Autor: Nils Gerstmeier

Nördlinger Angels mit guter Chance auf größten Erfolg der Vereinsgeschichte

Die Nördlinger EIGNER Angels sind nur noch zwei Siege vom größten Erfolg der Vereinsgeschichte entfernt. Beim Top Four in Saarlouis müssen zuerst Gastgeber Saarlouis und dann Tabellenführer ALBA Berlin oder Titelverteidiger Hannover besiegt werden.

Es könnte ein historisches Wochenende für die Angels und die Stadt Nördlingen werden. Nie war die Chance auf einen nationalen Titel größer als sie es am kommenden Wochenende sein wird. Erstmals seit vier Jahren haben sich die Rieserinnen wieder für das anstehende Finalturnier des Pokalwettbewerbs in Saarlouis qualifiziert und sie könnten sich mit der ersten Medaille seit zehn Jahren belohnen. Die hatten sie damals gegen den vergangene Woche abgestiegenen BC Marburg gewonnen – und zwar in Saarlouis, die auch damals schon Gastgeber des prestigeträchtigen Turniers waren.

Der Weg ins diesjährige Top4 führte die Angels über Schwabach, Bad Homburg, und die Dillingen Diamonds aus dem Saarland. Ihre Nachbarn, die Saarlouis Royals, sind im Halbfinale die Gegnerinnen für die Angels. Vor knapp zwei Wochen gastierte man zum letzten Hauptrundenauswärtsspiel der Saison schon mal in Saarlouis, als man im dritten Viertel den Sieg fast schon hergeschenkt hatte, am Ende aber Kampfgeist bewies und doch noch verdient gewann. Angels-Captain Lisa Bertholdt schätzt die dadurch gewonnene Erfahrung wie folgt ein: „Wir nehmen aus den letzten beiden Spielen extrem viel mit! Wir müssen jetzt an unseren Schwächen arbeiten und versuchen, unsere Stärken über 40 Minuten zu bringen!“ Vor allem die drei Amerikanerinnen Destiny Littleton, Jaelynn Penn und Isabelle Spingola stechen aus dieser Mannschaft heraus. Gelingt es, sie möglichst aus dem Spiel zu nehmen, dann stehen die Angels schon mit einem halben Bein im Finale.

Das Finale konnte man bisher nur ein einziges Mal erreichen. 2011 verlor man es gegen den Serienmeister TSV 1880 Wasserburg, der sich inzwischen an der Tabellenspitze der 2. DBBL Süd wiederfindet. Der diesjährige Gegner im großen oder kleinen Finale wird im zweiten Halbfinalspiel zwischen Tabellenführer ALBA Berlin und Titelverteidiger TK Hannover ermittelt. In der Liga stehen zwischen den beiden Mannschaften eine Bilanz von 1:1 und Keltern als Tabellenzweiter, die im Pokalviertelfinale hauchdünn in Hannover verloren. Berlin wird wohl als Favorit in alle seine Spiele gehen, sind die euphorisierten Hauptstädterinnen doch seit 15 Spielen ungeschlagen – auch gegen Nördlingen, wobei man beide Male nur äußerst knapp den Sieg davontragen konnte.

Der vierte im Bunde, Hannover, geht als Titelverteidiger ins Rennen. Sie schafften es tatsächlich, in einem dramatischen Kampf den Deutschen Meister aus Keltern aus dem Turnier zu werfen. Die Bilanz der Nördlingerinnen gegen die Niedersachsen sieht nur bedingt besser aus. Zwar gewann man am zweiten Spieltag zuhause am Ende einigermaßen klar, doch verlor man das Rückspiel deutlich. Zudem bringen sie viel Erfahrung – auch im Rahmen eines Pokaltitels – mit.

Ob es am Sonntag dann also Nördlingen gegen Berlin oder Nördlingen gegen Hannover heißt, ist fast schon egal. Denn wer Deutscher Pokalmeister werden will, muss schließlich jeden besiegen können. Los geht „Mission Top4“ am Samstag um 15:00 Uhr gegen Gastgeber Saarlouis. Um 18:00 treffen ALBA Berlin und der TK Hannover aufeinander. Am Sonntag spielen um 13:00 Uhr die Verlierer der beiden Halbfinals die Bronzemedaille aus, das Finale findet sodann um 16:00 Uhr statt.

Die Einstellung der Mannschaft ist indes klar, wie Lisa Bertholdt bestätigt: „Unser Ziel ist es natürlich, den Titel zu holen. Wir sind alle super heiß drauf und wollen im Finale unsere beste Leistung zeigen. Wir wissen, dass wir Saarlouis schlagen können und wir sind überzeugt davon, dass es uns auch ein drittes Mal gelingen wird!“

Wer die Angels vor Ort unterstützen will, kann sich unter https://tickets.saarlouis-royals.net/ba-dbbl-pokal/ die letzten Tickets sichern. Außerdem wird das komplette Turnier live und kostenlos auf Sporttotal übertragen: https://sporttotal.tv/de/competitions/16376982-f8ed-49f1-85f9-8a14e8a0d781.

Auf geht’s, Nördlingen!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Gelungene Generalprobe für die EIGNER Angels in Saarlouis

Knapp zwei Wochen vor dem Halbfinale im Final Four gegen denselben Gegner zeigen die Nördlinger Angels Kampfgeist und fahren nach einem völlig verkorksten dritten Viertel mit einem 78:72-Sieg (12:23, 24:22, 28:11, 8:22) gegen Saarlouis den sechsten Sieg in Folge ein.

Die Saarlouis Royals waren nicht nur der Gegner für die Angels am 21. Spieltag der 1. DBBL, sondern werden es auch in knapp zwei Wochen sein, wenn sie an gleicher Stelle um die deutsche Pokalmeisterschaft gegen denselben Gegner antreten werden. Doch vorerst stand ein Spiel um zwei wichtige Punkte im Kampf um die besten PlayOff-Plätze an. Ein Spiel, das von Anfang an von großer Spielfreude und schnellen Aktionen gezeichnet war, auch wenn Nicole Brochlitz bei ihren ersten drei Wurfversuchen noch nicht erfolgreich abschließen konnte. Auf der anderen Seite galt die größte Aufmerksamkeit der Liga-Topscorerin Destiny Littleton, Mariam Haslé-Lagemann hatte sie aber hervorragend in Griff und erlaubte ihr überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. In der Verteidigung war man mit flinken Fingern hellwach und vorne clever und zwang Saarlouis nach drei Distanzwürfen zum 18:9 zur ersten Auszeit. Auffällig waren zu diesem Zeitpunkt vor allem die vielen Dreierversuche (0/5 bei Saarlouis und 4/10 bei Nördlingen) sowie die überaus durchlässige Saarland-Defense. Die Gastgeberinnen waren im Angriff, vor allem der Nördlinger Defense geschuldet, weiterhin ungefährlich und scorten ausschließlich durch Mismatches unter dem Korb und Freiwürfe. Beim Viertelstand von 12:23, der durch eine bessere Punkteausbeute der Angels durchaus höher hätte ausfallen dürfen, ging es in die erste Pause.

