Autor: Nils Gerstmeier

EIGNER Angels zeigen zwei Gesichter beim Eurocup-Team aus Brno

EIGNER Angels Nördlingen verlieren das erste von zwei Testspielen gegen Zabiny Brno mit 83:50 (29:11; 19:6; 18:19; 17:14) deutlich, zeigen in der zweiten Halbzeit aber ihre aufsteigende Tendenz.

In aller Herr Herrgottsfrüh‘, pünktlich zu den Kirchenglocken um 06:00 Uhr fuhr der Teambus der EIGNER Angels in Nördlingen ab und genau so schnell wie man Nördlingen verlassen hatte, war das erste Testspiel des einzig verbliebenen bayerischen Erstligisten im Deutschen Damenbasketball gegen den Eurocup-Teilnehmer aus Brno – zu Deutsch: Brünn – auch schon verloren. Vielleicht waren die Beine noch müde von der gut siebenstündigen Fahrt, denn kaum saß der letzte Zuschauer in der Halle, sah man sich schon mit 6:13 im Hintertreffen. Zu viel Nervosität, ein wenig zu viel Respekt und die körperliche Unterlegenheit taten ihr Übriges. Dass Anna Löffler (3×3) und Dani McCray (verletzungsbedingt) nicht zur Verfügung standen, half auch nicht wirklich weiter. Und so musste man zusehen, wie sich großgewachsene tschechische Spielerinnen, teilweise mit der Fähigkeit zu dunken, Zug um Zug von den Angels entfernten. „Wir haben viel zu viele Rebounds hergeschenkt und offene Würfe nicht getroffen. Wir waren am Anfang nicht bereit für das schnelle Spiel unserer Gegnerinnen und waren zu sehr mit uns selbst beschäftigt“, kommentierte Coach Matiss Rozlapa anschließend die erste Halbzeit. Die Statistiken unterstreichen das: 15% Trefferquote aus dem Feld sind fast schon absurd schlecht und stehen tschechischen 53% gegenüber, ebenso 16:31 Rebounds. Ein Lichtblick war immerhin, dass sich bereits zur Halbzeit fast alle Spielerinnen des achtköpfigen Teams in die Punkteliste eintragen konnten und zusammen das Halbzeitergebnis von 17:48 aus Nördlinger Sicht erzielten. Mit einer solchen Leistung war offensichtlich niemand im Angelstrikot zufrieden, denn während der Halbzeitpause gab es ordentlich Redebedarf.

„Wir haben einige Dinge angepasst und endlich die Geschwindigkeit und den Kampf angenommen!“, fasst Matiss Rozlapa die zweite Spielhälfte zusammen, „Das war viel, viel besser!“ Man war nun endlich wach und zur Stelle und kämpfte sichtbar um Rebounds und Steals. Es kam sogar so etwas wie ein kleiner Lauf zustande, den aber der Brünner Trainer mit einer Auszeit schnell stoppte. Trotzdem sahen die gut 50 Zuschauer in der Halle ein nun qualitativ hochwertigeres und ihre Mannschaft fordernderes Spiel auf Augenhöhe. Immer wieder zeigten Enija Viksne gegen einen tollen Zug zum Korb, Erika Davenport, die ein Double-Double nur haarscharf verpasste, Durchsetzungsfähigkeit gegen die fast zwei Meter großen Centerinnen der Gegner und Brandi Beasley gute Wurfentscheidungen, denen nur der letzte Touch zum Erfolg fehlte. Auch Leonie Kambach kehrte erfreulicherweise nach ihrer kleinen Verletzung, wenn auch nur zeitweise, zurück auf das Spielfeld, auf dem am nächsten Tag direkt das zweite Spiel gegen denselben Gegner folgen sollte.

Für Nördlingen spielten an Tag 1: Erika Davenport (11 Punkte), Nicole Brochlitz (6), Enija Viksne (11), Mariam Haslé-Lagemann (1), Lisa Bertholdt (6), Brandi Beasley (10), Yuliia Musiienko (6), Leonie Kambach.

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EIGNER Angels verlieren auch ihr zweites Testspiel gegen Brno mit 73:80 (21:21; 18:24; 17:13; 17:22), zeigen dabei aber ein ganz anderes Gesicht als noch im Spiel am vorangegangenen Tag.

Mit einer ganz anderen Spielvorbereitung als noch am Vortag, nämlich mit einem Stadtbummel in den gelockerten Beinen, starteten die durch den Einsatz von Danielle McCray auf neun Spielerinnen angewachsene Nördlinger Angels-Mannschaft in ihr zweites Testspiel gegen die Brünner Frösche. Statt nach wenigen Minuten bereits weit zurückzuliegen, startete man auf Nördlinger Seite wie die Feuerwehr, wobei eine Spielerin dabei direkt „on fire“ lief. Brandy Beasley, bisher eher etwas zurückhaltend in ihrem Scoring, schnappte sich Ball um Ball und schenkte den Gastgeberinnen neun Punkte innerhalb weniger Minuten ein. Neuzugang Enija Viksne verteilte unterdessen unnachahmlich mit absoluten Traumpässen Assists und setzte Nördlingens „Große“ in Szene. Viktor Prusa, der Brünner Coach, rief schnell zur ersten Auszeit, da brannte die Halle schon lichterloh. Infolgedessen beruhigte sich das bis dahin spektakuläre Spiel und man ging mit 21:21 in die erste Viertelpause. Auffällig war, dass, anders als im ersten Spiel, in den ersten zehn Minuten ausschließlich die amerikanischen Importkräfte punkten konnten und das setzte sich so auch im zweiten Viertel fort. Beasley traf aus allen Lagen und das Center-Duo um Erika Davenport und Danielle McCray sorgte für die nötige Unterstützung unter dem Korb. Mit einem 39:45 verabschiedete man sich erstmal in die Kabinen.

