Autor: Thomas Lambertz

Eigner Angels geben den dritten Platz leichtfertig aus der Hand

Die Ausgangslage vor dem 21. Spieltag der 1. Toyota Damenbasketball Bundesliga war klar. Mit einem Sieg der Eigner Angels aus Nördlingen beim unmittelbaren Tabellennachbarn, dem TC Herne, sollte der dritte Platz der Hauptrunde gesichert werden. Man hätte sich sogar eine Niederlage mit bis zu sieben Punkten erlauben können, hatte man das Hinspiel doch mit 62:55 gewonnen. Doch es kam zur großen Enttäuschung der Nördlinger ganz anders. Die Eigner Angels Nördlingen haben mit einem farblosen Auftritt beim Herner TC und der daraus folgenden 48:66 Niederlage ihren dritten Tabellenplatz verloren. Bis auf die ersten fünf Minuten zeigte sich das Team von Coach Ajtony Imreh planlos und fehleranfällig gegen den Doublesieger von 2018/2019. Mit der auch in dieser Höhe verdienten Niederlage tauschten die Rieserinnen vor ihrem letzten Hauptrundenspiel kommenden Sonntag zu Hause gegen Tabellenführer Hannover den Platz mit Herne und sind neuer Tabellenvierter.

Dabei fing es sehr gut an. Hochkonzentriert starteten die Angels mit einem sehenswerten Dreier von Anissa Pounds, die innerhalb der ersten fünf Minuten des Spiels acht ihrer insgesamt 14 Punkte machte. 14:2 für die Rieserinnen hieß es nach fünf Minuten und keiner der Zuschauer in der Halle oder am Stream ahnte, was dann folgte. Die Nördlingerinnen ließen das Spiel plätschern und ihre Gastgeberinnen gewähren. Zwar konnten die Schwaben das erste Viertel mit 19:10 für sich entscheiden, auffallend aber war, dass nach dem Feuerwerk zu Beginn des Spiels nur noch zwei Punkte aus dem Feld durch Lea Favre und drei Freiwurfpunkte folgten. Aus Nördlinger Sicht wurde es nicht besser: in der 18. Minute holten sich die Hernerinnen erstmals die Führung (26:25), Joey Klug konterte, doch in einem zerfahrenen Spiel konnten die Angels, nun selbst hoch fehleranfällig, die vielen Chancen, die eine ebenfalls nicht sattelfeste Herner Mannschaft anbot, nicht nutzen. Mit 27:31 aus Blick der Gäste ging es in die Pause.

Aus der man ebenso verschlafen herauskam, wie man hineinging. Innerhalb von 48 Sekunden kassierte man weitere fünf Punkte, in der 23. Minute waren die Kraterbasketballerinnen erstmals durch einen Dreier von Hernes Kristina Topuzovic zweistellig im Hintertreffen. Ein Nördlinger Aufbäumen? Fehlanzeige. Mehr aufgrund der vergebenen Chancen ihrer Gastgeber als durch eigenes Zutun kam man in der 26. Minute

noch einmal in Schlagdistanz (37:39) durch die ersten Punkte von Anissa Pounds seit dem ersten Viertel. Doch einer von insgesamt 19 Ballverlusten gab Herne wieder die Möglichkeit, Distanz zwischen sich und ihren Gästen zu schaffen. Bis auf Pounds (14 Punkte) und Mannschaftskapitänin Sami Hill (11) konnte niemand der Nördlingerinnen zweistellig punkten, die Leistungsträgerinnen der Angels blieben insgesamt blass und zeigten sich keinesfalls in Playoff-Form. Mit 48 Punkte erzielten die Rieserinnen ihr schwächstes Offensivergebnis diese Saison, und das kurz vor den Playoffs. Zudem war man Herne in sämtlichen Statistiken unterlegen, ein Umstand, der überrascht, wenn der Tabellendritte gegen den punktgleichen Tabellenvierten spielt.

Als mit einem 49:41-Rückstand das letzte Viertel begann, hatten die Rieserinnen immerhin noch die Möglichkeit, den direkten Vergleich zu gewinnen. Doch dazu fehlte es an ungewohnter Weise an Einsatz, Konzentration und Spielwitz. So kannte man die Eigner Angels diese Saison nicht. Mit 66:48 blieben die Punkte bei den Gastgeberinnen aus Herne. Die Angels-Mannschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, eine gute Chance zum Erhalt des dritten Tabellenplatzes leichtfertig vertan zu haben. Zudem trifft man nun in der ersten Playoff-Runde auf die Girolive Panthers aus Osnabrück. Gegen die Niedersachsen verlor man in dieser Saison bereits in vier Spielen dreimal. Die sind gut in Form, gewannen sie doch gestern ihr Heimspiel gegen Tabellenführer Hannover deutlich mit 83:66.

Für die Eigner Angels spielten: Chelsea Waters (3), Laken James (5), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (3), Sami Hill (11, 1 Dreier), Joey Klug (6), Anissa Pounds (14, 2 Dreier), Lucy Michel, Lea Favre (6).

Zweierquote: 13/34 (38%), Dreierquote 3/16 (19%).

Bei Herne fielen besonders auf: Laura Zolper ( 17, 1 Dreier), Katarzyna Trzeciak (14, 2), Kristina Topuzovic (10, 2)

Zweierquote: 17/40 (43%), Dreierquote 6/18 (33%)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Niederlage für die Eigner Angels in Berlin

Am Ende entscheiden Kleinigkeiten ein großes Spiel. Ob es fünf vergebene Freiwürfe sind, mag diskutabel sein. Eine enttäuschende Wurfquote von nur insgesamt 32% (23 Treffer aus 72 Versuchen) ist es sicherlich nicht mehr. So kam es, dass die Eigner Angels aus Nördlingen nach einem spannenden Spiel auf sehr hohem Niveau mit 67:73 bei ALBA Berlin (Halbzeit 38:40) verloren. Das Spiel beim Aufsteiger in Berlin war ein, wenn nicht das Highlightspiel der Rieserinnen in der Hauptrunde der 1. Damenbasketballbundesliga. 1700 Zuschauer, darunter rund 100 Nördlicher Fans, ein eigens organisierter Fanbus und natürlich der Name ALBA Berlin zauberten eine Basketballatmosphäre herbei, die ihresgleichen in der DamenLiga sucht. 