Das Spiel begann im zweiten Viertel in der Defense genauso wie es unterbrochen wurde: Mariam Haslé-Lagemann beackerte Destiny Littleton weiterhin unaufhörlich und ließ noch immer keine einfachen Punkte von ihr zu. Das Spiel wurde jetzt zerfahrener mit vielen weiten Pässen und einigen Turnovers, was Saarlouis besser nutzen konnte als die Angels und als sie anfingen auch noch ihre Dreier zu treffen und sich gegen die Nördlinger Defense besser durchsetzen zu können, rief Coach Rozlapa zur Auszeit, die dann wieder für klare Verhältnisse in der Stadtgartenhalle sorgte. Das Spiel war ein munteres Auf und Ab, das aus Nördlinger Sicht nur von Lisa Bertholdts frühem dritten Foul getrübt wurde.

Saarlouis weigerte sich weiterhin, zu verteidigen und zeigte im Angriff ihre Dynamik nur auf der ballfernen Seite. Brandi Beasley, Mariam Haslé-Lagemanns Vertretung in der Defense, und Zuständige für die Verteidigung von Littleton, machte ihre Arbeit überragend und gestattete der Liga-Topscorerin weiterhin überhaupt keinen Zugriff. Für sie sprangen ihre beiden Landsfrauen Penn und Spingola ein, die das Ergebnis zum Viertelende zusammen auf ein 36:45 aus Saarland-Sicht korrigierten.Auffällig war, dass Saarlouis zu diesem Zeitpunkt 25 Prozent ihrer Punkte von Freiwürfen bezog, Nördlingen nur zwei Prozent, was ob der Saarlouis‘schen Arbeitsverweigerung in der Verteidigung aber auch nicht verwundert.

Eine trügerische 9-Punkte-Führung wurde aus der Kabine mitgenommen, schmolz innerhalb weniger Sekunden aber auf nur noch vier. Coach Rozlapa wurde erstmals richtig laut und versuchte, seine Schützlinge aus der Pausen-Trance zu erwecken. Drei schmerzhafte Turnover im Ballvortrag und die Punkte fünf und sechs von Littleton ließen die Royals auf drei Punkte herankommen. Nördlingen war nun völlig von der Rolle und die Stimmung in der Halle kocht immer weiter auf. Die erste gute Phase der Saarlouiser Multi-Kulti-Truppe mit überragender Trefferquote sorgte für einen überzeugenden 14:2-Lauf, der die Stadtgartenhalle erstmals laut werden ließ und Coach Rozlapa zu einer späten Auszeit zwang.Während Saarlouis nun alles zu gelingen schien, warfen die Angels Ballbesitz um Ballbesitz weg und gestatteten den Gastgeberinnen fünfzehn einfache Punkte innerhalb der ersten Viertelhälfte. Zu allem Überfluss „langte Bertholdt blöd rein“ und kassierte Foul Nummer vier. Die Nördlinger Auszeit verpuffte wirkungslos, sodass Saarlouis durch einen 19:5-Lauf immer weiter davonzog. Mit königlichem Biss packten die golden Gekleideten nun richtig zu und erkämpften sich immer wieder zweite Chancen im Angriff. Von dem aufsteigenden Frust gepackt, kassierte Erika Davenport nicht nur ein Offensivfoul, sondern gleich noch ein technisches hinterher und nahm direkt neben Lisa Bertholdt Platz, die ebenso vier Fouls auf dem Konto hatte. Gelegentlich eingestreute, wichtige Dreier hielten die Angels in diesem dritten Viertel noch im Spiel, waren aber Beweis dafür, dass inzwischen nicht mehr die Engel, sondern die Königinnen auf dem Thron in der Stadtgartenhalle saßen. Mit 11:28 gingen die Angels in diesem Viertel sang- und klanglos unter und schenkten innerhalb weniger Minuten das Spiel an die zumindest außerhalb der Halle gastfreundlichen Saarländer. In die längst herbeiersehnte letzte Viertelpause ging es mit einem 56:64-Rückstand.

Zu Beginn des letzten Viertels schien der Lauf der Saarlouiser schon gestoppt und das Spiel wieder kontrollierter, da sammelte sich Coach Rozlapa durch – zugegeben – berechtigte Kritik an mehrmals ausbleibenden Drei-Sekunden-Pfiffen ein technisches Foul ein und konterkarierte damit die Aufholjagd seiner Angels, die sich aber nicht beirren ließen und vor allem durch ihre Großen, zweimal Davenport, den Rückstand auf Saarlouis wieder auf wenige Punkte zu reduzieren versuchte. Nach intensiven Zwischenphasen verfiel Saarlouis zum Beginn der Crunchtime in alte Muster und stoppte wieder die Verteidigung. Nördlingen nutzte das konsequent und verkürzte auf ein 66:70 rund 200 Sekunden vor Schluss.

Saarlouis wurde wieder schläfrig und nachlässig und strahlte kaum noch Gefahr aus, hatte aber noch immer ein Punktepolster, bis sich Naomi Davenport ein Herz fasste und durch einen lupenreinen Dreier Coach Rozlapa mit Emotionen jubeln ließ, die man so von ihm nicht kannte und Saarlouis-Coach zur Auszeit zwang. Doch der Kampfgeist der Saarländer war gebrochen und so fuhr man nach zwischenzeitlich zweistelligem Rückstand doch noch den verdienten Sieg gegen offensiv gefährliche, aber defensiv völlig harmlose Royals ein.

„Es war extrem wichtig für den Kopf, dass wir am Ende zusammengehalten haben“, resümierte Nicole Brochlitz den Schlussspurt im Hinblick auf das anstehende Finalturnier und die gelungene Generalprobe in aller Kürze. Doch vorher steht am kommenden Samstag in der heimischen Herman-Keßler-Halle beim letzten Hauptrundenspieltag das direkte Duell um Platz 4 gegen die Halle Lions an. Tickets sind wie immer unter eigner-angels.de erhältlich.

An dieser Stelle sei nochmals an die Fanfahrt zum Pokal-Top4 erinnert, für die man sich bis zum heutigen Abend noch bei Ingrid Hecht-Wittman (ihw@gmx.de) anmelden kann.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (15), Naomi Davenport (18, 14 Rebounds), Nicole Brochlitz (12), Enija Viskne (1), Roosa Lehtoranta (16, 4 Dreier), Mariam Haslé-Lagemann (7), Lisa Bertholdt (5), Brandi Beasley (4), Leonie Kambach (0).

Bei Saarlouis fielen auf: Spingola (23), Penn (14), Littleton (10).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Generalprobe für das Pokal-Halbfinale in Saarlouis

Die EIGNER Angels reisen am vorletzten Hauptrundenspieltag zu ihrem Halbfinalgegner im Pokalturnier Saarlouis und könnten im Idealfall das Heimrecht für die erste PlayOff-Runde bereits klarmachen.

Zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde in der 1. Frauenbasketball Bundesliga zeigt die Tabelle noch immer einen erfreulichen vierten Platz für die Angels aus Nördlingen. Mit 15 Siegen aus 23 Pflichtspielen kann man eine überzeugende Bilanz vorweisen und muss sich auch vor dem kommenden Gegner nicht verstecken. Für das letzte Auswärtsspiel der Hauptrunde steht eine 360 Kilometer-Auswärtsfahrt nach Saarlouis an. Jener Standort, der den Zuschlag für das Top Four bekommen hat und auch gleichzeitig am 16. März der Gegner für das Halbfinale der Angels sein wird.

Tickets (Block K) gibt es hier und wer live dabei sein möchte, kann sich gerne bei Ingrid Hecht-Wittmann unter Ihw@gmx.de melden. Die Nördlinger Verantwortlichen wollen eine Fanfahrt organisieren.

Doch zuvor gilt es, mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage Halles gegen Herne den vierten Tabellenplatz einzubetonieren. Dabei trifft man auf eine hochkarätige und zu 100 Prozent internationale Mannschaft, aus der die Amerikanerin Destiny Littleton heraussticht. Sie ist mit durchschnittlich 23 Punkten die erfolgreichste Punktesammlerin und nach der Osnabrückerin Frieda Bühner die zweiteffektivste Spielerin der Liga. Ihr folgen ihre beiden Landsfrauen Isabelle Spingola und Jaelynn Penn mit jeweils knapp zehn Punkten im Durchschnitt. Obwohl gegen Mitte der Saison das halbe Team ausgetauscht wurde, sucht man noch immer vergeblich die erhofften größeren Fortschritte. Zwar siegte man kurz vor Weihnachten knapp in Keltern, doch läuft man noch immer Gefahr, aus den PlayOffs zu rutschen – ja sogar der Abstieg ist noch möglich.

Um dies zu vermeiden, sollte ein Sieg gegen die um Platz vier kämpfenden Angels her. Aus Nördlinger Sicht denkt man gerne an das Hinspiel zurück, als nach großem Kampf ein knapper Sieg heraussprang. Dies möchte man natürlich wiederholen und hofft dabei auf die Rückkehr von Erika Davenport, Nördlingens Bester, wobei ihr Einsatz nach der Verletzung in Osnabrück und dem Ausfall gegen Herne fraglich ist.

Anna Löffler, Tochter der im Nördlinger Basketball bestens bekannten Tina Löffler, die ihrerseits gebürtige Saarlouiserin ist, bewertet das Spiel so: „Ein Sieg wäre ein weiterer, sehr wichtiger Schritt, um für die PlayOffs das Heimrecht zu erhalten. Außerdem ist es quasi die Generalprobe für das Top Four, das ja zwei Wochen später wieder in Saarlouis stattfinden wird.“

Sollte der Sieg tatsächlich gelingen und Halle gleichzeitig zuhause verlieren, ist den Angels der vierte Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Ansonsten kommt es nächstes Wochenende zuhause zum Showdown direkt gegen die Lions um Platz vier. Danach steht dann endlich der erste absolute Höhepunkt der Saison an, zu dessen Mitfahrt sich bei der obigen Emailadresse angemeldet werden kann. Nie gab es eine größere Chance für den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte. Und denkt man an die grandiosen Auswärtsfahrten der vergangenen Jahre zurück, könnte es keinen besseren Anlass für ein Wochenende in Saarlouis geben!

Doch zunächst sind die Augen für das Punktspiel nach Saarlouis gerichtet. Spielbeginn ist am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle. Das Spiel wird wie immer live und kostenlos hier gestreamt.

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Eigner Angels wollen sich für die Hinspielniederlage in Herne revanchieren

Das tat weh, als die Eigner Angels sich am vierten Spieltag der 1. Frauenbasketballbundesliga in Herne eine 18-Punkte – Klatsche (67:85) abholten. Neben der Niederlage in Keltern (72:90) war diese Erfahrung das deutlichste Negativerlebnis der jungen Nördlinger Truppe um Coach Matiss Rozlapa.  Letztendlich war es eine von insgesamt acht Niederlagen aus bisher 19 Spielen, die die Rieserinnen verschmerzen mussten. Elf Siege verbuchten die Angels also, eine Leistung, die sie unter die ersten vier der Liga brachte. Mit dem Sieg letzte Woche in Osnabrück konnten die Nördlingerinnen sich das Heimrecht in den anstehenden Playoffs erobern.  Eine durchaus anerkennenswerte und nicht erwartbare Leistung des jungen Teams. Um den Heimvorteil ins Ziel zu retten, dürfen sich die Damen um Kapitänin Lisa Berthold in den letzten drei Spielen (Herne am Sonntag, 16.00Uhr, am 03.03. beim TOP 4-Teilnehmer Saarlouis und eine Woche später zum Abschluss der Hauptrunde gegen Playoff-Kandidat MBC Halle wieder in eigener Halle) keinen Ausrutscher erlauben. Osnabrück lauert punkgleich, nur durch den direkten Vergleich von den Kraterbasketballerinnen getrennt, auf einen Fehler der Angels. Apropos Saarlouis: die Royals sind am 16.03.2023 um 15.00Uhr der Gegner im ersten Halbfinale des TOP 4-Turniers. Im zweiten Halbfinale stehen sich Titelverteidiger Hannover und Berlin gegenüber.

Mit dem Herner TC kommt der Tabellenvorletzte ins Ries. Fünf Siegen stehen 13 Niederlagen gegenüber. Für Hernes Headcoach Marek Piotrowski und sein Team ist es sicherlich nicht das, was man sich erwartet. Unter anderem mit Taylor Mingo und Laura Zolper hat Piotrowski zwei sehr erfahrene und spielstarke Spielerinnen im Kader. Mit Sona Svetlikova und Paige Robinson, die erst zum Team dazustieß, stehen ebenfalls Spielerinnen auf dem Parkett, die einen zweistelligen Punkteschnitt werfen. Auffallend bei den Nordrhein-Westfalen ist, das keine Spielerin alle bisher 19 Bundesligapiele bestritten hat. Während die Nördlingerinnen mit Bertholdt, Beasley, Viksne und Brochlitz vier Spielerinnen über die gesamte Distanz von 19 Spielen vorweisen können, ist bei Herne Taylor Mingo mit 18 Einsätzen führend.