„Wir haben zwar noch immer viele Punkte und Rebounds hergeschenkt, aber das war viel besser heute!“, zog Angels-Coach Rozlapa sein Resümee nach dem Spiel. Die Frage, ob die Größenvorteile der Brünner Center gegenüber jenen aus Nördlingen einen großen Einfluss hatten, verneint er: „Die Größe war nicht das Problem – wir haben nicht gut genug ausgeboxt. Es ist eher so, dass wir auf der Aufbauposition etwas zu klein sind.“

Dies wollte sich Beasley anscheinend nicht gefallen lassen, legte sie nach Wiederanpfiff direkt die nächsten Punkte auf und baute ihr Trefferkonto auf 23 aus. Ihre Mitspielerinnen taten ihr gleich und so verteilte sich das Viertelergebnis von 17:13 aus Nördlinger Sicht auf mehrere Spielerinnen. Brünn spielte nicht schlechter als am Vortag, Nördlingen einfach besser. Die Defense war aggressiver, die Spielzüge wurden ausgespielt und gute Wurfchancen mit Treffern belohnt. Bis zum Abpfiff konnten alle neun Spielerinnen punkten. Am Ende war es wohl die fehlende Erfahrung als Team und auch ein wenig die Müdigkeit, die für den Sieg notwendig gewesen wäre. Brünn konnte im Gegensatz zu den Rieserinnen noch einmal zulegen und somit den Gewinn des zweiten Testspiels eintüten.

Trotz zweier Niederlagen kehrte man zufrieden und mit neuen Erkenntnissen zurück nach Nördlingen, wo bereits kommende Woche der Abschluss der Vorbereitung zur 16. Bundesligasaison in Folge stattfindet. Beim alljährlichen Angels-Cup treten am Samstag Schwabach gegen Keltern an und Nördlingen empfängt nach langer Zeit mal wieder den Deutschen Rekordmeister TSV 1880 Wasserburg zum Bayernderby. Am Sonntag finden dann das Spiel um Platz 3 und das Finale statt.

Für Nördlingen spielten an Tag 2: Erika Davenport (16 Punkte) Dani McCray (11), Nicole Brochlitz (5), Enija Viksne (4 Punkte, 7 Assists, 4 Steals), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (2), Brandi Beasley (26), Yuliia Musiienko (5), Leonie Kambach (2).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Bene Lasser

Angels Kids Camp am 09.09.2023

„Achtung, Achtung, alle kleinen Basketball-Fans da draußen. Auf die Bälle, fertig, los“. 

Die neue Bundesligamannschaft der Eigner Angels lädt am 09.09.2023 alle Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren von 09:30 Uhr bis 12:15 Uhr in der Hermann-Kessler Halle zu unserem nächsten Kids-Camp ein.

Das Camp wird von unseren erfahrenen Spielerinnen und Trainern der Angels geleitet, die den Nachwuchsspielern einen Einblick in die Welt des Basketballs geben und ihnen wertvolle Tipps und Tricks vermitteln werden. Die Kinder werden in kleinen Gruppen arbeiten, um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen.

Neben den praktischen Übungen werden die Kinder auch die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und mehr über die Mannschaft und den Sport zu erfahren. Es wird eine tolle Erfahrung sein, bei der die Kinder nicht nur ihre Fähigkeiten im Basketball verbessern werden, sondern auch neue Freundschaften knüpfen können.

Jeder ist dabei willkommen. Vorkenntnisse sind keine erforderlich. Spielerisch und altersgerecht arbeiten wir an Koordination, Gleichgewicht, Zusammenspiel und Ballgefühl.

Unser Camp ist eine großartige Gelegenheit für Kinder, die sich gerne bewegen und Sport treiben und mehr über den Basketballsport erfahren möchten. Die Eigner Angels freuen sich darauf, diesen Nachwuchsspielern die Chance zu geben, ihre Talente zu entwickeln und ihre Leidenschaft für den Basketball zu entdecken.

Der Teilnahmebetrag beträgt 15,00 EUR. Alle Kinder erhalten ein Camp-Shirt und freien Zugang zu unserem nächsten Bundesligaheimspiel. Interessierte Eltern und Kinder sollten sich aber schnell anmelden, da die Plätze begrenzt sind und die Shirts bestellt werden müssen – Anmeldeschluss ist der 30.08.2023. Die Online-Anmeldung erfolgt über die offizielle Website der Eigner Angels unter www.eigner-angels.de. 

Bild: Martin Fürleger

Text: Nils Gerstmeier

Enija Viskne – die lettische Hoffnungsträgerin

Gestatten, lettische Jugendnationalspielerin mit durchschnittlichem Beinahe-Triple-Double, lettische Vizemeisterin, Bronzemedaillengewinnerin in der baltischen Liga, Spielerin des Monats Dezember und – die Liste könnte noch weitergeführt werden – das alles vergangene Saison. Obendrauf kommt noch eine ordentliche Portion Auslandserfahrung, die die neueste Verpflichtung der Nördlinger Bundesligabasketballerinnen in Venedig bereits gesammelt hat.