Vor allem von der Stimmung in der Halle ließen sich die Angels anfangs beeindrucken. Coach Antony Imreh wies in seiner Kabinenansprache noch darauf hin, dass diese Art der Atmosphäre die zu erwartende Stimmung bei den anstehenden Playoffs sein wird. Erst nach dreieinhalb Minuten gelang Laken James der erste Treffer für die Riesinnen, die zu diesem Zeipunkt aber schon selber 15 Punkte kassierten. Dabei spielten die Gäste gar nicht schlecht, nur Körbe wollten keine fallen. Überhaupt hatte man den Eindruck, dass den Albatrossen das Punkten leichter fiel als den Angels. Schon im ersten Viertel zeichnete sich eine nicht zufriedenstellend Wurfquote ab. In der Verteidigung standen die Nördlingerinnen ihre Frau. Wie überhaupt das ganz Spiel von knallharter Verteidigung mit höchster Intensität geprägt. Bis zur Halbzeit konnten die Kraterbasketballerinnen dank elf Punkten von Anissa Pounds den hohen Anfangsrückstand beinahe egalisieren, sodass man mit einem knappen  Halbzeitrückstand von 38:40 in die Pause ging. Coach Tony war zufrieden mit dem ersten Durchgang, sprach die gute Verteidigungsleistung beider Teams an und die unglückliche Trefferquote seiner Damen. Die sollte sich aber im Verlauf des Spiels nicht mehr verbessern. 

Auch das dritte Viertel zeigte das gleiche Bild. Auf den ersten Blick leichte Punkte der Berlinerinnen und schwer erarbeitete Nördlinger Punkte hielten die Spannung hoch, hoffte doch jeder Nördlicher Anhänger, dass der Knoten in der Offensive endlich platzen würde. Auch versuchte Coach Imreh, mit kurzen Wechselintervallen seiner Mannschaft die nötigen Verschnaufpausen zu verschaffen. So arbeitete man sich zwar immer wieder an die Gastgeberinnen heran, das Glück der Führung war dem Tabellendritten nicht vergönnt. Ob beim 41:44 in der 24. Minute, dem 44:47 in der 26 Minute oder im letzten Viertel in der 31. Minute beim 58:60 aus Nördlinger Sicht, den Berlinerinnen gelang es immer, sich den Nördlingern zu entziehen. Auf Berliner Seite fanden entweder Margaret Milligan (15 Punkite), Stefanie Grigoleit (12) oder Spielmacherin Deeshyra Thomas (13) immer wieder eine Lücke, und eine Berlinerin war immer gut für nötige Punkte. Auch oder gerade weil einfache und auch schwere Korbversuche ihrer bayrischen Kontrahenten misslangen. Man muss den Eigner Angels zu Gute halten, dass sie niemals aufsteckten und es immer versuchten, doch ein Sieg war heute für die Rieserinnen nicht drin. Schmerzlich vermisste man auf Nördlinger Seite Mariam Hasle-Lagemann, eine Verteidigungsspezialistin, die in diesem Spiel sicherlich für den ein oder anderen Ballgewinn hätte sorgen können.

Doch Lagemann saß verletzt auf der Bank. 

So verloren die Eigner Angels dieses Spiel, welches mit einem Sieg vorzeitig ihr Heimrecht in den Playoffs hätte sichern können. Es bleibt ihnen aber noch die Chance, dies nächste Woche in Herne nachzuholen.

Für die Eigner Angels spielten: Chelsea Waters (7 Punkte, 8 Rebounds), Laken James (8), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko (2), Elina Koskimies (1), Sami Hill (14), Joey Klug (4, 8 Rebounds), Anissa Pounds (19, 3 Dreier), Lucy Michel (n.e.), Lea Favre (12, 5 Rebounds).

Zweierquote: 20/54 (37%), Dreierquote 3/18 (17%).

Bild: Jochen Aumann
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Thomas Lambertz

Angels zeigen sich kurz vor den Play-Offs in Bestform

Anissa Pounds und Elina Koskimies sind Finninnen und spielen ihre zweite Saison bei den Eigner Angels aus Nördlingen. Die Finnen zählen laut dem World Happiness Report zu den glücklichsten Menschen der Welt. Die Gründe könnten beispielsweise eine Grundzufriedenheit, die Natur oder das fortschrittliche System sein. Oder Basketball in Nördlingen. 40 Punkte insgesamt erzielte das finnische Duo beim 73:58 Auswärtssieg (Halbzeit 37:28) der Rieserinnen bei den Gisa Lions aus Halle in Sachsen – Anhalt. Damit ließ die Truppe um Coach Ajtony „Tony“ Imreh wenig Zweifel aufkommen, dass sie in den Playoffs sich und dem Nördlinger Anhang mindestens zwei Heimspiele gönnen wollen. Bekanntlich hat in der KO-Runde diejenige Mannschaft im „best of three“-Modus Heimrecht, die nach der Hauptrunde in der Tabelle besser platziert war. Nördlingen ist Dritter.

Die Eigner Angels Nördlingen sind momentan in absoluter Topform. Seid sie frei von Verletzungssorgen sind, sind sie für ihre Gegnerinnen nur schwer ausrechenbar. Am Beispiel von Anissa Pounds lässt sich das gut erkennen. Die finnische Nationalspielerin im Eigner Angels Dress ist als Scharfschützin bekannt, führte lange Zeit die Dreipunktwertung an und erzielte rund 15 Punkte pro Spiel. Dann rollte vor dem 10. Spieltag eine mannschaftsinterne Erkältungswelle durch das Team. Pounds hatte fünf Spieltage mit den Nachwirkungen zu kämpfen und lief ihrer guten Form hinterher. Man verlor in dieser Zeit drei von fünf Spielen, in welchen die 30-jährige lediglich auf einen Punkteschnitt von knapp sechs Punkten kam. In Saarlouis letzte Woche sah man Pounds dann mit 15 Punkten in alter Frische, in Halle setzte sie mit 27 Punkten als Topscorerin eine persönliche Bestmarke. Vier von sechs Dreipunktwürfe netzte sie ein, dazu noch vier Rebounds: keine Frage, wer die effektivste Spielerin in Halle war. Ähnlich verhält es sich bei Pounds Landsfrau und Nationalmannschaftskollegin Elina Koskimies. Auch sie kämpfte sich nach der Schwächephase zurück und rackert wie gewohnt für zwei auf dem Feld. 13 Punkte, davon zwei Dreier und sieben Rebounds zeigen, was Glücksgefühle bewirken können.

