Autor: Thomas Lambertz

Im vierten Anlauf der erste Sieg gegen Osnabrück

Der 13. Spieltag der 1. Damenbasketballbundesliga sollte sich eigentlich, wie die Spieltage davor, rein um sportliche Themen drehen. Überschattet wurde dieser jedoch von der sofortigen Beendigung des Spielbetriebs des bisherigen Tabellenführers und deutschen Vizemeisters aus dem Bergischen Land, den Rheinland Lions. Diese hatten einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Folgen des Rückzugs der Nordrhein-Westfalen sind unmittelbar in der Liga und somit direkt auch bei den Nördlinger Eigner Angels zu spüren. Schon an diesem Spieltag traten die Rheinland Lions nicht mehr an. Alle bisher absolvierten Spiele werden annulliert, damit auch die erlittenen Niederlagen der Girolive Panthers Osnabrück und der Eigner Angels. Im Pokal rückt der Zweitligist Bochum mit einem Freilos ins Halbfinale. Auch finanziell gibt es negative Auswirkungen bei den Angels, entgehen ihnen Einnahmen. Das geplante Heimspiel gegen die Lions am 15.01. wurde bereits abgesagt. Seitens des Stammvereins der Angels, der BG Donau-Ries e.V., wurde bereits bei der DBBL um Prüfung und Klärung des Sachverhaltes gebeten und eine Schadensaufstellung mit detaillierten Zahlen verschickt. Noch am 1. Januar gab die Pressestelle der Lions eine Pressemitteilung heraus, in welcher ein Sport- und Sanierungsexperte präsentiert wurde und die Pressestellen der „anderen Ligavereine“ bemüht wurden, die verkündet hätten, „dass sie den Fortbestand des Standortes Rheinland wünschen.“ Angels-Vorstand Thomas Lambertz, zuständig für die Pressearbeit des Nördlinger Erstligisten, konnte weder eine solche Anfrage noch ein solches Signal seitens der Eigner Angels bestätigen. Ein virtuelles Treffen der Erstligavereine (ohne die Rheinland Lions) am 02.01. und am 06.01.2023, an welchem die verantwortlichen Vorstände der Eigner Angels, Martin Fürleger, Peter Struck und Thomas Lambertz, teilnahmen, diente dem Informationsaustausch und der Absprache des weiteren Vorgehens, war man sich doch der negativen Bedeutung einer Beendigung des Spielbetriebes der Lions für die Liga bewusst. So muss sich nun auch die DBBL und der Lizensierungsausschuss mit seinem Lizensierungsgutachter die Frage gefallen lassen, wie es gerade nach der drastischen Verschärfung der Lizensierungsauflagen in dieser Saison nun zu einer solchen Situation kommen konnte. Es zeichnete sich rückblickend wohl schon länger ab, dass es zu Schwierigkeiten bei den Lions kommen konnte. Für die verbleibenden Mannschaften in der Liga hat der Rückzug des deutschen Vizemeisters aber auch einen angenehmen Nebeneffekt. Alle können für eine weitere Erstligasaison planen, die Eigner Angels sogar schon für ihre 16.

Vor diesem Hintergrund also trafen die Girolive Panthers Osnabrück und die Eigner Angels bereits zum vierten Mal diese Saison aufeinander. Dreimal zogen die Rieserinnen dabei den Kürzeren. Jetzt aber hatten sie einige Überraschungen für die Panther im Gepäck. Zum einen kehrte Lea Favre nach ihrer Verletzung vom siebten Spieltag gegen Saarlouis in den Kader zurück. Und dann zauberte Nördlingens sportliche Leitung um Martin Fürleger noch mit Chelsea Waters einen Neuzugang aus dem Hut. Interessanterweise lief die 28-jährige US-Amerikanerin vor der Winterpause noch für die Niedersachsen auf. 

Die Rieserinnen zeigten in den beiden ersten Vierteln wieder ihr zwei unterschiedlichen Gesichter. Während sie souverän in die Partie einstiegen und die ersten 10 Minuten mit 23:16 für sich entschieden, schlich im zweiten Viertel der Schlendrian ein. Die Panther holten sich dieses mit 20:12. Eine starke, abwechslungsreiche Verteidigung der Angels, mal Frau gegen Frau, mal Zone, mal Presse, wurde von Ballverlusten (sechs) und Reboundunterlegenheit (15:20) kassiert. 

Elina Koskimies startet das ungeliebte Nördlinger 3. Viertel mit einem erfolgreichen Dreipunkter. Konzentriert arbeitet die Truppe um eine treffsichere Sami Hill nun an ihrer Osnabrücker Traumabewältigung und an der Psyche des Favoriten. Denn bis zur 27. Minute erarbeitet sich die Angels eine 57:42-Führung. Man holte sich die Rebounds, verteidigte wieder energisch und ließ die Panther tierisch blass aussehen. Auch im letzten Viertel waren es die Angels, die kraftvoll zubissen. Bis zur 25 Minute erkämpften sie sich einen 62:49-Vorsprung, den man auch bis zum Schluss nicht mehr abgab. Nur 18 Punkte erlaubte man den Hausherrinnen in der zweiten Halbzeit. Herausragend bei dem 69:54-Auswärtssieg war aus einer bemerkenswert guten Mannschaftsleistung einmal mehr Sami Hill. Auffällig das gelungene Comeback von Lea Favre und die solide Leistung nach zwei Trainingseinheiten von Neuzugang Chelsea Waters. Das Nördlinger Überraschungspaket Waters / Favre war mit jeweils acht Punkten und je drei Rebounds mit am Erfolg verantwortlich. Bei dieser Nördlinger Performance kann es einem beinahe leidtun, dass das Heimspiel am 15.01. gegen die Rheinland Lions aus anfangs genannten Gründen nicht stattfindet. Das nächste Heimspiel des Tabellendritten aus Nördlingen findet am 22.01. um 16.00 gegen Marburg statt.

Gegen Osnabrück spielten:

Laken James (8), Lena Graf (dnp), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (7), Sami Hill (22, 3 Dreier), Joey Klug (8, 8 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (0), Anissa Pounds (8), Lucy Michel (0), Chelsea Waters (8), Lea Favre (8)

Bei Osnabrück fielen auf:

Frieda Bühner (22, 1 Dreier), Stella Tarkovicova (9) 

Bild: Peter Struck
Text:
Thomas Lambertz

Eigner Angels melden Vollzug bei notwendig gewordener Verstärkung

Was etwas länger währt wird hoffentlich umso besser. Chelsea Waters heißt der lang gesuchte Neuzugang bei den Eigner Angels Nördlingen. Am Samstag gab der sportliche Leiter der Eigner Angels, Martin Fürleger, grünes Licht und meldete ein Ende der monatelangen Suche nach Verstärkung auf den großen Positionen. Gleichzeitig mit der Vollzugsmeldung gab es auch die Freigabe seitens der Liga, so dass die 28-jährige US-Amerikanerin schon am gestrigen Sonntag in Osnabrück auflaufen durfte (s. eigener Bericht). Waters ist in Lewiston geboren und kennt die Frauenbasketballbundesliga sehr gut. Ihr letztes Engagement in der Liga ist noch nicht lange her. Am sechsten Spieltag war sie mit fünf Punkten, zehn Rebounds und gut 26 Minuten Einsatzzeit für Osnabrück gegen ihre jetzigen Teamkameradinnen, den Eigner Angels, auf dem Parkett gestanden. Das letzte Spiel bestritt die 1,86 große Flügelspielerin dann eine Woche später gegen Keltern. Vor ihren Einsätzen für Osnabrück war Waters für Saarlouis und in der Saison 2017/2018 für Bad Aibling in der höchsten Basketball Frauenliga unterwegs. Waters soll die Personalsituation bei den Nördlingerinnen entschärfen. Bekanntlich hatte man im Ries lange Zeit nach einem Ersatz für Julia Ruzevich gesucht, die sich nach zwei Punktspielen für die Angels verletzte und zurück in die Staaten flog. Die Verletzung von Lea Favre am siebten Spieltag erschwerte die Lage für das Team um Coach Ajtony Imreh zusätzlich. Zwar erwartet man sich bei den Verantwortlichen des aktuellen Tabellenvierten aus Nördlingen eine deutliche Verbesserung beim Spiel unter den Körben, vor allem erhofft man sich aber auch wieder eine Steigerung der Trainingsqualität und Intensität. Zudem will man für den Kampf um die Playoff-Plätze (1-8) gerüstet sein. Genügend Erfahrung bringt Waters mit ins Ries: neben den genannten Einsätzen in der DBBL war sie europäisch auch schon in der Tschechei, Spanien, Finnland, Holland und Portugal tätig. Dort startete sie 2016 ihre Profikarriere, ehe sie ihr erstes Engagement in Deutschland annahm.

Bild: Martin Fürleger
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Thomas Lambertz

Dem Deutschen Meister aus Freiburg gelingt die Revanche

Zum Jahresausklang würdigten die Fans der Eigner Angels Nördlingen mit einer vollen Halle noch einmal die sportlichen Leistungen des Jahres 2022. Während man im Frühjahr unter unglücklichen Umständen und auch aus eigenem Zutun die Playoffs knapp verpasst hatte, grüßen die Nördlingerinnen in ihrem Jubiläumsjahr (15 Jahre Erstligazugehörigkeit) nun von einem fünften Tabellenplatz. Doch Vorsicht: man ist nur zwei Niederlagen von Platz neun entfernt, dem ersten Nicht-Playoff-Platz. Diesen hatten bis vor diesem 12. Spieltag die Gäste aus dem Breisgau inne und verbesserten sich durch diesen Sieg auf Rang sieben.

Wie schon beim verlorenen Auswärtsspiel vor gut einer Woche bei den Rheinland Lions, die, unter Insolvenzverwaltung stehend, noch die Tabelle der 1. Damenbasketballbundesliga anführen, musste Coach Tony Imreh auch dieses Mal improvisieren. Anissa Pounds, beste Dreierschützin der Liga, konnte krankheitsbedingt nur einmal am Donnerstag trainieren. Entsprechend auch die ungewohnt niedrige Punktausbeute von der finnischen Nationalspielerin mit sechs Punkten. Die Weihnachtspause hatte regenerativ gesehen wenig geholfen, denn das Gros der Spielerinnen schleppte sich mehr schlecht als recht durch die Trainingswoche. Und Training bei dem 47-jährigen Ungarn ist selbst im Schongang so wünschenswert wie ein Marathonlauf für Sumo-Ringer im Superschwergewicht.

Wer angesichts des Datums ein Nördlinger Punktefeuerwerk erwartet hatte, wurde zumindest in der ersten Halbzeit enttäuscht. 30:28 ging diese an die Gäste, wobei die Kraterbasketballerinnen gerade am Ende es zweiten Viertels mehrmals Chancen hatten, erstmalig in Führung zu gehen. Vor allem Freiburgs US-Neuzugang, Spielmacherin Jessica Loera, zeigte mit 13 Punkten, dass der aktuelle Deutsche Meister nach Niederlagen gegen Nördlingen in Pokal und im Hinspiel kein drittes Mal gegen die Rieserinnen verlieren wollte. Auf Nördlinger Seite am nächsten zu diesem Zeitpunkt kam die frisch verheiratet Sami Hill mit sieben Punkten, allesamt im zweiten Viertel erzielt.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gingen die Angels fahrlässig mit ihren Chancen um. Sami Hill mit zwei Fahrkarten beantworteten Freiburgs Reed und Little mit fünf Punkten. Der Start der Einheimischen ins „geliebte“ dritte Viertel war somit suboptimal. Erst nach dem zweiten Dreier von Hill in der 21. Minute, gefolgt von einem Korbleger von ihr, löste die Viertelstarre (33:35, 23Min). Zum ersten Mal in Führung gingen die Gastgeberinnen in der 27. Minute durch Joey Klug (38:37). Innerhalb von einer Minute gab es nun drei Führungswechsel. Doch mehrere eigene Ballverluste brachten die Rieserinnen wieder in unnötige Schwierigkeiten. Ein 42:53-Rückstand vor dem letzten Viertel war die Folge. Man bewegte sich auf den direkten Vergleich zu, hatte die Eigner-Truppe das Hinspiel in Freiburg mit 14 Punkten (76:62) gewonnen.

