Eigner Angels gegen die Eisvögel

Die Pause für die Nördlinger Basketballdamen war kurz und für einige Angels durchaus ereignisreich. Da das vergangene Wochenende für die Nationalmannschaften reserviert war, konnten Elina Koskimies, Anissa Pounds und Lea Favre bei der EM-Qualifikation für ihr jeweiliges Land antreten. Aber auch Trainer Tony Imreh war in der Zwischenzeit nicht untätig und versuchte das restliche Team optimal auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten. Denn ab dieser Woche haben die Angels wieder einen vollen Terminkalender. Neben dem regulären Ligabetrieb steht nächste Woche zusätzlich die dritte Pokalrunde ins Haus. Doch zunächst müssen die Nördlingerinnen erneut in Freiburg ihr Glück versuchen. Nach einem guten Lauf mit mehreren Siegen in Folge, mussten die Eigner Angels zuletzt zwei knappe Niederlagen hinnehmen. Am Sonntag will das Team zurück in die Erfolgsspur finden und zwei Punkte aus dem Breisgau entführen.

Trotz der noch nicht allzu weit fortgeschrittenen Saison sind die Gegner keine Unbekannten. Bereits Anfang Oktober hatte man es im Pokal mit den Eisvögeln zu tun. Damals konnte die Angels-Truppe die Freiburgerinnen mit nur einem Punkt aus dem Pokal verabschieden. Fest steht also, dass die Gastgeberinnen auf eine Revanche aus sind.

Nach einer überragenden letzten Saison gelang dem USC Freiburg bisher noch nicht allzu viel. Immerhin konnte das Team um Víctor Herbosa, der von der Position des Assistenztrainers in die Rolle als Headcoach aufstieg, mittlerweile zwei Heimsiege erkämpfen und möchte am Wochenende sicherlich gerne den dritten Erfolg hinzufügen.

Führungsspielerinnen der Eisvögel sind die US-Amerikanerinnen Hanna Little und Christa Reed, die schon im Vorjahr überzeugten. Zusammen machen sie einen großen Teil der Freiburger Offensive aus. Little ist zudem die beste Rebounderin und Bällediebin der Eisvögel, während Reed Gefahr von der Dreierlinie ausstrahlt. Von den Neuverpflichtungen konnte bisher lediglich ihre Landsfrau Jessica Loera überzeugen, die ebenso wie Reed eine ausgewiesene Dreierschützin ist.

Gelingt es den Eigner Angels die drei Schlüsselspielerinnen unter Kontrolle zu bringen, ist es durchaus möglich den nächsten Erfolg in Freiburg zu feiern. Diese Chance wollen die Nördlingerinnen natürlich nutzen, um den vierten Tabellenplatz vorerst zu sichern. Tipp-Off der Partie ist am Sonntag (04.12) um 16 Uhr und wie immer steht ein Livestream bereit (https://sporttotal.tv/ma4f7f9c22).

Bild: Jochen Aumann
Text:
Katja Gerstmeyr

Im Endspurt geht den Angels die Puste aus

Zweiter Rückschlag innerhalb von sechs Tagen für die Bundesliga-Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen: Gegen die inexio Royals Saarlouis führten die Gastgeberinnen drei Viertel lang mit bis zu zwölf Punkten, brachen jedoch im Schlussdurchgang völlig ein und unterlagen letztlich mit 64:68 (18:8, 16:25, 21:17, 9:18). Im letzten Viertel gelang den Gastgeberinnen mehr als sieben Minuten lang kein einziger Korb.

Nach zwei Heimniederlagen in Folge wird man das Gefühl nicht los, dass der Kader der Angels in dieser Saison nicht tief genug besetzt ist. Coach Tony Imreh musste auch in diesem Spiel mit einer Siebener-Rotation auskommen, von der Sami Hill, Laken James, Elina Koskimies und Anissa Pounds rund 33 Einsatzminuten oder mehr (Hill!) hatten. Kein Wunder, dass den Protagonistinnen am Ende die Puste ausging, oder anders ausgedrückt: Zu viel Verantwortung lastet auf zu wenigen Schultern. Augenfällig ist zudem die Schwäche auf den großen Positionen, unterstrichen durch die wichtige Reboundbilanz, die erneut klar an die Gäste ging: Sie schnappten sich 49 abprallende Bälle (15 in der Offensive!), die Angels nur 30. Das ist durch großen Einsatz oder aggressive Verteidigung kaum wettzumachen.