Ähnlich wie in Saarlouis startete das Angels-Team hochkonzentriert und aggressiv in der Verteidigung. Erst spät konnten sich die Löwen auf den Druck der Nördlingerinnen einstellen. Dass die Nördlingerinnen nach einer Fünfpunkteführung im ersten Viertel dieses noch mit 16:17 an ihre Gastgeberinnen abgaben, war unnötig, aber einer grottenschlechten Wurfquote mit nur zwei Treffern aus elf Versuchen aus der Nahdistanz geschuldet. In der 12. Minute holten sich der Tabellendritte aus Nördlingen die Führung zurück, natürlich durch einen Dreier von Anissa Pounds.

Zwar versuchte Halle, den Kontakt zu halten, doch ein erneuter Dreier von Pounds war der Start zu einem Nördlinger 8:0-Zwischenspurt. Mit 37:28 ging es zum Halbzeittee, wobei in Finnland der Kaffee beliebtestes Getränk ist.

Egal ob Tee oder Kaffee, mit oder ohne Glückskeks, das ehemals gefürchtete Nördlinger dritte Viertel gibt auch nicht mehr das her, was es den Angels-Gegnerinnen versprach. 21:14 holten sich die Gäste dieses und schraubten die Führung nach 30 Minuten auf 58:42. Sinnbildlich für die aktuelle Spielfreude der Angels war der Steal Sekunden vor der Viertelsirene von Laken James. Mit einem spektakulären Buzzer von weit jenseits der Dreierlinie zauberte sie die Kugel durch die Reuse der Hallenserinnen. Auch im letzten Viertel hätte ein Herzfrequenzmonitor, übrigens eine finnische Erfindung, keine großen Ausschläge angezeigt. Dem Tabellenneunten gelang es nicht mehr, in Schlagdistanz zu kommen. In der 38. Minute gab es die höchste Nördlinger Führung (70:50) durch einen Freiwurf, natürlich wieder durch Anissa Pounds. Dem verdienten 73:58-Sieg stand nichts mehr im Weg.

Die glücklichen Sieger spielten mit:

Waters 8, James 9 (1 Dreier), Vasylenko, Koskimies 13 (2 Dreier), Hill 11 (2 Dreier), Klug 5, Hasle-Lagemann, Pounds 27 (4 Dreier), Michel, Favre. –

Auffällig bei Halle: Ugoka 20 (10 Rebounds), Schinkel 12 (1 Dreier)

Bild: Michael Soller
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Thomas Lambertz

So kann es in die Playoffs gehen – Die Eigner Angels gewinnen in Saarlouis 

Die gute Nachricht erreichte die Eigner Angels aus Nördlingen bereits am Samstag Abend aus Marburg. Mit dem 77:59-Sieg des BC Pharmaserv Marburg gegen die GISA Lions aus Halle sind die Bundesligabasketballerinnen aus dem Ries nicht mehr aus den Playoffrängen zu werfen. Gleiches gilt auch für den gestrigen Gegner und Gastgeber, die inexio Royals aus Saarlouis. Und da folgt die zweite gute Nachricht: mit dem souveränen 79:65-Sieg erspielten sich die Angels nicht nur selber einen Playoffplatz, sie gewannen auch den direkten Vergleich und festigten ihren dritten Tabellenplatz. 

Für beide Teams ging es darum, mit einem Sieg die Ausgangsposition für die im März startenden Meisterschaftsrunde zu verbessern. Die am Ende der Hauptrunde (12.03.2023) besser platzierte Mannschaft hat in der Serie „best of three“ als erstes Heimrecht und damit einen Vorteil. Die Ausgangslage für die Truppe von Coach Ajtony Imreh war also klar: ein Sieg musste her, im Idealfall noch mit fünf Punkten Differenz.  Die Nördlingerinnen hatten das Hinspiel in eigener Halle mit 64:68 verloren. Vor allem im so wichtigen Rebounding waren die Angels klar unterlegen und standen am Ende mit leeren Händen da. Und da vor dem 14. Spiel der Angels mit Nördlingen, Herne und Saarlouis drei Team punkgleich die Plätze drei bis fünf einnahmen, sollte ein Sieg Luft verschaffen. 

Keine Luft lies die Nördlinger Defens ihren Gastgeberinnen aus Saarlouis. Sie stand knallhart ihre Frau. 10:2 – Fouls bekamen die Rieserinnen in Halbzeit eins gegen sich. Am Ende waren es 21:14. Wo gehobelt wird, fallen eben Späne. Der Lohn: eine knappe 35:33-Halbzeitführung. Zwar war man schon auf zehn Punkte davongezogen, doch auch den Saarländerinnen ist der Vorteil einer guten Playoff-Platzierung bewusst. Man wollte dem bayrischen Tabellennachbarn eben nicht einfach das Feld überlassen. Stark bei den Angels war Joey Klug, die gute Aktionen unter dem Korb hatte und zehn Punkte für ihr Team verbuchen konnte. Zusammen mit der unermüdlichen Sami Hill (ebenfalls zehn Punkte) setzte man wichtige Nadelstiche gegen eine Mannschaft, gegen die man in der Vorsaison an gleicher Stelle noch mit 41-Punkte unterlag. 

Auch im aus Nördlinger berüchtigten dritten Viertel stellten die Eigner Angels ihre Gegnerinnen immer wieder vor offensichtliche  Probleme. Mit 27:18 holtes sich der Tabellendritte aus dem Ries dieses Viertel. Sowohl im Angriff wie auch in der Verteidigung präsentiert man sich in bester Playoff-Frühform. Es machte einfach Spaß, den Kraterbasketballerinnen bei ihren Ballstafetten zuzuschauen. Die Verteidigung, die bekanntlich eine Meisterschaft entscheidet, war an diesem Sonntagnachmittag aber das Nördlinger Filetstück. 

