Im traditionellen Gleichschritt durch Bundesligasaison Nummer 15?

Es geht Schlag auf Schlag bei den Eigner Angels aus Nördlingen. Durch den Doppelspieltag zum Saisonauftakt empfangen sie im dritten Spiel innerhalb von neun Tagen an diesem Samstagabend (18:45) die GISA Lions MBC aus Halle, die ihrerseits erst ein Ligaspiel bestritten. Grund dafür ist die Ligenstärke von nur elf Mannschaften, wodurch an jedem Spieltag eine Mannschaft zum Pausieren gezwungen ist.

Vor rund 14 Jahren gab sich das große ALBA Berlin letztmalig die Ehre in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle. Damals in der BBL, heute in der DBBL. Die Albatrosse sind für die Gäste aus der größten Stadt Sachen-Anhalts keine Unbekannte, kämpften beide Mannschaften doch gegeneinander um den Einzug in die dritte Runde des Pokalwettbewerbs. Während Nördlingen den amtierenden Deutschen Meister in deren Halle in 40 Minuten mit einem unglaublichen Pounds-Dreier wortwörtlich aus dem Wettbewerb warf, benötigten die Lions gegen die Hauptstädter zusätzlich noch eine Overtime, um den Einzug in die nächste Runde perfekt zu machen. Eine Woche später folgte dann am zweiten Spieltag eine ähnlich hohe Lions-Niederlage gegen Hannover, wie sie auch Nördlingen aufzuweisen hat.

Unter dem Strich treffen am Samstag also zwei Mannschaften aufeinander, die mehr oder weniger im Gleichschritt durch die bisherige Saison marschieren. Das hat gewissermaßen Tradition, trennten die beiden Kontrahenten in den vergangenen Saisons regelmäßig nur wenige Tabellenplätze am Ende der Hauptrunde, wobei die Damen aus dem Ries bei Spielen gegen Halle oft das Nachsehen hatten. Ob die Löwinnen auch in dieser Saison Nördlingens Angstgegnerinnen sind, wird sich zeigen.

Halles „Gerüst“ besteht aus der aus Wasserburg bekannten Sarah Mortensen, die im Spiel gegen Hannover 29 Punkte auflegte, der ehemaligen Jugend-Nationalspielerin Meret Kleine-Beek, Barbora Kasparkova, Laura Schinkel und dem Neuzugang Alexis Pana. Jasmine Gill und die beiden Center Uju Ugoka und Elea Gaba fehlten beim Spiel gegen Hannover verletzungsbedingt. Auch Nördlingens Centergarde lichtete sich ungewollt, verletzte sich US-Amerikanerin Julia Ruzevich beim Spiel gegen Berlin. Bei den Untersuchungen stellte sich jedoch heraus, dass die Verletzung nicht allzu gravierend scheint. Die bösen Erinnerungen an das Verletzungspech der letzten Jahre können also wieder ganz flott beiseitegeschoben werden.

Hingegen herbeisehnen wird man sich im Lager des einzig verbliebenen bayerischen Erstligisten im Deutschen Damenbasketball sicherlich die nächsten zwei Punkte im Kampf um die PlayOff-Plätze. Zusammen mit dem lautstarken Publikum, das bereits im ersten Heimspiel gegen ALBA Berlin ordentlich Dampf gemacht hat, werden die Eigner Angels wieder alles in die Waagschale werfen, um Halle punktlos auf die Heimreise zu schicken. Sprungball zu diesem Spannung garantierenden Spiel in der Hermann-Kessler-Halle ist am Samstag, zu der ungewohnten Zeit um 18:45 Uhr. Tickets sind wie immer auf www.eigner-angels.de im Vorverkauf erhältlich oder unter der Woche (auch samstags 10:00 bis 13:00 Uhr) bei Von Poll Immobilien in der Baldinger Straße 21. Auch wenn ein Live-Erlebnis in der Halle unersetzbar ist, sei jenen, die ihren Samstagabend lieber zuhause verbringen möchten, der beste Livestream der Liga ans Herz gelegt. Mit den neuen Korbkameras und weiteren Anpassungen in Grafik und Ton wurde die Qualität der Übertragung nochmals gesteigert. Das Spiel wird live auf Sporttotal.tv (sporttotal.tv/ma23345b84) übertragen.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier

Eigner Angels gelingt Sieg im ersten Heimspiel

Ein großer Name im deutschen Basketball und eine absolute Premiere stand den Eigner Angels am Sonntagnachmittag ins Haus. Alba Berlin, seines Zeichens Aufsteiger in die 1.Liga gab sich die Ehre, und lieferte ein kampfbetontes Match ab, musste aber am Ende den routinierteren Angels mit 74:63 das Erfolgserlebnis überlassen.

Die mit der Bahn angereisten Berliner, Rieser wissen was das bedeutet, zeigten sich gleich zu Beginn der Partie etwas überfordert mit der aggressiven Verteidigung der Angels. Kaum einmal bekamen Gohlisch und Co freie Wurfchancen, während die Eigner-Mädels einen Steal nach dem anderen in Punkte ummünzten. Mit dem 20:11 nach einem Viertel waren die Gäste sogar noch gut bedient

Im zweiten Quartal übernahm Berlins Topscorerin Grigoleit Verantwortung in deren Offense und brachte die Gäste wieder auf Tuchfühlung. Die Führung der Angels wäre weit deutlicher ausgefallen, wenn man die toll herausgespielten vermeintlich leichten Würfe hochprozentiger verwertet hätte. Dennoch nahm Angels-Topstar Sami Hill mit ihrem Team eine 35:27-Führung mit in die Kabine. Sorgenfalten hatte Coach Imreh nicht wegen des Spielverlaufs, sondern eher wegen der drei Fouls von Elina Koskimies und der Knieverletzung von Julia Ruzevich, die nicht mehr eingesetzt werden konnte.

Tatsächlich entdeckte Alba im dritten Viertel die Waffen der Angels. Durch aggressive Verteidigungsarbeit und Doppeln an der ballführenden Spielerin erzielten die Gäste eine Reihe von Ballgewinnen und verunsicherten die Gastgeberinnen derart, dass man am Ende des dritten Viertels den 48:48-Ausgleich hinnehmen musste. Zum Start des letzten Abschnitts war beim 51:51 alles offen und etliches sprach für die Gäste, die nicht nur das Momentum für sich hatten, sondern auch auf eine deutlich größere Rotation zurückgreifen konnten und deshalb auch weniger foulbelastet waren.

Doch die Angels mobilisierten noch einmal alle Kräfte und ließen Berlin nicht in Führung gehen. Anissa Pounds stellte vor den Augen des finnischen Bundestrainers mit zwei Dreiern die Zeichen auf Sieg und als Laken James noch einen weiteren hinterherschickte, war der Widerstand Berlins gebrochen. Die Angels hatten kurz gewankt, doch sie fielen nicht. Am Ende gelang der ach so herbeigesehnte erste Heimsieg mit 74:63 sogar deutlicher als es der Matchverlauf gewesen wäre. Gleich am nächsten Wochenende folgt das nächste Heimspiel in der Hermann-Keßler-Halle.

Gegen Alba Berlin spielten: Laken James (9, 1 Dreier), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (13, 3 Dreier), Sami Hill (16), Johanna Klug (8, 13 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (4), Anissa Pounds (20, 4 Dreier), Lucy Michel (n.e.), Lea Favre (4), Julia Ruzevich.

Foulverteilung: 21:18

Dreier: 8 von 19 (42%), 3 von 11 (27%)

Zweier: 19 von 42 (45%), 20 von 43 (47%)

Freiwürfe: 12 von 15 (80%), 14 von 23 (61%)

Rebounds: 35:33

Turnovers: 23:31

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Eigner Angels messen sich mit Alba

Die ersten Aufgaben liegen hinter den Eigner Angels, doch es bleibt keine Chance durchzuatmen. Nach dem überstandenen Pokalspiel und dem Ligaauftakt am Freitag, geht es am Sonntag sofort in eigner Halle weiter. Obgleich die Erinnerungen an das erste Saisonspiel noch sehr präsent sind, muss der Fokus nun auf das Heimspiel gegen Alba Berlin gerichtet werden.

Trotz des Aufstiegs in die deutlich physischere und temporeichere erste Liga blieben Alba Berlin viele Nachwuchsspielerinnen erhalten. Angeführt werden diese weiterhin von Stefanie Grigoleit und Lena Gohlisch, die im deutschen Damenbasketball einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Letztere ist Kapitänin des Teams und arbeitet zudem auch noch als Assistenzärztin im Krankenhaus. Führungsqualitäten bringt die 28-jährige Aufbauspielerin also auf jeden Fall mit. Die Chemie mit dem Trainerteam stimmt bei Alba schon mal, baut sie doch auf einer langjährigen Zusammenarbeit auf. Integriert werden mussten hingegen die fünf Neuzugänge, von denen die Herstellung der Bundesligatauglichkeit erwartet wird.

Ein neues Gesicht in Berlin ist den Nördlingerinnen nur allzu gut bekannt, denn noch vor wenigen Monaten lief Nina Rosemeyer für die Angels auf. Nun hat die 21-jährige bei Alba eine neue basketballerische Heimat gefunden. Auch von anderen Bundeligisten konnten Spielerinnen abgeworben werden. Point Guard Deeshyra Thomas kommt von Halle und die 1,90m große Centerin Maggie Mulligan ist einigen noch aus ihrer Zeit beim TSV Wasserburg bekannt. Zu ihnen gesellt sich mit Laina Snyder noch eine dritte US-Amerikanerin, die ebenfalls für den Einsatz auf den großen Positionen verpflichtet wurde. Alle drei sind 27 Jahre alt und bringen eine Menge Erfahrung ins Berliner Team. Die letzte Neuverpflichtung gab Alba erst vergangene Woche bekannt. Bis Ende des Jahres wird die dänische Nationalspielerin und Studentin Caroline Wich die Mannschaft unterstützen.

Die Testphase der Berlinerinnen mit dem neu formierten Team gestaltete sich durchwachsen. Während sie gegen das polnische Erstligateam mit deutlichen Problemen zu kämpfen hatten, konnten gegen die Mannschaft aus der tschechischen Hauptstadt Prag zwei Sieg herausgespielt werden. Auch innerhalb der deutschen Liga wurden schon erste Vergleiche gesucht. Während die Berlinerinnen dem BC Marburg nur knapp unterlagen, waren sie im Testspiel mit den Rheinland Lions chancenlos. Ebenfalls weniger erfolgreich war die erste Pflichtaufgabe am vergangenen Wochenende. Gegen die Halle Lions hatte Alba einen schlechten Start, kämpfte sich jedoch hervorragend zurück. In einem knappen Spiel führte Lena Gohlisch ihr Team mit den entscheidenden Punkten in die Verlängerung. Am Ende reichte es jedoch denkbar knapp nicht, um die nächste Pokalrunde zu erreichen. Und das trotz eines überragenden Auftritts von Stefanie Grigoleit. Die ehemalige Nationalspielerin steuerte 21 Punkte bei und setzte ein erstes Ausrufezeichen in der Bundesliga.

Am Sonntag kommt es nun also zum Aufeinandertreffen der Eigner Angels mit Alba Berlin in der Hermann-Kessler-Halle. Neben dem Auftritt der Neuankömmlinge in der DBBL wird es außerdem spannend sein zu sehen, wer die Doppelbelastung der ersten beiden Spieltage besser wegsteckt. Die Mannschaft aus der deutschen Hauptstadt bestritt ihr erstes Bundesligaspiel am Freitag in Osnabrück, während die Angels die lange Reise nach Hannover auf sich nehmen mussten. Alba feiert in Nördlingen nicht nur die Premiere in der ersten Liga, sondern auch noch den Geburtstag von Neuzugang Caroline Wich. Diese Feierstimmung würden ihnen die Angels natürlich gerne verderben und selbst die begehrten zwei Punkte einfahren. Vor heimischem Publikum wird gegen den Aufsteiger sicher einiges erwartet und die Zuschauer würden wohl nur allzu gerne mit einem Sieg in die Heimspiel-Saison starten. Das Spiel startet am Sonntag um 16 Uhr. Karten können bereits bis Samstag um 13 Uhr bei VON POLL IMMOBILIEN in der Baldinger Straße 21 oder auf www.eigner-angels.de im Vorverkauf erworben werden.

Bild: Bene Lasser
Text:
Katja Gerstmeyr

Es ist noch eine Rechnung offen

Die neue Saison begann für die Eigner Angels besser als es so mancher Basketballfan zu hoffen gewagt hatte. Das Erreichen der nächsten Pokalrunde gegen den amtierenden deutschen Meister Freiburg ist unter Dach und Fach und der Traum vom TOP 4 lebt. Derartige Ziele sind jedoch noch in weiter Ferne und so heißt es sich zunächst auf näherliegende Dinge zu fokussieren. Da wäre zum Beispiel der Start des Ligabetriebs, der dieses Jahr sehr ungewöhnlich auf einen Freitag fällt. Damit steht bereits die nächste Herausforderung für Trainer Tony Imreh und sein Team vor der Tür. Zur Feier der 15. Bundesligasaison der BG Donau-Ries wird dieses Jahr mit einer Doppelspielwoche gestartet. Für die Angels bedeutet das am Freitag eine der längsten Auswärtsfahrten der Saison anzutreten, um dann am Sonntag in eigener Halle Alba Berlin zu empfangen.

Während man sich im Ries bereits über das Erreichen der zweiten Pokalrunde freuen kann, hat der TK Hannover noch kein Pflichtspiel absolviert. Deren Pokalspiel ist erst Ende Oktober terminiert und so können die Luchse ohne Vorbelastung in die Saison 2022/23 starten. Fest steht dennoch, dass der TKH einer der Vereine sein wird, dessen Abschneiden viele Basketballfans interessiert beobachten werden, denn die Niedersachsen erlebten über den Sommer einen kleinen Umbruch. Die in Nördlingen nur allzu gut bekannt Sidney Parsons verlängerte ihren Vertrag als Headcoach und war mit der Aufgabe konfrontiert, einen beinahe komplett neuen Kader zusammenzustellen. Mit Moten und Tarasava verließen die zwei besten Schützinnen den Verein. Es folgte der Abschied von Patricia Brosmann, der besten Rebounderin der Liga. Und auch zahlreiche junge deutsche Talente sind nicht mehr an Board.

Bei der Neuverpflichtung musste also analysiert und experimentiert werden. So gab es bereits eine Vertragsauflösung nach der Vorbereitungsphase, Ersatz wurde jedoch bereits gefunden. Immerhin Leistungsträgerin Samantha Roscoe blieb den Luchsen erhalten. Ansonsten konnten einige bereits bekannte Spielerinnen von anderen Bundesligisten abgeworben werden. Kristýna Brabencova wechselt vom Absteiger Göttingen, U20-Nationalspielerin und amtierende deutsche Meisterin Maria Konstantinidou kommt vom USC und Rowie Jongeling verliess den Vize-Meister Rheinland Lions. Komplettiert wird das Team von drei US-Amerikanerinnen.

Trotz der Tatsache, dass Sidney Parsons ein beinahe komplett neues Team formieren musste, verliefen die Vorbereitungsspiele sehr zufriedenstellend für den TKH. Hannover testete vorwiegend gegen Ligakonkurrenten und lieferte ansehnliche Ergebnisse ab. Gegen Herne und die Rheinland Lions konnten deutliche Siege eingefahren werden und auch Osnabrück wurde geschlagen. Ob sich hierbei ein Vergleich mit den Eigner Angels ziehen lässt, die beim heimischen Cup eine knappe Niederlage gegen die Osnabrückerinnen hinnehmen mussten, ist jedoch fraglich.

Es bleibt also nichts anderes übrig als abzuwarten, wie die Nördlingerinnen im fernen Niedersachen performen. Unvergessen ist sicherlich der letzte Auftritt in Hannover. Damals lieferten sich die Angels einen spannenden Kampf, der in drei Verlängerungen entschieden werden musste. In Erinnerung blieb dieses Spiel besonders den Rieser Zuschauern, die ab Beginn der dritten Verlängerung 500 Kilometer entfernt vor einem eingefrorenen Livestream saßen. Aber auch für die Nördlinger Spielerinnen, die sich am Ende mit einer Niederlage im Gepäck auf die 7-stündige Heimfahrt machen mussten, war es wohl ein eher dramatisches Erlebnis. Mit dem TKH konnten jedoch auch positive Emotionen verbunden werden. In eigener Halle wurde in der vergangenen Saison ein deutlicher Sieg herausgespielt, bei dem besonders Elina Koskimies und Sami Hill großartige Auftritte zeigten.

Was diese Woche in Hannover zu holen ist, wird sich zeigen. Es besteht die Hoffnung, dass das Angels-Team eine gewisse Unbeschwertheit mit auf die Reise nehmen kann. Denn mit dem absolvierten Pokalspiel noch vor dem Start des Ligabetriebs wurde die erste schwere Aufgabe bereits erfolgreich gemeistert. Man kann also mit einem guten Gefühl in die 15. Bundesligasaison starten und am Freitag hoffentlich die ersten Akzente setzen. Die Partie startet am 14.10 um 19 Uhr und kann wie immer live auf Sporttotal.tv verfolgt werden (https://sporttotal.tv/maf2647ed6). Karten für das darauffolgende Heimspiel am Sonntag, 16.00Uhr gibt es unter https://eigner-angels.de/spielplan-tickets/ .

Bild: Jochen Aumann
Text:
Katja Gerstmeyr

Angels besiegen den Deutschen Meister in eigener Halle

Die schönsten Geschichten sind die, die mit einem Happy End enden. Die vielen Geschichten, die die Eigner Angels aus Nördlingen bei ihrem Pflichtspielauftakt in Freiburg erlebten, eint eines: alle beinhalten eine Portion Glück und endeten mit einem Happy End. Da ist die Geschichte von Olena Vasylenko, die mit ihrem Mann aus der Ukraine nach Deutschland floh. Sie fand eine sportliche Bleibe bei den Eigner Angels und ein neues Zuhause bei der Familie des ehemaligen sportlichen Leiters, Kurt Wittmann. Hier ist der Glücksanteil sicher unbeschreiblich hoch. Sportlich gipfelte er in einem erfolgreichen Auftritt bei ihrem ersten Pflichtspiel für die Angels (5 Punkte in 12 Minuten). Dann gibt es die Geschichte von Sami Hill, die mit Team Canada eine erfolgreiche Weltmeisterschaft in Australien spielte und erst am vergangenen Donnerstagmorgen wieder in Nördlingen eintraf. Es gibt die Geschichte von Elina Koskimies, die sich wieder den Rieserinnen anschloss und nun eine absolute Führungsrolle einnimmt. Und eine vermeintlich weniger glückliche Geschichte war das schwere Pokallos, dass den Rieserinnen ausgerechnet den letztjährigen deutschen Meister, und das noch in dessen Halle, bescherte.

Doch der Reihe nach: im Nördlinger Lager wusste man, dass man Freiburg schlagen kann, hat man das doch letzte Saison zu Hause im Ligabetrieb mit 79:77 gezeigt. In Freiburg selbst gab es nach 16-tägiger Spielpause eine deutliche 69:87 Niederlage. Bei den Verantwortlichen der Angels war man sich der Wichtigkeit dieses Pokalspiels der 2. Runde bewusst. Gewinnen die Eigner-Frauen, können sie nächsten Freitag selbstbewusst zu ihrem 15. Bundesligaauftakt seit 2008 nach Hannover reisen. Verlieren sie, muss bereits beim ersten Pflichtauftritt ein Saisonziel, das Erreichen der TOP 4, abgeschrieben werden. Wie die Angels setzen die Eisvögel vom USC Freiburg auf einen Stamm bekannter und bundesligaerfahrener Spielerinnen aus der letzten Saison. Hier schlug das Pendel auf Seiten der Gäste aus dem Ries. Das bewährte Kollektiv der Nördlingerinnen um Weltmeister-Halbfinalistin Sami Hill (13Punkte), Topscorerin Anissa Pounds (21, 4 Dreier), Elina Koskimies (16, 2) und Mariam Hasle-Lagemann (3) war erfolgreicher als ihre bekannten USC-Kolleginnen um Hanna Little (19), Luisa Nuver (4), Pauline Mayer (4) und Christa Reed (6). Andersherum: 34 Punkten der Freiburger Neuzugänge stehen 15 Punkte der neuen Angels gegenüber, davon nur acht von den großen Positionen unter dem Korb. Die erarbeiteten sich aber Vorteile im Rebound, allen voran Joey Klug (2) mit insgesamt zehn Rebounds. Und leider auch mit fünf Fouls, die sie zu einer vorzeitigen Beendigung ihres Tagwerks zwangen (36. Minute). Glück ist also relativ. Die Rieserinnen bestimmten überraschend souverän drei Viertel das Geschehen und führten vor dem letzten Durchgang 56:43. Und dass trotz überfallartiger doppelter und dreifacher Freiburger Pressverteidigung gegen die Ballführende, die einige Nördlinger Ballverluste zur Folge hatte. Im letzten Viertel brachen die Angels dann ein. Bis zur 39. Minute gelangen dem letztjährigen Tabellenneunten überschaubare fünf Punkte. Die Eisvögel andererseits schafften durch Little den Ausgleich und die erstmalige Führung ihre neue Spielmacherin Jessica Loera (9) zum 63:62. Es sollte für die Breisgauerinnen aber nicht reichen.

Denn jetzt kommt die Geschichte von Anissa Pounds und dem Glück des Tüchtigen. Nachdem Freiburgs Neuzugang Sofie Preetzmann (10 Punkte) durch zwei erfolgreiche Freiwürfe zehn Sekunden vor Ende einen 67:64-Zwischenstand herauswarf, benötigten die Eigner Angel vier Punkte zum Sieg. Sozusagen einen in diesen Zeiten viel zitierten „Doppelwumms“, aber einen der sportlichen Art. Und den lieferten die Angels: vom letzten Freiwurf der Freiburger weg durch einen Einwurf von Elina Koskimies zu Sami Hill, die kurz den Turbo einschaltete und die rote Kugel Richtung Anissa Pounds schickte. Die finnische Nationalspielerin, im zweiten Jahr in Diensten der Kraterbasketballerinnen, schickte diese dann auf die Reise Richtung Freiburger Reuse. Die Flugzeit des Spielgerätes unterschied sich nicht wesentlich von einem Langstreckenflug, weshalb sich die Experten uneins sind, ob Pounds den Dreier schon vom Parkplatz der Unihalle Freiburg aus versenkte oder vom Ostufer der Dreisam. Einig war man sich, dass sie traf. Und um dem Glück des Tüchtigen auch noch Raum zu geben, wurde sie bei ihrem Wurf von Little gefoult, was einen Freiwurf nach sich zog, den sie zu Nördlingens 68:67-Führung nutzte. Ein weiterer Ballgewinn durch Rückkehrerin Laken James (2, 5 Assists) sicherte das Nördlinger Happy End und einen überraschenden, aber verdienten Arbeitssieg. In Nördlingen ist man nach diesem Erfolg über den deutschen Meister gespannt, welche Geschichten die Eigner Angels für ihren Anhang noch parat haben. Fortsetzung folgt.

Die Zahlen des Spiels USC Eisvögel Freiburg vs Eigner Angels Nördlingen

Viertelergebnisse: 14:26, 11:15 (Halbzeit 25:41), 18:15; 24:12

Rebounds:          31:38

Ballverluste:       25:30

Freiwürfe:          22/27:11/15

Dreipunkte:       3/18 (17%) : 9/22 (41%)

Bild: Bene Lasser
Text:
Thomas Lambertz

Angels reisen zum Pokalspiel nach Freiburg

Für die Eigner Angels steht das erste Spiel der Saison an, bei dem es richtig ernst wird. Am heutigen Samstag geht es um das Erreichen der nächsten Runde im Pokal. Das Losglück stand den Angels leider nicht zur Seite, denn statt auf einen vermeintlich schwächeren Zweitligisten, treffen die Nördlingerinnen auf niemand geringeren als den amtierenden deutschen Meister. Der Weg führt die Angels also in den Breisgau, wo beim USC Freiburg die erste große Aufgabe der Saison bevorsteht.

Seit dem spektakulären Finale im April hat sich bei den Eisvögeln aus Freiburg einiges getan. Assistenztrainer Victor Herbosa, der schon lange Jahre für den Verein tätig ist, übernimmt diese Saison die Headcoach-Position. Nicht mehr an Board ist die herausragende Spielerin der Liga, die Japanerin Shiori Yasuma. Und auch Andjelina Radic sowie Lina Sontag, die beide großartige Auftritte in der Finalserie hinlegten, verlassen den USC. Dank der Philosophie der Eisvögel, junge Nachwuchstalente zu fördern und in die Bundesliga zu bringen, muss Herbosa jedoch kein komplett neues Team zusammenstellen. Es gelang zum Beispiel eine Vertragsverlängerung mit den beiden US-Amerikanerinnen Hannah Little und Christa Reed. Ein Neuzugang, der aufhorchen lässt, ist die ehemalige Nationalspielerin Stephanie Wagner, die zuvor lange für den BC Marburg aufgelaufen ist.

In der zweiten Hälfte zeigte sich, dass die Angels-Verteidigung bereits auf hohem Niveau greift. Dies war auch der Fokus der letzten Trainingswochen gewesen. Die Angriffsmaschinerie läuft noch nicht reibungslos, wie sollte sie auch. Dennoch trugen Vasylenko, Pounds und Klug die Mannschaft zu einem ungefährdeten 66:51-Sieg.

Das schwerste Los im Pokaltopf ist selbstverständlich noch lange kein Grund zu zweifeln oder gar zu verzweifeln. Selbst in der für die Gastgeberinnen überragenden Saison 2021/22 schafften es die Eigner Angels als eines der wenigen Teams, den Eisvögeln eine knappe Niederlage zuzufügen. In der USC-Halle waren die Rieserinnen zwar chancenlos (87:69-Niederlage im Februar), doch das soll sich am Wochenende ändern. Dass man mithalten kann, wurde bereits beim Angels-Cup gegen Osnabrück bewiesen. Trainer Tony Imreh und auch die Nördlinger Fans können froher Hoffnung sein, dass sich ihr Team auf einem guten Weg Richtung Bundesliga-Form befindet.

Eine weitere gute Neuigkeit ist die baldige Rückkehr von Publikumsliebling Sami Hill, die zuletzt Erfolge mit der kanadischen Nationalmannschaft feierte, denen der Einzug ins Halbfinale der WM gelang. Erst wenn die Kapitänin wieder im Ries eintrifft, ist das Eigner Angels-Team komplett. Bis dahin gilt es den Fokus ganz auf das Pokalspiel zu richten. Die Nördlinger Verantwortlichen wollen wieder in ein TOP 4-Turnier wie zuletzt 2020 in heimischer Halle einziehen und dieses Vorhaben soll nicht schon in der zweiten Pokalrunde (die Erstligisten haben in der ersten Runde ein Freilos) sein Ende finden. Die Partie startet am 08.10.2022 um 19:30 Uhr und kann auf Sporttotal.tv verfolgt werden (https://sporttotal.tv/ma6b3214d).

Bild: Jochen Aumann
Text:
Katja Gerstmeyr

Angels kehren mit Sieg aus Slowenien zurück

Akson Ilirija – Eigner Angels Nördlingen 51:66 (13:17, 10:16, 18:17, 10:16)

Mit einem klaren Sieg in einem Low-Score-Game kehren die Eigner Angels von ihrem Wochenend-Ausflug nach Ljubljana zurück. Nicht nur dank des 66:51-Erfolgserlebnisses sondern auch wegen des Teambuilding-Effekts blickt Coach Ajtony Imreh positiv gestimmt auf das internationale Match-Up zurück: „Der Ausflug nach Ljubljana hat optimal in unsere Vorbereitung gepasst. Wir wollten unser Team ein wenig mehr zusammenschweißen und gegen einen schweren Gegner spielen. Beides haben wir erreicht.“

Gegen ein sehr junges Akson Ilirija-Team, ausgestattet mit enormem Talent, hatten die Angels zunächst Probleme ins Spiel zu finden. Als man nach fünf Minuten mit 4:13 zurücklag, schlug ein Pounds-Dreier ein wie eine Bombe und löste den Knoten. Die Folge war ein viertelübergreifender 17:0-Lauf der Nördlinger Mädels, der dem Team Selbstvertrauen auf ungewohnt internationalem Terrain gab. Während sich Johanna Klug unter dem Korb zunehmend wohl fühlte und ihre Größenvorteile nutzte, trugen weitere Dreier von Olena Vasylenko, Elina Koskimies und Julia Ruzevich zur 33:23-Halbzeitführung bei.

In der zweiten Hälfte zeigte sich, dass die Angels-Verteidigung bereits auf hohem Niveau greift. Dies war auch der Fokus der letzten Trainingswochen gewesen. Die Angriffsmaschinerie läuft noch nicht reibungslos, wie sollte sie auch. Dennoch trugen Vasylenko, Pounds und Klug die Mannschaft zu einem ungefährdeten 66:51-Sieg.

Im Laufe der nächsten Woche werden noch Routinier Amenze Obanor und WM-Teilnehmerin Sami Hill zum Team stoßen, wovon sich Coach Imreh noch einmal einen gehörigen Schub erwartet. Schon am kommenden Wochenende steht das Pokalspiel in Freiburg auf dem Plan, ein Match, das angesichts der Vorbereitung etwas zu früh kommt, aber man muss es nehmen, wie es kommt und vielleicht gelingt ja auch eine Überraschung beim deutschen Meister.

In Ljubljana spielten: Laken James (6), Lena Graf, Olena Vasylenko (8, 2 Dreier), Elina Koskimies (8, 2), Johanna Klug (16), Mariam Haslé-Lagemann (2), Anissa Pounds (14, 4), Lucy Michel, Lea Favre (4), Julia Ruzevich (6,1).

Bild: Bene Lasser
Text:
Kurt Wittmann

THG Angels-Cup 2022

Beim alljährlich ausgetragenen Vorbereitungsturnier der Basketball-Bundeliga-Damen stand diesmal die Kooperation mit dem örtlichen Gymnasium THG und der Anti-Rassismus-Kampagne im Vordergrund. Die beiden österreichischen Teilnehmer aus Klosterneuburg und Linz erwiesen sich allerdings vom Niveau her für die beiden deutschen Erstligisten als zu schwach um aus den Halbfinals echte Erfahrungswerte abzuleiten. Im Endspiel gegen den Liga-Konkurrenten aus Osnabrück zogen die Angels in einem umkämpften Match mit 61:66 den Kürzeren, gewannen aber jede Menge Ansätze um das Team auf die Bundesliga-Saison vorzubereiten.

Halbfinale 1

Giro-Live Panthers Osnabrück – Klosterneuburg 108:54 (27:14, 25:14, 37:16, 19:10)

Eine klare Angelegenheit zugunsten des deutschen Erstligisten Osnabrück gegen das Team aus Klosterneuburg, Österreich. Beim 108:54-Sieg dominierten die Norddeutschen alle vier Viertel nach Belieben. Aus einer ausgeglichenen Mannschaftsleistung ragte US-Girl Harding mit 29 Punkten heraus.

Halbfinale 2

Eigner Angels Nördlingen – ASKO DBB LZ Oberösterreich 106:41 (27:9, 27:11, 31:4, 21:17)

Auch das andere österreichisch-deutsche Halbfinale sah einen haushoch überlegenen Favoritensieg. Mit 104:41 ließen die Hausherrinnen nichts anbrennen und warfen sich schon einmal für das Finale am Sonntag ein. Alle zehn eingesetzten Angels-Spielerinnen konnten sich in die Scorerliste eintragen, wobei Julia Ruzevich (22), Lea Favre (20)  und Johanna Klug (19) am häufigsten trafen.

Spiel um Platz 3

Klosterneuburg – ASKO DBB LZ Oberösterreich 88:44 (21:10, 22:9, 26:10, 19:15)

Die Mädels aus Klosterneuburg hatten keine Probleme das Bronze-Match im inner-österreichischen Vergleich mit 88:44 für sich zu entscheiden.

Finale

Eigner Angels – Giro-Live Panthers Osnabrück   61:66  (13:20, 20:20, 14:10, 14:16)

Das Endspiel um den THG Angels Cup brachte das vorab erwartete Aufeinandertreffen der beiden deutschen Erstligisten und für beide eine echte Standortbestimmung zwei Wochen vor Saisonstart. Osnabrück glänzt mit einem Talentschuppen junger deutscher Spielerinnen, garniert mit wenigen aber guten Ausländern. Gleich im ersten Viertel bewiesen die Gäste ihre Treffsicherheit und zogen durch gut vorgetragene Transition-Offenses mit 20:13 davon. Der 7-Punkte-Vorsprung blieb auch bis zur Halbzeitsirene konstant. Zwischendurch gelang es den Angels sich zu konsolidieren. Lediglich Osnabrücks Power Forward Waters konnte unter den Körben nach Belieben schalten und walten. Nach der Pause verdiente sich Nördlingens Julia Ruzevich ein Sonderlob für die Verteidigung gegen Waters. Überhaupt intensivierten die Angels ihre Verteidigungsintensität und ernteten auch prompt die Früchte der Arbeit. Bis auf 47:48 konnten sie kurz vor Ende des dritten Viertels verkürzen, da saß Nördlingens Größte, Johanna Klug bereits mit fünf Fouls auf der Bank. Ihre Kolleginnen auf der großen Position mühten sich nach Kräften unter den Körben die Oberhand zu behalten. Tatsächlich blieb das Match bis in die Schlussminute auf des Messers Schneide, mehrfach waren die Angels nah daran, das Match zu drehen, doch im entscheidenden Moment fehlte entweder das Wurfglück oder auch die nötige Präzision. Der 66:61-Sieg der Gäste ging damit auch in Ordnung und belegt, dass Osnabrück in der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison schon einen Schritt weiter ist als die Eigner-Girls.