Enija Viksne heißt sie, 18 Jahre Lebenserfahrung bringt sie mit, darunter viel Basketballwissen und -können und richtig Lust, eine weitere Saison im Ausland zu spielen und den Schwung ihrer Erfolgswelle mit ins Ries zu bringen. An ihrer Verpflichtung wird der neue Angels-Coach Matiss Rozlapa sicherlich nicht ganz unbeteiligt gewesen sein, trafen die beiden in den verschiedenen lettischen und internationalen Wettbewerben immer wieder aufeinander.

Mit ihren 1,78m Körpergröße und Agilität fühlt sich Enija auf der Point Guard Position zuhause. Jene Position, die zu den wichtigsten im Basketball gehören. Da verwundert es nicht, dass sie mit der deutschen Jugendnationalspielerin Nicole Brochlitz und der Amerikanerin Brandi Beasley ordentlich Power und Qualität aufs Spielfeld bringen soll, schließlich werden hier die Spielzüge initiiert und kreiert. Dieses kompetente Trio könnte also der Motor einer reizenden und attraktiven Spielweise werden. Rund 10 Punkte, 6 Rebounds, 7 Assists und 3 Steals kann die Lettin durchschnittlich vorweisen. Ein richtiges Allround-Talent!

Die nötige Kreativität dazu besitzt Enija ohnehin, zeigte sie sie bereits in jungen Jahren bei der Wahl ihrer Hobbys. Ihre musikalische Seite lebte sie mit Saxophon und Klavier aus und betrieb ganz nebenbei auch noch Volkstanz. Erst als es ernst um ihre beachtliche Basketballkarriere wurde, fiel der Fokus ganz und gar auf den „schönsten Hallensport der Welt“ wie der Basketball treffend genannt wird. Abseits vom Feld reist Enija viel, denn sie entdeckt gerne neue Orte und Dinge, wie sie selbst sagt, und sie liebt es, fremde Kulturen kennenzulernen. Davon gibt es hier in Nördlingen mehr als genug! Und zusammen mit ihrem Nationaltrainer, der Stadt und der großen Angelsfamilie, die den Nördlinger Basketball ausmacht, sollte einer für sie und für das Team erfolgreichen Saison nichts im Wege stehen.

Momentan spielt sie für die lettische U20-Nationalmannschaft die Europameisterschaft in Vilnius und spielt dort als Starting-Five-Point-Guard eine tragende Rolle im Team. In wenigen Wochen wird sie dann, genauso wie die anderen Spielerinnen, in Nördlingen zum Trainingsauftakt eintreffen. Bis dahin ein glückliches Wurfhändchen bei der EM und:

Herzlich willkommen in Nördlingen, Enija!

Bild: FIBA

Text: Nils Gerstmeier

EIGNER Angels Nördlingen – auch im Team hinter dem Team künftig einige neue Gesichter

Vergangenen Dienstag fand die jährliche Mitgliederversammlung der BG Donau-Ries, dem Stammverein der EIGNER Angels, statt. Neben einigen Verabschiedungen, Rücktritten und Rückblicken wurden auch neue Ehrenamtliche in den Vorstand gewählt und Ausblicke in die kommende Saison in der höchsten deutschen Spielklasse im Damenbasketball gegeben.

Der Vorstand und Kommunikationsverantwortliche, Thomas Lambertz, hieß alle Anwesenden der Mitgliederversammlung willkommen und gab in seiner kurzweiligen Begrüßung einen knappen Rückblick auf die vergangene Saison und das Erreichte. Mit positivem, aber auch kritischem Blick schätze er die Arbeit des Teams und des Teams hinter dem Team ein. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen Helfern und Sponsoren für die tatkräftige Unterstützung in der vergangenen Saison und wünschte der künftigen, neu zusammengesetzten Vorstandschaft alles Gute.

Die einstimmig gewählte Versammlungsleiterin und Angels-Schriftführerin Monika Stöcklein führte sodann durch die Tagesordnung zu den Punkten der Aussprachen von Vorstand, sportlicher Leitung und Kassier.

Peter Struck, Vorstand und Verantwortlicher für Marketing und Sponsoring, führte die während der Saison steigenden Zuschauerzahlen an, bemerkte aber auch, dass das Niveau vor Corona noch nicht wieder erreicht sei. Die Idee, den Heimspielen der Angels wieder mehr Eventcharakter zu verleihen, fand große Resonanz.
Der sportliche Leiter Martin Fürleger gab sodann eine prägnante Rückschau über die vergangene Saison und bewertete den vierten Platz nach der Hauptrunde trotz des schnellen PlayOff-Aus als einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Negativ wurde die Insolvenz vom Liga Konkurrenten Rheinland Lions angemerkt, was auch Kassier Thomas Hennig bestätigte. Er schloss seine Aussprache mit dem finanziellen Ausblick, dass vor allem in der kommenden Saison und gegebenenfalls darüber hinaus, Einsparungen vorgenommen werden müssen und die finanzielle Belastbarkeit des Kaders dünner würde.

Die Vorstandschaft wurde anschließend einstimmig entlastet.

Versammlungsleiterin Moni Stöcklein verkündete sodann den Abschied von Christof Gelle, Peter Struck und Thomas Lambertz. Sie bedankte sich für ihr Engagement im Verein und wünschte den drei scheidenden Vorständen alles Gute. Ebenso trat Thomas Hennig von seiner Position des Kassiers zurück, um andere Aufgaben im Verein zu übernehmen.