Für die Royals aber viel zu zäh, als dass sie ihren Gästen große Probleme bereiten konnten. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich in der 29. Minute zum 35:35 ließ den Puls der Nördlingerinnen nicht nach oben schnellen. Im Gegenteil: abgezockt ließ man eine 9:0-Lauf folgen.    Irritationen gab es, als gegen Saarlouis Laura Ferreira ein unsportliches zweites Foul gepfiffen wurde, was eigentlich eine Disqualifikation nach sich hätte ziehen müssen. Nach kurzer Beratung der beiden Schiedsrichter wurde dieses jedoch in ein „normales“ Foul abgeändert. Das Spielende erlebte Ferreira trotzdem nicht. Kurz vor Ende der Partie stieg die portugiesische Nationalspielerin erneut hart ein. Diesmal ging es dann doch zum vorzeitigen Duschen.

Im letzten Viertel unternahmen die Royals einen letzten Anlauf, das Blatt zu wenden.  In der 35. Minute konnten die Royals bis auf sieben Punkte (58:65) aufschließen, doch Coach Tony nahm sofort die Auszeit zum Nachjustieren. Das wirkte sofort: Anissa Pounds mit ihrem dritten Dreier zeigte deutliche Aufwärtstendenz, hinkte sie doch in den letzten Spielen etwas den Erwartungen hinterher. Mit Chelsea Waters (10 Punkte), Anissa Pounds (15 Punkte und drei Dreiern), Joey Klug (13) und einer unermüdlichen Sami Hill (19, 2 Dreier) punkteten vier Spielerinnen zweistellig. Unterstützt wurden sie dabei von einer fast fehlerfreien Verteidigung der gesamten Nördlinger Mannschaft, die dieses Mal auch im Rebound hellwach war. Das erste von vier Auswärtsspielen hat viel Lust auf „mehr“ gemacht. Nächsten Samstag geht es zum Tabellenvorletzten nach Halle. 

Des Weiteren spielten für die Eigner Angels: James (8, 5 Assists), Vasylenko (n.e.), Koskimies(5, 7 Rebounds), Hasle-Lagemann (2), Michel n.e.), Favre (7). 

Auffällig bei Saarlouis: Rollerson (22, 11 Rebounds), Ferreira (10), Bujniak (10)

Bild: Bene Lasser
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Thomas Lambertz

Im vierten Anlauf der erste Sieg gegen Osnabrück

Der 13. Spieltag der 1. Damenbasketballbundesliga sollte sich eigentlich, wie die Spieltage davor, rein um sportliche Themen drehen. Überschattet wurde dieser jedoch von der sofortigen Beendigung des Spielbetriebs des bisherigen Tabellenführers und deutschen Vizemeisters aus dem Bergischen Land, den Rheinland Lions. Diese hatten einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Folgen des Rückzugs der Nordrhein-Westfalen sind unmittelbar in der Liga und somit direkt auch bei den Nördlinger Eigner Angels zu spüren. Schon an diesem Spieltag traten die Rheinland Lions nicht mehr an. Alle bisher absolvierten Spiele werden annulliert, damit auch die erlittenen Niederlagen der Girolive Panthers Osnabrück und der Eigner Angels. Im Pokal rückt der Zweitligist Bochum mit einem Freilos ins Halbfinale. Auch finanziell gibt es negative Auswirkungen bei den Angels, entgehen ihnen Einnahmen. Das geplante Heimspiel gegen die Lions am 15.01. wurde bereits abgesagt. Seitens des Stammvereins der Angels, der BG Donau-Ries e.V., wurde bereits bei der DBBL um Prüfung und Klärung des Sachverhaltes gebeten und eine Schadensaufstellung mit detaillierten Zahlen verschickt. Noch am 1. Januar gab die Pressestelle der Lions eine Pressemitteilung heraus, in welcher ein Sport- und Sanierungsexperte präsentiert wurde und die Pressestellen der „anderen Ligavereine“ bemüht wurden, die verkündet hätten, „dass sie den Fortbestand des Standortes Rheinland wünschen.“ Angels-Vorstand Thomas Lambertz, zuständig für die Pressearbeit des Nördlinger Erstligisten, konnte weder eine solche Anfrage noch ein solches Signal seitens der Eigner Angels bestätigen. Ein virtuelles Treffen der Erstligavereine (ohne die Rheinland Lions) am 02.01. und am 06.01.2023, an welchem die verantwortlichen Vorstände der Eigner Angels, Martin Fürleger, Peter Struck und Thomas Lambertz, teilnahmen, diente dem Informationsaustausch und der Absprache des weiteren Vorgehens, war man sich doch der negativen Bedeutung einer Beendigung des Spielbetriebes der Lions für die Liga bewusst. So muss sich nun auch die DBBL und der Lizensierungsausschuss mit seinem Lizensierungsgutachter die Frage gefallen lassen, wie es gerade nach der drastischen Verschärfung der Lizensierungsauflagen in dieser Saison nun zu einer solchen Situation kommen konnte. Es zeichnete sich rückblickend wohl schon länger ab, dass es zu Schwierigkeiten bei den Lions kommen konnte. Für die verbleibenden Mannschaften in der Liga hat der Rückzug des deutschen Vizemeisters aber auch einen angenehmen Nebeneffekt. Alle können für eine weitere Erstligasaison planen, die Eigner Angels sogar schon für ihre 16.

Vor diesem Hintergrund also trafen die Girolive Panthers Osnabrück und die Eigner Angels bereits zum vierten Mal diese Saison aufeinander. Dreimal zogen die Rieserinnen dabei den Kürzeren. Jetzt aber hatten sie einige Überraschungen für die Panther im Gepäck. Zum einen kehrte Lea Favre nach ihrer Verletzung vom siebten Spieltag gegen Saarlouis in den Kader zurück. Und dann zauberte Nördlingens sportliche Leitung um Martin Fürleger noch mit Chelsea Waters einen Neuzugang aus dem Hut. Interessanterweise lief die 28-jährige US-Amerikanerin vor der Winterpause noch für die Niedersachsen auf. 

