Grown-up Angels
Die 17. Saison der Eigner Angels in der 1. Basketball-Bundesliga der Frauen liegt nun hinter ihnen. Man sagt, mit 18 Jahren beginnt das Erwachsenenleben – und im Profi-Basketball ist der Ernst des Lebens schon lange vor diesem Alter spürbar. Besonders deutlich wurde das im vergangenen Jahr, als der Stammverein der Angels, die BG Donau-Ries, mit enormen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert war. Die steigenden Anforderungen der Liga verlangten nach immer mehr Ressourcen, und es war ungewiss, ob man sich weiterhin in der höchsten Spielklasse halten könnte. Doch mit einem Kraftakt sondergleichen und der Unterstützung vor allem privater Spender entschloss man sich, weiterhin auf höchstem Niveau zu spielen.
Neben den finanziellen Hürden musste sich der sportliche Leiter Martin Fürleger auch einer Reihe sportlicher Herausforderungen stellen. Wichtige Leistungsträger des Teams der Saison 2023/24, darunter auch Trainer Matiss Rozlapa, der zu Saarlouis wechselte und einige Spielerinnen mitnahm, verließen den Verein. Doch Fürleger und sein Team reagierten schnell und verpflichteten mit dem Finnen Niko Kuusi einen neuen Trainer, der die nötige Expertise mitbrachte. Zudem wurde der junge, ambitionierte Athletiktrainer Ben Albert aus Nördlingen ins Boot geholt, der einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Teams leisten sollte.
Die Kaderplanung gestaltete sich in dieser Saison schwieriger als je zuvor und erforderte immense Zeitinvestitionen. Doch das engagierte Team von Fürleger, Kuusi und Wittmann konnte mit den Verpflichtungen der deutschen Jugend-Nationalspielerinnen Jana Koch und Chanel Ndi zwei herausragende Talente gewinnen. Weitere ausländische Verstärkungen wie Stonewall, Jansen und Hawthorne sollten die Mannschaft zusätzlich bereichern. Besonders hervor stach der Name Laura Schinkel, eine deutsche Top-Spielerin, die aus Halle ins Ries kam. Trotz zahlreicher Verletzungen und Krankheitsausfälle sowie einiger Wechsel im Kader hielt das Team an den gesteckten Zielen fest. Besonders dank der Verpflichtung der Kanadierin Nicole Fransson während der Weihnachtszeit gelang es den Angels, nicht nur Platz 8 in der Liga zu erreichen, sondern auch erneut ins Top-Four-Turnier einzuziehen, wo sie sich mit den besten Teams um den deutschen Pokaltitel stritten.
Schließlich konnte das Team höher gesteckte Ziele nicht erreichen und musste sich sowohl im Pokalhalbfinale als auch in der ersten Play-Off-Runde dem späteren Meister aus Keltern geschlagen geben – was jedoch keine Schande war. Fazit: Platz 8 in der Liga und die Teilnahme am Top-Four-Turnier – zwei Mal grüner Haken.
Besonders erfreulich war die Tatsache, dass die Entwicklung der Spielerinnen und des Teams insgesamt erfolgreich war. Die Mannschaft bleibt größtenteils zusammen und es sind nur punktuelle Verstärkungen erforderlich. Besonders die Weiterverpflichtung von Topspielerin Nicole Fransson sorgt für Aufsehen in der Liga und wurde als großer Erfolg gewertet.
Während andere Clubs wie Göttingen und Leverkusen beschlossen haben, sich aus der 1. Liga zurückzuziehen, halten die Eigner Angels weiterhin die Fahne der „kleinen Vereine“ hoch. Wie in den letzten 17 Jahren werden sie auch in Zukunft versuchen, aus begrenzten Mitteln das Maximale herauszuholen. Schließlich ist man jetzt erwachsen.
Text: Kurt Wittmann + ChatGPT
Bild: Michael Soller