Ganz so schlimm wurde es für die Eigner Angels dann doch nicht. Allerdings – viel besser auch nicht. 18 Ballverluste, davon fünf im letzten Viertel, sind gegen einen Deutschen Meister einfach zu viel. Zudem musste man den Gästen auch schöne Ballstaffetten attestieren. Vor allem Freiburgs Topscorerin Hannah Little zeigte eine überragende Spielübersicht. Nicht nur ihre 21 Punkte zeigten den Wert, den sie für die Baden-Württembergerinnen hat. Letztendlich hatte man das Gefühl, dass bei den Rieserinnen trotz widrigen Trainingsumständen mehr drin gewesen wäre. Lediglich Sami Hill knüpfte an die Leistungen des Hinspiels an und wurde Topscorerin des Abends. Erneut erwähnenswert der Einsatz von Olena Vasylenko.

Coach Tony lobte sein Team trotz der Niederlage ob der bisherigen Gesamtperformance, die man bis heute an den Tag gelegt hatte. „Mir ist es wichtig, nicht nur ein gutes Training, sondern ein qualitativ hochwertiges Training mit einem gesunden Wettbewerb durchzuführen. Das war in den letzten Wochen wegen Krankheit und Verletzungen nicht möglich. Ich bin daher sehr stolz auf mein Team, was es unter diesen Umständen zeigt.“

Eigner Angels Nördlingen: Laken James (15 3 Dreier), Olena Vasylenko (4), Elina Koskimies (8)  Samantha Hill (26, 2 Dreier), Johanna Klug (8, 10 Rebounds), Mariam Hasle-Lagemann (2)  , Anissa Pounds(6), Lucy Michel (nicht eingesetzt).

Die Besten bei Freiburg: Jessica Loera (19, 2 Dreier), Hannah Little (21), Christa Reed (14)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Angels-Basketballerinnen können beim Tabellenführer nichts ausrichten

Es sollte das Spitzenspiel des 10. Spieltages in der 1. Damenbasketballbundesliga werden. Immerhin trat mit den Rieserinnen der aktuelle Tabellendritte zu seinem vierten Auswärtsspiel beim Tabellenführer Rheinland Lions in Bergisch Gladbach an. Das man den Schwung aus dem vorausgegangenen Erfolg gegen Keltern nicht würde mitnehmen können, war kurz nach dem Sieg gegen Keltern klar. Lediglich Sami Hill, Olena Vasylenko und Nachwuchsspielerin Lucy Michel wurden diese Woche von Erkältung und Fieber verschont. Joey Klug, Elina Koskimies und Mariam Hasle-Lagemann konnten gerade einmal am Samstag leicht trainieren. Lena Graf (krank) und Lea Favre (verletzungsbedingt) fehlten die ganze Woche. Echte Spielvorbereitung? Fehlanzeige. Eine Spielverlegung wegen Krankheit sieht die Spielordnung der DBBL nicht vor.

Es war also Improvisation gefragt, was die Startaufstellung der Eigner Angels und das gesamte Spiel anging. Doch auch für die Gastgeber ist die aktuelle Situation alles andere als einfach. Anfang Dezember eröffnete das Amtsgericht Köln das Insolvenzverfahren über die TRB Team Rheinland Betriebs UG, der Betreibergesellschaft der Lions. Entsprechend beneidet wurden die Rieserinnen auch vom Kommentator des Livestreams, der die Nördlingerinnen als Stabilitätsanker der Liga lobte. Gerade mit Hinblick der in dieser Spielzeit neu eingeführten Prüfungsprozesse während des Lizensierungsverfahrens in Bezug auf Wirtschaftlichkeit werfen sich hier gegenüber der Liga und dem Lizensierungsausschuss hier unangenehme Fragen auf, wie es bei den Rheinland Lions jetzt zu einer Insolvenz kommen konnte.

Coach Tony entschied sich, mit Sami Hill, Joey Klug, Elina Koskimies, Olena Vasylenko und mit Lucy Michel, die bis dato im Schnitt knapp drei Minuten Spielzeit hatte (nun waren es fast 21Min.), zu starten. Wenig überraschend spielten die körperlich überlegenen Gastgeberinnen auch auf und gingen bis Mitte des 1. Viertels mit 15:7 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt waren auch die angeschlagenen Anissa Pounds und Laken James auf dem Feld. An Mut und Entschlossenheit fehlte es den Kraterbasketballerinnen nicht, lediglich an den weniger glücklichen Wurfentscheidungen und der Chancenauswertung lag es, dass man den Lions nicht näher auf den Pelz rückte als das 15:10. Durchaus eine bemerkenswerte Momentaufnahme der „verschnupften“ Nördlinger Truppe. Die Eigner-Truppe ging weiter leichtsinnig mit ihren Chancen um. Lediglich ein Nördlinger Punkt in den ersten 185 Sekunden bei mehreren Einnetzversuchen ist zu wenig. Das wird von einem Spitzenteam wie die Rheinland Lions umgehend bestraft.

Der Abstand Mitte des 2. Viertels vergrößerte sich auf 25:11. Mittlerweile schwanden auch die Kräfte der Rieserinnen merklich. Unter dem gegnerischen Korb fehlte den Schwaben die Power, sodass Nördlinger Punkte Mangelware waren. Die Gastgeberinnen, teilweise sehr schön freigespielt, trafen dafür aus allen Lagen. Mit 43:15 retteten sich die Nördlingerinnen in die Kabine, um erst einmal Luft zu schnappen.

Coach Tony versuchte es zu Beginn der 2. Halbzeit mit seinen Stammkräften Hill, Koskimies, Pounds, James und Klug. Ein Zeichen, dass man, solange die Kräfte reichen, das Ergebnis freundlicher gestalten will. In der 23.Minuten gelang Elina Koskimies der erste Treffer aus zehn Dreipunkteversuchen (46:22). Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Eine stark aufspielende Insolvenztruppe spielte eine krankheits- und verletzungsbedingt geschwächte Angels-Mannschaft an die Löwenkäfigwand. Der 88:49-Sieg war deutlich und aufgrund der teilweise schönen Spielzüge der Rheinland Lions auch in der Höhe nicht unverdient. Dagegen muss man eine stark geschwächte Eigner Angels-Mannschaft sehen, die versuchte, dagegenzuhalten.  Gut zogen sich hier Lucy Michel und Olena Vasylenko aus der Affäre, die beide viel Spielzeit erhielten und bissige Aktionen zeigten. Das Spiel insgesamt spiegelte in keiner Weise den bisherigen Saisonverlauf der bisherigen Saison 2022/2023 der Angels wider. Am 30.12.2022 starten die Eigner Angels hoffentlich körperlich wieder fit und personell aufgestockt zu Hause gegen den deutschen Meister aus Freiburg in die Rückrunde. Die Hinrunde gehört auf jeden Fall zu einem positiven Highlight der 15-jährigen Angels-Geschichte.

Eigner Angels Nördlingen: Laken James 3, Lena Graf (nicht eingesetzt), Olena Vasylenko 3, Elina Koskimies 7 (2 Dreier) , Samantha Hill 22  (1 Dreier), Johanna Klug 4, Mariam Hasle-Lagemann, Anissa Pounds (6), Lucy Michel (3).

Die   Besten bei den Lions: Chou (21, 4 Dreier), Bär (12, 2 Dreier), White 11.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

4 in a row & Pokal-Auslosung

(thla.) Mit dem 71:65-Sieg der Eigner Angels Nördlingen vergangenen Samstag in Marburg verbesserte sich das Team um Coach Ajtony Imreh von Platz vier auf Platz drei. Auch wenn es dazu Schützenhilfe aus Herne bedurfte. Der TC Herne, am 4. Spieltag noch in Nördlingen unterlegen, schlug ein wenig überraschend die Rutronik Stars aus Keltern in der Verlängerung 73:71. Keltern musste unter der Woche im spanischen Gernika noch ein EuroCup-Spiel bestreiten, das knapp verloren ging. Der Herner Sieg war der erste Sieg für den TC in dieser Saison, für Keltern war es nach der Niederlage zu Hause gegen den Vizemeister Rheinland Lions am vierten Spieltag die zweite Niederlage in Folge. Für die Eigner Angels hingegen war es der vierte Sieg in Folge im fünften Punktspiel. Jetzt wollen die Kraterbasketballerinnen ihr Wohnzimmer, die Hermann-Keßler-Halle, auch am nächsten Sonntag (16.00Uhr) gegen die Girolive Panthers verteidigen. Der bisherige Saisonverlauf ist für den letztjähren Hauptrundenvierten aus Osnabrück eher durchwachsen. Zum Saisonauftakt gab es eine knappe Niederlage gegen den Aufsteiger aus Berlin, in Herne gewannen die Panther. Erneut denkbar knapp verloren sie wiederum in Freiburg. Letzten Sonntag gab es dann einen deutlichen 71:50-Sieg gegen den Tabellenachten Halle. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen steht Osnabrück damit aktuell auf Rang sechs. Mit den Hannover Luchsen (5 Spiele) und den Rheinland Lions (4 Spiele) sind zwei Mannschaften noch ungeschlagen vor dem sechsten Spieltag. Die Eigner Angels stehen mit einer Niederlage auf dem dritten Rang. Marburg steht mit vier Niederlagen aus vier Spielen auf dem letzten Tabellenplatz.

Auslosung der 3. Runde des DBBL-Pokals

Die Auslosung zur 3. Runde im DBBL-Pokal, durchgeführt durch DBBL-Geschäftsführer Philipp Reuner, ergab für die Eigner-Mädels ein Heimspiel und wird eine Wiederholung des kommenden 6. Spieltages. Die Gegner sind dann erneut die Girolive Panthers aus Osnabrück. Spieltermin für das Pokalspiel ist Mittwoch, 07.12.2022 um 19.00Uhr. Tickets zu diesem Aufeinandertreffen, zu dem Dauer- und Sponsorenkarten keine Gültigkeit haben, gibt es ab dem 19.11.2022 zu kaufen. Während Coach Tony weniger glücklich über dieses schwere Los ist, sieht das Nördlingens Elina Koskimies entspannter: „Wir sind froh, vor unseren Zuschauern spielen zu können. Und das gegen einen starken Gegner.  Der Ansporn von den Rängen in den letzten Heimspielen hat uns sehr geholfen, gerade, wenn es eng wurde. Zuerst aber fokussieren wir uns auf das kommende Ligaspiel gegen die Panther. Dort wollen wir Osnabrück schlagen. Und dann natürlich auch im Pokal.“  Der aktuelle Tabellenführer aus Hannover muss nach Marburg reisen. Insgesamt gibt es zwei reine Erstligaduelle, viermal 2. Liga gegen 1. Liga und zwei reine Zweitligabegegnungen. Der Titelverteidiger TC Herne verlor in der zweiten Runde gegen Hannover.