Die Rieserinnen zeigten in den beiden ersten Vierteln wieder ihr zwei unterschiedlichen Gesichter. Während sie souverän in die Partie einstiegen und die ersten 10 Minuten mit 23:16 für sich entschieden, schlich im zweiten Viertel der Schlendrian ein. Die Panther holten sich dieses mit 20:12. Eine starke, abwechslungsreiche Verteidigung der Angels, mal Frau gegen Frau, mal Zone, mal Presse, wurde von Ballverlusten (sechs) und Reboundunterlegenheit (15:20) kassiert. 

Elina Koskimies startet das ungeliebte Nördlinger 3. Viertel mit einem erfolgreichen Dreipunkter. Konzentriert arbeitet die Truppe um eine treffsichere Sami Hill nun an ihrer Osnabrücker Traumabewältigung und an der Psyche des Favoriten. Denn bis zur 27. Minute erarbeitet sich die Angels eine 57:42-Führung. Man holte sich die Rebounds, verteidigte wieder energisch und ließ die Panther tierisch blass aussehen. Auch im letzten Viertel waren es die Angels, die kraftvoll zubissen. Bis zur 25 Minute erkämpften sie sich einen 62:49-Vorsprung, den man auch bis zum Schluss nicht mehr abgab. Nur 18 Punkte erlaubte man den Hausherrinnen in der zweiten Halbzeit. Herausragend bei dem 69:54-Auswärtssieg war aus einer bemerkenswert guten Mannschaftsleistung einmal mehr Sami Hill. Auffällig das gelungene Comeback von Lea Favre und die solide Leistung nach zwei Trainingseinheiten von Neuzugang Chelsea Waters. Das Nördlinger Überraschungspaket Waters / Favre war mit jeweils acht Punkten und je drei Rebounds mit am Erfolg verantwortlich. Bei dieser Nördlinger Performance kann es einem beinahe leidtun, dass das Heimspiel am 15.01. gegen die Rheinland Lions aus anfangs genannten Gründen nicht stattfindet. Das nächste Heimspiel des Tabellendritten aus Nördlingen findet am 22.01. um 16.00 gegen Marburg statt.

Gegen Osnabrück spielten:

Laken James (8), Lena Graf (dnp), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (7), Sami Hill (22, 3 Dreier), Joey Klug (8, 8 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (0), Anissa Pounds (8), Lucy Michel (0), Chelsea Waters (8), Lea Favre (8)

Bei Osnabrück fielen auf:

Frieda Bühner (22, 1 Dreier), Stella Tarkovicova (9) 

Bild: Peter Struck
Text:
Thomas Lambertz

Eigner Angels melden Vollzug bei notwendig gewordener Verstärkung

Was etwas länger währt wird hoffentlich umso besser. Chelsea Waters heißt der lang gesuchte Neuzugang bei den Eigner Angels Nördlingen. Am Samstag gab der sportliche Leiter der Eigner Angels, Martin Fürleger, grünes Licht und meldete ein Ende der monatelangen Suche nach Verstärkung auf den großen Positionen. Gleichzeitig mit der Vollzugsmeldung gab es auch die Freigabe seitens der Liga, so dass die 28-jährige US-Amerikanerin schon am gestrigen Sonntag in Osnabrück auflaufen durfte (s. eigener Bericht). Waters ist in Lewiston geboren und kennt die Frauenbasketballbundesliga sehr gut. Ihr letztes Engagement in der Liga ist noch nicht lange her. Am sechsten Spieltag war sie mit fünf Punkten, zehn Rebounds und gut 26 Minuten Einsatzzeit für Osnabrück gegen ihre jetzigen Teamkameradinnen, den Eigner Angels, auf dem Parkett gestanden. Das letzte Spiel bestritt die 1,86 große Flügelspielerin dann eine Woche später gegen Keltern. Vor ihren Einsätzen für Osnabrück war Waters für Saarlouis und in der Saison 2017/2018 für Bad Aibling in der höchsten Basketball Frauenliga unterwegs. Waters soll die Personalsituation bei den Nördlingerinnen entschärfen. Bekanntlich hatte man im Ries lange Zeit nach einem Ersatz für Julia Ruzevich gesucht, die sich nach zwei Punktspielen für die Angels verletzte und zurück in die Staaten flog. Die Verletzung von Lea Favre am siebten Spieltag erschwerte die Lage für das Team um Coach Ajtony Imreh zusätzlich. Zwar erwartet man sich bei den Verantwortlichen des aktuellen Tabellenvierten aus Nördlingen eine deutliche Verbesserung beim Spiel unter den Körben, vor allem erhofft man sich aber auch wieder eine Steigerung der Trainingsqualität und Intensität. Zudem will man für den Kampf um die Playoff-Plätze (1-8) gerüstet sein. Genügend Erfahrung bringt Waters mit ins Ries: neben den genannten Einsätzen in der DBBL war sie europäisch auch schon in der Tschechei, Spanien, Finnland, Holland und Portugal tätig. Dort startete sie 2016 ihre Profikarriere, ehe sie ihr erstes Engagement in Deutschland annahm.

Bild: Martin Fürleger
Text:
Thomas Lambertz

Dem Deutschen Meister aus Freiburg gelingt die Revanche

Zum Jahresausklang würdigten die Fans der Eigner Angels Nördlingen mit einer vollen Halle noch einmal die sportlichen Leistungen des Jahres 2022. Während man im Frühjahr unter unglücklichen Umständen und auch aus eigenem Zutun die Playoffs knapp verpasst hatte, grüßen die Nördlingerinnen in ihrem Jubiläumsjahr (15 Jahre Erstligazugehörigkeit) nun von einem fünften Tabellenplatz. Doch Vorsicht: man ist nur zwei Niederlagen von Platz neun entfernt, dem ersten Nicht-Playoff-Platz. Diesen hatten bis vor diesem 12. Spieltag die Gäste aus dem Breisgau inne und verbesserten sich durch diesen Sieg auf Rang sieben.

Wie schon beim verlorenen Auswärtsspiel vor gut einer Woche bei den Rheinland Lions, die, unter Insolvenzverwaltung stehend, noch die Tabelle der 1. Damenbasketballbundesliga anführen, musste Coach Tony Imreh auch dieses Mal improvisieren. Anissa Pounds, beste Dreierschützin der Liga, konnte krankheitsbedingt nur einmal am Donnerstag trainieren. Entsprechend auch die ungewohnt niedrige Punktausbeute von der finnischen Nationalspielerin mit sechs Punkten. Die Weihnachtspause hatte regenerativ gesehen wenig geholfen, denn das Gros der Spielerinnen schleppte sich mehr schlecht als recht durch die Trainingswoche. Und Training bei dem 47-jährigen Ungarn ist selbst im Schongang so wünschenswert wie ein Marathonlauf für Sumo-Ringer im Superschwergewicht.