Zum geschäftsführenden Vorstand neu-, beziehungsweise wiedergewählt wurden Martin Fürleger, Benedikt Lasser und Thomas Hennig.

Verena Schneider wurde zur Schriftführerin, Monika Stöcklein zur Kassiererin gewählt.

Wolfgang Gunzelmann, Sascha Kosiurak und Nils Gerstmeier komplettieren als stimmberechtigte Beisitzer den Vorstand der BG Donau-Ries.

Alle Positionen wurden einstimmig gewählt. Peter Struck, Kurt Wittmann und Christian Düll ergänzen den Vorstand als Beisitzer ohne Stimmrecht.

Im Anschluss an die Vorstandswahlen stimmten die anwesenden Mitglieder über die eingereichten Anträge ab. Einstimmig wurde dem Antrag, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen und einen Familienbeitrag einzuführen, zugestimmt.

Der wiedergewählte Vorstandsvorsitzende und sportliche Leiter Martin Fürleger gab dann zum Abschluss der Versammlung einen Ausblick auf die kommende 16. Bundesligasaison der Eigner Angels. Das Team wird im Vergleich zur abgelaufenen Saison ein ganz anderes Gesicht haben: Jünger, unerfahrener und mit mehr deutschen Spielerinnen im Kader. Die Mannschaft ist bereits komplett und wird am 05. September ihr erstes Testspiel gegen Jahn München bestreiten. Außerdem soll, passend zu den anstehenden Liga-Auflagen, schrittweise ein eigener spielbetriebsunabhängiger Jugendbereich etabliert werden, der mit einer verstärkten Jugendarbeit und intensiveren Kooperationen aller Art stabilisiert werden soll.

Allen Anwesenden war der positive Blick und die Vorfreude auf die kommende Saison anzumerken, sodass einer guten sechzehnten Erstligasaison in Folge nichts mehr im Wege steht.

Bild: Julia Leib

Text: Nils Gerstmeier

Lisa Bertholdt ist der erste Neuzugang bei den Eigner Angels

Nachdem bereits recht bald der Verbleib von Deutsch-Französin Mariam Haslé-Lagemann und der Oettingerin Lucy Michel feststand, wurden die Fühler schon früh nach Verstärkung für das Team der Eigner Angels ausgestreckt. Obwohl der Nördlinger Standort mit den kleinsten Etat der Liga hat und durch die fehlende Universität für junge deutsche Spielerinnen nicht besonders attraktiv ist, konnte genau eine solche wertvolle Stütze schnell gefunden werden:

Mit Lisa Bertholdt kommt eine junge, aber dennoch international erfahrene Spielerin ins Ries. Auf die Frage, weshalb sie sich gerade für Nördlingen entschieden hat, meint sie:

„Nach drei Jahren in der zweiten Liga bin ich bereit für eine neue Herausforderung.  Der Wechsel nach Nördlingen ist für mich die perfekte Möglichkeit, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. Ich schätze den Verein sehr, da er großen Wert auf die Entwicklung deutscher Spielerinnen, aber auch auf die familiäre und gemeinschaftliche Atmosphäre innerhalb des Vereins legt.“

Genau diese Vorteile versucht das Recruiting-Team der Angels immer wieder auszuspielen, um die Standortnachteile der Nördlinger Kleinstadt auszugleichen. Das Konzept geht offenbar auf, denn blickt man auf die Historie des Kaders, zeigt sich, dass der Hauptrundenvierte der letzten Saison immer wieder namhafte Spielerinnen aus der ganzen Welt, aber auch aus Deutschland anlocken konnte, die national wie international bereits große Erfolge feierten. Jüngst stellten die Nördlinger zwei ehemalige Angels, die mit der Nationalmannschaft in Ljubljana die Europameisterschaft bestreiten.

Lisa Bertholdt, kleine, aber genauso große Schwester von BC Marburg-Urgestein Marie Bertholdt, kommt vom Zweitligakontrahenten der QOOL Sharks Würzburg ins Ries und soll für ordentlich Power unter dem Korb sorgen. Mit ihren 1,83m, ordentlich High School-Erfahrung und amerikanischem Basketball im Rücken brachte es die Fünfundzwanzigjährige in der letzten Saison auf durchschnittlich 12,2 Punkte pro Spiel und sammelte dabei zusätzlich 9,2 Rebounds ein. Diese Stats sicherten ihr nicht nur reihenweise Top10-Plätze in den Liga-Rankings, sondern sorgte auch für Aufsehen beim Recruiting Team der Angels. Martin Fürleger, sportlicher Leiter der Angels, äußert sich optimistisch und erwartungsvoll zur Rolle der jungen Centerin:

„Lisa wird uns auf den großen Positionen unterstützen. Sie bringt eine gute basketballerische Ausbildung aus den USA und Würzburg mit, besitzt die notwendige Körperlichkeit und glänzt auch mit ihren kämpferischen und ehrgeizigen Charaktereigenschaften. Ich erwarte von Lisa, dass sie schnell das höhere Niveau der ersten Liga adaptieren kann und uns spielerisch auf und mit ihrer natürlichen Führungspersönlichkeit auch neben dem Platz weiterhelfen wird.“

Die in den USA geborene deutsch-amerikanische Masterabsolventin hat einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben und möchte auch beruflich in Nördlingen einsteigen. All das zeigt, welchen Schritt die Angels mit ihrer neuen Verpflichtung gehen wollen. Somit ist das erste Puzzlestück zu den beiden Weiterverpflichtungen der vergangenen, erfolgreichen Saison gefunden, was durchaus auch den Start des angekündigten Richtungswechsels der Spielstruktur mit Fokus auf deutschen Spielerinnen erkennen lässt und Freude auf mehr macht.