Bild: Jochen Aumann
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Thomas Lambertz

Angels haben Spaß in Marburg

Die Zahlen des fünften Bundesligaspiels der Eigner Angels Nördlingen in der Saison 2022/2023 sind schnell aufgelistet. Nach 40 spannenden und hochintensiven Nettospielminuten schlugen die Angels auswärts den BC Pharmaserv Marburg hochverdient mit 71:67 (Halbzeit 41:38). Damit gelang den Rieserinnen der vierte Sieg in Folge und brachte sie, zumindest über Nacht, auf Rang drei der Tabelle. Elf Führungswechsel sahen die Zuschauer, alle im ersten Viertel. Der letzte Wechsel in der 10. Minute (18:16) war der letztendlich Spielentscheidende. Ausgerechnet Joey Klug, selbst vier Jahre lang Spielerin in Marburg und vor dem Spiel würdevoll von Marburger Seite geehrt, besorgte mit zwei von ihren vier Nördlinger Punkten nach 545 Punkten für Marburg den Vorsprung, den die Gäste aus dem Ries bis zum Ende mit Händen und Füßen, mit Cleverness und höchstem Engagement verteidigten und ausbauten.

Obwohl das Team um Coach Ajtony Imreh eine homogene Spasstruppe bildete und egal in welcher Aufstellung die Marburger in Schach hielten, muss Mannschaftskapitänin Sami Hill extra erwähnt werden. Mit 22 Punkten war sie Topscorerin des Spiels. 16 Punkte inklusive zwei Dreiern und eine 100%-ige Trefferquote performte sie in Halbzeit eins. Hill war der Faktor, der alle Bemühungen der Hessen, an den Nördlingerinnen vorbeizuziehen, zunichtemachte. Zweitbeste Werferin des Spiels war Nördlingens Anissa Pounds, die mit 17 Punkten ebenfalls zweistellig punktete. Nachdem die noch sieglosen Marburgerinnen nach dem Husarenritt Hills in Halbzeit eins die kanadische Nationalspielerin in Halbzeit zwei besser in den Griff bekamen, drehte die finnische Nationalspielerin im Angelstrikot nach fünf Punkten in den ersten 20 Minuten in der zweiten Hälfte auf und sorgte für die big points. Unterstützt wurden beide von allen Teammitgliedern, die auf dem Parket und auf der Bank Spaßbasketball par exellence zelebrierten. Elina Koskimies, angeschlagen aus dem Spiel gegen Herne letzte Woche in das Spiel gestartet, steuerte zehn Punkte bei und war das Vorbild an Mannschaftsengagement, nachdem sich alle richteten.

Trotzdem blieben die Marburgerinnen immer in Schlagdistanz, hatten bis zu 24. Minute einen zwischenzeitlichen sieben Punkterückstand aus der 14. Minute (24:31) aufgeholt und zum 46:46 durch ihre Topscorerin Vanderklugt (16 Punkte) ausgeglichen. Will man etwas im Spiel der Kraterbasketballerinnen bemängeln, war es der wenig vorhandene Zug zum Korb und das Erarbeiten der zweiten Chance. Coach Tony monierte das bei seinem Team in der Halbzeitpause vehement, forderte mehr Offensivrebounds, mehr Ausboxen und letztendlich mehr Zug zum Korb. 14 Freiwürfe auf Marburger Seite standen nämlich nur vier auf Seiten der Rieserinnen gegenüber, sechs Marburger Offensivrebounds nur einer auf Seiten seines Teams. Die Angels hörten gut zu und setzten dies in Halbzeit zwei perfekt um, holten sich immer wieder den Abpraller und schnürten die Gastgeberinnen in ihrer eigenen Hälfte regelrecht ein. Der Verteidigungsdruck und das Umschaltspiel der Angels war, aus Nördlinger Fansicht, höchst ansehnlich.

Nach dem Marburger Ausgleich waren es eine wie immer zuverlässige Elina Koskimies, eine starke Mariam Hasle-Lagemann, natürlich Sami Hill und Lea Favre, die mehr und mehr die Spielphilosophie von Coach Tony annimmt und ihrem Spitznamen „Schweizer Mauer“ alle Ehren macht, die den Nördlingerinnen etwas Luft verschafften (29. Min: 54:48). Wieder kämpften sich die Hessinnen auf drei Punkte heran und erneut legten die Nördlinger, nun in Form von Anissa Pounds durch einen Dreier nach. So ging es mit einem 57:51 – Vorsprung für die Angels in das letzte Viertel. Doch auch hier erstickten die Eigner Angels alle Bemühungen des Bundesligadinos aus Hessen und kämpften sich zu ihrem vierten Sieg in Folge, der lautstark bejubelt wurde. Mit diesem Esprit und Elan, der Lust auf das kommende Heimspiel gegen Osnabrück am 13.11. um 16.00Uhr macht, setzt sich die Eigner-Truppe erst einmal im oberen Tabellenviertel fest. Acht von zehn möglichen Punkten sind eine Ausbeute, die man vor der Saison bestenfalls erträumt, nicht aber erwartet hatte.