Wer angesichts des Datums ein Nördlinger Punktefeuerwerk erwartet hatte, wurde zumindest in der ersten Halbzeit enttäuscht. 30:28 ging diese an die Gäste, wobei die Kraterbasketballerinnen gerade am Ende es zweiten Viertels mehrmals Chancen hatten, erstmalig in Führung zu gehen. Vor allem Freiburgs US-Neuzugang, Spielmacherin Jessica Loera, zeigte mit 13 Punkten, dass der aktuelle Deutsche Meister nach Niederlagen gegen Nördlingen in Pokal und im Hinspiel kein drittes Mal gegen die Rieserinnen verlieren wollte. Auf Nördlinger Seite am nächsten zu diesem Zeitpunkt kam die frisch verheiratet Sami Hill mit sieben Punkten, allesamt im zweiten Viertel erzielt.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gingen die Angels fahrlässig mit ihren Chancen um. Sami Hill mit zwei Fahrkarten beantworteten Freiburgs Reed und Little mit fünf Punkten. Der Start der Einheimischen ins „geliebte“ dritte Viertel war somit suboptimal. Erst nach dem zweiten Dreier von Hill in der 21. Minute, gefolgt von einem Korbleger von ihr, löste die Viertelstarre (33:35, 23Min). Zum ersten Mal in Führung gingen die Gastgeberinnen in der 27. Minute durch Joey Klug (38:37). Innerhalb von einer Minute gab es nun drei Führungswechsel. Doch mehrere eigene Ballverluste brachten die Rieserinnen wieder in unnötige Schwierigkeiten. Ein 42:53-Rückstand vor dem letzten Viertel war die Folge. Man bewegte sich auf den direkten Vergleich zu, hatte die Eigner-Truppe das Hinspiel in Freiburg mit 14 Punkten (76:62) gewonnen.

Ganz so schlimm wurde es für die Eigner Angels dann doch nicht. Allerdings – viel besser auch nicht. 18 Ballverluste, davon fünf im letzten Viertel, sind gegen einen Deutschen Meister einfach zu viel. Zudem musste man den Gästen auch schöne Ballstaffetten attestieren. Vor allem Freiburgs Topscorerin Hannah Little zeigte eine überragende Spielübersicht. Nicht nur ihre 21 Punkte zeigten den Wert, den sie für die Baden-Württembergerinnen hat. Letztendlich hatte man das Gefühl, dass bei den Rieserinnen trotz widrigen Trainingsumständen mehr drin gewesen wäre. Lediglich Sami Hill knüpfte an die Leistungen des Hinspiels an und wurde Topscorerin des Abends. Erneut erwähnenswert der Einsatz von Olena Vasylenko.

Coach Tony lobte sein Team trotz der Niederlage ob der bisherigen Gesamtperformance, die man bis heute an den Tag gelegt hatte. „Mir ist es wichtig, nicht nur ein gutes Training, sondern ein qualitativ hochwertiges Training mit einem gesunden Wettbewerb durchzuführen. Das war in den letzten Wochen wegen Krankheit und Verletzungen nicht möglich. Ich bin daher sehr stolz auf mein Team, was es unter diesen Umständen zeigt.“

Eigner Angels Nördlingen: Laken James (15 3 Dreier), Olena Vasylenko (4), Elina Koskimies (8)  Samantha Hill (26, 2 Dreier), Johanna Klug (8, 10 Rebounds), Mariam Hasle-Lagemann (2)  , Anissa Pounds(6), Lucy Michel (nicht eingesetzt).

Die Besten bei Freiburg: Jessica Loera (19, 2 Dreier), Hannah Little (21), Christa Reed (14)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Angels-Basketballerinnen können beim Tabellenführer nichts ausrichten

Es sollte das Spitzenspiel des 10. Spieltages in der 1. Damenbasketballbundesliga werden. Immerhin trat mit den Rieserinnen der aktuelle Tabellendritte zu seinem vierten Auswärtsspiel beim Tabellenführer Rheinland Lions in Bergisch Gladbach an. Das man den Schwung aus dem vorausgegangenen Erfolg gegen Keltern nicht würde mitnehmen können, war kurz nach dem Sieg gegen Keltern klar. Lediglich Sami Hill, Olena Vasylenko und Nachwuchsspielerin Lucy Michel wurden diese Woche von Erkältung und Fieber verschont. Joey Klug, Elina Koskimies und Mariam Hasle-Lagemann konnten gerade einmal am Samstag leicht trainieren. Lena Graf (krank) und Lea Favre (verletzungsbedingt) fehlten die ganze Woche. Echte Spielvorbereitung? Fehlanzeige. Eine Spielverlegung wegen Krankheit sieht die Spielordnung der DBBL nicht vor.

Es war also Improvisation gefragt, was die Startaufstellung der Eigner Angels und das gesamte Spiel anging. Doch auch für die Gastgeber ist die aktuelle Situation alles andere als einfach. Anfang Dezember eröffnete das Amtsgericht Köln das Insolvenzverfahren über die TRB Team Rheinland Betriebs UG, der Betreibergesellschaft der Lions. Entsprechend beneidet wurden die Rieserinnen auch vom Kommentator des Livestreams, der die Nördlingerinnen als Stabilitätsanker der Liga lobte. Gerade mit Hinblick der in dieser Spielzeit neu eingeführten Prüfungsprozesse während des Lizensierungsverfahrens in Bezug auf Wirtschaftlichkeit werfen sich hier gegenüber der Liga und dem Lizensierungsausschuss hier unangenehme Fragen auf, wie es bei den Rheinland Lions jetzt zu einer Insolvenz kommen konnte.