Die Mannschaft aus der verkehrssichersten Stadt Deutschlands steckt mitten im Abstiegskampf und kann sich keine Niederlage erlauben. Die Eigner Angels auf der anderen Seite stecken aus oben genannten Gründen in einem ähnlichen „Dilemma“. Mit einer Leistung wie in Osnabrück und mit dem Davenport-Duo sollten sie nichts anbrennen lassen. Aber auch wenn der Tabellenvierte aus Nördlingen klarer Favorit ist – im Hinspiel waren sie das auch. Ergebnis bekannt. Spielbeginn ist am Sonntag um 16.00Uhr, das Spiel ist im Livestream zu verfolgen.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann

EIGNER Angels Nördlingen siegen gegen die Panthers aus Osnabrück und schieben sich auf den vierten Tabellenplatz vor

Die EIGNER Angels Nördlingen bieten einen überzeugenden Auftritt und belohnen sich mit dem wichtigsten Sieg der bisherigen Saison. Durch das 67:58 (12:18, 14:9, 22:19, 10:21) gewinnen die Angels den direkten Vergleich gegen Osnabrück und überholen sie damit in der Tabelle der 1. Frauenbasketball Bundesliga.

Coach Matiss Rozlapa startete mit Brandi Beasley, Erika Davenport, Mariam Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt und Nicole Brochlitz in das wichtige Spiel um Platz vier. Bereits früh versuchte Osnabrück, ihre großen Spielerinnen gegen Nördlingens Kleine aufposten zu lassen, um sogenannte „Mismatches“ zu kreieren, aber Nördlingen war hellwach, doppelte Bühner bei jedem ihrer Ballbesitze und half klug aus. Bei einer solchen defensiven Rotation müssen zwangsläufig freie Würfe von außen zugelassen werden, doch Osnabrück offenbarte Schwächen von der Dreierlinie. Auf der anderen Seite gestaltete sich das Offensivspiel der Angels dafür sehr statisch. Einzelaktionen bescherten die einzigen Punkte, zeigten aber, dass Nördlingen bisher stets das Spiel zu führen schien. Auch die Freiwürfe, die unter anderem wegen Roosa Lehtorantas technischem Foul erteilt wurden, konnten nicht zur Punkteausbeute des Heimteams beitragen. Kein Treffer bei vier Versuchen von der Linie und ebenso wenige aus dem Dreierbereich bestätigten den Gameplan der Nördlingerinnen und das Viertelergebnis von 18:12 aus Sicht der Gäste.

Der zweite Durchgang startete ganz nach dem Geschmack der Rieserinnen: Im Defensivrebound war man hellwach und zur Stelle, Osnabrück hingegen weiterhin völlig ungefährlich aus der Distanz (0 aus 8). Roosa Lehtoranta erhöhte nach einem 7:0-Lauf zur 25:12-Führung nach 16 Minuten und zwang damit Coach Sasa Cuic zu seiner ersten Auszeit, die wohl alle Spielerinnen glücklich annahmen, war man nach fünf Minuten Auf und Ab ohne Unterbrechung sichtlich aus der Puste. Die Auszeit zeigte Wirkung, denn plötzlich starteten die Gastgeberinnen einen 7:0-Lauf ihrerseits, schickten Erika Davenport mit ihrem dritten Foul erstmal auf die Bank und feierten den ersten Distanztreffer durch Tarkovicova. Trotz einer schnellen Nördlinger Auszeit übernahmen die Panthers, reich beschenkt durch zehn Nördlinger Turnover, jetzt kurzzeitig das Kommando und als Duran durch einen Quarterback-Pass über das gesamte Feld Bühner zu ihrem erst vierten Punkt assistierte, war der Vorsprung zur Halbzeit auf ein 27:26 geschmolzen.

Osnabrück nutzte die Halbzeitpause offenbar gut, denn direkt nach Wiederanpfiff erzielte die wieder genesene Brittany Smith den Treffer zum ersten Führungswechsel seit dem 2:0 zu Spielbeginn. Das anfänglich noch zwar stets kampfbetonte, aber auf beiden Seiten variable Spiel wandelte sich zu einem, das nunmehr lediglich auf den großen Positionen stattfand. Bühner und Davenport ackerten und trugen ihr jeweiliges Team auf den Schultern. Die eingangs gute Rotation der Nördlingerinnen und das Doppeln von Bühner wurden ausgehebelt, um Osnabrücks Nummer Null mehr Freiraum zu ermöglichen, die in der 27. Minute mit ihrem zwölften Punkt den größten Osnabrücker Vorsprung herstellte (41:37). Ein Vierpunktspiel von Mariam Haslé-Lagemann, egalisiert durch Takovicovas zweiten Dreier, stelle den Zwischenstand von 48:46 nach dreißig gespielten Minuten her.

Das letzte Viertel begann mit fünf Freiwürfen für die Nördlingerinnen, von denen aber nur ein Bruchteil den Weg in den Korb fanden. Immer wieder konnten freie Würfe von außen gefunden werden, doch die Angels schienen das Geschenk nicht annehmen zu wollen und enttäuschten mit drei Treffern aus achtzehn Versuchten vom Dreierbereich.

Nach einem Schlag in Nicole Brochlitz‘ Magengrube und ihrem daraus resultierenden dritten Foul spitzten sich die Emotionen und die Spannung weiter zu. Die Schiedsrichter reagierten zusehends sensibel auf die laute Halle und die Kommunikation mit den beiden Mannschaften: Matiss Rozlapa kassierte nun seinerseits ein technisches Foul und musste aufpassen, nicht bald des Spiels verwiesen zu werden. Auf der anderen Seite zeichneten zittrige Würfe und harter Körperkontakt das Spiel. Ein Foul für und ein unsportliches gegen Roosa Lehtoranta sorgten dann für die nächste unübliche Situation: Trotz ihres vorangegangen technischen Fouls durfte sie die Freiwürfe zwar noch werfen, musste die Halle anschließend aber verlassen. Nicole Brochlitz übernahm sodann Verantwortung und stellte mit einem frechen Korbleger einen 58:54-Vorsprung zweihundert Sekunden vor Schluss her, bei dessen Reboundversuch sich Erika aber so schwer verletzte, dass sie vom Spielfeld getragen werden musste. Im Gegenzug schnappte sich Lisa Bertholdt mit einem blitzsauberen Steal den Ball und kassierte dabei ihr fünftes Foul, wodurch Coach Rozlapa sichtlich die Auswechselsoptionen auf den großen Positionen ausgingen. Alles Haareraufen brachte nichts – Erika Davenport biss die Zähne zusammen und kam auf das Spielfeld zurück. Sie, zusammen mit den übriggebliebenen Angels, packte dann zu, zeigte absoluten Siegeswillen und blieb auch von der Linie sicher. Am Ende jubelten die Nördlingerinnen über einen verdienten und sehr wichtigen 67:58-Sieg gegen den (ehemaligen) Angstgegner Osnabrück und rutscht damit auf den wichtigen vierten Tabellenplatz.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (10 Punkte, 12 Rebounds), Naomi Davenport (6, 11), Nicole Brochlitz (9), Enija Viksne (0), Roosa Lehtoranta (13), Mariam Haslé-Lagemann (4), Lisa Bertholdt (2, 10), Brandi Beasley (18), Anna Löffler (dnp), Leonie Kambach (5)

Bei Osnabrück fielen auf: Frieda Bühner (14), Brittney Smith (14), Elsa Glantz (10)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Benedikt Lasser

Die Stadt, deren Name in Nördlingen nicht genannt werden darf

Die EIGNER Angels Nördlingen gastieren am Sonntagnachmittag in der 1. Frauenbasketball Bundesliga zum Auftakt des Hauptrundenendspurts bei ihrem „Angstgegner“ Osnabrück zum Spiel um Platz vier in der Tabelle.