Bild: Martin Fürleger

Text: Nils Gerstmeier

PlayOffs, Baby! Und Nearle ist dabei! Gegner? Osnabrück! Osnabrück, schon wieder?! Schon wieder.

Bereits zum fünften Mal treffen die beiden Ligakontrahenten und Tabellennachbarn der 1. Damen Basketball Bundesliga aufeinander, was eher das Gefühl von Finalserie verbreitet als den Auftakt der Play Offs. Doch in genau diese starten die Eigner Angels am kommenden Sonntagnachmittag – und das mit realistischen Aussichten auf Erfolg. Durch den vierten Tabellenplatz nach dem Abschluss der Hauptrunde genießen die Nördlingerinnen Heimrecht, das heißt bei einem möglichen 1:1 in der „best of 3“ Serie würde das dritte und entscheidende Spiel erneut in der Hermann-Keßler-Halle ausgetragen und der frischgebackene Pokal-Vizemeister aus Osnabrück müsste dann für das siebte Aufeinandertreffen in dieser Saison zum fünften Mal den langen Weg quer durch Deutschland nach Nördlingen auf sich nehmen.

Bei der Frage, wie solch ein Kuriosum zustande kommen kann, lohnt ein Blick in die Ergebnishistorie. Noch vor dem Start der Saison hatten die Panthers aus Osnabrück für das Vorbereitungsturnier, den Angels-Cup, zum ersten Mal im Ries gastiert und nahmen den Pokal prompt mit. Dann folgte der Liga- und Pokalalltag mit lauter Nördlinger Heimspielen, die allesamt verlorengingen, bis dann beim vierten Anlauf nicht nur der Rückrundensieg in Osnabrück gelang, sondern auch der direkte Vergleich gewonnen werden konnte, der dafür sorgt, dass die Angels trotz Punktgleichheit vor den Panthers stehen. Konsequenz bekannt.

So trägt es sich also nun zu, dass sich die Dauerrivalen der Liga erneut begegnen, mit dem Ziel möglichst rasch zwei Siege gegen den Gegenüber zu erspielen. Gelingt dies, ist der Weg frei in die Halbfinals, die wahrscheinlich gegen den Pokalsieger und Tabellenersten aus Hannover ausgetragen werden, welche durch ihre Pole-Position in der Tabelle in jeder Play Off-Serie Heimrecht genießen. Die Verlierer der Halbfinals spielen dann in einem Hin- und Rückspiel um die Bronzemedaille, was bedeutet, dass die Angels, bei einem Weiterkommen in die nächste Runde auf jeden Fall um eine Medaille spielen werden, was auch das ausgeschriebene Ziel der Mannschaft ist.

Doch wen erwartet Nördlingen am Sonntag? Obwohl Osnabrück bestens bekannt scheint, hat sich das Team doch entscheidend verändert. Mit Frieda Bühner und Jenny Strozyk hat es zwei Rückkehrerinnen, die das Team tragen. Mit fünf weiteren Deutschen dürfte Osnabrück das Leitbild in der ersten Liga sein, was Nachwuchsförderung von deutschen Spielerinnen angeht. Noortje Driessen, Stella Tarkovicova, Aldona Morawiec und Paisley Johnson komplettieren das Team und sind wichtige Stützen und Punktelieferanten. Die Ausgeglichenheit des Osnabrücker Teams macht sich bemerkbar, sind sie doch die einzige Mannschaft, die den Tabellenführer aus Hannover gleich doppelt schlagen konnten. Nur vergangenen Sonntag zog man im Pokalfinale den Kürzeren.

Die Gastgeber aus Nördlingen müssen hingegen auf eine nicht sehr erfolgreiche jüngere Vergangenheit zurückblicken. Aus letzten drei Ligaspielen konnte keines gewonnen werden, was größtenteils auf die offensive Harmlosigkeit zurückzuführen ist. Dass sich die Angels vor allem dahingehend werden steigern müssen, ist auch Tony Imreh bekannt, für den es ebenso die ersten Play Offs mit den Angels sind, musste die Saison 2020 wegen Corona abgebrochen werden, wodurch der dritte Platz der Nördlingerinnen unbelohnt blieb.

Nun sind aber alle Augen auf Sonntag gerichtet, wenn in der HKH um 16:00 Uhr der Ball wie üblich zum Jump Ball hoch geworfen wird und hoffentlich eine erneut pickepackevolle Halle richtig Stimmung macht, denn schließlich geht es um nichts anderes als die Deutsche Meisterschaft! Und eines ist bereits jetzt sicher: Gewinnt Nördlingen am Sonntag, gibt es noch mindestens ein weiteres Spiel in der Hermann-Keßler-Halle!

Dauerkarten haben keine Gültigkeit in den Play Offs, die reservierten Plätze sind jedoch weiterhin für die Dauerkartenbesitzer freigehalten, die an der Tageskasse nur ein Ticket für ihren gewohnten Platz erwerben müssen.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

Business Cup am 19.03.2023

Es ist wieder soweit! Der Business Cup geht am 19.03.2023 in seine sechste
Runde! Nach dreijähriger Pause heißt es endlich wieder “Leute, lasst die Arbeit
sein, Business Cup ist heut’!”, denn an diesem Sonntag wird der Spieß einmal
umgedreht und unsere Angels sorgen für ein tolles Basketball-Turnier für
jedermann.