Angels-Coach Imreh begrüßte sein Saarlouiser Gegenüber Isabel Fernandez kurz vor dem Spielbeginn mit einer freundlichen Umarmung, aber auf dem Spielfeld gab es von Anfang an keine Gastgeschenke. Imreh beorderte diesmal die zuletzt sehr ordentlich spielende Schweizerin Lea Favre für Joey Klug in die Starting Five. Laken James, Elina Koskimies und Favre mit zwei Punkten plus Bonusfreiwurf sorgten für die anfängliche 7:4-Führung. Auffällig: Im Gegensatz zur Vorwoche waren die Gastgeberinnen von Anfang an hellwach, verteidigten aggressiv und verbuchten schnell die ersten Ballgewinne. Sami Hill mit zwei verwandelten Freiwürfen, Klug unter dem Korb und noch einmal Hill mit Korbleger plus Bonusfreiwurf bauten die Führung auf 14:4 aus (7. Minute). Beifall gab es, als Hill 90 Sekunden vor Ende des ersten Viertels die erste Verschnaufpause bekam. Die letzten drei Angriffe gingen dann allerdings allesamt daneben, sodass es mit einer 18:8-Führung in den zweiten Durchgang ging.

Hier wurden auf beiden Seiten die Trefferquoten hochprozentiger. Auf Angels-Seite trafen Anissa Pounds, zweimal Koskimies und Hill mit einem Dreier, aber die Saarländerinnen hielten dagegen. Auffällig bei den Gästen die lettische U21-Nationalspielerin Vihmane, die (wie Hill) zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Punkte auf ihrem Konto hatte (27:22, 17.). Als auch die Portugiesin Ferreira, im bisherigen Saisonverlauf erfolgreichste Saarländerin, erstmals aus der Distanz traf, war der Nördlinger Vorsprung dahin und Imreh musste sein Team in zwei Auszeiten innerhalb 90 Sekunden zu mehr Ordnung ermahnen (28:27, 18.). Doch der Schwung war dahin und nur mit etwas Glück und einem letzten Korb von Laken James (unter den Augen ihrer aus den USA angereisten Mutter und Oma) retteten die Angels einen hauchdünnen 34:33-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte eröffneten Elina Koskimies, zusammen mit Anissa Pounds in den nächsten Tagen für die finnische Nationalmannschaft im Einsatz, mit einem schönen Dreier und Lea Favre mit einem Hakenwurf zum 39:33.  Saarlouis konterte mit zwei lupenreinen Dreiern zum 41:41 (24.). Wichtig der Dreier von Sami Hill zum 50:45 (29.) und Elina Koskimies packte einen weiteren erfolgreichen Distanzwurf zum 53:47 drauf. Beim 55:50 nach 30 gespielten Minuten war indes nichts entschieden.

Mit dem 55:55 (32.) schien endgültig klar, dass es keinen klaren Sieger mehr geben würde, zumal dieser Spielstand nun fast drei Minuten Bestand hatte und beide Teams jede Menge Chancen vergaben. Die Gäste trafen dann aus der Halbdistanz und mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 55:59 (35.), während bei den Angels in der Offensive überhaupt nichts mehr zusammenlief. Als Coach Imreh dreieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal zur Auszeit rief, hatten die Angels in diesem Viertel noch keinen einzigen Korb erzielt (!). Erst Pounds brach mit einem Dreier zum 58:61 den Bann (37.), aber beim 59:63 rund 60 Sekunden vor Schluss schwammen die Felle davon. Pounds wurde beim Dreierversuch heftig gefoult und versenkte zwei der drei Freiwürfe zum 61:63, aber in der hektischen Schlussminute verdaddelten die Angels mehrmals den Ball, mussten taktisch foulen und kassierten noch fünf Freiwürfe zum 64:68-Endstand.

