Autor: Kurt Wittmann

Einmal Angel, immer ein Angel – Danny is back

Nach zahlreichen Abgängen können die Eigner Angels einen spektakulären Neuzugang vermelden, die genau die andere Richtung eingeschlagen hat. Danielle McCray war schon einmal ein Angel und kommt nun getreu dem Motto der Nördlinger Basketball-Frauen „Einmal ein Angel, immer ein Angel“ zurück ins Ries. Die Power Forward-Spielerin aus Florida trug das schicke Trikot aus dem Hause Owayo – übrigens seit 16 Jahren Ausrüster der Rieserinnen – bereits in der Saison 2019/20, in jener Spielzeit, in der das Team mit Leslie Vorpahl, Sami Hill und Luisa Geiselsöder die Saison auf Tabellenplatz drei abschloss und große Hoffnungen hatte, in der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden. Doch die Ambitionen der vielleicht besten Angels-Mannschaft aller Zeiten wurden von der Corona-Pandemie im Keim erstickt, weil die Saison ohne Play-Offs abgebrochen wurde. Der Kontakt zu McCray ist während und nach der Corona-Zeit nie abgebrochen, zu einem weiteren Engagement kam es allerdings nicht. Im Gegenteil, in der Saison 2020/21 lief die athletische Flügelspielerin für TK Hannover aufs Spielfeld und trug einen Großteil zu einer unvergessenen Niederlage der Angels in Niedersachsen bei. Ihre 29 Punkte und 14 Rebounds manifestierten die 83:90-Niederlage nach zwei Verlängerungen, bewiesen aber auch was für eine professionelle Einstellung McCray auszeichnet. „When you cannot beat them, sign them,“ lautet ein Merksatz aus dem Handbuch für Sportdirektoren. „Wenn du sie nicht besiegen kannst, engagier sie,“  folgte Martin Fürleger, Sportdirektor der Eigner Angels, prompt dem allseits bekannten Leitspruch. Als sich die Gelegenheit abzeichnete, dass McCray verfügbar sein könnte, griff er zu. Dass die mittlerweile 30-jährige Modell-Athletin gute Erinnerungen an Nördlingen hat, war bei den Vertragsverhandlungen nicht unbedingt hinderlich. Zusammen mit der erst kürzlich verpflichteten Power-Forward-Spielerin Erika Davenport könnte McCray ein bemerkenswertes Duo unter den Körben bilden. Obwohl sich beide Spielerinnen von ihrer Statur und ihrer Spielweise sehr ähneln, hofft die sportliche Leitung dass das US-Flügel-Duo sich gut ergänzt. Die Erfahrung der beiden Amerikanerinnen wird dem ansonsten sehr jungen Angels-Team auf jeden Fall gut tun. Nördlinger Frühaufsteher, die zudem im Fit-for-Life-Studio trainieren, werden die beiden Fitness-Freaks häufig zu früher Stunde dort antreffen, sobald sie Ende August im Ries eingetroffen sind. Der Vollständigkeit halber seien auch noch McCrays Engagements in Australien bei den Goldfield Giants, in Puerto Rico und bei einem Sonderformat genannt AU in Las Vegas erwähnt, wo sie ausnahmslos gute Leistungen ablieferte. Mit all ihrer Erfahrung und Athletik wird Danny McCray auch in der neuen Angels-Saison ein Eckpfeiler des Teams von Coach Matiss Rozlapa sein.

Bild: Martin Fürleger

Text: Kurt Wittmann

Erika Davenport – Miss Zuverlässig

Erika Davenport gilt als „Miss Zuverlässig“. Sie will in der kommenden Saison bei den Eigner Angels ihren Ruf unter Beweis stellen und unter den Körben abliefern. Abgeliefert hat die in Michigan, USA, geborene Power-Forward-Spielerin überall, wo sie gespielt hat, ob in ihrem NCAA1-College Marquette, für das sie fünf Jahre lang auflief oder danach in ihrer Europa-Rookie-Saison in Schweden oder auch zuletzt beim finnischen Topclub ToPo. Überall legte die 26-jährige zweistellige Punkte auf und griff immer um die 10 Rebounds ab, in Finland zuletzt 12,8 pro Spiel. 65 mal ging sie aus einem Pflichtspiel und die Statistik wies ein Double-Double für sie auf, also zweistellige Punktausbeute und eine zweistellige Anzahl von Rebounds. Obwohl sie mit 1,83m für eine Centerspielerin nicht gerade groß ist, weiß die US-Amerikanerin ihren Körper gut einzusetzen und verfügt über ein gutes Timing. Der neue Angels-Coach Matiss Rozlapa sagt dazu: „Wir brauchen keine extra-große Centerin. Beweglichkeit, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit sind mir viel wichtiger. Erika kann auf der großen Position verteidigen. Das ist entscheidend für mich.“

