter als am Vortag, Nördlingen einfach besser. Die Defense war aggressiver, die Spielzüge wurden ausgespielt und gute Wurfchancen mit Treffern belohnt. Bis zum Abpfiff konnten alle neun Spielerinnen punkten. Am Ende war es wohl die fehlende Erfahrung als Team und auch ein wenig die Müdigkeit, die für den Sieg notwendig gewesen wäre. Brünn konnte im Gegensatz zu den Rieserinnen noch einmal zulegen und somit den Gewinn des zweiten Testspiels eintüten.

Trotz zweier Niederlagen kehrte man zufrieden und mit neuen Erkenntnissen zurück nach Nördlingen, wo bereits kommende Woche der Abschluss der Vorbereitung zur 16. Bundesligasaison in Folge stattfindet. Beim alljährlichen Angels-Cup treten am Samstag Schwabach gegen Keltern an und Nördlingen empfängt nach langer Zeit mal wieder den Deutschen Rekordmeister TSV 1880 Wasserburg zum Bayernderby. Am Sonntag finden dann das Spiel um Platz 3 und das Finale statt.

Für Nördlingen spielten an Tag 2: Erika Davenport (16 Punkte) Dani McCray (11), Nicole Brochlitz (5), Enija Viksne (4 Punkte, 7 Assists, 4 Steals), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (2), Brandi Beasley (26), Yuliia Musiienko (5), Leonie Kambach (2).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Bene Lasser

Angels Kids Camp am 09.09.2023

„Achtung, Achtung, alle kleinen Basketball-Fans da draußen. Auf die Bälle, fertig, los“. 

Die neue Bundesligamannschaft der Eigner Angels lädt am 09.09.2023 alle Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren von 09:30 Uhr bis 12:15 Uhr in der Hermann-Kessler Halle zu unserem nächsten Kids-Camp ein.

Das Camp wird von unseren erfahrenen Spielerinnen und Trainern der Angels geleitet, die den Nachwuchsspielern einen Einblick in die Welt des Basketballs geben und ihnen wertvolle Tipps und Tricks vermitteln werden. Die Kinder werden in kleinen Gruppen arbeiten, um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen.

Neben den praktischen Übungen werden die Kinder auch die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und mehr über die Mannschaft und den Sport zu erfahren. Es wird eine tolle Erfahrung sein, bei der die Kinder nicht nur ihre Fähigkeiten im Basketball verbessern werden, sondern auch neue Freundschaften knüpfen können.

Jeder ist dabei willkommen. Vorkenntnisse sind keine erforderlich. Spielerisch und altersgerecht arbeiten wir an Koordination, Gleichgewicht, Zusammenspiel und Ballgefühl.

Unser Camp ist eine großartige Gelegenheit für Kinder, die sich gerne bewegen und Sport treiben und mehr über den Basketballsport erfahren möchten. Die Eigner Angels freuen sich darauf, diesen Nachwuchsspielern die Chance zu geben, ihre Talente zu entwickeln und ihre Leidenschaft für den Basketball zu entdecken.

Der Teilnahmebetrag beträgt 15,00 EUR. Alle Kinder erhalten ein Camp-Shirt und freien Zugang zu unserem nächsten Bundesligaheimspiel. Interessierte Eltern und Kinder sollten sich aber schnell anmelden, da die Plätze begrenzt sind und die Shirts bestellt werden müssen – Anmeldeschluss ist der 30.08.2023. Die Online-Anmeldung erfolgt über die offizielle Website der Eigner Angels unter www.eigner-angels.de. 

Bild: Martin Fürleger

Text: Nils Gerstmeier

Enija Viskne – die lettische Hoffnungsträgerin

Gestatten, lettische Jugendnationalspielerin mit durchschnittlichem Beinahe-Triple-Double, lettische Vizemeisterin, Bronzemedaillengewinnerin in der baltischen Liga, Spielerin des Monats Dezember und – die Liste könnte noch weitergeführt werden – das alles vergangene Saison. Obendrauf kommt noch eine ordentliche Portion Auslandserfahrung, die die neueste Verpflichtung der Nördlinger Bundesligabasketballerinnen in Venedig bereits gesammelt hat.

Enija Viksne heißt sie, 18 Jahre Lebenserfahrung bringt sie mit, darunter viel Basketballwissen und -können und richtig Lust, eine weitere Saison im Ausland zu spielen und den Schwung ihrer Erfolgswelle mit ins Ries zu bringen. An ihrer Verpflichtung wird der neue Angels-Coach Matiss Rozlapa sicherlich nicht ganz unbeteiligt gewesen sein, trafen die beiden in den verschiedenen lettischen und internationalen Wettbewerben immer wieder aufeinander.

Mit ihren 1,78m Körpergröße und Agilität fühlt sich Enija auf der Point Guard Position zuhause. Jene Position, die zu den wichtigsten im Basketball gehören. Da verwundert es nicht, dass sie mit der deutschen Jugendnationalspielerin Nicole Brochlitz und der Amerikanerin Brandi Beasley ordentlich Power und Qualität aufs Spielfeld bringen soll, schließlich werden hier die Spielzüge initiiert und kreiert. Dieses kompetente Trio könnte also der Motor einer reizenden und attraktiven Spielweise werden. Rund 10 Punkte, 6 Rebounds, 7 Assists und 3 Steals kann die Lettin durchschnittlich vorweisen. Ein richtiges Allround-Talent!

Die nötige Kreativität dazu besitzt Enija ohnehin, zeigte sie sie bereits in jungen Jahren bei der Wahl ihrer Hobbys. Ihre musikalische Seite lebte sie mit Saxophon und Klavier aus und betrieb ganz nebenbei auch noch Volkstanz. Erst als es ernst um ihre beachtliche Basketballkarriere wurde, fiel der Fokus ganz und gar auf den „schönsten Hallensport der Welt“ wie der Basketball treffend genannt wird. Abseits vom Feld reist Enija viel, denn sie entdeckt gerne neue Orte und Dinge, wie sie selbst sagt, und sie liebt es, fremde Kulturen kennenzulernen. Davon gibt es hier in Nördlingen mehr als genug! Und zusammen mit ihrem Nationaltrainer, der Stadt und der großen Angelsfamilie, die den Nördlinger Basketball ausmacht, sollte einer für sie und für das Team erfolgreichen Saison nichts im Wege stehen.

Momentan spielt sie für die lettische U20-Nationalmannschaft die Europameisterschaft in Vilnius und spielt dort als Starting-Five-Point-Guard eine tragende Rolle im Team. In wenigen Wochen wird sie dann, genauso wie die anderen Spielerinnen, in Nördlingen zum Trainingsauftakt eintreffen. Bis dahin ein glückliches Wurfhändchen bei der EM und:

Herzlich willkommen in Nördlingen, Enija!

Bild: FIBA

Text: Nils Gerstmeier

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