Coach Tony entschied sich, mit Sami Hill, Joey Klug, Elina Koskimies, Olena Vasylenko und mit Lucy Michel, die bis dato im Schnitt knapp drei Minuten Spielzeit hatte (nun waren es fast 21Min.), zu starten. Wenig überraschend spielten die körperlich überlegenen Gastgeberinnen auch auf und gingen bis Mitte des 1. Viertels mit 15:7 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt waren auch die angeschlagenen Anissa Pounds und Laken James auf dem Feld. An Mut und Entschlossenheit fehlte es den Kraterbasketballerinnen nicht, lediglich an den weniger glücklichen Wurfentscheidungen und der Chancenauswertung lag es, dass man den Lions nicht näher auf den Pelz rückte als das 15:10. Durchaus eine bemerkenswerte Momentaufnahme der „verschnupften“ Nördlinger Truppe. Die Eigner-Truppe ging weiter leichtsinnig mit ihren Chancen um. Lediglich ein Nördlinger Punkt in den ersten 185 Sekunden bei mehreren Einnetzversuchen ist zu wenig. Das wird von einem Spitzenteam wie die Rheinland Lions umgehend bestraft.

Der Abstand Mitte des 2. Viertels vergrößerte sich auf 25:11. Mittlerweile schwanden auch die Kräfte der Rieserinnen merklich. Unter dem gegnerischen Korb fehlte den Schwaben die Power, sodass Nördlinger Punkte Mangelware waren. Die Gastgeberinnen, teilweise sehr schön freigespielt, trafen dafür aus allen Lagen. Mit 43:15 retteten sich die Nördlingerinnen in die Kabine, um erst einmal Luft zu schnappen.

Coach Tony versuchte es zu Beginn der 2. Halbzeit mit seinen Stammkräften Hill, Koskimies, Pounds, James und Klug. Ein Zeichen, dass man, solange die Kräfte reichen, das Ergebnis freundlicher gestalten will. In der 23.Minuten gelang Elina Koskimies der erste Treffer aus zehn Dreipunkteversuchen (46:22). Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Eine stark aufspielende Insolvenztruppe spielte eine krankheits- und verletzungsbedingt geschwächte Angels-Mannschaft an die Löwenkäfigwand. Der 88:49-Sieg war deutlich und aufgrund der teilweise schönen Spielzüge der Rheinland Lions auch in der Höhe nicht unverdient. Dagegen muss man eine stark geschwächte Eigner Angels-Mannschaft sehen, die versuchte, dagegenzuhalten.  Gut zogen sich hier Lucy Michel und Olena Vasylenko aus der Affäre, die beide viel Spielzeit erhielten und bissige Aktionen zeigten. Das Spiel insgesamt spiegelte in keiner Weise den bisherigen Saisonverlauf der bisherigen Saison 2022/2023 der Angels wider. Am 30.12.2022 starten die Eigner Angels hoffentlich körperlich wieder fit und personell aufgestockt zu Hause gegen den deutschen Meister aus Freiburg in die Rückrunde. Die Hinrunde gehört auf jeden Fall zu einem positiven Highlight der 15-jährigen Angels-Geschichte.

Eigner Angels Nördlingen: Laken James 3, Lena Graf (nicht eingesetzt), Olena Vasylenko 3, Elina Koskimies 7 (2 Dreier) , Samantha Hill 22  (1 Dreier), Johanna Klug 4, Mariam Hasle-Lagemann, Anissa Pounds (6), Lucy Michel (3).

Die   Besten bei den Lions: Chou (21, 4 Dreier), Bär (12, 2 Dreier), White 11.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

4 in a row & Pokal-Auslosung

(thla.) Mit dem 71:65-Sieg der Eigner Angels Nördlingen vergangenen Samstag in Marburg verbesserte sich das Team um Coach Ajtony Imreh von Platz vier auf Platz drei. Auch wenn es dazu Schützenhilfe aus Herne bedurfte. Der TC Herne, am 4. Spieltag noch in Nördlingen unterlegen, schlug ein wenig überraschend die Rutronik Stars aus Keltern in der Verlängerung 73:71. Keltern musste unter der Woche im spanischen Gernika noch ein EuroCup-Spiel bestreiten, das knapp verloren ging. Der Herner Sieg war der erste Sieg für den TC in dieser Saison, für Keltern war es nach der Niederlage zu Hause gegen den Vizemeister Rheinland Lions am vierten Spieltag die zweite Niederlage in Folge. Für die Eigner Angels hingegen war es der vierte Sieg in Folge im fünften Punktspiel. Jetzt wollen die Kraterbasketballerinnen ihr Wohnzimmer, die Hermann-Keßler-Halle, auch am nächsten Sonntag (16.00Uhr) gegen die Girolive Panthers verteidigen. Der bisherige Saisonverlauf ist für den letztjähren Hauptrundenvierten aus Osnabrück eher durchwachsen. Zum Saisonauftakt gab es eine knappe Niederlage gegen den Aufsteiger aus Berlin, in Herne gewannen die Panther. Erneut denkbar knapp verloren sie wiederum in Freiburg. Letzten Sonntag gab es dann einen deutlichen 71:50-Sieg gegen den Tabellenachten Halle. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen steht Osnabrück damit aktuell auf Rang sechs. Mit den Hannover Luchsen (5 Spiele) und den Rheinland Lions (4 Spiele) sind zwei Mannschaften noch ungeschlagen vor dem sechsten Spieltag. Die Eigner Angels stehen mit einer Niederlage auf dem dritten Rang. Marburg steht mit vier Niederlagen aus vier Spielen auf dem letzten Tabellenplatz.