In der altehrwürdigen Hermann-Keßler-Halle werden auf bis zu vier Spielfeldern
gleichzeitig Hobby-Mannschaften bestehend aus Firmen, Ämtern, Schulen und
anderen Organisationen aus der ganzen Umgebung gegeneinander um den
heißbegehrten Titel antreten. Der Spaß steht im Vordergrund und für Versorgung
am Spielfeldrand und hinter der Theke stehen dabei unsere Spielerinnen
tatkräftig zur Verfügung – basketballerisches Fachwissen und ein kulinarisches
Angebot sind also garantiert.


Zur Anmeldung beachten Sie bitte das unten eingefügte Dokument und schicken es bis
spätestens 03.03.2023 ausgefüllt an businesscup.angels@gmail.com. Zum
weiteren Informationsaustausch kann gerne auch dieser Emailkontakt verwendet
werden. Wir freuen uns, Sie dann ab 09:00 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle
begrüßen zu dürfen!


Text:
Nils Gerstmeier

Eigner Angels kehren sieglos von den Sternen zurück

Die beste Nachricht für Keltern zuerst: Goran Lojo bleibt Trainer der Rutronik Stars. Mit dem Sieg gegen die Eigner Angels muss der Trainer des bosnischen Damennationalteams die Segel noch nicht streichen. Mit (18:20), (18:9), (19:15) und (18:10) verlieren die Rieserinnen das zweite Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten mit 54 zu 73 und damit auch den direkten Vergleich.

Das Spiel startete am ungewohnten Mittwochabend ganz nach dem Geschmack des mitgereisten und zugeschalteten Nördlinger Anhangs. Immer wieder wurde die Spielerin im Post-Up gesucht und gefunden. Selbst Laken James konnte als typischer Pointguard frech unter dem Korb abschließen. Nach dem vierten Turnover der Gastgeberinnen und zwei weiteren Punkten zum 13:7 aus Nördlinger Sicht durch Leá Favre sah sich Goran Lojo, Kelterns neuer Trainer, nach gut fünf gespielten Minuten zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Elina Koskimies, die das Spiel mit einem lupenreinen Dreier eröffnete, saß wegen ihrer zwei Fouls zu diesem Zeitpunkt längst wieder auf der Bank. Lojos Auszeit schien gefruchtet zu haben, denn Keltern spielte nun deutlich konzentrierter und aggressiver, wie der sympathische Kommentator treffend zusammenfasste. Einige Angriffe später musste wiederum Angels-Coach Imreh beim 13:13 seine erste Auszeit ziehen. Mit schnellem Spiel auf beiden Seiten, dem die automatische Kamera kaum folgen konnte, wurde das Ergebnis auf ein 18:20 zum Viertelende erhöht. Einzig die vier Blocks, die Keltern allein im ersten Viertel verzeichnen konnte, verhinderten eine höhere Führung der Nördlinger Angels, die sieben Turnover der Gastgeberinnen zu erzwingen wussten.

So punktereich, wie das erste Viertel verlief, so punktearm startete das zweite. Zwar eröffnete Remenarova mit einem erfolgreichen Dreier zur ersten Führung Kelterns, viele vergebene Korbchancen verhinderten beiden Mannschaften jedoch erst mal, davonzuziehen. Während Keltern mit schönem Passspiel die knapp 100 Zuschauer in der Speiterlinghalle zu entzücken wusste, häuften sich bei den Nördlingerinnen nun die Turnovers, was Coach Imreh zu seiner zweiten Auszeit zwang. Ungewöhnlich oft wurde auf ein Offensivfoul entschieden, sodass bereits früh auf beiden Seiten Leistungsträgerinnen auf der Bank Platz nehmen mussten. Angriff um Angriff zog Sami Hill mit ihrem „sich scheinbar niemals entleerenden Dauerakku“ unnachahmlich durch die gegnerische Defense und wurde mit acht zugesprochenen Freiwürfen in der ersten Halbzeit belohnt. Trotzdem gelang den Gästen nur noch wenig, sodass Keltern beim Halbzeitstand von 36:29 eine komfortable Sieben-Punkte-Führung mit in die Kabine nehmen konnte – auch dank Neuzugang Stephanie Kostowicz, die sich mit 10 Punkten den Titel der besten Spielerin der ersten Halbzeit mit Sami Hill teilen durfte.

Das bekannte schlechte Nördlinger Viertel begann dann auch schlecht. Ziemlich schlecht sogar. Nach Joey Klugs zweitem Foul, das Keltern zum 44:31 nutzen konnte, musste Tony Imreh also nach nach gerade einmal 127 Sekunden seine erste Auszeit nutzen. Immer wieder konnte Kelterns Alex Kiss-Rusk schön in Position gebracht werden, während auf der Gegenseite unnötig überhastet schlechte Würfe genommen wurden. Vom anfänglich hochklassigen Spiel war nunmehr wenig zu sehen, sodass nach nicht einmal fünf Minuten im dritten Viertel bereits die zweite Nördlinger Auszeit folgte. Nachdem dann auch noch Webb ihren eigenen Rebound abgreifen konnte, obwohl sie zum Zeitpunkt des Abwurfs gut neun Meter vom Korb entfernt stand, wäre Tony Imreh vor lauter Wut am liebsten höchstpersönlich auf das Feld gerannt, um mit hochrotem Kopf seinen Spielerinnen vorzumachen, was er sich von ihnen erwartet. Bei einem Blick auf den Spielberichtsbogen kamen böse Erinnerungen an vergangene Spiele gegen Keltern hoch. Doch plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft und ein Doppel-Alley-Oop zwischen Mariam Haslé-Lagemann und Laken James markierten einen versöhnlichen 44:55 Zwischenstand zum Viertelende.

Dass elf Punkte im Basketball kein aussichtsloser Rückstand sind, ist weithin bekannt, doch zu viele Unsicherheiten im Nördlinger Spiel ermöglichten den Gastgeberinnen durch einfache Korbaktionen auf 21 Punkte wegzuziehen. Zwar wehrten sich die Gäste nach Kräften, doch das tolle Zusammenspiel aus dem ersten Viertel war in weite Ferne gerückt und so war die Messe längst gelesen. Lucy Michel erhielt zum Schluss nochmal die Gelegenheit, sich in der ersten Bundesliga zu beweisen, konnte aber natürlich an der deutlichen Niederlage nichts ändern. Zurück bleibt erneut die Erkenntnis, dass den Rieserinnen vor allem ihre offensive Gefahrenlosigkeit (36% im Zweierbereich und 15% im Dreierbereich) einen Strich durch ihre hohen Ambitionen in dieser Saison machen könnte. Nur 34 Punkte in drei Vierteln sind ein Beleg dafür und zeigen, dass Keltern kein gutes Pflaster für Nördlingens Korbjägerinnen ist.

Umso deutlicher muss also nun die Reaktion der Mannschaft sein, um nicht Gefahr zu laufen, am Ende der Saison in der Tabelle abzurutschen, wenn gleich am kommenden Sonntag der Tabellenletzte aus Marburg in der heimischen Hermann-Kessler-Halle zum vorletzten Heimspiel der Hauptrunde gasiert. (ngm)

Für Nördlingen spielten: Laken James (6) Olena Vasylenko (2), Elina Koskimies (6), Sami Hill (13), Joey Klug (9), Mariam Haslé-Lagemann (4), Anissa Pounds (6), Lucy Michel (0) Chelsea Waters (2), Leá Favre (6)

Bei Keltern fielen auf: Webb (10), Kiss-Rusk (12), Kostowicz (15), Mayombo (10)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

Endstation Osnabrück

Auch beim dritten Heimspiel gegen die Panthers behalten die Gäste aus Osnabrück die Oberhand und werfen die Eigner Angels aus dem Pokalwettbewerb. Mit (12:19), (15:7), (12:17), (18:18) können die Nördlingerinnen nur sporadisch überzeugen.


Die gute Nachricht zuerst: Den Gästen wurden zur Halbzeit nur 26 und insgesamt nur 61 Punkte erlaubt. Die schlechte Nachricht: Selbst konnte man sogar nur 57 Punkte verbuchen. Dabei war der Start vielversprechend: Erste Defense, erster Steal, die ersten zwei Punkte, erster Block, erster Rebound. Innerhalb von nur einer Minute konnte Sami Hill, beste Spielerin des Abends, an vier der fünf statistischen Kategorien einen Haken machen – sie war also auf bestem Wege zu einem Quadruple-Double. Doch so gut wie es begonnen hatte, so zerfahren ging es weiter. Unzählige Turnover durch schlechte Pässe und vergebene Korbleger zeichneten den Kampf an beiden Enden des Spielfeldes in der ungewohnt stillen Hermann-Kessler-Halle. So ging es mit einem 12:19 in die erste Viertelpause.


So nervös wie die Angels im ersten Viertel gewirkt hatten, so hellwach kamen sie zu Beginn des zweiten Viertels aufs Feld: Anissa Pounds mit einem Dreier, der den Startschuss zu einem 15:4-Lauf darstellen sollte. Daran konnten auch zwei Osnabrücker Auszeiten nichts ändern, jedoch verpassten es die Angels, den Schwung mitzunehmen, und die Führung noch weiter auszubauen, sodass es mit einem kümmerlichen 27:26 in die Halbzeitpause ging.


Mithilfe von sieben in der Halle montierten Kameras und namhafter Pressevertreter durfte man sich also auf einen spannenden zweiten Durchgang freuen. Doch diese Vorfreude wurde schnell gedämpft, denn ganze viereinhalb Minuten dauerte es, bis Geburtstagskind Anissa Pounds die ersten Nördlinger Punkt im gefürchteten dritten Viertel markieren konnte – per Freiwürfe. Nach 7 Minuten war Osnabrück mit einem 13:2-Lauf schon fast über alle Berge, da musste Coach Tony Imreh schon seine zweite Auszeit nehmen. Geschlagene acht Minuten mussten die Nördlinger auf die ersten Feldpunkte warten – wieder von Anissa Pounds, die alleine auf weiter Flur die Gastgeberinnen im Rennen hielt und zur Viertelpause ein 39:43 markierte.


