Eigner Angels gehen neue alte Wege

Nach ihrer 15. Bundesliga-Saison in Folge, die mit dem 4. Platz am Ende der regulären Saison sportlich erfolgreich war, steht den Eigner Angels eine fast komplette Umstrukturierung bevor. Sämtliche Personal-Entscheidungen unterliegen der Vorgabe, dass der Club sich wieder auf seine Grund-Philosophie rückbesinnen will, in der die Förderung und Ausbildung junger, insbesondere deutscher Talente im Vordergrund steht. Dementsprechend wurde, wie berichtet, auch der neue Angels-Übungsleiter ausgewählt. Der Lette Matiss Rozlapa gilt als ausgesprochener „Development-Coach“, der Spielerinnen individuell ausbildet, ihnen Spielminuten und Verantwortung gibt und sie dadurch fördert.

Überzeugt von den Qualitäten des neues Trainers und begeistert von der Neu-Ausrichtung der Angels gaben zwei Spielerinnen des letztjährigen Kaders ihre Zusage für die kommende Saison. Die Deutsch-Französin Mariam Haslé-Lagemann sieht der Zusammenarbeit mit Coach Rozlapa gespannt und positiv entgegen. In der vergangenen Spielzeit steigerte die in Mali geborene Athletin ihre durchschnittliche Spielzeit auf über 14 Minuten, hatte aber auch in ihrer mittlerweile zweiten Saison im Angelstrikot Verletzungsprobleme und konnte nicht an allen Spielen mitwirken. Die 1,80m große Modell-Athletin bestach bislang hauptsächlich mit ihren Qualitäten in der Verteidigung. Im neuen Angels-Team soll sie aber nicht als Defense-Spezialistin abgestempelt werden und arbeitet deshalb während des Sommers an ihren offensiven Fähigkeiten. Auch eine Erweiterung ihres Skill-Sets und damit einhergehend ein Einsatz auf der korbnahen Position Vier ist im Gespräch mit dem neuen Angels-Coach angedacht worden. Die Rolle des Team-Kükens ist jedenfalls passé. Im neuen Angels-Team gilt Haslé-Lagemann als arrivierte Spielerin. Dementsprechend steigen auch die Erwartungen an die Tochter einer deutschen Mutter und eines französischen Vaters, was der ehrgeizigen 22-Jährigen nicht unrecht ist. „Ich habe das Gefühl, Coach Matiss baut auf mich. Ich möchte unter ihm eine konstante Saison spielen und mich in allen Belangen des Basketballs steigern.“

Neben Haslé-Lagemann kann Martin Fürleger als verantwortlicher sportlicher Leiter auch das Nördlinger Eigengewächs Lucy Michel als zweite Weiter-Verpflichtung vermelden. Auch diese zweite Personalie passt hunderprozentig zur Neu-Ausrichtung des Teams und auch hier spielte die Neubesetzung des Trainers eine wichtige Rolle, versprach der Lette zwar keine konkreten Spielminuten. Sein Bekenntnis zur Förderung junger deutscher Spielerinnen aber traf auf offene Ohren bei der 19-jährigen Oettingerin. Wie ernst es Fürleger damit ist, unterstreicht er mit der Aussage, Lucy Michel als Back-Up auf der Position Zwei fest einzuplanen und hier auch keine Ausländerin zu verpflichten. „Lucy ist nach ihrer Rookie-Saison in der 1.Liga fester Bestandteil unseres 10er Kaders und wird sich durch ihren Fleiß und ihren Ehrgeiz ihre Spielminuten erkämpfen. Da bin ich mir ganz sicher. Daneben kann sie dank einer Doppel-Lizenz auch beim Kooperationspartner TSV Nördlingen in der Regionalliga als Führungsspielerin eine ganz andere Rolle einnehmen.“

Alle anderen Spielerinnen des letztjährigen Kaders werden wohl nicht mehr im Angels-Trikot auflaufen, was unter anderem auch finanzielle Gründe hat. Die Vorstandschaft und das Management bedankt sich bei allen Spielerinnen, ganz besonders bei jenen, die mehr als ein Jahr in Nördlingen gespielt haben, allen voran Sami Hill, die in den letzten fünf Jahren zum Liebling der Fans und zu einer Identifikatonsfigur des Rieser Erstligisten geworden war. Die Kanadierin wird unter den vielen ihr vorliegenden Angeboten eines auswählen, das es ihr ermöglicht, sich für die olympischen Spiele 2024 in Paris zu empfehlen. Neben den beiden finnischen Nationalspielerinnen Koskimies und Pounds, die sich nach zwei Jahren für einen Abschied aus dem Ries entschlossen, zieht es dem Vernehmen nach auch die Nördlingerin Johanna Klug ins Ausland. Viel Arbeit also für die sportliche Leitung der Eigner Angels, die aber zunächst einmal allen ehemaligen Angels viel Erfolg und Glück für deren sportliche und private Zukunft wünscht und gleichzeitig durchblicken lässt, dass die ersten Neuverpflichtungen kurz vor Vertragsabschluss seien. Man könne zeitnah die ein oder andere Personalie veröffentlichen. Wir werden berichten.

Bild 1: Michael Soller

Bild 2: Jochen Aumann

Text: Thomas Lambertz


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