Im Konzept des neuen Angels-Teams kommt Erika Davenport die Rolle zu, den jungen Spielerinnen, die man entwickeln möchte, die Erfahrung und Stabilität zu geben, die diese zwangsläufig nicht haben können. Um in der ersten Liga mithalten zu können, müssen die sogenannten Import-Spielerinnen entsprechende Qualität mitbringen und die hat Davenport zweifelsohne. Als jüngstes von sechs Kindern hat Erika früh gelernt, sich durchzusetzen. Obwohl sie zunächst körperliche Nachteile hatte, weil sie als Frühchen zur Welt kam, steigert sie sich im Laufe ihrer Highschool-Karriere, so dass das renommierte Marquette-College auf sie aufmerksam wird. In den Annalen des Universitäts-Teams ist Davenport mehrfach verzeichnet und gehört zum illustren Kreis namhafter Spielerinnen. Einzelne Spitzenleistungen wie zum Beispiel ihre 23 Rebound im Match gegen Georgetown sind zur Uni-Legende geworden. Die sportlich Verantwortlichen bei den Eigner Angels hoffen, dass Davenport auch in Nördlingen zur Legende wird und nicht nur für eine Saison das Angels-Trikot trägt. Die grundsätzliche Bereitschaft dazu, hat sie in den der Verpflichtung vorausgehenden Interviews signalisiert. „Es ist an der Zeit auch auf den ausländisch besetzten Positionen wieder Kontinuität reinzubekommen. So wie es uns bei Sami Hill oder in früheren Jahren mit Amanda Rego oder Morgan Henderson gelungen ist, muss eine Import-Spielerin mehrere Jahre bleiben, damit sie bei Fans und Sponsoren einen gewissen Identifikationswert hat,“ gibt sportlicher Leiter Martin Fürleger Einblick in seine saisonübergreifenden Planungen. „Erika Davenport könnte zur nächsten Leitfigur der Angels werden. Wir sind sehr gespannt und freuen uns über ihre Verpflichtung.“

Bild: Marquette University

Text: Kurt Wittmann

Angels international

Der Sommer ist im Basketball traditionell den Nationalmannschaften  vorbehalten. Im Sommer 2023 stehen dem Deutschen Basketball Bund DBB zwei Großereignisse ins Haus. Während die Herren-Nationalmannschaft zur WM nach Japan fährt, treffen die Frauen im slowenischen Ljublijana auf die Elite Europas. 12 Jahre ist es her, dass sich eine deutsche Damen-Nationalmannschaft überhaupt für die Endrunde einer EM qualifizieren konnte. Es scheint, als wäre eine neue Generation von Spielerinnen herangewachsen, die internationalen Maßstäben standhält. Mit dabei sind auch Spielerinnen, die bereits in Nördlingen im Trikot der Angels gespielt haben. Mit Johanna Klug steht sogar eine gebürtige Nördlingerin im Kader. Luisa Geiselsöder ist allen Angels-Fans noch bestens im Gedächtnis, spielte die aus Burgoberbach in Mittelfranken stammende Centerspielerin immerhin fünf Jahre in den Diensten des Rieser Erstligisten, bevor es sie nach Frankreich zog. Ihr basketballerischer Ziehvater Imre Szittya, seit über 30 Jahren in Nördlingen beheimatet, gilt vielerorts als Mitbegründer dieser goldenen Generation von Basketballerinnen.  Nicht nur Geiselsöder wurde von ihm ausgebildet, sondern auch die Landsbergerin Leonie Fiebich, die vor kurzem als MVP der spanischen Liga aufhorchen ließ und auch Emily Bessoir aus München. Bei Rieser Basketball-Insidern ruft der Name Bessoir noch ganz besondere Erinnerungen hervor, glänzte Emilys Vater Bill doch in den 1990er Jahren als schillernde Figur im Nördlinger Herren-Basketball.

Klug, Geiselsöder, Fiebich und Bessoir, allesamt mit Gardemaß jemseits der 1,90m ausgestattet, und ihre Mitstreiterinnen bereiten sich gerade akribisch auf die EM vor, die am 15.Juni beginnt. Ein Vorbereitungsturnier in Istanbul wurde bereits absolviert. Dort trafen die ehemaligen Angels-Spielerinnen kurioserweise auf den neuen Angels-Coach. Matiss Rozlapa ist nämlich Assistant Coach der lettischen Auswahl. Nach einem Lehrgang in Kienbaum steht noch ein Turnier in Israel auf dem Programm bevor man sich nach Slowenien aufmacht. Als Headcoachin der deutschen Mannschaft wurde vor kurzem die erfahrene Kanadierin Lisa Tomaidis berufen. An ihrer Seite agiert die ehemalige Angels-Spielerin Sidney Parsons als Assistant Coachin. Die beiden Trainerinnen sollen das Team durch die nächsten internationalen Wettkämpfe führen mit dem großen Ziel, der WM 2026 in Berlin. Wieviele Angels dann noch im Kader stehen, ist zwar ungewiss, ganz ohne Nördlinger Touch wird das deutsche Damen-Team aber sicher nicht auflaufen.

Bild: Jochen Aumann
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Kurt Wittmann

Angels und Coach Ajtony Imreh gehen getrennte Wege

Am letzten Freitag ging die Saison der Basketball-Bundesliga-Mannschaft Eigner Angels Nördlingen abrupt zu Ende. Im Vorfeld hatten die verantwortlichen Vorstände und Trainer Ajtony Imreh bereits Gespräche geführt und waren übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Nach vier erfolgreichen Jahren in Nördlingen, in denen der Ungar die sportlichen Fäden beim mittlerweile einzigen bayerischen Erstligisten zog, fanden beide Seiten, dass es an der Zeit sei, sich neu zu orientieren. Imreh führte das Team zwei Mal unter die vier besten Vereine Deutschlands. Beim ersten Mal verhinderte die Pandemie den möglichen Griff nach Medaillen in Meister- und Pokalrunde, nachdem die Saison vorzeitig abgebrochen wurde. In der laufenden Saison gelang es ihm, seine Angels auf den Tabellenplatz vier nach der regulären Saison zu führen. Die Vorstandschaft und die sportliche Leitung der BG Donau-Ries bedanken sich bei Ajtony Imreh für seine Arbeit mit dem Angels-Team, die von sportlichem Ehrgeiz und Leidenschaft geprägt war und wünschen ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Saisonende für die Eigner Angels!

Sie hatten sich so viel vorgenommen, doch es sollte einfach nicht sein. Nach einer enttäuschenden Niederlage gegen Osnabrück am letzten Sonntag wollten die Eigner Angels diesmal alles besser machen und die Play-Off-Serie zurück nach Nördlingen holen. Letzten Endes musste das Team um Headcoach Ajtony Imreh aber die Cleverness und die geschlossene Teamleistung der Nordlichter anerkennen. Trotz einer hervorragenden Einzelleistung von Anissa Pounds verlieren die Eigner-Girls auch das zweite Spiel der Viertelfinalserie mit 65:75 und beenden somit schlagartig die Saison. Eine Saison, in der man über weite Strecken im oberen Drittel der Tabelle rangierte, zum Teil überragende Auftritte an den Tag legte – man erinnere sich an den Heimsieg gegen Keltern – und am Ende auf einen fast sensationell zu nennenden vierten Tabellenplatz abschloss. Dass es trotzdem wieder  nicht zum Einzug ins Halbfinale gereicht hat, mag verschiedenste Ursachen haben. Fakt ist, dass die Leistungskurve der Angels nach einem brillanten Hoch im Februar sich deutlich nach unten neigte, während andere Teams, zum Beispiel Osnabrück, sich zu steigern wussten.

Doch zunächst zum Freitag-Abend-Spiel in Osnabrück, dessen Geschichte relativ schnell erzählt ist.

Früh im Spiel gelang Anissa Pounds ein Dreier zum 7:6 und der wirkte wie eine Erlösung für alle Angels-Fans und auch für sie selber, nachdem sie in Game One nichts getroffen hatte. Kurz danach schickte die Finnin noch einen Distanztreffer durch die Osnabrücker Reuse und die Gäste waren im Spiel. Doch die Panthers hatten ja noch ihre Allzweckwaffe Frieda Bühner, die bereits im Hinspiel nicht zu stoppen war. Das Osnabrücker Ausnahmetalent sorgte für eine knappe 18:15-Führung zur Viertelpause. Den Gastgeberinnen gelang es sogar, diese in den zweistelligen Bereich auszubauen zum Zwischenstand von 30:20. Wer gedacht hatte, die Angels würden jetzt abreißen lassen, hatte wohl vergessen, dass Pounds ihr Wurfhändchen wieder gefunden hatte. Fünf von sieben Wurfversuchen fanden in der ersten Halbzeit ihr Ziel und im Verbund mit Johanna Klug, die sich in der Zone mehrfach gut durchsetzen konnte, gelang erneut der Umschwung. Mit 37:35 für die Angels  ging es in die Halbzeitkabine. Im dritten Abschnitt wechselte die Führung quasi im Minutentakt. Während Osnabrück hauptsächlich mit ihren großen Spielerinnen unter dem Korb punktete, konnten die Angels weiterhin auf Pounds bauen. In einer so eng geführten Partie erscheint ein 5-Punkte-Vorsprung schon fast wie eine Vorentscheidung. Minutenlang stand es im letzten Abschnitt 57:52 für die Gastgeberinnen, die sich Punkt für Punkt wie das legendäre Eichhörnchen zusammensammelten, während Hill und Co zu einfallslos und fehleranfällig agierten. Die Zeit lief gegen die Angels. Als die Kanadierin schließlich bei einer Offensivaktion ihr fünftes Foul beging, war dem Gästeteam der Kopf genommen und die mögliche Aufholjagd zum Scheitern verurteilt. Co-Kapitänin Koskimies stemmte sich als einzige noch merklich gegen die sich anbahnende Niederlage, aber auch sie konnte den Mißerfolg und das frühe Saisonaus nicht verhindern.

Eine überragend treffende Pounds war einfach zu wenig um gegen ein Osnabrücker Team, das sich auf ihre fünf deutsche Stützen Bühner, Eichmeyer, Reichert, Strozyk und Brennecke verlassen konnte, zu gewinnen. Gratulation an die Panthers, die verdient ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Für die Eigner Angels ist die Saison hiermit beendet. Es gibt viel zu analysieren und zu lernen aus dieser Spielzeit um die richtigen Weichen für die nächste Saison zu stellen, die mittlerweile 16. Saison in Folge in der 1. Bundesliga. Dies allein kann man trotz des bitteren Saisonendes als positives Fazit vermelden.

In Osnabrück spielten: Chelsea Waters, Laken James (2), Olena Vasylenko (n.e.), Elina Koskimies (13), Samantha Hill (7), Johanna Klug (11), Mariam Haslé-Lagemann, Anissa Pounds (30, 8 von 12 Dreier), Lea Favre (2).

Wurfquote Zweier: 13 von 36  (36%)

Dreierquote:  8 von 20 (40%)

Freiwürfe:   15 von 17  (88%)

Bild: Benedikt Lasser
Text:
Kurt Wittmann

Angels fahren mit 0:1 im Gepäck nach Osnabrück

Im ersten von möglichen drei Play-Off-Spielen verlieren die Eigner Angels am Ende etwas unglücklich mit 60:63 gegen clevere und nervenstarke Panthers aus Osnabrück. 580 Fans in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle sahen ein über weite Stecken gute Vorstellung ihres Teams, aber die überragende Gästespielerin Frieda Bühner (26 Punkte, 9 Rebounds) gab den Angels unlösbare Rätsel auf. Am Ende des Spiels schien der Truppe von Coach Imreh Kraft und Ideen auszugehen um den durchaus möglichen Sieg einzufahren.

Als Angels-Fan hat man nicht dauernd Gelegenheit, das eigene Team in den Play-Offs zu sehen. Es ist etwas Besonderes wenn dies dem Team aus dem Ries gelingt, und dann noch, wie in dieser Saison, mit dem sogenannten Heimvorteil. Das gab es in der 15 Jahre langen Geschichte der BG Donau-Ries überhaupt erst einmal. Eine privilegierte Situation also, entsprechend groß war die Anspannung vor dem Match gegen Dauergegner Osnabrück nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Spielerinnen und dem Umfeld der Mannschaft. Die Anfangsphase des Spiels mit einem Airball von Sami Hill und spürbarer Nervosität legte Zeugnis davon ab. Erst ein Dreier von Laken James aus der Ecke löste den Knoten und als das US-Girl kurz danach noch einen Dreier nachlegte, lagen die Angels erstmals mit 12:9 in Führung. Allmählich kam so etwas wie Flow in die Nördlinger Angriffsmaschinerie. Lediglich Angels-Topscorerin Anissa Pounds wollte offensiv noch nichts gelingen. Dass man dennoch nach 12 Spielminuten 25:16 vorne war, lag zum einen an der sehr aufmerksamen Defense der Hausherrinnen, aber auch an der guten Wurfauswahl sowie Reboundarbeit. Doch die Panthers mit ihrem jungen deutschen Team – phasenweise standen mit Strozyk, Reichert, Brennecke und Bühner vier deutsche Talente auf dem Feld – blieb dran und ließ nicht abreißen. Auch die Verletzung von Marie Reichert, die in der 16. Minute einen Schlag auf die Nase abbekam, brachte die Gäste nicht aus dem Konzept. Einen 6-Punkte-Rückstand zur Halbzeit  mussten sie dennoch mit in die Pausenkabine nehmen. Dafür hatten James, Hill und Co die Zügel zu fest im Griff und das Spiel unter Kontrolle. Genau diese Kontrolle und Konzentration ließen die Angels, wie schon oft in dieser Saison in der Kabine. Dementsprechend leicht fiel es den Gästen um ihre Beste, Frieda Bühner, nicht nur auszugleichen, sondern in Führung zu gehen. Ein 12:2-Run bescherte ihnen das 40:44 aus Nördlinger Sicht. In solch kritischen Situationen ist die Kapitänin gefragt und Sami Hill war sich dessen sehr wohl bewusst. Mit unnachahmlicher Energie zog die Kanadierin zum Korb, traf von außen und hielt so ihr Team im Match. In der letzten Possession des Viertels penetrierte sie erneut in die Zone, bediente Co-Kapitänin Elina Koskimies in der Ecke, die gerade noch rechtzeitig vor der Sirene abfeuerte und ihrem Team sowohl die Führung als auch das Momentum bescherte.

Drittes Viertel vorbei, Konzentration wieder da. Warum auch immer. Doch es sind nun einmal Play-Offs und da wird bekanntlich alles gegeben und nicht aufgesteckt. Das Match verlief entsprechend knapp. Mit 60:59 lagen die Angels in Führung als noch eine Minute zu spielen war, doch der letzte Punch wollte nicht gelingen trotz mehrerer Anläufe. Im Gegenteil: Osnabrücks Drießen ging an die Linie, behielt die Nerven und brachte ihr Team, zum ersten Mal im letzten Viertel in Führung. 60:61. Noch 15 Sekunden zu spielen. Auszeit Nördlingen. Die Angels isolieren Laken James im Post-Up. Sie wirft. Viel Kontakt. Kein Pfiff. Rebound Osnabrück. Schnelles Foul Nördlingen. Osnabrücks Harding bleibt cool und erhöht auf 60:63. Erneut Auszeit. Noch 7,7 Sekunden zu spielen, in denen den Angels kein erfolgreicher Wurf mehr glückt.

Der Sieg im ersten Play-Off-Spiel war zum Greifen nah, im entscheidenden Moment fehlte jedoch die Genauigkeit und die Finesse um mit einem 1:0 nach Osnabrück zu fahren. So muss am nächsten Wochenende ein Auswärtssieg her um die Serie auszugleichen und wieder nach Nördlingen zu holen. Schwierig, aber nicht unmöglich.

Bei den Angels spielten: Chelsea Waters (3), Laken James (10, 2 Dreier), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (12, 2 Dreier), Samantha Hill (16,1), Johanna Klug (10, 10 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (3,1), Anissa Pounds (1), Lucy Michel, Lea Favre (5).

Wurfquote Zweier:  17 von 43 (39%)

Dreierquote: 6 von 18 (33%)

Freiwürfe:  8 von 14 (57%)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Ein Angel aus Hannover zu stark für elf Eigner Angels

Selten genug machen am Ende eines Bundesliga-Spiel alle Beteiligten einen mehr oder weniger zufriedenen Eindruck. Beim Duell zwischen den Eigner Angels aus Nördlingen und der TK Hannover schien dies der Fall zu sein. Die Gäste konnten einen relativ lockeren 52:67 – Auswärtssieg verbuchen und die Tabellenführung behaupten. Die Gastgeber konstatierten immerhin einen klaren Aufwärtstrend und freuen sich auf das Heimrecht bei den in zwei Wochen beginnenden Play-Offs. 680 anwesende Zuschauer lassen dann auf eine noch vollere Hermann-Keßler-Halle hoffen um ein echtes Basketball-Fest feiern zu können. Dass es gegen Hannover nicht zu einem solchen reichte lag zum einen an der souveränen Vorstellung des Tabellenführers, aber auch an der offensiven Harmlosigkeit der Angels.

