Nördlinger Angels erzwingen weiteres Heimspiel in der PlayOff-Serie
Die EIGNER Angels schlagen den GISA Lions MBC mit 76:64 (24:15, 20:23, 16:13, 16:13) und schließen damit in der Best-of-Five-Serie damit. Spiel 4 findet am Karsamstag um 18:30 wieder in Nördlingen statt.
Die Ausgangslage war klar: Nördlingen musste gewinnen, um im Rennen um die Deutsche Meisterschaft zu bleiben. Bei der Videoanalyse der vergangenen beiden Spiele wurde wohl schnell klar, dass die Defense ein großes Manko der Angels war. Vor allem in der „Pick-and-Roll“-Verteidigung zeigte man sich aber deutlich verbessert und zwang Halle zu schwierigen Würfen, die dadurch weniger hochprozentig verwandelt wurden als noch in den vorangegangenen Partien.
Erika Davenport war mal wieder die tragende Säule im Spieler der Angels. Sie markierte nach Brandi Beasleys Eröffnungswurf die nächsten elf (!) Punkte und zeigte, warum sie beim historischen Top Four-Wochenende zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde. Das Spiel war blitzschnell, hochattraktiv und bot alles, was das Basketballer-Herz begehrte. Beim 24:15-Pausenstand wunderte man sich schon, wie man die vergangenen drei Spiele gegen die Lions abgeben konnte. Und es wurde erstmal noch besser: Nach gutem Start der Gäste knallten zuerst Leonie Kambach und direkt danach Nicole Brochlitz zwei Dreier in den Korb und zwangen Halle-Coach Topal zur Auszeit. Die zeigte Wirkung und ließ Halle bis auf ein 39:37 herankommen, doch Nördlingen blieb stabil und erhöhte durch einen Bertholdt-Dreier zum 44:38-Halbzeitstand. Kurz vor Abpfiff noch ein Schreckmoment, als Topscorerin Erika Davenport beim Rebound auf einem fremden Fuß landete und böse umknickte. Der Schrecken war aber kurz darauf durch eine tolle Akrobatik-Show der Leistungsturnerinnen des TSV Nördlingen wie weggeblasen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit aber waren die Augen erstmal wieder auf Davenport gerichtet, die zwar wieder stand – jedoch neben dem Feld. Offensichtlich unbeirrt von diesem Ausfall zeigten die Angels dann, dass sie auch ohne ihre Top-Centerin aufspielen können. Zehn schnelle Angels-Punkte und Gäste-Coach Topal musste gleich zwei Auszeiten ziehen, um diesen Lauf zu stoppen. Unter den Augen zahlreicher hochrangiger Gäste, darunter die Geschäftsführer der BBL-Clubs aus Halle und Crailsheim, der Crailsheimer Headcoach und finnische Nationaltrainer Jussi Laakso sowie einige (ehemalige) Jugend-Bundestrainer spielten die Angels groß auf, begrüßten Erika Davenport unter Applaus zwischendurch wieder auf dem Feld und gewannen durch typischen Tempo-Basketball und freche Dreipunkte-Würfe das dritte Viertel und gingen mit 60:51 in den letzten Spielabschnitt.
Der wurde dann zunehmend hart und physisch, doch die Rieserinnen spielten einfach weiter, kämpften sich durch und zeigten am Ende eine überzeugende Leistung, die den 500 Zuschauern Lust auf mehr machte! Die Nördlinger waren die vollen 40 Minuten über in Führung und ließen keinen Zweifel daran, dass sie Bock auf ein fünftes Spiel in der Serie haben. Mariam Haslé-Lagemann resümiert den Abend so: „Richtig geiles Spiel! Wir haben es geschafft, den Spieß umzudrehen und die Möglichkeiten, die wir uns erspielt haben, auch zu nutzen. Wir haben heute viele Sachen richtig gemacht und das wollen wir nun mit ins vierte Spiel nehmen!“
Dieses vierte Spiel findet schon am Karsamstag um 18:30 Uhr statt. Tickets können wie immer unter eigner-angels.de oder an der Abendkasse erworben werden. Die Verantwortlichen der Angels hoffen auf eine noch größere Zuschauerkulisse an diesem PlayOff-Abend und laden zum nächsten Heimspiel-Kracher. Denn die Ausgangslage ist noch immer klar: Nördlingen muss gewinnen, um ein fünftes und entscheidendes Spiel in der Best-of-Five-Serie, wieder in Halle, zu erzwingen. Siegen oder fliegen.
Für die Angels spielten: Erika Davenport (19 Punkte, 11 Rebounds), Naomi Davenport (9, 13), Nicole Brochlitz (14), Enija Viksne, Roosa Lehtoranta (16), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (3), Brandi Beasley (10), Anna Löffler (0), Leonie Kambach (3).
Bei Halle fielen auf: Laura Schinkel (15), Courtney Warley (14), Taylor Robertson (12).
Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller