Der finnische Weg der Eigner Angels
Die Eigner Angels ohne finnische Spielerin? Undenkbar. Die lange Tradition von Spielerinnen aus Finnland erfährt auch in der kommenden Saison eine Fortführung. Nachdem Roosa Lehtoranta, die sich in der letzten Saison gut eingeführt hatte, den Weg ins Saarland eingeschlagen hat und somit dem letztjährigen Angels-Coach Rozlapa folgt, bringt auch der neue Trainer des Nördlinger Erstligisten Unterstützung aus seiner Heimat mit. Coach Niko Kuusi war selbstverständlich aktiv beteiligt bei der Verpflichtung der finnischen Nationalspielerin namens Lotta Vehka-aho.
Die 1,70m große Aufbauspielerin kann auf den Positionen 1 und 2 spielen und gilt als sehr ambitioniert und trainingsfleißig. Sie soll nicht nur den Abgang von Nicole Brochlitz kompensieren, sondern sich in den nächsten Jahren zu einem Gesicht der Eigner Angels entwickeln, entsprechend langfristig ist ihr Engagement im Ries angelegt. Niko Kuusi, der den finnischen Wirbelwind wohl besser kennt als jeder andere bezeichnet sie als „two-way guard“, was für ihn soviel bedeutet, dass Lotta an beiden Enden des Feldes glänzen kann, vor allem aber auf mehreren Positionen effektiv verteidigen kann. „Ich denke, dass sie den nächsten Schritt in ihrer Karriere macht und eine noch vielseitigere Scorerin wird. Sie ist eine Spielerin, die der X-Faktor in einem Spiel sein kann, und ich bin froh, sie in unserem Team zu haben!“ Die 23-jährige Finnin spielte in den letzten drei Jahren signifikante Minuten bei Kotka Peli-Karhut, dem Vizemeister ihres Landes, und hatte dort vor allem in den Finalspielen gegen ihren neuen Coach sehr gute Szenen. Davor sammelte sie an der Florida Atlantic University in der NCAA1 Auslandserfahrung. Jetzt findet die sympathische Skandinavierin, dass es an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu gehen und sich in der deutschen Frauenliga zu beweisen. Mit ihren Leistungen im Angelsteam will sie sich für weitere Einsätze in der finnischen A-Nationalmannschaft empfehlen mit dem Fernziel Olympia-Teilnahme in Los Angeles 2028. Dass Nördlingen ein Sprungbrett für internationale Karrieren sein kann, haben schon andere Athletinnen wie Luisa Geiselsöder, Sami Hill oder Nayo Raincock-Ekunwe bewiesen. Und dass Niko Kuusi als ausgesprochener Entwicklungs-Coach für die junge Finnin der richtige Mentor auf ihrem Weg sein kann, erscheint plausibel. Zunächst einmal wird das finnische Duo im Ries aufschlagen und sich dem fachkundigen Publikum in Nördlingen präsentieren. Allein darauf darf man schon gespannt sein. Bislang hat sich „der finnische Weg“ im Ries noch nie als Irrweg herausgestellt, sondern eher als Straße zu Erfolgen. Insofern: „Welcome Lotta Vehka-aho“.
Text: Kurt Wittmann
Bild: PeKa