Der letzte Spieltag der Toyota DBBL hatte noch zwei Entscheidungen in petto. Nachdem der einzige Absteiger mit den insolventen Rheinland Lions bereits seit langem feststeht, ging es nur noch um günstige oder ungünstige Platzierungen für die in zwei Wochen beginnenden Play-Offs, insbesondere um den begehrten, in allen Runden Heimvorteil verheißenden Tabellenplatz eins. Um sich diesen Platz an der Sonne zu sichern, benötigten die Luchse aus Hannover einen Sieg in Nördlingen. Die Angels hingegen, die, egal ob Sieg oder Niederlage, unverrückbar auf Tabellenplatz vier stehen, brauchten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, ein Positiverlebnis, ein gutes Spiel fürs Selbstvertrauen in den Play-Offs. Diese Minimalziele wurden von beiden Teams erreicht, insofern: alle zufrieden, alles gut.

Nach anfänglicher Führung der Gastgeberinnen ordnete  TKH-Coachin Sydney Parsons ihr Team in einer Auszeit. Prompt erzielte ihr Team zwei Dreier und glich zum 8:8 aus. Die Angels blieben jedoch äußerst konzentriert und schafften es immer wieder ihrer besten Werferin Anissa Pounds gute „Looks“ zu verschaffen. Und wenn die Finnin den Korb gut sehen kann, dann verheißt dann meist nichts Gutes für die Gegnerinnen. 12 Punkte hatte die Nördlinger Scharfschützin vom Dienst bereits auf ihrem persönlichen Konto, als das erste Viertel gespielt war. Da lagen ihre Angels mit 20:15 in Führung und hatten ihre erfreulich zahlreich erschienenen Fans bereits mehrfach verzückt. Im zweiten Viertel verlagerte sich das sehenswerte Geschehen weitgehend in die Defensive. Was Angels-Spielerin Koskimies hier gegen Liga-Topscorerin Rizor ablieferte, begeisterte selbst ihren sonst eher kritischen Coach Imreh. Doch Defense-Künste hin oder her, am Ende muss doch jemand das Runde ins Runde werfen und das beherrscht Rizor wie kaum eine andere. Ihr Vorname Angel prädestiniert sie auch geradezu zu einer guten Leistung gegen die Angels aus dem Ries. So führte sie ihr Team bis zur Halbzeit zu einer 36:33-Führung, auch weil ihr Pendant auf Nördlinger Seite keine „Looks“ mehr bekam und im weiteren Spielverlauf ohne Punkte blieb. Weiteres Manko war sicherlich, dass Hill und Co aus ihren hart erarbeiteten 10 Steals nicht mehr Punkte generieren konnten und die Trefferquoten nicht gut genug sind.

Eine Korbflaute nach der Halbzeit ist mittlerweile schon fast eine Tradition, mit der die Nördlinger Fans leben müssen. Ein daraus resultierender 11:2-Run des Tabellenführers aus Hannover sorgte für eine zweistellige Führung der Gäste ohne dass sie besonders glänzen mussten. Routiniert spulten die Niedersachsen ihr Repertoire ab, nutzten die Tiefe ihres Kaders und gewannen das dritte Viertel mit 17:9.

Im letzten Abschnitt zeigte die Angels-Truppe gefälligen Basketball-Sport ohne jedoch am sich abzeichnenden Sieg der Gäste zu kratzen. Coach Imreh brachte alle Spielerinnen aufs Parkett, akzeptierte früh die Überlegenheit der Luchse und richtete seinen Blick früh nach vorne auf das erste Play-Off-Spiel am 26.März gegen Osnabrück.

Bei den Angels spielten: Chelsea Waters (7), Laken James (12), Lena Graf (1), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (4), Samantha Hill (9), Johanna Klug (4), Mariam Haslé-Lagemann, Anissa Pounds (12), Lucy Michel, Lea Favre (4).

