Autor: Kurt Wittmann

Auswärts-Niederlage gegen offensivstarke Hernerinnen

Herner TC – Eigner Angels Nördlingen 85:67  (25:17, 27:17, 14:18, 19:15)

Nach einer Halbzeit, in der dem Herner TC kaum Widerstand geleistet wurde, konnten die Eigner Angels trotz einer deutlichen Leistungssteigerung das Ruder nicht mehr herumreißen und mussten mit 67:85 die zweite Auswärts-Niederlage der Saison einstecken.

Eigentlich kennt man sich aus unzähligen Begegnungen der letzten Jahren. Eigentlich. Doch der Herner TC hatte im Sommer genau wie die Eigner Angels auch einen fast kompletten Umbau des Teams vorgenommen. Insofern war das Auswärtsspiel der Nördlingerinnen im Ruhrpott ein Aufeinandertreffen mit vielen Unbekannten. Raum für viele Überraschungen. Die größte Überraschung präsentierten allerdings die Angels, die unter der Woche einen Blitztransfer organisierten und mit Roosa Lehtoranta eine für Herne komplett unbekannte Spielerin aufs Parkett schicken konnten. Die Finnin kam um die Ukrainerin Yulia Musienko zu ersetzen, die aus familiären Gründen ihren Vertrag auflöste. Von der Finnin, die nur eine Trainingseinheit mit dem Team absolviert hatte, waren naturgemäß keine Wunderdinge zu erwarten. Genau die wären aber nötig gewesen um die sehr konzentriert aufspielenden Hernerinnen vor Probleme zu stellen. Hernes Centerin Reeves konnte unter dem Nördlinger Korb nach Belieben schalten und walten. Kaum ein Wurfversuch der Gastgeberinnen verfehlte sein Ziel, so dass sie bereits zur Halbzeit die 50-Punkte-Marke knacken konnten und mit 18 Punkten in Führung lagen. Herne hatte bis dahin 100 Prozent Freiwürfe, 77 Prozent Zweier und 4 von 8 Dreier getroffen, was für deren Wurfstärke aber nicht unbedingt für die Verteidigungsarbeit der Eigner Girls spricht.

An dieser Stelle versuchte Coach Rozlapa im dritten Viertel anzusetzen und probierte etliche Defense-Varianten aus. Tatsächlich gelang es auch den offensiven Output Hernes zu verlangsamen und den dritten Abschnitt mit 18:14 für sich zu gestalten. Doch von einer Aufholjagd konnte man dabei nicht wirklich sprechen. Ballverluste und vergebene einfache Würfe ließen dies nicht zu. Als schließlich US-Girl Beasley mit einem Dreier den Spielstand auf 71:59 stellte, keimte dennoch so etwas wie ein Hoffnungsschimmer auf. Erst am Mittwoch hatte Herne einen 15-Punkte-Vorsprung verspielt und schien nun auch ein wenig zu wanken. Doch ein erfolgreicher Dreier von Hernes Spielmacherin Mingo gab den Gastgeberinnen wieder die nötige Sicherheit um das Match nach Hause zu schaukeln. Zu viele individuelle Fehler auf Seiten der Angels verhinderten, dass man noch einmal wirklich auf Tuchfühlung herankommen sollte. Die Hypothek der ersten Halbzeit war einfach zu hoch um das Spiel noch einmal knapp zu gestalten. Insgesamt reicht die Offensiv-Power, die sich hautsächlich auf drei US-Girls mit zusammengenommen 44 Punkten beschränkt, nicht aus um ein Auswärtsspiel zu gewinnen, wenn man auf der anderen Seite 85 Punkte zulässt.

Trotz alledem stehen die Eigner Girls nach vier Spieltagen, drei davon auswärts mit ausgeglichenem Konto nicht schlecht da. Am kommenden Wochenende steht endlich wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Dann soll gegen Göttingen der nächste Heimsieg eingefahren werden.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (15), Danielle McCray (12), Nicole Brochlitz (9), Enija Viksne (3), Mariam Haslé-Lagemann , Lisa Bertholdt (7), Brandi Beasley (17), Roosa Lehtoranta (4) und Leonie Kambach.

Freiwurfquote: 5 von 9 (56%)

Zweier: 19 von 47 (40%)

Dreier: 8 von 21 (38%)

Text: Kurt Wittmann
Bild: Michael Soller

Angels Cup 2023 liefert hochklassigen Basketball-Sport

Der Angels Cup 2023 lieferte wieder einmal Frauenbasketball auf höchstem nationalen Niveau nach Nördlingen. Mit dem deutschen Meister nahm dann auch der Favorit den Pokal erwartungsgemäß mit nach Keltern, nachdem sie sich auch im Finale gegen die Eigner Angels kein Blöße gaben. Das neu formierte Team aus Nördlingen zeigte sehr gute Fortschritte, gewann das Halbfinale gegen Wasserburg souverän und hielt gegen Keltern streckenweise beherzt dagegen. Das Team von Coach Matiss Rozlapa scheint auf einem guten Weg, wie weit wird sich am nächsten Wochenende zeigen beim ersten Saisonspiel in Leverkusen und drei Tage später beim ersten Heimspiel gegen Hannover am 3.Oktober.

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Halbfinale 1: Heidolph Schwabach Baskets  – Rutronik Stars Keltern 40:103

Was für die einen ein lockeres Warmlaufen ist für die anderen eine klare Überforderung. Keine Überraschung, dass der deutsche Meister aus Keltern für den Zweitligisten aus Schwabach nicht nur eine Nummer zu groß war. Beim 103:40 überzeugten vor allem Kelterns Französin Sara Roumy (22 Punkte) und US-Girl Abbey Hoff (20) auf Seiten Schwabachs.

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Halbfinale 2: Eigner Angels – TSV 1880 Wasserburg 85:56  (24:10, 16:12, 25:18, 20:16)

Wasserburg gegen Nördlingen. Das Bayern-Derby. Mehr als 30 Mal war man sich in 1.Liga und Pokal begegnet. Doch die Zeiten sind vorbei. Der Rekordmeister TSV Wasserburg ist nur noch zweitklassig. Dennoch weckt das Match-Up Emotionen und Erinnerungen bei Fans und Verantwortlichen. Umso schöner, dass die Oberbayern zum Angels-Cup zusagten und das Bayern-Derby zumindest in der Vorbereitung ein Revival erlebte. Mit einem fulminanten 16:2-Start setzten die Angels ein klares Zeichen und dominierten das Match in der Folge quasi nach Belieben. Obwohl die überragende Erika Davenport (13 Punkte und 10 Rebounds in 13 Minuten) nicht mehr eingesetzt wurde, fuhren die Mädels um Kapitänin Lisa Bertholdt einen standesgemäßen 85:56-Sieg im Bayernderby ein.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (13),  Nicole Brochlitz (13, 3 Dreier), Enija Viksne (2, 9 Assists), Mariam Haslé-Lagemann (10), Lisa Bertholdt (7), Brandi Beasley (13), Anna Löffler (6), Yulia Musienko (7), Leonie Kambach (14). Danielle McCray wurde aufgrund einer Verletzung nicht eingesetzt.

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Spiel um Platz 3:

Heidolph Schwabach Baskets  – TSV 1880 Wasserburg 65:73 (18:20, 7:20, 22:17, 18:16)

Im Spiel um Platz drei, dem Duell zweier bayerischer Zweitligisten behielten die Wasserburgerinnen am Ende knapper die Oberhand als erwartet. Mit 73:65 setzten sich die Mädels des ehemaligen Serienmeisters durch und profitierten von der physischen Dominanz ihrer Centerspielerin Simmons (21 Punkte, 11 Rebounds) sowie der Treffsicherheit Maria Perners (23, 5 von 11 Dreier). Bei Schwabach überzeugte vor allem Abbey Hoff mit einem Double-Double (20, 12)

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Finale

Eigner Angels – Rutronik Stars Keltern 60:79 (10:19, 13:19, 17:26, 20:15)

Im Finale gegen den deutschen Meister aus Keltern gab es gleich ein dreifaches Wiedersehen. Mit Joey Klug, Elina Koskimies und Lindalotta Lehtoranta trugen drei ehemalige Angels das grüne Trikot der Rutronik Stars. Ohne die geschonte Danny McCray und mit Davenport sichtlich gehandicapt standen die Angels unter den Körben häufig auf verlorenem Posten. Dennoch ließen die Nördlinger Guards Eni Viksne und Brandi Beasley den Ball gut laufen und erspielten ihrem Team zahlreiche Wurfoptionen, die leider nicht so hochprozentig verwertet wurden wie man es sich wünschen würde. In dieser frühen Zeit der Saison ist dies aber wohl verständlich und verzeihbar. Früh lagen die Rieserinnen zurück gegen den hohen Favoriten, weil diese immer wieder unter dem Korb scoren konnten, doch es wurde nach Kräften gefightet. Beasley, die noch im Liegen einen Assist zu Haslé-Lagemann schleudert, Davenport mit aller Energie gegen die deutlich größeren Center-Spielerinnen des Gegners oder eine unermüdlich rackernde Lisa Bertholdt sind Belege des Kampfgeists der neuen Angels-Mannschaft. Und genau diesen Spirit wollen die Angels-Fans sehen, auch wenn der Halbzeitstand von 23:38 eine deutliche Sprache spricht was die spielerischen (und finanziellen) Möglichkeiten der beiden Teams angeht.

Mit eben jener Einstellung verkürzten die Gastgeberinnen den Rückstand innerhalb weniger Minuten auf 38:44 und zwangen Keltern zu einer Auszeit, nach der dort wieder ein Gang höhergeschaltet wurde. Außerdem kam deren offensive Wunderwaffe Cooper (27 Punkte) zurück und brachte schnell wieder einen zweistelligen Vorsprung aufs Scoreboard. Das Endspiel, auch wenn es mit 60:79 verloren wurde, stellte jedoch einen weiteren Schritt nach vorne dar in der Entwicklung der Eigner-Girls. Noch eine Woche hat Coach Rozlapa Zeit um sein Team auf das erste Saisonspiel in Leverkusen vorzubereiten. Das erste Heimspiel folgt dann bereits wenige Tage später, am Feiertag 3. Oktober gegen Vizemeister Hannover.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (24),  Nicole Brochlitz (4), Enija Viksne (2), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (2), Brandi Beasley (18), Anna Löffler , Yulia Musienko, Leonie Kambach (6), Danielle McCray (n.e.)

Text: Kurt Wittmann
Bild: Martin Graf

Brandi Beasley – die brandgefährliche Offensivmaschine aus Memphis

Auf der Suche nach einer dominanten Point-Guard-Spielerin sind die Verantwortlichen bei den Eigner Angels fündig geworden. Brandi Beasley heißt das 1,68m große Powerhouse, das in der kommenden Saison und wahrscheinlich darüberhinaus die Fäden im Angriffsspiel der Angels ziehen wird. Dabei gilt die 26-Jährige als Score-First-Point-Guard, also eine Spielerin, die zunächst einmal durch ihre Fähigkeiten besticht, selbst zu punkten. Dies beherrscht Brandi auf viele verschiedene Arten. Am erfolgreichsten war sie in ihrer bisherigen Karriere, indem sie zum Korb zog, entweder aus einer Pick-and-Roll-Situation oder auch einfach indem sie ihre Schnelligkeit nutzte um an ihrer Gegenspielerin vorbeizog. Wenn diese dann in der Folge mehr Abstand halten, ist der Drei-Punkte-Wurf Bestandteil von Brandis Werkzeugkoffer.

Bei ihrem letztjährigen Engagement im tschechischen Ostrava traf sie ordentliche 33 Prozent ihrer Dreier, an ihrem renommierten College in Illinois lagen ihrer Quoten sogar im 40er Bereich. Der neue Coach der Eigner Angels Matiss Rozlapa sprach sich insbesondere wegen ihrer Explosivität für die Amerikanerin aus, aber auch wegen ihrer diversen Europa-Erfahrungen. Vor ihrem Tschechien-Abenteuer bestritt Beasley ihre Rookie-Saison im schweizerischen Winterthur und lieferte dort in allen Aspekten des Basketballspiels ab. Von ihren 41 Punkten plus 8 Rebounds und 5 Assists im Pokalhalbfinale gegen Nyon wird dort noch heute kolportiert. „Es ist uns extrem wichtig, dass unsere Leaders Erfahrung mitbringen und bereits bewiesen haben, dass sie sich an unterschiedlichen Stationen in Europa zurechtfanden,“ gibt der sportliche Leiter der Eigner Angels Martin Fürleger Einblicke in den Entscheidungsprozess. „Nördlingen soll aber nicht nur eine weitere Station in ihrer Karriere sein. Brandi kann sich durchaus vorstellen, länger im Ries zu spielen, wenn alles passt.“ Dass alles passt – dafür ist der umtriebige Basketball-Manager verantwortlich und darauf legt er auch gesteigerten Wert. Seit etlichen Wochen bastelt er mit seinem Team am bestmöglichen Konstrukt für die neue Angels-Mannschaft. Beasley soll einer der Grundpfeiler des Teams 2023-24 sein. Gleich im Erstgespräch zeigte sich die aufgeschlossene US-Amerikanerin begeistert vom Grundgedanken des Rieser Erstligisten, dass erfahrene Profis das Grundgerüst des Teams bilden und ihr Know-How an junge, motivierte und talentierte Spielerinnen weitergeben: „Das ist ja wie früher in meinem College, wo die Jungen, die bei uns Freshmen und Sophomores heißen, von den Athletinnen, die schon länger hier sind lernen. Das gefällt mir.“ Ihr Instagram-Account heißt „_heartofahooper“, ein Hinweis darauf, dass für Brandi Basketball nicht nur ein Job ist, sondern eine Herzensangelegenheit. Durchaus möglich, dass die energische US-Amerikanerin mit ihrer Spielweise auch die Herzen der Angels-Fans im Sturm erobert.

Bild: BC Winterthur

Text: Kurt Wittmann

Einmal Angel, immer ein Angel – Danny is back

Nach zahlreichen Abgängen können die Eigner Angels einen spektakulären Neuzugang vermelden, die genau die andere Richtung eingeschlagen hat. Danielle McCray war schon einmal ein Angel und kommt nun getreu dem Motto der Nördlinger Basketball-Frauen „Einmal ein Angel, immer ein Angel“ zurück ins Ries. Die Power Forward-Spielerin aus Florida trug das schicke Trikot aus dem Hause Owayo – übrigens seit 16 Jahren Ausrüster der Rieserinnen – bereits in der Saison 2019/20, in jener Spielzeit, in der das Team mit Leslie Vorpahl, Sami Hill und Luisa Geiselsöder die Saison auf Tabellenplatz drei abschloss und große Hoffnungen hatte, in der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden. Doch die Ambitionen der vielleicht besten Angels-Mannschaft aller Zeiten wurden von der Corona-Pandemie im Keim erstickt, weil die Saison ohne Play-Offs abgebrochen wurde. Der Kontakt zu McCray ist während und nach der Corona-Zeit nie abgebrochen, zu einem weiteren Engagement kam es allerdings nicht. Im Gegenteil, in der Saison 2020/21 lief die athletische Flügelspielerin für TK Hannover aufs Spielfeld und trug einen Großteil zu einer unvergessenen Niederlage der Angels in Niedersachsen bei. Ihre 29 Punkte und 14 Rebounds manifestierten die 83:90-Niederlage nach zwei Verlängerungen, bewiesen aber auch was für eine professionelle Einstellung McCray auszeichnet. „When you cannot beat them, sign them,“ lautet ein Merksatz aus dem Handbuch für Sportdirektoren. „Wenn du sie nicht besiegen kannst, engagier sie,“  folgte Martin Fürleger, Sportdirektor der Eigner Angels, prompt dem allseits bekannten Leitspruch. Als sich die Gelegenheit abzeichnete, dass McCray verfügbar sein könnte, griff er zu. Dass die mittlerweile 30-jährige Modell-Athletin gute Erinnerungen an Nördlingen hat, war bei den Vertragsverhandlungen nicht unbedingt hinderlich. Zusammen mit der erst kürzlich verpflichteten Power-Forward-Spielerin Erika Davenport könnte McCray ein bemerkenswertes Duo unter den Körben bilden. Obwohl sich beide Spielerinnen von ihrer Statur und ihrer Spielweise sehr ähneln, hofft die sportliche Leitung dass das US-Flügel-Duo sich gut ergänzt. Die Erfahrung der beiden Amerikanerinnen wird dem ansonsten sehr jungen Angels-Team auf jeden Fall gut tun. Nördlinger Frühaufsteher, die zudem im Fit-for-Life-Studio trainieren, werden die beiden Fitness-Freaks häufig zu früher Stunde dort antreffen, sobald sie Ende August im Ries eingetroffen sind. Der Vollständigkeit halber seien auch noch McCrays Engagements in Australien bei den Goldfield Giants, in Puerto Rico und bei einem Sonderformat genannt AU in Las Vegas erwähnt, wo sie ausnahmslos gute Leistungen ablieferte. Mit all ihrer Erfahrung und Athletik wird Danny McCray auch in der neuen Angels-Saison ein Eckpfeiler des Teams von Coach Matiss Rozlapa sein.

Bild: Martin Fürleger

Text: Kurt Wittmann

Erika Davenport – Miss Zuverlässig

Erika Davenport gilt als „Miss Zuverlässig“. Sie will in der kommenden Saison bei den Eigner Angels ihren Ruf unter Beweis stellen und unter den Körben abliefern. Abgeliefert hat die in Michigan, USA, geborene Power-Forward-Spielerin überall, wo sie gespielt hat, ob in ihrem NCAA1-College Marquette, für das sie fünf Jahre lang auflief oder danach in ihrer Europa-Rookie-Saison in Schweden oder auch zuletzt beim finnischen Topclub ToPo. Überall legte die 26-jährige zweistellige Punkte auf und griff immer um die 10 Rebounds ab, in Finland zuletzt 12,8 pro Spiel. 65 mal ging sie aus einem Pflichtspiel und die Statistik wies ein Double-Double für sie auf, also zweistellige Punktausbeute und eine zweistellige Anzahl von Rebounds. Obwohl sie mit 1,83m für eine Centerspielerin nicht gerade groß ist, weiß die US-Amerikanerin ihren Körper gut einzusetzen und verfügt über ein gutes Timing. Der neue Angels-Coach Matiss Rozlapa sagt dazu: „Wir brauchen keine extra-große Centerin. Beweglichkeit, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit sind mir viel wichtiger. Erika kann auf der großen Position verteidigen. Das ist entscheidend für mich.“

Im Konzept des neuen Angels-Teams kommt Erika Davenport die Rolle zu, den jungen Spielerinnen, die man entwickeln möchte, die Erfahrung und Stabilität zu geben, die diese zwangsläufig nicht haben können. Um in der ersten Liga mithalten zu können, müssen die sogenannten Import-Spielerinnen entsprechende Qualität mitbringen und die hat Davenport zweifelsohne. Als jüngstes von sechs Kindern hat Erika früh gelernt, sich durchzusetzen. Obwohl sie zunächst körperliche Nachteile hatte, weil sie als Frühchen zur Welt kam, steigert sie sich im Laufe ihrer Highschool-Karriere, so dass das renommierte Marquette-College auf sie aufmerksam wird. In den Annalen des Universitäts-Teams ist Davenport mehrfach verzeichnet und gehört zum illustren Kreis namhafter Spielerinnen. Einzelne Spitzenleistungen wie zum Beispiel ihre 23 Rebound im Match gegen Georgetown sind zur Uni-Legende geworden. Die sportlich Verantwortlichen bei den Eigner Angels hoffen, dass Davenport auch in Nördlingen zur Legende wird und nicht nur für eine Saison das Angels-Trikot trägt. Die grundsätzliche Bereitschaft dazu, hat sie in den der Verpflichtung vorausgehenden Interviews signalisiert. „Es ist an der Zeit auch auf den ausländisch besetzten Positionen wieder Kontinuität reinzubekommen. So wie es uns bei Sami Hill oder in früheren Jahren mit Amanda Rego oder Morgan Henderson gelungen ist, muss eine Import-Spielerin mehrere Jahre bleiben, damit sie bei Fans und Sponsoren einen gewissen Identifikationswert hat,“ gibt sportlicher Leiter Martin Fürleger Einblick in seine saisonübergreifenden Planungen. „Erika Davenport könnte zur nächsten Leitfigur der Angels werden. Wir sind sehr gespannt und freuen uns über ihre Verpflichtung.“