Das olympische Qualifikationsturnier in Belém ist vorbei und die deutsche Nationalmannschaft der Frauen hat sich durch zwei überzeugende Siege gegen Serbien und Gastgeber Brasilien erstmals in ihrer Geschichte für das Olympische Turnier in Paris qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch! Im erweiterten Aufgebot der Mannschaft war auch Frieda Bühner, zweitbeste Punktesammlerin und Rebounderin und aktuell effektivste Spielerin der DBBL. Die neunzehnjährige Power-Forward stellte mit genau diesen Stats auch die Nördlinger Garde im Hinspiel in Nördlingen vor große Probleme und erhöhte mit dem Ein-Punkt-Sieg (70:71) die Bilanz der beiden Mannschaften zugunsten der Niedersachsen. In den vergangenen 18 Monaten spielte man sieben Mal gegeneinander und lediglich das Hauptrundenrückspiel in Osnabrück konnten die Nördlinger Angels gewinnen. Genau dieses steht nun in einer neuen Auflage wieder an und vielleicht schaffen es die Rieserinnen ja im achten Anlauf, den zweiten Sieg gegen den „Angstgegner“ einzufahren. Gelänge das, würde man auf den vierten Tabellenplatz aufrücken und hätte, Stand Sonntagabend, – wie soll es auch anders sein – Osnabrück als PlayOff-Viertelfinalgegner.

Es fällt auf, dass das Team aus Niedersachsen neben Bühner (19 Punkte pro Spiel) von der Russin Kamilla Ogun (12ppg), der Portugiesin Simone Costa (10ppg), der Bosnierin Melisa Brcaninovic (12ppg) und der Amerikanerin Brittney Smith (10ppg) von fünf Spielerinnen mit einer durchschnittlich zweistelligen Punkteausbeute getragen wird. Das macht das Ausfinden von Schwachstellen nochmals schwieriger und zeugt von einem eingespielten und grundsoliden Team, das jedoch sein letztes Pflichtspiel vor drei Wochen bestritt und somit durch die fehlende Spielpraxis einen entscheidenden Nachteil haben könnte.

Vielleicht eine der besten Chancen für das Nördlinger Bundesligateam, zwei weitere wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten zu erkämpfen. Trainer Matiss Rozlapa ist zu Beginn der Woche, ebenso wie Enija Viksne und Nicole Brochlitz, von seinem Nationalteam zurückgekehrt und wird mit neuem Input in den Hauptrundenendspurt starten. Unterdessen hat die in Nördlingen gebliebene Mannschaft weitertrainiert und wird hoffentlich topfit einen weiteren Versuch unternehmen, die Bilanz gegen das Team, dessen Name nicht genannt werden darf, aufzubessern.

Sprungball ist am Sonntagnachmittag um 16 Uhr in der Osnabrücker OSC-Halle A und kann wie immer live und kostenlos aus Sporttotal verfolgt werden: https://sporttotal.tv/de/events/8ecec110-2e3f-46e2-9ee9-d9d760f712a1

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

EIGNER Angels mit letztem Boxenstopp vor der heißen Phase in der 1. Bundesliga

Die 1. Basketball Bundesliga der Frauen geht in ihre letzte kurze Zwischenpause, bevor die „heiße Phase“ der Saison beginnt. Während die Nördlinger Basketballerinnen drei ihrer tragenden Säulen an die jeweiligen Nationalmannschaften abgeben müssen/dürfen, spielt Ex-Angel Luisa Geiselsöder mit dem an der Weltspitze aufleuchtenden Sabally-Duo um ein Ticket für die Olympischen Spiele. Mit den starken Australiern, den europäischen Nachbarn aus Serbien und dem tropischen Gastgeberland kommen im schwül-heißen Belém (Brasilien) vier Schwergewichte des Frauenbasketballs zusammen. Spätestens Sonntagnacht wird man wissen, ob die Deutsche Nationalauswahl rund um Coach Lisa Thomaidis einen der oberen drei Plätze, die gleichbedeutend mit der erfolgreichen Qualifikation für Paris/Lille sind, ergattern konnte. Nur ein Sieg könnte unter Umständen dafür schon ausreichen.

Unterdessen bereitet man sich im nass-kalten Nördlingen auf den Saisonendspurt vor. Ohne Headcoach Matiss Rozlapa und Enija Viksne, die beide mit dem lettischen Nationalteam gegen Israel spielen und ohne Nicole Brochlitz, die in den deutschen U20-Kader berufen wurde, werden im Sinne der nachhaltigen Jugendförderung die freien Tage als Regeneration und als sich anbietende Möglichkeiten für Schulbesuche und Nachwuchscamps genutzt. Auch eine gute Gelegenheit, die bisherige Saison Revue passieren zu lassen und die Zahlen und Statistiken ein wenig in den Vordergrund zu rücken.

Die Nördlinger Angels, die traditionell den kleinsten Etat der gesamten Liga haben, stehen nach 21 Pflichtspielen auf einem guten fünften Rang in der 1. Bundesliga. Acht Niederlagen stehen dreizehn Siegen gegenüber, drei von ihnen im Pokal. Geneigte Fans wissen, dass drei Siege im Pokalwettbewerb gleichbedeutend sind mit dem Einzug ins Finalturnier, das Top4, um dessen Ausrichtung sich Nördlingen wieder bewarb, ob seiner vielfältigen und qualitativ unangefochtenen Möglichkeiten innerhalb der Liga auch gute Chancen für den Zuschlag haben dürfte, was finanzielles Aufatmen im Ries bedeutet hätte. Dennoch wurde der Liga-Dino für die Ausrichtung abermals nicht berücksichtigt. Gegen erhoffte Synergieeffekte mit dem oben genannten, fünf Monate später und 400 Kilometer vom Ausrichtungsort Saarlouis stattfindenden Olympischen Turnier, das sicherlich, so der Plan, zahlreiche Besucher in das Saarland locken wird, hat das adrette Nördlingen natürlich keine Chance. Fans sei an dieser Stelle auch die Möglichkeit angeboten, am 16./17. März den Kampf um die erste Medaille seit zehn Jahren live mitzuverfolgen. Tickets für das Finalturnier gibt es hier.