Für die Eigner Angels holten die Punkte:

Laken James (8Punkte, 6 Assists), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (10, 2 Dreier, 4 Assists), Sami Hill (22, 2 Dreier), Joey Klug (4), Mariam Hasle-Lagemann (8, 1 Dreier), Anissa Pounds (17, 3 Dreier), Lucy Michel, Lea Favre (2, 8 Rebounds)

Bei Marburg waren am erfolgreichsten: Vanderklugt (16), Simon (15), Vargas 12

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Bisher sehenswerte Mannschaftsperformance

Nach vier Spieltagen in der 1. Damenbasketballbundesliga ist ein erster Blick in die Statistik ein Nördlinger Augenschmaus:

Anissa Pounds, im zweiten Jahr Scharfschützin der Eigner Angels aus Nördlingen, gelang mit 21 Punkten beim 62:55-Heimsieg gegen den TC Herne vergangenen Sonntag ihre momentane Saisonbestleistung. Im Schnitt ist sie inklusive Pokal für 16,8 Punkte pro Spiel gut, nimmt man nur die vergangenen vier Ligaspiele sind es genau 17. Damit rangiert Pounds hinter der Portugiesin Laura Oliveira Ferreira aus Saarlouis (18 Punkte) auf Rang zwei der DBBL-Scorerliste. Gleich drei Angels unter den Top 10 rangieren unter den besten Verteidigerinnen der Liga: Sami Hill mit 14 Ballgewinnen auf Rang zwei, Laken James auf Rang vier mit 11 und Elina Koskimies mit neun Steals auf Rang neun. Nicht minder erfolgreiche Abwehrarbeit leisten Joey Klug und Lea Favre. Mit jeweils drei Blocks belegen sie in dieser Statistikwertung nach vier Spieltagen die Plätze fünf und sechs. Gar den zweiten Platz bei den Rebounds (36) belegt Klug hinter Freiburgs Hanna Little (39). Bei den Assists, also dem zu einem Korberfolg führenden entscheidenden Pass, liegt Laken James mit aktuell 14 Vorlagen auf einem hervorragenden Platz vier. Das alles mündet in einer bisher sehenswerten Mannschaftsperformance, vier Siegen (darunter je einmal gegen den Deutschen Meister Freiburg und gegen den Deutschen Pokalsieger Herner TC) aus fünf Pflichtspielen und zu einem aktuellen vierten Tabellenplatz. Mit den Rheinland Lions und den Hannover Luchsen stehen zwei verlustpunktfreie Team oben, die schon vor der Saison als Mitfavoriten auf die Meisterschaft galten. Rang drei nimmt Keltern ein, die letzte Woche zu Hause gegen die Lions mit 52:70 unterlagen.

Nördlingens Auswärtsgegner am kommenden Samstag, der BC Pharmaserv Marburg, musste sich in Halle mit 63:67 geschlagen geben und rangiert punktlos auf Rang zehn, noch vor Herne. Das der aktuelle Tabellenstand der Nördlingerinnen nur eine Momentaufnahme ist, weiß man im Lager der Eigner Angels nur zu gut. Auch, dass sich das schnell ändern kann: im Dezember warten mit Keltern (zu Hause am 11.12.) und bei den Rheinland Lions (auswärts am 18.12) zwei Favoriten auf die Meisterschaft.

Dauerkarte als Weihnachtsgeschenk

Wer sich oder seinen Lieben noch etwas Gutes tun will oder ein Weihnachtsgeschenk sucht, dem bieten die Eigner Angels noch bis 13.11.2022 Dauerkarten an: für die verbliebenen sieben Heimspiele können diese noch für 75€ erworben werden (ermässigt 55€, Jugendkarte 35€). Alle Dauerkarten gelten nicht für eventuelle (und angestrebte) Play Offs sowie für Pokalspiele. Sie können online auf der Eigner Angels-Website oder bei Von Poll Immobilien in der Baldinger Straße in Nördlingen erworben werden.

Berlin, Berlin, die Angels fahren nach Berlin!

Bereits 32 Fans haben sich für die Berlinfahrt anlässlich des Auswärtsspiels am Freitag, den 24.02.2023, angemeldet. Das Spiel findet um 19.00Uhr in der Sömmeringhalle in Charlottenburg statt. Auf Einladung des Alerheimer Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid (SPD) findet am darauffolgenden Samstag um 10.00Uhr für interessierte Mitreisende eine Führung durch den Deutschen Bundestag statt. Da diese Auswärtsfahrt im großen Bus mit einer Übernachtung einhergeht, laufen Kosten in Höhe von ca. 120,00€ (ohne Ticket, ohne Verpflegung) auf. Die Anmeldezahl ist begrenzt ist, weshalb die Anmeldungen in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt werden. Fragen und Anmeldungen bearbeitet Vorstandsmitglied Monika Stöcklein unter monikastoecklein@t-online.de zeitnah. Auch am kommenden Heimspiel am 13.11. gegen Marburg steht Stöcklein am Fanshop in der Halle zu Verfügung.  

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Dritter Sieg im dritten Heimspiel – die Eigner Angels entwickeln sich zu einer Heimmacht

„Three in a row!“- den dritten Sieg (62:55) im dritten Heimspiel in Folge konnten die Eigner Angels aus Nördlingen eintüten. Nimmt man den Pokalsieg in Freiburg mit, hat man neben dem amtierenden deutschen Meister nun auch den amtierenden deutschen Pokalsieger, den Herner TC, geschlagen. Eine Startbilanz, die sich seitens der Nördlinger Kraterbasketballerinnen sehen lassen kann, aber aufgrund der Veränderungen in den jeweiligen Mannschaften nicht überbewertet werden darf

Ohne Julia Ruzevich, die verletzungsbedingt nach Hause zur Reha geflogen ist und nicht mehr für die Angels spielen wird und unter anderem vor den Augen von Landrat Stefan Rößle, dem Oberbürgermeister David Wittner und Alt-OB Hermann Faul, gab es in der zweiten Spielminute erst einmal eine Schrecksekunde, als sich Elina Koskimies nach einem erfolgreichen Dreipunktewurf (5:3) verletzte und in diesem Viertel nicht mehr eingesetzt werden konnte. Die daraus resultierende kurze Schockstarre der Angels nutzten die Nordrhein-Westfälinnen, um an den Gastgeberinnen dranzubleiben. So ging das erste Viertel, in dem sich Nördlingens Lena Graf in ihrer Bundeligapremiere mit einem guten Kurzeinsatz präsentierte, mit 18:18 zu Ende. Mit der Rückkehr von Koskimies wurde das zweite Viertel aus Sicht der Eigner Angels wieder organisierter. Die Verteidigungsintensität nahm zu. Laken James verdiente sich in dieser Phase ein Sonderlob, klaute sie doch ein ums andere Mal den Gästen den Ball. Mit einer 35:26-Führung ging es in die Pause.