Das letzte Viertel musste also die Entscheidung bringen und wieder startete man aus Nördlinger Sicht gut hinein ins Spiel. Von einem 42:43 über ein 47:48 bis zum 52:52 konnte man stets den Anschluss halten, doch nie in Führung gehen und so musste man hilflos zusehen, wie den Angels Angriff um Angriff, erneut einer Siebener-Rotation geschuldet, die Kräfte schwanden, bis beim 52:58 nur noch 60 Sekunden vor Schluss die Nördlingerinnen stehend K.O. keine Chance mehr auf einen Schlussspurt hatten, auch wenn es der überragenden Sami Hill, von der man denken könnte, sie wollte den Leistungsausfall einer Elina Koskimies kompensieren, die mit einem punktlosen Auftritt einen rabenschwarzen Tag erwischt hat, vorbehalten war, mit einem Dreier aus neun Metern, ein sehr umkämpftes, nicht schön anzuschauendes Spiel zu beenden.


Somit scheiden die Angels aus dem Pokal aus und müssen sich nun vollkommen auf den Ligabetrieb konzentrieren, der am Sonntag um 16:00 Uhr mit einem Heimspiel gegen die Rutronik Stars Keltern weitergeht.


Gegen Osnabrück spielten:
Laken James (6), Lena Grad (dnp), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (0), Sami Hill (22), Johann Klug (6), Mariam Haslé-Lagemann (7), Anissa Pounds (16), Lucy Michel (0)

Bei Osnabrück fielen auf:
Frieda Bühner (18, 15 Rebounds), Marie Reichert (13, 8!! Blocks), Paisley Johnson (13), Angela Rodriguez (14)

Bild: Michael Soller
Text:
Nils Gerstmeier

Aller guten Dinge sind drei?

Das könnte man sich im Lager der Eigner Angels angesichts des anstehenden Pokalspiels und dessen Wichtigkeit durchaus fragen. Zweimal spielte man bereits gegen den kommenden Gegner aus Osnabrück. Sowohl beim ersten Aufeinandertreffen im Angels-Cup als auch im Ligabetrieb vor knapp vier Wochen zog man den Kürzeren. Nun also muss der Tabellensiebte diesen Mittwoch zum dritten Mal den weiten Weg nach bayerisch Schwaben antreten und dürfte sich in Anbetracht der Vergangenheit durchaus realistische Chancen auf ein Weiterkommen im Pokalwettbewerb ausrechnen.
Verstecken müssen sich ihre Gastgeberinnen, die Angels, aber auch nicht: Man kann zwar nur mit kurzer Bank antreten, da sich die Schweizerin Léa Favre verletzt hat und länger ausfallen wird und noch immer kein Ersatz für Julia Ruzevich gefunden werden konnte, dafür wird man aber mit breiter Brust vom Auswärtsspiel am Sonntagabend zurückgekehrt sein. Dort hat man bereits zum zweiten Mal in dieser Saison (Pokal und jetzt Ligabetrieb) den Deutschen Meister in seinem eigenen Wohnzimmer bezwingen können – das kann kein anderes deutsches Basketballteam von sich behaupten.

Im Spiel gegen Freiburg konnte man bereits die veränderte Taktik von Coach Imreh erkennen, noch schneller zu spielen, als man es sowieso von der Nördlinger Mannschaft kennt, um die Schwäche unter dem Korb zu reduzieren. Das wird auch gegen Osnabrück der Schlüssel zum Sieg sein müssen, will man ins Viertelfinale des Pokalwettbewerbs ziehen. Dann ist man nur noch einen Schritt entfernt vom Erreichen eines Saisonziels, dem „Top4“. Doch eins nach dem anderen.

Osnabrück selbst hat sich personell nochmals verstärkt. Neben der Rückkehr von Jugend-Nationalspielerin Frieda Bühner, die nach nur vier Spielen für die University of Florida zu ihrem Heimatverein zurückkehrt und nicht grundlos als eine der Toptalente des europäischen Nachwuchses gilt, konnten die Panthers außerdem die amerikanische Aufbauspielerin Angela Rodriguez verpflichten. Damit wird auch Osnabrücks Lücke im Aufbau, die sich durch die Verletzung von Youngstar und Leistungsträgerin Jenny Strozyk, ergeben hat, geschlossen, was Osnabrück zu einer noch reiferen und gefährlicheren Mannschaft machen dürfte, als es ihr Tabellenplatz verrät. Zusammen mit Marie Reichert, Merrit Brennecke und Emma Eichmeyer verfügen die mittlerweile im Ries wohlbekannten Gegnerinnen über einen beachtlichen Pool an tollen deutschen Nachwuchsspielerinnen, die bereits große Verantwortung tragen und wichtig Rollen im Team einnehmen. Ein Konzept, dem im Nördlinger Lager nachgeeifert wird, das in dieser Saison aber leider ins Stocken geraten ist.

Augen auf also, wenn Deutschlands Nachwuchsschmiede zum dritten Mal in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle auftritt und das Team von Sasa Cuic alles daran setzen wird, die beste bayerische Damenbasketball-Mannschaft aus dem Pokal zu werfen. Damit das nicht passiert und die zweimaligen „Deutschen-Meister-Bezwingerinnen“ den Traum vom Top4 wahren können, wird wieder jede Unterstützung von den Zuschauerrängen gebraucht! Aber Achtung: Sponsoren- und Dauerkarten haben beim Pokalwettbewerb keine Gültigkeit. Tickets können unter eigner-angels.de erworben werden. Und auch wenn die Atmosphäre in der Halle niemals zu ersetzen sein wird, gibt es für den ungewohnten Mittwochabend, wenn um 19:00 Uhr alle Blicke auf den Hochball gerichtet sind, einen Livestream: sporttotal.tv/ma8f0a20dd

Bild: Michael Soller
Text:
Nils Gerstmeier


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