Sobald das Top4 überstanden ist, geht es in der Liga in die absolute Crunchtime: Die PlayOffs. Stand jetzt sind alte Bekannte der zu bezwingende Kontrahent: Die Panthers aus Osnabrück, zu denen die Angels in knapp zwei Wochen schon reisen müssen, um Revanche für das Hinspiel zu nehmen, denn da verlor man denkbar knapp mit einem Punkt. Sollten die Angels also am 18.02. in Osnabrück mit mindestens zwei Punkten gewinnen, tauschen die beiden Teams zumindest vorerst die Tabellenplätze, wodurch Nördlingen in einem PlayOff-Viertelfinale Heimrecht genösse. Ein Blick auf die noch anstehenden Spieltage zeigt, dass aber auch ein Viertelfinale gegen den MBC, die Frauenvertretung der BBL-Mannschaft aus Weißenfels, möglich ist, die am letzten Spieltag, eine Woche vor dem Top4, in Nördlingen gastieren wird. Vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde steht also so gut wie noch gar nichts fest, außer der statistischen Konstanz der Angels:

Offensiv kommt kaum eine Mannschaft an die Gefährlichkeit der Angels heran. Nur Spitzenreiter Keltern erzielt pro Spiel mehr Punkte (80) als die Nördlingerinnen (73). In der Defense gehört Nördlingen zu den Top5 derjenigen Mannschaften, die die wenigsten Punkte kassieren. Beste Nördlinger Punktesammlerin ist Erika Davenport, die mit 16 Punkten pro Spiel nur knapp das Ligatreppchen verpasst, dafür holt sie bei der Effektivität, die die wichtigsten statistischen Kategorien vereint, ligaweites Bronze, bei den Rebounds sogar Gold. Außerdem ist sie die einzige Spielerin der gesamten Liga, die ein Double-Double auf die Saison gesehen erreicht. Ganz obendrein gehört sie auch noch zu den zehn besten Bällediebinnenen – eine wahre Allrounderin. Nicole Brochlitz, großes deutsches Nachwuchstalent und zukünftiger Point Guard der A-Nationalmannschaft steht nach einer bereits langen Saison auf dem zweiten Platz der besten Dreierschützinnen.

Viele Nördlinger Spielerinnen folgen in einigen Kategorien in der Liste der Top25. Dies zeigt die Ausgeglichenheit, die dieses Team ausmacht. Eine Konstante, die durch den Erfolg bestätigt wird. Von den dreizehn Siegen war kein so richtig knapper dabei. Ganz anders sieht es bei den Niederlagen aus. In fünf Spielen verlor man mit vier oder weniger Punkten, in drei Spielen sogar nur mit einem (Leverkusen, Osnabrück, Keltern). Statt einem soliden fünften Platz wäre also auch gut und gerne einer in den Top3 möglich. Aber wie es im Sport eben so ist, entscheiden am Ende Zentimeter – oder eben das nötige Kleingeld. Trotz des kleinsten Etats der Liga schaffen es die Nördlinger Verantwortlichen Jahr für Jahr, einen konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen, dem am Ende dann doch immer der ganz große Wurf verwehrt bleibt. Man male sich nur mal aus, welche Erfolge auf einmal zum Greifen nah wären, hätte man die gleichen finanziellen Mittel wie zum Beispiel das Top4 austragende Saarlouis, das so viel Geld auf der hohen Kante zu haben scheint, dass es während der Saison den gesamten, ausschließlich aus ausländischen Profis bestehenden, Kader durchrotieren kann. Man darf ja wohl noch träumen.

Aber es hilft ja alles nichts. In Nördlingen geht es trotzdem weiter. Am 18.02. in Osnabrück um Platz vier in der Tabelle. Eine weitere gute Möglichkeit, den Osnabrück-Fluch zu beenden. Dann noch zwei Heimspiele und dann steht auch schon das Top4 an. Und dann, ja und dann als frischgebackener Pokalsieger startet man mit einem guten Gefühl in die PlayOffs – nicht um den Aufstieg in die dritte Liga, nein, um die Deutsche Meisterschaft. Das wär‘ doch mal was, hier in unserem basketballverrückten, kleinen Nearle!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Jochen Aumann

EIGNER Angels spielen groß auf und sichern sich zwei wichtige Punkte im Kampf um die besten PlayOff-Plätze

Nördlinger Angels überzeugen spielerisch auf ganzer Strecke und sichern sich damit zwei wichtige Punkte im Rennen um die PlayOff-Plätze. Beim hochverdienten 74:59-Erfolg (16:21, 13:28, 13:16, 17:11) zeigte endlich auch Leonie Kambach ihre Qualitäten.

Matiss Rozlapa startete mit seiner üblichen Starting Five in das Spiel gegen die neuntplatzierten Marbuger Delfine: Erika Davenport, Geburtstagskind Nicole Brochlitz, Mariam Haslé-Lagemann, Brandy Beasley und Leonie Kambach genossen Startrecht. Vor allem letztere sorgte durch einen lupenreinen Dreier und zwei weiteren Punkten für einen Blitzstart der Angels. Marburgs Spiel konzentrierte sich anfangs komplett auf ihre großen Spielerinnen, die sich aber nicht wirklich gegen die enge Angels-Defense durchsetzen konnten. Flinke Finger und schnelle Angriffe sorgten für ein 11:3 aus Nördlinger Sicht nach nicht mal drei Minuten. Zwar legte Marburg nach der ersten gezogenen Auszeit von Ex-Nationaltrainer Patrick Unger etwas nach, doch vor allem eine auffallend löchrige Defense machte es den Angels nicht unbedingt schwer, den Korb zu treffen. Während Marburg ausschließlich über ihre Großen scorte, zeigten die Nördlinger bereits jetzt schöne Spielzüge und tolle Pässe. Lediglich die zehn (!) Offensivrebounds der Marburger gestalteten das Viertelergebnis von 16:21 noch einigermaßen knapp.

Zu Beginn des zweiten Viertels zeigte auch Erika Davenport ihre Scoring-Fähigkeiten. Sechs schnelle Punkte und tolle Aktionen von Leonie Kambach, die nach 15 gespielten Minuten Topscorerin der Partie war, zeigten die Qualitätsunterschiede der beiden Mannschaften eindrucksvoll auf. Ähnlich wie beim Spiel gegen Freiburg spielten die Nördlingerinnen phasenweise wie aus einem Guss und die Marburger Defense regelrecht an die Wand. Auch Geburtstagskind Nicole Brochlitz beschenkte sich durch tolle Dreipunktewürfe selbst. Und sollte den Gastgeberinnen ein Korb gelingen, so schlief man anschließend in der Verteidigung: Nachdem Meynadier einen seltenen Marburger’schen Dreier einwarf, vollendete Erika Davenport auf der anderen Seite einen Fastbreak und animierte Brandi Beasley sogleich, sich den Einwurf der Marburgerinnen zu klauen. Die Feierlaune ebbte wieder ab und Marburgs Coach Unger verschwand beim 29:47-Halbzeitstand sichtlich bedient in Kabinen.