Dass die Angels personell nachbessern wollen, bestätigte der Sportliche Leiter Martin Fürleger am Rande der Partie. Ob das bereits in der nun folgenden zweiwöchigen Nationalmannschafts-Pause geschehen wird, konnte Fürleger weder bejahen noch verneinen. Es hänge an der Freigabe des abgebenden Vereins, ob der Vertrag mit einer geeigneten Spielerin zeitnah zustande kommen werde.

Eigner Angels Nördlingen: James 9, Graf (nicht eingesetzt), Vasylenko, Koskimies 12 (2 Dreier), Hill 20 (3), Klug 2, Hasle-Lagemann 2, Pounds 10 (1), Favre 9.

Die Besten bei Saarlouis: Bujniak und Ferreira je 17, Vihmane 15, Jasnowska 12.

Bild: Jochen Aumann
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Robert Milde

Nächste anspruchsvolle Aufgabe für die Angels

Am siebten Spieltag der Toyota Basketball-Bundesliga der Frauen bestreitet das Team der Eigner Angels Nördlingen bereits sein fünftes Heimspiel. Am Samstag (Achtung ungewohnter Spielbeginn: 18 Uhr) geht es gegen die inexio Royals Saarlouis, wie die Rieserinnen eines der Urgesteine des Basketball-Oberhauses mit durchaus vergleichbaren Strukturen.

Der Tabellensiebte aus dem Saarland war am vergangenen Wochenende spielfrei und hat folgerichtig erst fünf Partien bestritten. Siege gelangen zum Saisonauftakt gegen den amtierenden deutschen Meister Eisvögel USC Freiburg (83:80) und am dritten Spieltag in Marburg (67:61), während es gegen die Top-Teams Rheinland Lions (64:87) und TK Hannover (57:74) nichts zu holen gab. Auch beim Aufsteiger Alba Berlin gab es mit 59:68 eine Niederlage für die „Königlichen“.

Die Mannschaft von Headcoach Isabel Fernandez hat in der vergangenen Saison den Eigner Angels den angepeilten Playoff-Platz praktisch vor der Nase weggeschnappt. Bitter war im Dezember 2021 die 60:101-Schlappe der Angels bei den Saarländerinnen, versöhnlich der 80:73-Heimerfolg nach Verlängerung und kuriosem Spielverlauf. Saarlouis belegte nach der Hauptrunde 2021/22 letztlich Rang acht knapp vor den Nördlingerinnen. Nach dem erwarteten Aus in der ersten Playoff-Runde gegen den Ligaprimus Rheinland Lions machten sich die Royals-Verantwortlichen an einen Neuaufbau des Teams und meldeten schnell Vollzug. Mit den drei US-Girls Isabelle Spingola, Myriam Lara-Ackerman und Brianna Rollerson (von den Rheinland Lions), der portugiesischen Nationalspielerin Laura Ferreira, den beiden Polinnen Monika Jasnowska und Monika Naczk, der Kroatin Ana Petrak und der lettischen U21-Nationalspielerin Ketija Vihmane verpflichteten sie ein auf dem Papier vielversprechendes internationales Ensemble. Vor allem Ferreira mit mehr als 16 Punkten und Vihmane mit 13 Zählern im Schnitt erfüllten bislang die Erwartungen, Rollerson steuerte durchschnittlich elf Punkte bei. Zum Kader zählen außerdem die frühere Angels-Kapitänin Magaly Meynadier, die allerdings derzeit mit einer Knieverletzung außer Gefecht ist, sowie die deutschen Nachwuchsspielerinnen Lilli Frölich (kam aus Chemnitz) und Janna Dauer, ein Saarlouiser „Eigengewächs“.

Für Angels-Coach Ajtony Imreh kam der Rückschlag gegen Osnabrück nach zuvor vier gewonnenen Spielen nicht ganz unerwartet: „Wir haben in den vergangenen Spielen mit einer kleinen Siebener-Rotation gespielt und damit kann man nicht in jeder Partie das Tempo und die Aggressivität hochhalten“, nimmt der Trainer sein Personal in Schutz. Im Training habe er auch diese Woche nur acht Akteurinnen zur Verfügung gehabt, um sich bestmöglich auf das Match gegen Saarlouis vorzubereiten. Imreh bittet die Fans, nach der jüngsten Niederlage mit ihrer Unterstützung nicht nachzulassen: „Unsere Fans sind jetzt wichtiger denn je. Wir haben Ziele, aber die können Mannschaft und Publikum nur gemeinsam erreichen.“