Bild: Marquette University

Text: Kurt Wittmann

Angels international

Der Sommer ist im Basketball traditionell den Nationalmannschaften  vorbehalten. Im Sommer 2023 stehen dem Deutschen Basketball Bund DBB zwei Großereignisse ins Haus. Während die Herren-Nationalmannschaft zur WM nach Japan fährt, treffen die Frauen im slowenischen Ljublijana auf die Elite Europas. 12 Jahre ist es her, dass sich eine deutsche Damen-Nationalmannschaft überhaupt für die Endrunde einer EM qualifizieren konnte. Es scheint, als wäre eine neue Generation von Spielerinnen herangewachsen, die internationalen Maßstäben standhält. Mit dabei sind auch Spielerinnen, die bereits in Nördlingen im Trikot der Angels gespielt haben. Mit Johanna Klug steht sogar eine gebürtige Nördlingerin im Kader. Luisa Geiselsöder ist allen Angels-Fans noch bestens im Gedächtnis, spielte die aus Burgoberbach in Mittelfranken stammende Centerspielerin immerhin fünf Jahre in den Diensten des Rieser Erstligisten, bevor es sie nach Frankreich zog. Ihr basketballerischer Ziehvater Imre Szittya, seit über 30 Jahren in Nördlingen beheimatet, gilt vielerorts als Mitbegründer dieser goldenen Generation von Basketballerinnen.  Nicht nur Geiselsöder wurde von ihm ausgebildet, sondern auch die Landsbergerin Leonie Fiebich, die vor kurzem als MVP der spanischen Liga aufhorchen ließ und auch Emily Bessoir aus München. Bei Rieser Basketball-Insidern ruft der Name Bessoir noch ganz besondere Erinnerungen hervor, glänzte Emilys Vater Bill doch in den 1990er Jahren als schillernde Figur im Nördlinger Herren-Basketball.

Klug, Geiselsöder, Fiebich und Bessoir, allesamt mit Gardemaß jemseits der 1,90m ausgestattet, und ihre Mitstreiterinnen bereiten sich gerade akribisch auf die EM vor, die am 15.Juni beginnt. Ein Vorbereitungsturnier in Istanbul wurde bereits absolviert. Dort trafen die ehemaligen Angels-Spielerinnen kurioserweise auf den neuen Angels-Coach. Matiss Rozlapa ist nämlich Assistant Coach der lettischen Auswahl. Nach einem Lehrgang in Kienbaum steht noch ein Turnier in Israel auf dem Programm bevor man sich nach Slowenien aufmacht. Als Headcoachin der deutschen Mannschaft wurde vor kurzem die erfahrene Kanadierin Lisa Tomaidis berufen. An ihrer Seite agiert die ehemalige Angels-Spielerin Sidney Parsons als Assistant Coachin. Die beiden Trainerinnen sollen das Team durch die nächsten internationalen Wettkämpfe führen mit dem großen Ziel, der WM 2026 in Berlin. Wieviele Angels dann noch im Kader stehen, ist zwar ungewiss, ganz ohne Nördlinger Touch wird das deutsche Damen-Team aber sicher nicht auflaufen.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Angels und Coach Ajtony Imreh gehen getrennte Wege

Am letzten Freitag ging die Saison der Basketball-Bundesliga-Mannschaft Eigner Angels Nördlingen abrupt zu Ende. Im Vorfeld hatten die verantwortlichen Vorstände und Trainer Ajtony Imreh bereits Gespräche geführt und waren übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Nach vier erfolgreichen Jahren in Nördlingen, in denen der Ungar die sportlichen Fäden beim mittlerweile einzigen bayerischen Erstligisten zog, fanden beide Seiten, dass es an der Zeit sei, sich neu zu orientieren. Imreh führte das Team zwei Mal unter die vier besten Vereine Deutschlands. Beim ersten Mal verhinderte die Pandemie den möglichen Griff nach Medaillen in Meister- und Pokalrunde, nachdem die Saison vorzeitig abgebrochen wurde. In der laufenden Saison gelang es ihm, seine Angels auf den Tabellenplatz vier nach der regulären Saison zu führen. Die Vorstandschaft und die sportliche Leitung der BG Donau-Ries bedanken sich bei Ajtony Imreh für seine Arbeit mit dem Angels-Team, die von sportlichem Ehrgeiz und Leidenschaft geprägt war und wünschen ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Saisonende für die Eigner Angels!