Im dritten Viertel drehten der Pokalsieger der Saison 2021/22 den Spieß um. Ein ums andere Mal entwischten Hernes Zolper, Trzeciak & Co. den Rieserinnen, die eine Reihe guter Chancen liegen ließen. Nur 13 von 41 Würfen fanden den Weg durch die Gästereuse. Mit 45:41 ging es in das letzte Viertel. Hier zogen nun aber die Hausdamen alle Register. Knallharte Defense, hohes Tempo und eine wesentliche bessere Trefferquote ermöglichten bis zu 35. Minute eine 55:43-Führung. Die Herner Führungsspielerinnen Mingo und Trzeciak waren bei Mannschaftsführerin Sami Hill und ihren Teammates bestens aufgehoben und auch im Rebound wurde hart, aber erfolgreich gearbeitet. Der letztendliche 62:55-Sieg fällt unter die Rubrik Arbeitssieg. Für die Eigner Angels war es zudem wichtig zu sehen, wie sich die Mannschaft bei Rückschlägen wie die kurzzeitige Verletzung von Elina Koskimies und dem Ausfall von Julia Ruzevich verhält. Zumindest in diesem Spiel haben die Kraterbasketballerinnen diese Situationen weggekämpft. Wenn der Lohn dieses Einsatzes nächste Woche in Marburg auch ein Erfolg ist, hat man sich erst einmal im oberen Tabellendrittel festgesetzt.

Es spielten:

Laken James (7 Punkte, 5 Steals), Lena Graf, Olena Vasylenko, Elina Koskimies (5), Sami Hill (14), Joey Klug (7), Mariam Hasle-Lagemann (4), Anissa Pounds (21, 5 Dreier), Lucy Michel, Lea Favre (4)

Bei Herne waren am erfolgreichsten:

Zolper (13), Mingo (12), Trzeciak (10).

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

2 aus 3 – Guter Start der Angels

Zwei von insgesamt 21 Spieltagen in der 1. Toyota Damenbasketball Bundesliga sind gespielt und es stehen viele Fragezeichen im Raum, vor allem, wenn man auch auf die zweite Runde des DBBL-Pokals schaut. Da wäre zum Beispiel der Aufsteiger ALBA Berlin. Der verlor sein Pokalspiel bei den GISA Lions MBC aus Halle mit 75:79 knapp. Fünf Tage später, beim ersten Auftritt in der Bundesliga, schlugen die Albatrosse Osnabrück in deren Halle mit 64:61. Um dann, wiederum zwei Tage später gegen die Eigner Angels mit 63:74 zu verlieren. Die Angels schlugen bekanntlich den Deutschen Meister aus Freiburg auswärts mit 68:67 um dann zum Saisonauftakt in Hannover mit 61:83 unterzugehen. Die Lions aus Halle sind am Samstag der nächste Gegner der Eigner Angels (18:45 Uhr, Karten auf www.eigner-angels.de oder bei Von Poll Immobilien in der Baldinger Straße in Nördlingen).

Interessant für die Statistiker: der Heimsieg der Eigner Angels letzte Saison (09.01.2022) zu Hause gegen Halle war nach 16 Spieltagen und drei Pokalspielen das erste Spiel mit komplettem Kader, wie er ursprünglich vor der Saison geplant war. Die Langzeitverletzte Meg Wilson kehrte für kurze Zeit in den Kader zurück, erzielte elf Punkte und war maßgeblich am Sieg der Rieserinnen beteiligt. Beim nächsten Spiel in Göttingen musste sie dann erneut verletzt vom Platz und konnte für die Angels in der Saison 2021/2022 nicht mehr eingesetzt werden. „Unfinished business!“ wie sie selbst heute sagt.

Zu den Besonderheiten der ersten zwei Spieltage gehört auch, dass mit dem amtierenden Deutschen Meister, den Eisvögeln vom USC Freiburg, eine von vier Mannschaften noch sieglos am Tabellenende steht. Im Pokal raus, zwei Bundesligaspiele verloren, das dritte Spiel beim sehr starken Vizemeister Rheinland Lions (zwei Spiele, zwei Siege): ein Traumstart sieht anders aus.

Anders ist die Lage bei den Eigner Angels aus Nördlingen. Trotz der Verletzung von Julia Ruzevich, die sich zum Glück weniger schlimm als angenommen entpuppte, ist man guter Stimmung. Aus drei Pflichtspielen holte man zwei Siege, gegen Berlin gar vor gut gefüllten Zuschauerrängen. Vor allem nach dem Hannover-Spiel fragte man sich, wo genau das Team um Headcoach Ajtony Imreh denn eigentlich steht. Die Antwort beim Heimspiel gegen Berlin war zwar dann doch positiv und man sieht dem kommenden Heimspiel gegen Halle optimistisch entgegen. „Wir haben gegen Berlin mit Herz und Kopf gespielt!“ resümierte Imreh nach dem Spiel und sprach den Kampfgeist seiner Eigner-Girls an. Diese hatten in einem furiosen Endspurt den Sieg festgemacht (4. Viertel 23:12), nachdem die Angels einen zwischenzeitlichen 9-Punkte-Vorsprung aus dem dritten Viertel wörtlich weggeworfen hatten und Berlin noch ausgleichen konnte.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Angels besiegen den Deutschen Meister in eigener Halle