Auslosung der 3. Runde des DBBL-Pokals

Die Auslosung zur 3. Runde im DBBL-Pokal, durchgeführt durch DBBL-Geschäftsführer Philipp Reuner, ergab für die Eigner-Mädels ein Heimspiel und wird eine Wiederholung des kommenden 6. Spieltages. Die Gegner sind dann erneut die Girolive Panthers aus Osnabrück. Spieltermin für das Pokalspiel ist Mittwoch, 07.12.2022 um 19.00Uhr. Tickets zu diesem Aufeinandertreffen, zu dem Dauer- und Sponsorenkarten keine Gültigkeit haben, gibt es ab dem 19.11.2022 zu kaufen. Während Coach Tony weniger glücklich über dieses schwere Los ist, sieht das Nördlingens Elina Koskimies entspannter: „Wir sind froh, vor unseren Zuschauern spielen zu können. Und das gegen einen starken Gegner.  Der Ansporn von den Rängen in den letzten Heimspielen hat uns sehr geholfen, gerade, wenn es eng wurde. Zuerst aber fokussieren wir uns auf das kommende Ligaspiel gegen die Panther. Dort wollen wir Osnabrück schlagen. Und dann natürlich auch im Pokal.“  Der aktuelle Tabellenführer aus Hannover muss nach Marburg reisen. Insgesamt gibt es zwei reine Erstligaduelle, viermal 2. Liga gegen 1. Liga und zwei reine Zweitligabegegnungen. Der Titelverteidiger TC Herne verlor in der zweiten Runde gegen Hannover.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Angels haben Spaß in Marburg

Die Zahlen des fünften Bundesligaspiels der Eigner Angels Nördlingen in der Saison 2022/2023 sind schnell aufgelistet. Nach 40 spannenden und hochintensiven Nettospielminuten schlugen die Angels auswärts den BC Pharmaserv Marburg hochverdient mit 71:67 (Halbzeit 41:38). Damit gelang den Rieserinnen der vierte Sieg in Folge und brachte sie, zumindest über Nacht, auf Rang drei der Tabelle. Elf Führungswechsel sahen die Zuschauer, alle im ersten Viertel. Der letzte Wechsel in der 10. Minute (18:16) war der letztendlich Spielentscheidende. Ausgerechnet Joey Klug, selbst vier Jahre lang Spielerin in Marburg und vor dem Spiel würdevoll von Marburger Seite geehrt, besorgte mit zwei von ihren vier Nördlinger Punkten nach 545 Punkten für Marburg den Vorsprung, den die Gäste aus dem Ries bis zum Ende mit Händen und Füßen, mit Cleverness und höchstem Engagement verteidigten und ausbauten.

Obwohl das Team um Coach Ajtony Imreh eine homogene Spasstruppe bildete und egal in welcher Aufstellung die Marburger in Schach hielten, muss Mannschaftskapitänin Sami Hill extra erwähnt werden. Mit 22 Punkten war sie Topscorerin des Spiels. 16 Punkte inklusive zwei Dreiern und eine 100%-ige Trefferquote performte sie in Halbzeit eins. Hill war der Faktor, der alle Bemühungen der Hessen, an den Nördlingerinnen vorbeizuziehen, zunichtemachte. Zweitbeste Werferin des Spiels war Nördlingens Anissa Pounds, die mit 17 Punkten ebenfalls zweistellig punktete. Nachdem die noch sieglosen Marburgerinnen nach dem Husarenritt Hills in Halbzeit eins die kanadische Nationalspielerin in Halbzeit zwei besser in den Griff bekamen, drehte die finnische Nationalspielerin im Angelstrikot nach fünf Punkten in den ersten 20 Minuten in der zweiten Hälfte auf und sorgte für die big points. Unterstützt wurden beide von allen Teammitgliedern, die auf dem Parket und auf der Bank Spaßbasketball par exellence zelebrierten. Elina Koskimies, angeschlagen aus dem Spiel gegen Herne letzte Woche in das Spiel gestartet, steuerte zehn Punkte bei und war das Vorbild an Mannschaftsengagement, nachdem sich alle richteten.

Trotzdem blieben die Marburgerinnen immer in Schlagdistanz, hatten bis zu 24. Minute einen zwischenzeitlichen sieben Punkterückstand aus der 14. Minute (24:31) aufgeholt und zum 46:46 durch ihre Topscorerin Vanderklugt (16 Punkte) ausgeglichen. Will man etwas im Spiel der Kraterbasketballerinnen bemängeln, war es der wenig vorhandene Zug zum Korb und das Erarbeiten der zweiten Chance. Coach Tony monierte das bei seinem Team in der Halbzeitpause vehement, forderte mehr Offensivrebounds, mehr Ausboxen und letztendlich mehr Zug zum Korb. 14 Freiwürfe auf Marburger Seite standen nämlich nur vier auf Seiten der Rieserinnen gegenüber, sechs Marburger Offensivrebounds nur einer auf Seiten seines Teams. Die Angels hörten gut zu und setzten dies in Halbzeit zwei perfekt um, holten sich immer wieder den Abpraller und schnürten die Gastgeberinnen in ihrer eigenen Hälfte regelrecht ein. Der Verteidigungsdruck und das Umschaltspiel der Angels war, aus Nördlinger Fansicht, höchst ansehnlich.

Nach dem Marburger Ausgleich waren es eine wie immer zuverlässige Elina Koskimies, eine starke Mariam Hasle-Lagemann, natürlich Sami Hill und Lea Favre, die mehr und mehr die Spielphilosophie von Coach Tony annimmt und ihrem Spitznamen „Schweizer Mauer“ alle Ehren macht, die den Nördlingerinnen etwas Luft verschafften (29. Min: 54:48). Wieder kämpften sich die Hessinnen auf drei Punkte heran und erneut legten die Nördlinger, nun in Form von Anissa Pounds durch einen Dreier nach. So ging es mit einem 57:51 – Vorsprung für die Angels in das letzte Viertel. Doch auch hier erstickten die Eigner Angels alle Bemühungen des Bundesligadinos aus Hessen und kämpften sich zu ihrem vierten Sieg in Folge, der lautstark bejubelt wurde. Mit diesem Esprit und Elan, der Lust auf das kommende Heimspiel gegen Osnabrück am 13.11. um 16.00Uhr macht, setzt sich die Eigner-Truppe erst einmal im oberen Tabellenviertel fest. Acht von zehn möglichen Punkten sind eine Ausbeute, die man vor der Saison bestenfalls erträumt, nicht aber erwartet hatte.

Für die Eigner Angels holten die Punkte:

Laken James (8Punkte, 6 Assists), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (10, 2 Dreier, 4 Assists), Sami Hill (22, 2 Dreier), Joey Klug (4), Mariam Hasle-Lagemann (8, 1 Dreier), Anissa Pounds (17, 3 Dreier), Lucy Michel, Lea Favre (2, 8 Rebounds)

Bei Marburg waren am erfolgreichsten: Vanderklugt (16), Simon (15), Vargas 12

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

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