Auch das dritte Viertel lief aus Nördlinger Sicht wie am Schnürchen: Leonie Kambach versenkte ihren zweiten Dreier und hielt hinten durch einen feinen Block den eigenen Korb sauber. Marburg war zwar in der Defense jetzt einen Ticken aufmerksamer, das schöne Zusammenspiel der Angels konnten sie dennoch nicht unterbinden. Sie pressten beim Nördlinger Aufbau an, waren aber nie konsequent genug und konnten daher auch kein Kapital aus ihren aggressiven Defenseversuchen schlagen. Stattdessen punkteten Kambach, Davenport und Co. munter weiter und drückten so den Vorsprung weit über zwanzig Punkte. Ein Blick in die Gesichter der mitgereisten Nördlinger Fans zeigte breite Zufriedenheit – nur Coach Rozlapa konnte nicht anders und agierte am Seitenrand weiter heftig. Marburg schien bereits jetzt aufgegeben zu haben und spielte ohne Intensivität oder Aufmerksamkeit. Bezeichnend: Erika Davenport schnappte sich bei vier Sekunden Restzeit den Ball auf Höhe der Mittellinie und durfte ohne jegliche Gegenwehr den Korbleger zum 42:65-Zwischenstand verwandeln.

Das letzte Viertel war dann zu Beginn Spiegelbild des bisherigen Matches: Nördlingen spielte einfachstes Pick and Pop oder wahlweise simple Kick-Outs auf freie Spielerinnen an der Dreierlinie und stellte die Marburger Defense damit vor schier unlösbare Aufgaben. Und unter dem eigenen Korb glich man die körperliche Unterlegenheit durch aggressive Frau-Frau-Verteidigung bereits im Ballvortrag aus. Diese Aggressivität ließ dann aber Minute für Minute nach, Rozlapa saß inzwischen gelassen auf dem Trainerstuhl und auch Patrick Unger ließ seine zweite Fünf spielen, die den Rückstand immerhin auf fünfzehn Punkte reduzieren konnten. Am Ende stand ein hochverdienter 74:59 Sieg der Angels auf der Anzeigentafel, der durchaus auch noch höher hätte ausfallen können, ob des spielerischen Klassenunterschieds der beiden Rivalen, vielleicht sogar müssen.

Am Ende steht die Feststellung, dass alle Spielerinnen nicht nur punkteten, sondern sich im Vergleich zu den letzten Spielen auch individuell sichtbar verbesserten. Mit diesem Spiel im Rücken geht es kommendes Wochenende gegen ähnlich stark einzuschätzende Veilchen aus Göttingen.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (12 Punkte), Danielle McCray (12, 10 Rebounds), Nicole Brochlitz (15), Enija Viksne (4), Roosa Lehtoranta (4), Mariam Haslé-Lagemann (4), Lisa Bertholdt (7), Brandi Beasley (4), Leonie Kambach (12, 100% Dreierquote).

Bei Marburg fielen auf: Schenck (10), Chandler (10), Vanderklugt (14).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Bene Lasser

EIGNER Angels reisen für wichtiges Spiel nach Marburg

Die Nördlinger Angels sind nach drei Niederlagen in Folge gegen die Top-Teams der Liga in der Tabelle ein wenig abgerutscht und stehen damit unter Zugzwang.

So hatte man sich das Programm im Übergang vom alten ins neue Jahr im Nördlinger Lager nicht vorgestellt. Das Top-Trio der DBBL, bestehend aus dem deutschen Meister, dem deutschen Pokalsieger und dem großen ALBA Berlin, die die Angels nacheinander bespielen mussten, gab sich keine Blöße und so stehen die Angels seit nunmehr fast vier Wochen mit noch immer vierzehn Punkten auf dem inzwischen sechsten Tabellenplatz.

„Es war klar, dass diese Spiele eine echte Herausforderung werden würden und dennoch ist es superärgerlich, dass wir jetzt zweimal ganz knapp verloren haben“, kommentiert Leonie Kambach die aktuelle Niederlagenserie. Acht Niederlagen haben die Angels im bisherigen Saisonverlauf hinnehmen müssen, fünf davon mit vier oder weniger Punkten Rückstand, drei sogar nur mit einem Punkt. „Aber es hilft alles nichts. Neuer Spieltag, neues Glück“, macht die Centerin der Angels Mut.

Damit stehen die Nördlinger Basketballerinnen zwar unter Zugzwang, möchte man endlich wieder auf die Siegesstraße und beim Kampf um die besten PlayOff-Plätze noch ein Wörtchen mitreden, aber ein Blick auf den kommenden Gegner lässt vermeintlich die Sorgenfalten etwas flacher werden. Mit dem BC Pharmaserv Marburg trifft man auf den oft zitierten dienstältesten Verein der Liga und auf einen Club mit einigen bekannten Gesichtern. Selma Yesilova, Lena Graf und Maggy Meynadier sind drei Namen, die man vor einigen Jahren auch schon auf der Nördlinger Mannschaftsliste finden konnte. Nach ihrer Verletzung scheint vor allem die sympathische Luxemburgerin Meynadier wieder topfit zu sein, gehört sie inzwischen ständig zu den MVPs der Marburger Spiele.

Dennoch läuft es bei dem Liga-Dino nicht so wirklich rund, findet man sich nach gut zwei gespielten Dritteln der Hauptrunde auf dem unerfreulichen neunten Tabellenplatz wieder. Auch im Hinspiel in Nördlingen bekam man kein Fuß auf das Parkett und trat mit einer 63:80-Packung die Heimreise an.

Trotz alledem ist „Hessens einzig verbliebender Bundesligist im Damenbasketball“ auf keinen Fall zu unterschätzen – noch viel weniger bei ihrem Heimspiel. Coach Rozlapa weiß um die Bürde, die sein Team jetzt zu bewältigen hat, kann aber voraussichtlich auf einen kompletten Kader zurückgreifen. Und wenn alles nach Plan läuft, können die Angels ihren Konkurrenten „da oben“ ordentlich auf die Pelle rücken.

Alle Augen nach Marburg, wenn am Samstagabend um 19:00 Uhr in der Georg-Gaßmann-Halle Marburg die „Dinos“ der Liga um zwei wichtige Punkte kämpfen. Allen Daheimgebliebenen wird der kostenlose Livestream (https://sporttotal.tv/de/events/fdf8a3b7-0f93-43c8-9422-7948af13bf44) empfohlen.

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

EIGNER Angels Nördlingen stürmen ins prestigeträchtige Top Four

Die EIGNER Angels werden ihrer Favoritenrolle gerecht und siegen über die Dillingen Diamonds mit 82 zu 58 (12:17, 17:26, 14:14, 15:25). Damit stehen sie zum sechsten Mal in ihrer Geschichte im Top4 und kämpfen Mitte März um die erste Medaille seit zehn Jahren.