Dennoch kann man den Angels Kampfgeist und Einsatz attestieren. Das Endspiel zeigte Coach Ajtony Imreh viele Ansätze auf, an welchen Stellen noch gearbeitet werden muss. Positiv herauszuheben ist die Leistung von US-Neuzugang Ruzevich, die Verteidigungsarbeit von Point Guard Laken James (8 Rebounds) und erfrischende Drives von Mariam Haslé-Lagemann. Davon gerne mehr. Mehr muss auch noch kommen und wird auch noch kommen in den nächsten Wochen der Vorbereitung. Nächstes Wochenende führt die Angels nach Slowenien, wo man sich im Spiel gegen Ljubljana weiter entwickeln möchte.

Bei den Angels spielten: Laken James (8), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko (4), Elina Koskimies (6), Johanna Klug (3), Mariam Haslé-Lagemann (7), Anissa Pounds (12), Lucy Michel (n.e.), Lea Favre (7), Julia Ruzevich (14).

Bei Osnabrück fielen insbesondere auf:

Waters (18 Punkte, 10 Rebounds), Harding (16), Stroczyk (10)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Kurt Wittmann

Härtetest für die Eigner Angels

(thla.) Nach zwei deutlich gewonnenen Testspielen gegen Zweitligisten treten die Eigner Angels an diesem Wochenende einen echten Härtetest an. Beim Angels-Cup in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle gibt es ab Samstag einen deutsch-österreichischen Ländervergleich. Aus der Alpenrepublik reisen die Herzoginnen des siebenfachen österreichischen Meisters der BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg und die ASKÖ DBB LZ OÖ aus Steinhaus/Oberösterreich an. Zum Nördlinger Erstligisten gesellen sich die GiroLive Panthers aus Osnabrück, immerhin Vierte der letzten Hauptrunde und unterlegener Halbfinalist in den Play Offs um die Deutsche Meisterschaft der Saison 2021/22.

Zwei Angels-Siege in der bisherigen knapp dreiwöchigen Vorbereitung, 177 erzielte und 98 kassierte Punkte: so schlecht sieht die Statistik der Kraterbasketballerinnen nicht aus. Auf den ersten Blick: schaut man genauer hin, erkennt man doch einige Baustellen, die es bis zum Pokalfight der 2. Runde beim Deutschen Meister USC Freiburg am 08.10. fertigzustellen gilt. Die Ansprüche der Eigner Angels sind gewachsen. Das Team um Coach Ajtony Imreh will diese Saison unbedingt in die Play Offs. Ein Ziel, dass man letzte Saison knapp verfehlte. In den bisherigen Vorbereitungsspielen fehlte es vor allem an offensiven Ideen, von Systemen nach so kurzer Vorbereitungszeit kann man noch nicht sprechen. Erschwerend für das stotternde Angriffsspiel der Angels ist, dass mit Sami Hill die Lenkerin des Nördlinger Spiels mit Team Kanada in Australien bei der am 22.09. begonnenen Weltmeisterschaft weilt. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass Kanada bis zum Endspiel (01.10.2022) im Turnier bleibt, dennoch wird sie noch eine Weile nicht zu Verfügung stehen. Vermisst werden unter anderem ihre Highspeedläufe. Denn vor allem auf Tempo und Power warteten die Nördlinger Fans in den Testspielen vergeblich. Auch fehlte der von Coach Tony geforderte Biss in der Verteidigung. „Geht an eure Foullimits. Eure Gegner sollen Respekt haben, wenn sie gegen die Eigner Angels antreten.“ Den hatten zumindest die sechs angetretenen Schwabacherinnen letzten Samstag nicht, konnten sie doch gut mit dem Bundesligadino mithalten. Auch die Münchnerinnen im ersten Testspiel ließ man zu lange mitspielen.  Das Fehlen von Sami Hill, Julie Ruzevich und Mesi Obanor kann hier für einen ambitionierten Erstligisten nicht als Entschuldigung gelten. Mit den verbliebenen Angels um das finnische Nationalspielerinnenduo Anissa Pounds und Elina Koskimies soll man schon in der Lage sein, mehr Mut und Selbstbewusstsein auf die Bretter zu bekommen. Allerdings springt ein gutes Pferd auch nur so hoch wie es muss. Und hoch springen müssen die Angels, wenn sie am Samstag um 18.00Uhr um den Finaleinzug gegen das Damenbasketball Leistungzentrum Oberösterreich ASKÖ DBB LZ OÖ spielen. Zuvor treten um 15.00Uhr Osnabrück und Klosterneuburg gegeneinander. Das Spiel um Platz eins am Sonntag um 14.00Uhr wäre ein schöner Erfolg für die Angels, wichtiger ist es aber für Trainer, Verantwortliche und Fans zu sehen, dass man auf einem guten Weg in die 15. Bundesligasaison ist. Etwas mehr Biss und Esprit als in den vorausgegangenen Testspielen sollen es nach den Vorstellungen der

 Verantwortlichen sein. Zu sehr sah das bisher Vorgetragene nach Steinewerfen und nicht nach dem gewohnt rasanten Nördlinger Basketball aus, der die Zuschauer in die Halle lockt und zum Anfeuern ermutigt. Unabhängig davon, in welcher Aufstellung man aufläuft, muss sich ein selbst ernannter Playoff-Aspirant diesen Ansprüchen stellen.

