Härtetest für die Eigner Angels
(thla.) Nach zwei deutlich gewonnenen Testspielen gegen Zweitligisten treten die Eigner Angels an diesem Wochenende einen echten Härtetest an. Beim Angels-Cup in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle gibt es ab Samstag einen deutsch-österreichischen Ländervergleich. Aus der Alpenrepublik reisen die Herzoginnen des siebenfachen österreichischen Meisters der BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg und die ASKÖ DBB LZ OÖ aus Steinhaus/Oberösterreich an. Zum Nördlinger Erstligisten gesellen sich die GiroLive Panthers aus Osnabrück, immerhin Vierte der letzten Hauptrunde und unterlegener Halbfinalist in den Play Offs um die Deutsche Meisterschaft der Saison 2021/22.
Zwei Angels-Siege in der bisherigen knapp dreiwöchigen Vorbereitung, 177 erzielte und 98 kassierte Punkte: so schlecht sieht die Statistik der Kraterbasketballerinnen nicht aus. Auf den ersten Blick: schaut man genauer hin, erkennt man doch einige Baustellen, die es bis zum Pokalfight der 2. Runde beim Deutschen Meister USC Freiburg am 08.10. fertigzustellen gilt. Die Ansprüche der Eigner Angels sind gewachsen. Das Team um Coach Ajtony Imreh will diese Saison unbedingt in die Play Offs. Ein Ziel, dass man letzte Saison knapp verfehlte. In den bisherigen Vorbereitungsspielen fehlte es vor allem an offensiven Ideen, von Systemen nach so kurzer Vorbereitungszeit kann man noch nicht sprechen. Erschwerend für das stotternde Angriffsspiel der Angels ist, dass mit Sami Hill die Lenkerin des Nördlinger Spiels mit Team Kanada in Australien bei der am 22.09. begonnenen Weltmeisterschaft weilt. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass Kanada bis zum Endspiel (01.10.2022) im Turnier bleibt, dennoch wird sie noch eine Weile nicht zu Verfügung stehen. Vermisst werden unter anderem ihre Highspeedläufe. Denn vor allem auf Tempo und Power warteten die Nördlinger Fans in den Testspielen vergeblich. Auch fehlte der von Coach Tony geforderte Biss in der Verteidigung. „Geht an eure Foullimits. Eure Gegner sollen Respekt haben, wenn sie gegen die Eigner Angels antreten.“ Den hatten zumindest die sechs angetretenen Schwabacherinnen letzten Samstag nicht, konnten sie doch gut mit dem Bundesligadino mithalten. Auch die Münchnerinnen im ersten Testspiel ließ man zu lange mitspielen. Das Fehlen von Sami Hill, Julie Ruzevich und Mesi Obanor kann hier für einen ambitionierten Erstligisten nicht als Entschuldigung gelten. Mit den verbliebenen Angels um das finnische Nationalspielerinnenduo Anissa Pounds und Elina Koskimies soll man schon in der Lage sein, mehr Mut und Selbstbewusstsein auf die Bretter zu bekommen. Allerdings springt ein gutes Pferd auch nur so hoch wie es muss. Und hoch springen müssen die Angels, wenn sie am Samstag um 18.00Uhr um den Finaleinzug gegen das Damenbasketball Leistungzentrum Oberösterreich ASKÖ DBB LZ OÖ spielen. Zuvor treten um 15.00Uhr Osnabrück und Klosterneuburg gegeneinander. Das Spiel um Platz eins am Sonntag um 14.00Uhr wäre ein schöner Erfolg für die Angels, wichtiger ist es aber für Trainer, Verantwortliche und Fans zu sehen, dass man auf einem guten Weg in die 15. Bundesligasaison ist. Etwas mehr Biss und Esprit als in den vorausgegangenen Testspielen sollen es nach den Vorstellungen der
Verantwortlichen sein. Zu sehr sah das bisher Vorgetragene nach Steinewerfen und nicht nach dem gewohnt rasanten Nördlinger Basketball aus, der die Zuschauer in die Halle lockt und zum Anfeuern ermutigt. Unabhängig davon, in welcher Aufstellung man aufläuft, muss sich ein selbst ernannter Playoff-Aspirant diesen Ansprüchen stellen.
Die Spielpaarungen und Zeiten:
Samstag, 24.09.:
15:00 Uhr Spiel 1: GiroLive Panthers Osnabrück – BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg
18:00 Uhr Spiel 2: EIGNER Angels Nördlingen – ASKÖ DBB LZ OÖ
Sonntag, 25.09.:
11.00 Uhr Verlierer Spiel 1 – Verlierer Spiel 2
14.00Uhr Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 2
Bild: Michael Soller
Text: Thomas Lambertz