Wie üblich begann Coach Matiss Rozlapa mit Nicole Brochlitz, Brandy Beasley, Mariam Haslé-Lagemann, Erika Davenport und Leonie Kambach, die bereits früh im Spiel die erste zweistellige Führung erspielten. Die Dillingen Diamonds, ihrerseits Tabellenneunte der Südstaffel der zweiten Liga, schienen davon wie angefacht und robbten sich über Zimmermann und Hämäläinen zum 12:12 heran. Zu viele Unkonzentriertheiten verboten es den Angels, bereits im ersten Viertel das Kommando zu übernehmen. Fünf weitere „deutsche Punkte“ markierten den 12:17 Zwischenstand. Ein Blick in die Statistiken zeigt ein ausgeglichenes Minutenkonto der mit allen zehn Spielerinnen angereisten Angels-Mannschaft.

Das zweite Viertel begann, wie das erste geendet hatte: Tolle Szenen der deutschen Spielerinnen und acht flotte Punkte der besten Dreierschützin der Liga sorgten für einen 14:28 Zwischenstand nach knapp zwei Minuten. Rozlapa konnte beliebig wechseln und so jeder Spielerin genügend Spielzeit verschaffen, was dem Spielfluss nicht unbedingt half, die Diamonds aber dennoch nie herankommen ließ. Beim 29:43 verabschiedete man sich in die Kabinen. Dass die Topscorerinnen Anna Löffler, Nicole Brochlitz und Leonie Kambach lauten, ist ob ihrer gezeigten Leistungen keine Überraschung, zeigt aber, welches Vertrauen Rozlapa in seine Spielerinnen legt. Da konnte sogar Leistungsträgerin Erika Davenport ausnahmsweise mal die Bankwärmerin spielen und somit für das wichtige Ligaspiel am Samstagabend gegen ALBA Berlin geschont werden. Zwar lag man in vorerst komfortabler Weise in Front, doch die Trefferquoten auf Seiten der Nördlinger ließen dennoch etwas zu wünschen übrig. Auf der Gegenseite konnte man mit der eigenen Trefferquote aus dem Feld aber ebenso wenig zufrieden sein, sind vier Treffer aus zwölf Versuchen doch einfach zu wenig.

Der Start ins dritte Viertel verlief ganz nach dem Geschmack des Nördlinger Anhangs. Lupenreine Dreier von Nördlingens Guards und schnell abgeschlossene Fastbreaks ließen wieder nach knappen zwei Minuten ein 32:51 von der Anzeigentafel leuchten. Doch erneut steckten die Gastgeberinnen nicht auf und boten einen ebenbürtigen Kampf, bei dem sich kein Team entscheidend absetzen oder annähern konnte. Davenport saß noch immer auf der Bank und so mussten die anderen Spielerinnen Verantwortung übernehmen. Mariam Haslé-Lagemann erwischte wieder einen Sahnetag und steuerte nach dreißig Minuten neun Punkte bei. Doch insgesamt agierte man zu unkonzentriert und fehleranfällig, um wirklich Dominanz auszustrahlen. Zumindest die Freiwurfquote, die in den vergangenen Spielen regelmäßig der wunde Punkt gewesen war, war mit 80 Prozent endlich in einem zufriedenstellenden Bereich. „Wir haben die letzten Tage stundenlang Freiwürfe trainiert“, erklärte Nicole Brochlitz augenzwinkernd die erhoffte Trendwende in dieser Statistik. Trotzdem vermisste man die eigentlich erwartete Überlegenheit im Spiel der Nördlingerinnen.

Der Start in den Schlussabschnitt verlief ebenso wie die vorangegangen Viertel mit schnellen Punkten der Angels, die den Coach der Saarländerinnen bereits früh zu einer Auszeit zwang. Doch die erhoffte Wirkung verpuffte und endlich hatte man das Gefühl, dass die Nördlinger den Gastgeberinnen den Zahn zogen. Flinke Hände und schnelle Abschlüsse sorgten für einen mentalen Stoß und eine 25-Punkte Führung beim Stand von 51:76. Immer wieder ließ dabei Anna Löffler ihre Fertigkeiten aufblitzen und bestätigte damit das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Zuerst konnte Leonie Kambach mit Assist von Anna Löffler punkten und einen Angriff später stellte die junge Löffler wiederum einen zweistelligen persönlichen Punktestand durch einen Assist von Kambach auf. Längst hatten sich alle aktiv eingreifenden Spielerinnen auf die Punkteliste eingetragen und das Spiel nun sicher in der Hand. Die Zweitligisten, die einen tollen Kampf boten, hatten zum Schluss nichts mehr entgegenzusetzen, konnten mit ihrer Leistung aber durchaus zufrieden sein.

Damit stehen die EIGNER Angels durch dem 58:82-Endstand zum sechsten Mal in ihrer Vereinsgeschichte im Top4 und haben große Chancen, erstmals nach zehn Jahren wieder eine Medaille zu gewinnen! Dabei führt der Weg über den TK Hannover, ALBA Berlin und die Saarlouis Royals, die ihrerseits den Schritt ins Finalturnier, das am 16./17. März stattfinden wird, geschafft haben. Wo das Top Four stattfindet, ist noch offen, im Nördlinger Lager wird aber schon eifrig an der Bewerbung zur Ausrichtung dieses prestigeträchtigen Turniers gebastelt.

„Wir sind natürlich als großer Favorit in das Spiel gegangen, aber sind trotzdem überglücklich, dass wir jetzt tatsächlich unter den letzten Vier sind!“, erzählte Nördlingens Kapitänin, Lisa Bertholdt, freudestrahlend. Und auf die Frage, was jetzt das ausgegebene Ziel sei, nachdem man das Ziel „Top Four“ erreicht hat, ist sich der euphorische Martin Fürleger, Sportlicher Leiter, sicher: „Wir wollen und haben auch das Zeug dazu, am Ende Deutscher Pokalsieger zu werden!“

Mit solch einer breiten Brust kann man in das nächste Ligaspiel gehen: Bereits kommenden Samstagabend um 18:30 Uhr spielt man in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle gegen den aktuell Zweitplatzierten und Pokal-Kontrahenten ALBA Berlin, gegen das die Angels noch eine Rechnung offen haben. Die zahlreich erwarteten Zuschauer erwartet erneut ein ansprechendes Rahmenprogramm.

Für Nördlingen spielten: Erika Davenport, Danielle McCray (9 Punkte), Nicole Brochlitz (16, 4 Dreier), Enija Viksne (4), Roos Lehtoranta (2), Mariam Haslé-Lagemann (13), Lisa Bertholdt (4), Brandi Beasley (16), Anna Löffler (10), Leonie Kambach (8).

Bei Dillingen/Saar fielen auf: Myrielle Platte (14), Lotta Hämäläinen (14), Maeve Carroll (11).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Benedikt Lasser


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