Die schönsten Geschichten sind die, die mit einem Happy End enden. Die vielen Geschichten, die die Eigner Angels aus Nördlingen bei ihrem Pflichtspielauftakt in Freiburg erlebten, eint eines: alle beinhalten eine Portion Glück und endeten mit einem Happy End. Da ist die Geschichte von Olena Vasylenko, die mit ihrem Mann aus der Ukraine nach Deutschland floh. Sie fand eine sportliche Bleibe bei den Eigner Angels und ein neues Zuhause bei der Familie des ehemaligen sportlichen Leiters, Kurt Wittmann. Hier ist der Glücksanteil sicher unbeschreiblich hoch. Sportlich gipfelte er in einem erfolgreichen Auftritt bei ihrem ersten Pflichtspiel für die Angels (5 Punkte in 12 Minuten). Dann gibt es die Geschichte von Sami Hill, die mit Team Canada eine erfolgreiche Weltmeisterschaft in Australien spielte und erst am vergangenen Donnerstagmorgen wieder in Nördlingen eintraf. Es gibt die Geschichte von Elina Koskimies, die sich wieder den Rieserinnen anschloss und nun eine absolute Führungsrolle einnimmt. Und eine vermeintlich weniger glückliche Geschichte war das schwere Pokallos, dass den Rieserinnen ausgerechnet den letztjährigen deutschen Meister, und das noch in dessen Halle, bescherte.

Doch der Reihe nach: im Nördlinger Lager wusste man, dass man Freiburg schlagen kann, hat man das doch letzte Saison zu Hause im Ligabetrieb mit 79:77 gezeigt. In Freiburg selbst gab es nach 16-tägiger Spielpause eine deutliche 69:87 Niederlage. Bei den Verantwortlichen der Angels war man sich der Wichtigkeit dieses Pokalspiels der 2. Runde bewusst. Gewinnen die Eigner-Frauen, können sie nächsten Freitag selbstbewusst zu ihrem 15. Bundesligaauftakt seit 2008 nach Hannover reisen. Verlieren sie, muss bereits beim ersten Pflichtauftritt ein Saisonziel, das Erreichen der TOP 4, abgeschrieben werden. Wie die Angels setzen die Eisvögel vom USC Freiburg auf einen Stamm bekannter und bundesligaerfahrener Spielerinnen aus der letzten Saison. Hier schlug das Pendel auf Seiten der Gäste aus dem Ries. Das bewährte Kollektiv der Nördlingerinnen um Weltmeister-Halbfinalistin Sami Hill (13Punkte), Topscorerin Anissa Pounds (21, 4 Dreier), Elina Koskimies (16, 2) und Mariam Hasle-Lagemann (3) war erfolgreicher als ihre bekannten USC-Kolleginnen um Hanna Little (19), Luisa Nuver (4), Pauline Mayer (4) und Christa Reed (6). Andersherum: 34 Punkten der Freiburger Neuzugänge stehen 15 Punkte der neuen Angels gegenüber, davon nur acht von den großen Positionen unter dem Korb. Die erarbeiteten sich aber Vorteile im Rebound, allen voran Joey Klug (2) mit insgesamt zehn Rebounds. Und leider auch mit fünf Fouls, die sie zu einer vorzeitigen Beendigung ihres Tagwerks zwangen (36. Minute). Glück ist also relativ. Die Rieserinnen bestimmten überraschend souverän drei Viertel das Geschehen und führten vor dem letzten Durchgang 56:43. Und dass trotz überfallartiger doppelter und dreifacher Freiburger Pressverteidigung gegen die Ballführende, die einige Nördlinger Ballverluste zur Folge hatte. Im letzten Viertel brachen die Angels dann ein. Bis zur 39. Minute gelangen dem letztjährigen Tabellenneunten überschaubare fünf Punkte. Die Eisvögel andererseits schafften durch Little den Ausgleich und die erstmalige Führung ihre neue Spielmacherin Jessica Loera (9) zum 63:62. Es sollte für die Breisgauerinnen aber nicht reichen.

Denn jetzt kommt die Geschichte von Anissa Pounds und dem Glück des Tüchtigen. Nachdem Freiburgs Neuzugang Sofie Preetzmann (10 Punkte) durch zwei erfolgreiche Freiwürfe zehn Sekunden vor Ende einen 67:64-Zwischenstand herauswarf, benötigten die Eigner Angel vier Punkte zum Sieg. Sozusagen einen in diesen Zeiten viel zitierten „Doppelwumms“, aber einen der sportlichen Art. Und den lieferten die Angels: vom letzten Freiwurf der Freiburger weg durch einen Einwurf von Elina Koskimies zu Sami Hill, die kurz den Turbo einschaltete und die rote Kugel Richtung Anissa Pounds schickte. Die finnische Nationalspielerin, im zweiten Jahr in Diensten der Kraterbasketballerinnen, schickte diese dann auf die Reise Richtung Freiburger Reuse. Die Flugzeit des Spielgerätes unterschied sich nicht wesentlich von einem Langstreckenflug, weshalb sich die Experten uneins sind, ob Pounds den Dreier schon vom Parkplatz der Unihalle Freiburg aus versenkte oder vom Ostufer der Dreisam. Einig war man sich, dass sie traf. Und um dem Glück des Tüchtigen auch noch Raum zu geben, wurde sie bei ihrem Wurf von Little gefoult, was einen Freiwurf nach sich zog, den sie zu Nördlingens 68:67-Führung nutzte. Ein weiterer Ballgewinn durch Rückkehrerin Laken James (2, 5 Assists) sicherte das Nördlinger Happy End und einen überraschenden, aber verdienten Arbeitssieg. In Nördlingen ist man nach diesem Erfolg über den deutschen Meister gespannt, welche Geschichten die Eigner Angels für ihren Anhang noch parat haben. Fortsetzung folgt.

Die Zahlen des Spiels USC Eisvögel Freiburg vs Eigner Angels Nördlingen

Viertelergebnisse: 14:26, 11:15 (Halbzeit 25:41), 18:15; 24:12

Rebounds:          31:38

Ballverluste:       25:30

Freiwürfe:          22/27:11/15

Dreipunkte:       3/18 (17%) : 9/22 (41%)

Bild: Bene Lasser
Text:
Thomas Lambertz


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