Bei Hannover fielen auf: Angel Rizor (20), Taylor (11), Roscoe (10), Schaake (10)

Wurfquote Zweier: 16/48 (33%)

Dreierquote: 1/ 20 (5%)

Freiwürfe: 18/20 (90%)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Eigner Angels gelingt Sieg im ersten Heimspiel

Ein großer Name im deutschen Basketball und eine absolute Premiere stand den Eigner Angels am Sonntagnachmittag ins Haus. Alba Berlin, seines Zeichens Aufsteiger in die 1.Liga gab sich die Ehre, und lieferte ein kampfbetontes Match ab, musste aber am Ende den routinierteren Angels mit 74:63 das Erfolgserlebnis überlassen.

Die mit der Bahn angereisten Berliner, Rieser wissen was das bedeutet, zeigten sich gleich zu Beginn der Partie etwas überfordert mit der aggressiven Verteidigung der Angels. Kaum einmal bekamen Gohlisch und Co freie Wurfchancen, während die Eigner-Mädels einen Steal nach dem anderen in Punkte ummünzten. Mit dem 20:11 nach einem Viertel waren die Gäste sogar noch gut bedient

Im zweiten Quartal übernahm Berlins Topscorerin Grigoleit Verantwortung in deren Offense und brachte die Gäste wieder auf Tuchfühlung. Die Führung der Angels wäre weit deutlicher ausgefallen, wenn man die toll herausgespielten vermeintlich leichten Würfe hochprozentiger verwertet hätte. Dennoch nahm Angels-Topstar Sami Hill mit ihrem Team eine 35:27-Führung mit in die Kabine. Sorgenfalten hatte Coach Imreh nicht wegen des Spielverlaufs, sondern eher wegen der drei Fouls von Elina Koskimies und der Knieverletzung von Julia Ruzevich, die nicht mehr eingesetzt werden konnte.

Tatsächlich entdeckte Alba im dritten Viertel die Waffen der Angels. Durch aggressive Verteidigungsarbeit und Doppeln an der ballführenden Spielerin erzielten die Gäste eine Reihe von Ballgewinnen und verunsicherten die Gastgeberinnen derart, dass man am Ende des dritten Viertels den 48:48-Ausgleich hinnehmen musste. Zum Start des letzten Abschnitts war beim 51:51 alles offen und etliches sprach für die Gäste, die nicht nur das Momentum für sich hatten, sondern auch auf eine deutlich größere Rotation zurückgreifen konnten und deshalb auch weniger foulbelastet waren.

Doch die Angels mobilisierten noch einmal alle Kräfte und ließen Berlin nicht in Führung gehen. Anissa Pounds stellte vor den Augen des finnischen Bundestrainers mit zwei Dreiern die Zeichen auf Sieg und als Laken James noch einen weiteren hinterherschickte, war der Widerstand Berlins gebrochen. Die Angels hatten kurz gewankt, doch sie fielen nicht. Am Ende gelang der ach so herbeigesehnte erste Heimsieg mit 74:63 sogar deutlicher als es der Matchverlauf gewesen wäre. Gleich am nächsten Wochenende folgt das nächste Heimspiel in der Hermann-Keßler-Halle.

Gegen Alba Berlin spielten: Laken James (9, 1 Dreier), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (13, 3 Dreier), Sami Hill (16), Johanna Klug (8, 13 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (4), Anissa Pounds (20, 4 Dreier), Lucy Michel (n.e.), Lea Favre (4), Julia Ruzevich.

Foulverteilung: 21:18

Dreier: 8 von 19 (42%), 3 von 11 (27%)

Zweier: 19 von 42 (45%), 20 von 43 (47%)

Freiwürfe: 12 von 15 (80%), 14 von 23 (61%)

Rebounds: 35:33

Turnovers: 23:31

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Angels kehren mit Sieg aus Slowenien zurück

Akson Ilirija – Eigner Angels Nördlingen 51:66 (13:17, 10:16, 18:17, 10:16)

Mit einem klaren Sieg in einem Low-Score-Game kehren die Eigner Angels von ihrem Wochenend-Ausflug nach Ljubljana zurück. Nicht nur dank des 66:51-Erfolgserlebnisses sondern auch wegen des Teambuilding-Effekts blickt Coach Ajtony Imreh positiv gestimmt auf das internationale Match-Up zurück: „Der Ausflug nach Ljubljana hat optimal in unsere Vorbereitung gepasst. Wir wollten unser Team ein wenig mehr zusammenschweißen und gegen einen schweren Gegner spielen. Beides haben wir erreicht.“

Gegen ein sehr junges Akson Ilirija-Team, ausgestattet mit enormem Talent, hatten die Angels zunächst Probleme ins Spiel zu finden. Als man nach fünf Minuten mit 4:13 zurücklag, schlug ein Pounds-Dreier ein wie eine Bombe und löste den Knoten. Die Folge war ein viertelübergreifender 17:0-Lauf der Nördlinger Mädels, der dem Team Selbstvertrauen auf ungewohnt internationalem Terrain gab. Während sich Johanna Klug unter dem Korb zunehmend wohl fühlte und ihre Größenvorteile nutzte, trugen weitere Dreier von Olena Vasylenko, Elina Koskimies und Julia Ruzevich zur 33:23-Halbzeitführung bei.