Noch keinen Vollzug konnten die Angels-Verantwortlichen bei der Suche nach einem Ersatz für die verletzte und in die Heimat zurückgeflogene US-Amerikanerin Julia Ruzevich vermelden. Zwar gab es dem Vernehmen nach im Laufe der Woche vielversprechende Kontakte mit einer ins Anforderungsprofil passenden Akteurin, aber unterschrieben war bis zum Redaktionsschluss noch nichts. Dass auf den großen Positionen Handlungsbedarf besteht, macht nicht zuletzt die Statistik des vergangenen Sonntags deutlich: Die für Erfolg oder Misserfolg häufig entscheidende Rebound-Bilanz ging mit 34:20 an die Gäste aus Osnabrück und damit an ein Team, das noch nicht einmal mit besonderer Größe aufwarten konnte. Da dürfte die Aufgabe unter den Körben für Johanna Klug, Lea Favre oder Elina Koskimies gegen Saarlouis noch ein Stück anspruchsvoller werden. Noch einmal Coach Tony Imreh: „Ich vertraue meinem Team, das alles geben wird, um den fünften Saisonsieg zu feiern.“

Das Spiel wird wie immer auf sporttotal.tv im kostenlose Stream ab 18.00Uhr übertragen.

Bild: Jochen Aumann
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Robert Milde

Angels überzeugen nur in einem Viertel

Die Eigner Angels Nördlingen haben die Chance verpasst, im Heimspiel gegen die GiroLive Panthers Osnabrück ihren Platz im vorderen Tabellendrittel zu festigen. Nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung unterlag der bisherige Tabellendritte den Niedersachsen mit 60:69. Die einzelnen Viertel endeten 10:15, 24:9, 9:24 und 17:21, was unterstreicht, dass das Nördlinger Bundesligateam nur ein Viertel lang überzeugte. Damit endete auch die Siegesserie von zuvor vier erfolgreichen Spielen.

Angels-Trainer Ajtony Imreh schickte zu Beginn Laken James, Elena Koskimies, Sami Hill, Joey Klug und Anissa Pounds aufs Feld, die ein wenig Anlaufzeit brauchten. Klug verlegte zweimal unter dem Korb, Koskimies und Hill hatten aus der Dreierdistanz kein Glück. Konsequenz: Nach drei Minuten führten die Gäste mit 6:0. Dann brach die für Klug eingewechselte Lea Favre den Bann. Trotzdem: Beim 2:8 nach fünf Minuten war Coach Imreh hörbar unzufrieden mit seinem Team – zuerst noch an der Seitenlinie, dann in der folgerichtigen lautstarken Auszeit beim ernüchternden Spielstand von 2:10 dreieinhalb Minuten vor dem Ende des ersten Viertels. Anschließend hatte Laken James mit einer Einzelaktion Erfolg und verwandelte auch den Bonusfreiwurf zum 5:10. Auch die nächsten fünf Punkte gingen auf das Konto der quirligen US-Amerikanerin, die auf 10:14 verkürzte (10.). Mit einem Freiwurf stellten die nur mit sieben Akteurinnen angereisten Gäste den 10:15-Viertelstand her. 

Mit mehr Verteidigungsdruck starteten die Nördlingerinnen in den zweiten Durchgang, hatten aber in der Offensive zunächst weiterhin wenig Glück. Einzig Pounds und noch einmal Lea Favre verkürzten zum 14:15 (13.) und zwangen Gästecoach Sasa Cuic zu seiner ersten Auszeit. Pounds glich mit einem Dreier aus und packte gleich noch einen erfolgreichen Versuch aus der Distanz drauf – 20:17 für das Heimteam, das erstmals führte (15.). Als auch noch Laken James bei einem Notversuch kurz vor Ablauf der 24 Angriffssekunden Erfolg hatte, kam erstmals Stimmung in der erneut gut gefüllten Hermann-Keßler-Halle auf (24:17, 15.). Getrübt wurde der jetzt deutlich bessere Eindruck lediglich durch die hohe Foulbelastung: Johanna Klug und Elina Koskimies hatten bereits frühzeitig jeweils drei persönliche Fouls auf ihrem Konto. Sami Hill mit zwei verwandelten Freiwürfen (ihren ersten Punkten in diesem Spiel) und Laken James aus der Halbdistanz sorgten für den versöhnlichen 34:24-Halbzeitstand. Hatten im ersten Viertel die Angels nur magere zehn Pünktchen erzielt, waren es im zweiten Durchgang die Niedersachsen, die nur auf neun Zähler kamen.