Sie hatten sich so viel vorgenommen, doch es sollte einfach nicht sein. Nach einer enttäuschenden Niederlage gegen Osnabrück am letzten Sonntag wollten die Eigner Angels diesmal alles besser machen und die Play-Off-Serie zurück nach Nördlingen holen. Letzten Endes musste das Team um Headcoach Ajtony Imreh aber die Cleverness und die geschlossene Teamleistung der Nordlichter anerkennen. Trotz einer hervorragenden Einzelleistung von Anissa Pounds verlieren die Eigner-Girls auch das zweite Spiel der Viertelfinalserie mit 65:75 und beenden somit schlagartig die Saison. Eine Saison, in der man über weite Strecken im oberen Drittel der Tabelle rangierte, zum Teil überragende Auftritte an den Tag legte – man erinnere sich an den Heimsieg gegen Keltern – und am Ende auf einen fast sensationell zu nennenden vierten Tabellenplatz abschloss. Dass es trotzdem wieder  nicht zum Einzug ins Halbfinale gereicht hat, mag verschiedenste Ursachen haben. Fakt ist, dass die Leistungskurve der Angels nach einem brillanten Hoch im Februar sich deutlich nach unten neigte, während andere Teams, zum Beispiel Osnabrück, sich zu steigern wussten.

Doch zunächst zum Freitag-Abend-Spiel in Osnabrück, dessen Geschichte relativ schnell erzählt ist.

Früh im Spiel gelang Anissa Pounds ein Dreier zum 7:6 und der wirkte wie eine Erlösung für alle Angels-Fans und auch für sie selber, nachdem sie in Game One nichts getroffen hatte. Kurz danach schickte die Finnin noch einen Distanztreffer durch die Osnabrücker Reuse und die Gäste waren im Spiel. Doch die Panthers hatten ja noch ihre Allzweckwaffe Frieda Bühner, die bereits im Hinspiel nicht zu stoppen war. Das Osnabrücker Ausnahmetalent sorgte für eine knappe 18:15-Führung zur Viertelpause. Den Gastgeberinnen gelang es sogar, diese in den zweistelligen Bereich auszubauen zum Zwischenstand von 30:20. Wer gedacht hatte, die Angels würden jetzt abreißen lassen, hatte wohl vergessen, dass Pounds ihr Wurfhändchen wieder gefunden hatte. Fünf von sieben Wurfversuchen fanden in der ersten Halbzeit ihr Ziel und im Verbund mit Johanna Klug, die sich in der Zone mehrfach gut durchsetzen konnte, gelang erneut der Umschwung. Mit 37:35 für die Angels  ging es in die Halbzeitkabine. Im dritten Abschnitt wechselte die Führung quasi im Minutentakt. Während Osnabrück hauptsächlich mit ihren großen Spielerinnen unter dem Korb punktete, konnten die Angels weiterhin auf Pounds bauen. In einer so eng geführten Partie erscheint ein 5-Punkte-Vorsprung schon fast wie eine Vorentscheidung. Minutenlang stand es im letzten Abschnitt 57:52 für die Gastgeberinnen, die sich Punkt für Punkt wie das legendäre Eichhörnchen zusammensammelten, während Hill und Co zu einfallslos und fehleranfällig agierten. Die Zeit lief gegen die Angels. Als die Kanadierin schließlich bei einer Offensivaktion ihr fünftes Foul beging, war dem Gästeteam der Kopf genommen und die mögliche Aufholjagd zum Scheitern verurteilt. Co-Kapitänin Koskimies stemmte sich als einzige noch merklich gegen die sich anbahnende Niederlage, aber auch sie konnte den Mißerfolg und das frühe Saisonaus nicht verhindern.

Eine überragend treffende Pounds war einfach zu wenig um gegen ein Osnabrücker Team, das sich auf ihre fünf deutsche Stützen Bühner, Eichmeyer, Reichert, Strozyk und Brennecke verlassen konnte, zu gewinnen. Gratulation an die Panthers, die verdient ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Für die Eigner Angels ist die Saison hiermit beendet. Es gibt viel zu analysieren und zu lernen aus dieser Spielzeit um die richtigen Weichen für die nächste Saison zu stellen, die mittlerweile 16. Saison in Folge in der 1. Bundesliga. Dies allein kann man trotz des bitteren Saisonendes als positives Fazit vermelden.

In Osnabrück spielten: Chelsea Waters, Laken James (2), Olena Vasylenko (n.e.), Elina Koskimies (13), Samantha Hill (7), Johanna Klug (11), Mariam Haslé-Lagemann, Anissa Pounds (30, 8 von 12 Dreier), Lea Favre (2).

Wurfquote Zweier: 13 von 36  (36%)

Dreierquote:  8 von 20 (40%)

Freiwürfe:   15 von 17  (88%)

Bild: Benedikt Lasser
Text:
Kurt Wittmann

Angels fahren mit 0:1 im Gepäck nach Osnabrück

Im ersten von möglichen drei Play-Off-Spielen verlieren die Eigner Angels am Ende etwas unglücklich mit 60:63 gegen clevere und nervenstarke Panthers aus Osnabrück. 580 Fans in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle sahen ein über weite Stecken gute Vorstellung ihres Teams, aber die überragende Gästespielerin Frieda Bühner (26 Punkte, 9 Rebounds) gab den Angels unlösbare Rätsel auf. Am Ende des Spiels schien der Truppe von Coach Imreh Kraft und Ideen auszugehen um den durchaus möglichen Sieg einzufahren.