In der zweiten Hälfte zeigte sich, dass die Angels-Verteidigung bereits auf hohem Niveau greift. Dies war auch der Fokus der letzten Trainingswochen gewesen. Die Angriffsmaschinerie läuft noch nicht reibungslos, wie sollte sie auch. Dennoch trugen Vasylenko, Pounds und Klug die Mannschaft zu einem ungefährdeten 66:51-Sieg.

Im Laufe der nächsten Woche werden noch Routinier Amenze Obanor und WM-Teilnehmerin Sami Hill zum Team stoßen, wovon sich Coach Imreh noch einmal einen gehörigen Schub erwartet. Schon am kommenden Wochenende steht das Pokalspiel in Freiburg auf dem Plan, ein Match, das angesichts der Vorbereitung etwas zu früh kommt, aber man muss es nehmen, wie es kommt und vielleicht gelingt ja auch eine Überraschung beim deutschen Meister.

In Ljubljana spielten: Laken James (6), Lena Graf, Olena Vasylenko (8, 2 Dreier), Elina Koskimies (8, 2), Johanna Klug (16), Mariam Haslé-Lagemann (2), Anissa Pounds (14, 4), Lucy Michel, Lea Favre (4), Julia Ruzevich (6,1).

Bild: Bene Lasser
Text:
Kurt Wittmann

Nördlingerin Sami Hill bei der Basketball-WM in Australien

Die Nördlingerin Sami Hill (Mitte vorne, Nummer 4) gewann bei der WM in Australien mit ihrem Team Canada das Auftaktsspiel gegen Serbien.

Im internationalen Basketball jagt ein Großereignis das nächste. Am letzten Wochenende ging die viel beachtete Männer Europameisterschaft in Berlin zu Ende, in der die deutsche Nationalmannschaft bekanntlich spektakulär Bronze gewann. Postwendend begann am Donnerstag dieser Woche am anderen Ende der Welt, nämlich in Sydney, Australien die WM der Frauen. Die deutsche Auswahl ist hierbei nicht am Start, das Teilnehmerfeld umfaßt auch lediglich halb so viele Teams wie bei der Herren-EM, nämlich deren 12. Damit ist offensichtlich, dass allein die Qualifikation für dieses elitäre Turnier in Sydney bereits einen großen Erfolg darstellt. Auch wenn Deutschland nicht dabei ist, so laufen doch Spielerinnen über die große internationale Basketball-Bühne, die in Deutschland ihr Brot verdienen, ja sogar im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung. Samantha Hill, die normalerweise als Kapitänin der Eigner Angels in Nördlingen spielt, hat den Sprung in die kanadische Nationalmannschaft geschafft und traf im Eröffnungsspiel der sogenannten Todesgruppe B (mit Frankreich, Japan und Gastgeber Australien) gleich auf Serbien. Viele Expert:innen wähnten in diesem Match bereits eine Vorentscheidung um den Einzug ins Viertelfinale. Dazu muss man mindestens Vierter werden in seiner Gruppe, angesichts der Konkurrenz keine leichte Aufgabe. Team Canada konnte das Match mit 67:61 souverän für sich entscheiden und schaut jetzt optimistisch nach vorne. Der Turnierverlauf ähnelt ohnehin einem Parforce-Ritt. Bereits am 1.Oktober findet das Endspiel statt, kaum ein Tag einmal ohne Spiel. Und auch danach hat der Stress kein Ende. Einmal um die halbe Welt, via Kanada zurück ins Ries, wo das Team der Eigner Angels sehnlichst auf die Rückkehr ihrer Topspielerin wartet. Bereits am 8. Oktober startet die Saison mit einem Knaller-Spiel beim deutschen Meister in Freiburg. Bis dahin ist ein Blick auf die WM in Australien sicherlich lohnenswert, möglich ist er über die Website des Weltverbands www.fiba.com.

Bild: FIBA
Text:
Kurt Wittmann


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