Der Vorsprung schmolz nach der Pause schnell wieder dahin. Osnabrücks im bisherigen Saisonverlauf Beste, die Amerikanerin Paisley Johnson, verwandelte ihren zweiten Dreier und die bis dahin unauffällige Slowakin Stella Tarkovicova punktete erstmals zum 36:36 (25.). Damit hatten die Gäste das Momentum wieder auf ihrer Seite und nutzten es zum 41:46 (28.) und 43:48 (30.). Dabei setzte sich das Wechselspielchen völlig ungleicher Viertel auch im dritten Durchgang fort: Dem 10:15 in den ersten zehn Minuten und dem 24:9 im zweiten Viertel folgte ein 9:24 im dritten Durchgang – aus Sicht des Gastgebers war es ein Spiel zum Haareraufen. Auffällig auch: Vom im bisherigen Saisonverlauf so überzeugenden Angels-Trio Pounds, Hill und Koskimies hatte nur Pounds einen leidlich guten Tag, während ihre finnische Landsfrau Koskimies drei Viertel lang völlig leer ausging. Und die aggressive und aufmerksame Verteidigung des zweiten Durchgangs war im dritten Viertel völlig verloren gegangen. 

Nach dem 46:56 (34.) herrschte Alarmstimmung im Nördlinger Lager. Hill verkürzte mit einem Dreier auf 49:56, aber dann kassierten Koskimies und Klug kurz nacheinander jeweils Foul Nummer vier. Beim 51:60 blieben dem Heimteam vier Minuten, um das Match noch zu drehen. Nur wie ohne verlässliche Angriffsoptionen? Eineinhalb Minuten dauerte es bis zu Lea Favres 53:60, während Sami Hill, Joey Klug und Anissa Pounds ihre Chancen vergaben. Die Gäste spielten die Partie nun clever herunter, zogen Fouls und verwandelten die folgenden Freiwürfe (53:63, 39.). Die ersten Koskimies-Punkte zum 56:63 80 Sekunden vor Schluss kamen zu spät für eine Wende, zumal die finnische Nationalspielerin wenig später ihr fünftes Foul kassierte. Damit war die Messe gelesen und der Vizemeister von 2021 brachte seinen verdienten Auswärtssieg mit 60:69 nach Hause.

Unter dem Strich war es nach zuvor vier Siegen in Folge eine enttäuschende Leistung der Angels, auch wenn sich das Publikum nach der Schlusssirene mit aufmunterndem Applaus bei den Akteurinnen bedankte. 60 Punkte, davon 24 allein im zweiten Viertel (dem einzigen wirklich guten aus Nördlinger Sicht), sind in einem Heimspiel zu wenig. Das war insofern schade, weil mit Laken James und Lea Favre zwei Akteurinnen ihre bislang besten Saisonspiele zeigten, die sonstigen Leistungsträger aber weit unter ihren Möglichkeiten blieben. Vor allem unter dem Korb scheint das Team nicht gut genug besetzt, um auch gegen die besseren Teams der Liga bestehen zu können. Die Chance zur Wiedergutmachung bietet sich bereits am kommenden Samstag in einem weiteren Heimspiel gegen die inexio Royals aus Saarlouis. 

Eigner Angels Nördlingen: Laken James 18 Punkte (2 Dreier), Olena Vasylenko 1, Elina Koskimies 3 (1), Sami Hill 9 (1), Joey Klug 3, Mariam Hasle-Lagemann, Anissa Pounds 14 (2), Lucy Michel (nicht eingesetzt), Lea Favre 12. Wurfquote aus dem Feld: Zweier 36 Prozent, Dreier 33 Prozent. Freiwürfe 8/12 (66 Prozent). – Bei Osnabrück punkteten zweistellig: Driessen 21, Johnson 19 (2), Reichert 11. Wurfquote aus dem Feld: Zweier 48 Prozent, Dreier 30 Prozent. Freiwürfe 18/24 (75 Prozent).