Als Angels-Fan hat man nicht dauernd Gelegenheit, das eigene Team in den Play-Offs zu sehen. Es ist etwas Besonderes wenn dies dem Team aus dem Ries gelingt, und dann noch, wie in dieser Saison, mit dem sogenannten Heimvorteil. Das gab es in der 15 Jahre langen Geschichte der BG Donau-Ries überhaupt erst einmal. Eine privilegierte Situation also, entsprechend groß war die Anspannung vor dem Match gegen Dauergegner Osnabrück nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Spielerinnen und dem Umfeld der Mannschaft. Die Anfangsphase des Spiels mit einem Airball von Sami Hill und spürbarer Nervosität legte Zeugnis davon ab. Erst ein Dreier von Laken James aus der Ecke löste den Knoten und als das US-Girl kurz danach noch einen Dreier nachlegte, lagen die Angels erstmals mit 12:9 in Führung. Allmählich kam so etwas wie Flow in die Nördlinger Angriffsmaschinerie. Lediglich Angels-Topscorerin Anissa Pounds wollte offensiv noch nichts gelingen. Dass man dennoch nach 12 Spielminuten 25:16 vorne war, lag zum einen an der sehr aufmerksamen Defense der Hausherrinnen, aber auch an der guten Wurfauswahl sowie Reboundarbeit. Doch die Panthers mit ihrem jungen deutschen Team – phasenweise standen mit Strozyk, Reichert, Brennecke und Bühner vier deutsche Talente auf dem Feld – blieb dran und ließ nicht abreißen. Auch die Verletzung von Marie Reichert, die in der 16. Minute einen Schlag auf die Nase abbekam, brachte die Gäste nicht aus dem Konzept. Einen 6-Punkte-Rückstand zur Halbzeit  mussten sie dennoch mit in die Pausenkabine nehmen. Dafür hatten James, Hill und Co die Zügel zu fest im Griff und das Spiel unter Kontrolle. Genau diese Kontrolle und Konzentration ließen die Angels, wie schon oft in dieser Saison in der Kabine. Dementsprechend leicht fiel es den Gästen um ihre Beste, Frieda Bühner, nicht nur auszugleichen, sondern in Führung zu gehen. Ein 12:2-Run bescherte ihnen das 40:44 aus Nördlinger Sicht. In solch kritischen Situationen ist die Kapitänin gefragt und Sami Hill war sich dessen sehr wohl bewusst. Mit unnachahmlicher Energie zog die Kanadierin zum Korb, traf von außen und hielt so ihr Team im Match. In der letzten Possession des Viertels penetrierte sie erneut in die Zone, bediente Co-Kapitänin Elina Koskimies in der Ecke, die gerade noch rechtzeitig vor der Sirene abfeuerte und ihrem Team sowohl die Führung als auch das Momentum bescherte.

Drittes Viertel vorbei, Konzentration wieder da. Warum auch immer. Doch es sind nun einmal Play-Offs und da wird bekanntlich alles gegeben und nicht aufgesteckt. Das Match verlief entsprechend knapp. Mit 60:59 lagen die Angels in Führung als noch eine Minute zu spielen war, doch der letzte Punch wollte nicht gelingen trotz mehrerer Anläufe. Im Gegenteil: Osnabrücks Drießen ging an die Linie, behielt die Nerven und brachte ihr Team, zum ersten Mal im letzten Viertel in Führung. 60:61. Noch 15 Sekunden zu spielen. Auszeit Nördlingen. Die Angels isolieren Laken James im Post-Up. Sie wirft. Viel Kontakt. Kein Pfiff. Rebound Osnabrück. Schnelles Foul Nördlingen. Osnabrücks Harding bleibt cool und erhöht auf 60:63. Erneut Auszeit. Noch 7,7 Sekunden zu spielen, in denen den Angels kein erfolgreicher Wurf mehr glückt.

Der Sieg im ersten Play-Off-Spiel war zum Greifen nah, im entscheidenden Moment fehlte jedoch die Genauigkeit und die Finesse um mit einem 1:0 nach Osnabrück zu fahren. So muss am nächsten Wochenende ein Auswärtssieg her um die Serie auszugleichen und wieder nach Nördlingen zu holen. Schwierig, aber nicht unmöglich.

Bei den Angels spielten: Chelsea Waters (3), Laken James (10, 2 Dreier), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (12, 2 Dreier), Samantha Hill (16,1), Johanna Klug (10, 10 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (3,1), Anissa Pounds (1), Lucy Michel, Lea Favre (5).