Die Spielpaarungen und Zeiten:

Samstag, 24.09.:

15:00 Uhr           Spiel 1: GiroLive Panthers Osnabrück – BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg

18:00 Uhr           Spiel 2: EIGNER Angels Nördlingen – ASKÖ DBB LZ OÖ

Sonntag, 25.09.:     

11.00 Uhr           Verlierer Spiel 1 – Verlierer Spiel 2

14.00Uhr             Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 2    

Bild: Michael Soller
Text:
Thomas Lambertz

Tonys Angels haben viel Arbeit vor sich

Viele neue Gesichter und Projekte haben die Nördlinger Erstligabasketballerinnen vor dem Start der neuen Saison vorgestellt. Das größte Projekt, das Erreichen der Play-offs, wird aber auch die meiste Arbeit benötigen, wie die blutleere Vorstellung im Testspiel gegen die KIA Metropol Baskets aus Schwabach zeigen sollte

Im 15. Jahr sind die Angels nun in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga vertreten und gehören damit zu den Dinos der Liga. Von einer großen Finanzkraft kommt diese Konstanz nicht, sondern von der Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, betonte Thomas Lambertz, einer von drei Vereinsvorsitzenden, beim Sponsorenevent in der Hermann-Kessler-Halle. Er erinnerte daran, dass Vereine wie die BG Donau-Ries – der Mutterverein der Angels-Mannschaft – sehr unter den durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkten Zuschauerzahlen gelitten haben. Entsprechend hoffen die Verantwortlichen in diesem Jahr wieder auf eine volle Halle bei den Heimspielen: „Wenn nur 150 Leute in die Halle dürfen, macht es keinen Spaß und geht auch an die Existenz“, klagte Lambertz.

Geboten bekommen Angels-Anhänger in der nächsten Saison viele Neuerungen. Da wäre zum Beispiel die dreigeteilte LED-Bande, über die sowohl Namen und Porträts der Spielerinnen als auch Werbebotschaften der Sponsoren flimmern werden. Bene Lasser kümmert sich für die Angels um die neue Technik, deren Kinderkrankheiten bis zum ersten Heimspiel gegen Aufsteiger Alba Berlin am 16. Oktober ausgemerzt sein sollen. Eine weitere Verbesserung erfährt der Livestream, der jetzt schon der „ligaweit beste“ sei, wie den Angels laut Lambertz immer wieder bestätigt werde. Mit den neuen Korbkameras soll die Qualität der Spielübertragungen im Internet noch einmal steigen. Ein weiteres Novum stellt die Kooperation mit dem Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen dar, die von den Schülern Jonas Mohr und Antonia Engert präsentiert wurde: Die Schule ist dem Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ beigetreten, das sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung positioniert, die Angels als immer schon multinationales Team fungieren als Pate. Zusammen wurden bereits T-Shirts gestaltet, die auch schon erhältlich sind.

Martin Fürleger, der zusammen mit Peter Struck das Vorsitzenden-Trio komplettiert, stellte im Anschluss das Team vor. Die Zusammenstellung sei wieder gut gelungen, es sei eine charakterlich gute Mannschaft. Sportlich werde es auf die Gegner ankommen, ob es in diesem Jahr schon reicht für ambitionierte Ziele. Elf Mannschaften sind dieses Jahr in der 1. DBBL vertreten, darunter Vereine aus Großstädten wie Berlin, Freiburg und Hannover. Ziel der Angels ist es laut Fürleger, die Play-offs zu erreichen, „danach ist alles möglich“, so der Vorsitzende.

Dieses Ziel erreichen sollen die Amerikanerin Laken James in ihrer zweiten Angels-Saison, die Nördlingerin Lena Graf, die aus der Ukraine geflüchtete Olena Vasylenko, Finnin Elina Koskimies (eine der Leistungsträgerinnen der vergangenen Saison), die nach vier Jahren in Marburg zurückgekehrte Nördlingerin Johanna „Joey“ Klug, die Französin Mariam Hasle-Lagemann, die finnische 3-Punkte-Spezialistin Anissa Pounds, die Oettinger U20-Nationalspielerin Lucy Michel und die Schweizerin Lea Favre. Außerdem dabei, aber bei der Vorstellung noch abwesend, sind Routinier Amenze Obanor, die Amerikanerin Julia Ruzevich und Sami Hill aus Kanada.

Trainer Ajtony Imreh bleibt der Mannschaft erhalten und geht jetzt in seine vierte Saison in Nördlingen. Im abendlichen Testspiel gegen die KIA Metrol Baskets Schwabach hatte er allerdings nichts zu lachen, denn gegen den zweitklassigen Gegner, der zudem mit nur sechs Spielerinnen angereist war, hätte Imreh schon eine drückendere Überlegenheit seiner Engel sehen wollen. Das Ergebnis fiel mit 89: 50 zwar deutlich genug aus, aber für ein Team, das die Play-offs in der 1. DBBL erreichen will, war die Vorstellung zu „blutleer“, wie Thomas Lambertz konstatierte. Entschuldigend wirkt, dass mit Hill und Ruzevich zwei Säulen des Nördlinger Spiels gefehlt haben, aber dennoch: Für das Erreichen ihrer Ziele haben die Angels noch viel Arbeit vor sich.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Maximilian Bosch


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