PlayOffs, Baby! Und Nearle ist dabei! Gegner? Osnabrück! Osnabrück, schon wieder?! Schon wieder.

Bereits zum fünften Mal treffen die beiden Ligakontrahenten und Tabellennachbarn der 1. Damen Basketball Bundesliga aufeinander, was eher das Gefühl von Finalserie verbreitet als den Auftakt der Play Offs. Doch in genau diese starten die Eigner Angels am kommenden Sonntagnachmittag – und das mit realistischen Aussichten auf Erfolg. Durch den vierten Tabellenplatz nach dem Abschluss der Hauptrunde genießen die Nördlingerinnen Heimrecht, das heißt bei einem möglichen 1:1 in der „best of 3“ Serie würde das dritte und entscheidende Spiel erneut in der Hermann-Keßler-Halle ausgetragen und der frischgebackene Pokal-Vizemeister aus Osnabrück müsste dann für das siebte Aufeinandertreffen in dieser Saison zum fünften Mal den langen Weg quer durch Deutschland nach Nördlingen auf sich nehmen.

Bei der Frage, wie solch ein Kuriosum zustande kommen kann, lohnt ein Blick in die Ergebnishistorie. Noch vor dem Start der Saison hatten die Panthers aus Osnabrück für das Vorbereitungsturnier, den Angels-Cup, zum ersten Mal im Ries gastiert und nahmen den Pokal prompt mit. Dann folgte der Liga- und Pokalalltag mit lauter Nördlinger Heimspielen, die allesamt verlorengingen, bis dann beim vierten Anlauf nicht nur der Rückrundensieg in Osnabrück gelang, sondern auch der direkte Vergleich gewonnen werden konnte, der dafür sorgt, dass die Angels trotz Punktgleichheit vor den Panthers stehen. Konsequenz bekannt.

So trägt es sich also nun zu, dass sich die Dauerrivalen der Liga erneut begegnen, mit dem Ziel möglichst rasch zwei Siege gegen den Gegenüber zu erspielen. Gelingt dies, ist der Weg frei in die Halbfinals, die wahrscheinlich gegen den Pokalsieger und Tabellenersten aus Hannover ausgetragen werden, welche durch ihre Pole-Position in der Tabelle in jeder Play Off-Serie Heimrecht genießen. Die Verlierer der Halbfinals spielen dann in einem Hin- und Rückspiel um die Bronzemedaille, was bedeutet, dass die Angels, bei einem Weiterkommen in die nächste Runde auf jeden Fall um eine Medaille spielen werden, was auch das ausgeschriebene Ziel der Mannschaft ist.

Doch wen erwartet Nördlingen am Sonntag? Obwohl Osnabrück bestens bekannt scheint, hat sich das Team doch entscheidend verändert. Mit Frieda Bühner und Jenny Strozyk hat es zwei Rückkehrerinnen, die das Team tragen. Mit fünf weiteren Deutschen dürfte Osnabrück das Leitbild in der ersten Liga sein, was Nachwuchsförderung von deutschen Spielerinnen angeht. Noortje Driessen, Stella Tarkovicova, Aldona Morawiec und Paisley Johnson komplettieren das Team und sind wichtige Stützen und Punktelieferanten. Die Ausgeglichenheit des Osnabrücker Teams macht sich bemerkbar, sind sie doch die einzige Mannschaft, die den Tabellenführer aus Hannover gleich doppelt schlagen konnten. Nur vergangenen Sonntag zog man im Pokalfinale den Kürzeren.

Die Gastgeber aus Nördlingen müssen hingegen auf eine nicht sehr erfolgreiche jüngere Vergangenheit zurückblicken. Aus letzten drei Ligaspielen konnte keines gewonnen werden, was größtenteils auf die offensive Harmlosigkeit zurückzuführen ist. Dass sich die Angels vor allem dahingehend werden steigern müssen, ist auch Tony Imreh bekannt, für den es ebenso die ersten Play Offs mit den Angels sind, musste die Saison 2020 wegen Corona abgebrochen werden, wodurch der dritte Platz der Nördlingerinnen unbelohnt blieb.

Nun sind aber alle Augen auf Sonntag gerichtet, wenn in der HKH um 16:00 Uhr der Ball wie üblich zum Jump Ball hoch geworfen wird und hoffentlich eine erneut pickepackevolle Halle richtig Stimmung macht, denn schließlich geht es um nichts anderes als die Deutsche Meisterschaft! Und eines ist bereits jetzt sicher: Gewinnt Nördlingen am Sonntag, gibt es noch mindestens ein weiteres Spiel in der Hermann-Keßler-Halle!

Dauerkarten haben keine Gültigkeit in den Play Offs, die reservierten Plätze sind jedoch weiterhin für die Dauerkartenbesitzer freigehalten, die an der Tageskasse nur ein Ticket für ihren gewohnten Platz erwerben müssen.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier


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