Wurfquote Zweier:  17 von 43 (39%)

Dreierquote: 6 von 18 (33%)

Freiwürfe:  8 von 14 (57%)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Ein Angel aus Hannover zu stark für elf Eigner Angels

Selten genug machen am Ende eines Bundesliga-Spiel alle Beteiligten einen mehr oder weniger zufriedenen Eindruck. Beim Duell zwischen den Eigner Angels aus Nördlingen und der TK Hannover schien dies der Fall zu sein. Die Gäste konnten einen relativ lockeren 52:67 – Auswärtssieg verbuchen und die Tabellenführung behaupten. Die Gastgeber konstatierten immerhin einen klaren Aufwärtstrend und freuen sich auf das Heimrecht bei den in zwei Wochen beginnenden Play-Offs. 680 anwesende Zuschauer lassen dann auf eine noch vollere Hermann-Keßler-Halle hoffen um ein echtes Basketball-Fest feiern zu können. Dass es gegen Hannover nicht zu einem solchen reichte lag zum einen an der souveränen Vorstellung des Tabellenführers, aber auch an der offensiven Harmlosigkeit der Angels.

Der letzte Spieltag der Toyota DBBL hatte noch zwei Entscheidungen in petto. Nachdem der einzige Absteiger mit den insolventen Rheinland Lions bereits seit langem feststeht, ging es nur noch um günstige oder ungünstige Platzierungen für die in zwei Wochen beginnenden Play-Offs, insbesondere um den begehrten, in allen Runden Heimvorteil verheißenden Tabellenplatz eins. Um sich diesen Platz an der Sonne zu sichern, benötigten die Luchse aus Hannover einen Sieg in Nördlingen. Die Angels hingegen, die, egal ob Sieg oder Niederlage, unverrückbar auf Tabellenplatz vier stehen, brauchten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, ein Positiverlebnis, ein gutes Spiel fürs Selbstvertrauen in den Play-Offs. Diese Minimalziele wurden von beiden Teams erreicht, insofern: alle zufrieden, alles gut.

Nach anfänglicher Führung der Gastgeberinnen ordnete  TKH-Coachin Sydney Parsons ihr Team in einer Auszeit. Prompt erzielte ihr Team zwei Dreier und glich zum 8:8 aus. Die Angels blieben jedoch äußerst konzentriert und schafften es immer wieder ihrer besten Werferin Anissa Pounds gute „Looks“ zu verschaffen. Und wenn die Finnin den Korb gut sehen kann, dann verheißt dann meist nichts Gutes für die Gegnerinnen. 12 Punkte hatte die Nördlinger Scharfschützin vom Dienst bereits auf ihrem persönlichen Konto, als das erste Viertel gespielt war. Da lagen ihre Angels mit 20:15 in Führung und hatten ihre erfreulich zahlreich erschienenen Fans bereits mehrfach verzückt. Im zweiten Viertel verlagerte sich das sehenswerte Geschehen weitgehend in die Defensive. Was Angels-Spielerin Koskimies hier gegen Liga-Topscorerin Rizor ablieferte, begeisterte selbst ihren sonst eher kritischen Coach Imreh. Doch Defense-Künste hin oder her, am Ende muss doch jemand das Runde ins Runde werfen und das beherrscht Rizor wie kaum eine andere. Ihr Vorname Angel prädestiniert sie auch geradezu zu einer guten Leistung gegen die Angels aus dem Ries. So führte sie ihr Team bis zur Halbzeit zu einer 36:33-Führung, auch weil ihr Pendant auf Nördlinger Seite keine „Looks“ mehr bekam und im weiteren Spielverlauf ohne Punkte blieb. Weiteres Manko war sicherlich, dass Hill und Co aus ihren hart erarbeiteten 10 Steals nicht mehr Punkte generieren konnten und die Trefferquoten nicht gut genug sind.

Eine Korbflaute nach der Halbzeit ist mittlerweile schon fast eine Tradition, mit der die Nördlinger Fans leben müssen. Ein daraus resultierender 11:2-Run des Tabellenführers aus Hannover sorgte für eine zweistellige Führung der Gäste ohne dass sie besonders glänzen mussten. Routiniert spulten die Niedersachsen ihr Repertoire ab, nutzten die Tiefe ihres Kaders und gewannen das dritte Viertel mit 17:9.

Im letzten Abschnitt zeigte die Angels-Truppe gefälligen Basketball-Sport ohne jedoch am sich abzeichnenden Sieg der Gäste zu kratzen. Coach Imreh brachte alle Spielerinnen aufs Parkett, akzeptierte früh die Überlegenheit der Luchse und richtete seinen Blick früh nach vorne auf das erste Play-Off-Spiel am 26.März gegen Osnabrück.

Bei den Angels spielten: Chelsea Waters (7), Laken James (12), Lena Graf (1), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (4), Samantha Hill (9), Johanna Klug (4), Mariam Haslé-Lagemann, Anissa Pounds (12), Lucy Michel, Lea Favre (4).

Bei Hannover fielen auf: Angel Rizor (20), Taylor (11), Roscoe (10), Schaake (10)

Wurfquote Zweier: 16/48 (33%)

Dreierquote: 1/ 20 (5%)

Freiwürfe: 18/20 (90%)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

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