Bild: Jochen Aumann
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Robert Milde

Angels wollen Erfolgsserie ausbauen

Nördlingen Der Spielplan, für Sportinteressierte mitunter ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln, ist einer jener Faktoren für Erfolg oder Misserfolg, den Sportlerinnen und Sportler am wenigsten beeinflussen können. Umso mehr freut sich der geneigte Athlet, wenn eben jene Abfolge von sportlichen Vergleichen ihn in seiner Entwicklung voranbringt. Im Mannschaftssport gilt es in der Regel als förderlich, wenn sich die Anforderungen langsam steigern und die Höhepunkte erst gegen Ende einer Spielzeit anstehen, eben dann, wenn man selbst gut trainiert und im Team gefestigt ist. Soweit die Theorie.

In der Praxis können sich die Bundesliga-Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen über den Spielplan der Saison 2022/23 nicht beklagen. Mit Ausnahme des glatt verlorenen Auftaktspiels beim auch nach der fünften Runde noch ungeschlagenen Tabellenführer TK Hannover gab es in der ersten Saisonhälfte durchweg machbare Aufgaben und die hat das Team von Trainer Ajtony Imreh mit Bravour gelöst. Die Erfolgsserie von vier Siegen hintereinander, die das Team bis auf den dritten Tabellenplatz hievte, kann dabei an den nächsten beiden Wochenenden noch ausgebaut werden: In eigener Halle gegen die GiroLive Panthers Osnabrück (diesen Sonntag um 16 Uhr) und sechs Tage später gegen die inexio Royals Saarlouis (19. November, 18 Uhr) wollen Sami Hill, Elina Koskimies und Co. ihren Spitzenplatz festigen, ehe die Vorrunde dann im Dezember mit den Krachern in Freiburg, daheim gegen Keltern und bei den Rheinland Lions abgeschlossen wird.

Ist Osnabrück, Überraschungs-Vizemeister der Corona-Saison 20020/21 und im Jahr darauf erneut Halbfinalist, wieder eine machbare Aufgabe für die Rieser Korbjägerinnen? Machbar ja, aber sicher nicht im Vorbeigehen. Die Niedersachsen, mit rund 510 Kilometern einfach das Team mit der längsten Anfahrt ins Ries, überzeugten zuletzt mit einem souveränen 71:50-Heimsieg gegen Halle, obwohl mit Jenny Strozyk, Chelsea Waters und Victoria Poros drei Leistungsträgerinnen fehlten. Die „Galavorstellung“, so die Neue Osnabrücker Zeitung in ihrem Nachbericht, bedeutete den zweiten Saisonsieg nach dem 66:52 in Herne; Niederlagen gab es zum Saisonauftakt gegen Aufsteiger Alba Berlin (61:64) und am dritten Spieltag beim deutschen Meister Freiburg, hier allerdings hauchdünn mit 71:72. Aktuell steht das Team von Trainer Aleksandar Cuic mit ausgeglichener Bilanz auf Tabellenplatz sechs.

Beide Teams trafen bereits in der Saisonvorbereitung aufeinander, als sich die Panthers mit einem 66:61-Erfolg im Finale gegen Gastgeber Nördlinger den Angels-Cup sicherten. Die Niedersachsen beeindruckten dabei mit einem starken Kollektiv aus guten deutschen Akteurinnen und sehr effektiven Ausländerinnen. Das bestätigt auch die Statistik im bisherigen Saisonverlauf, in der die US-Amerikanerin Paisley Harding, eine starke Dreierwerferin (15,3 Punkte im Schnitt), die Slowakin Stella Tarkovicova (11,8) und die junge Centerin Stella Reichert, Neuzugang aus Göttingen (11,3 Punkte und 10,5 Rebounds im Schnitt) besonders überzeugten. Zu beachten sind zudem US-Centerin Chelsea Waters und die zuverlässige Aufbauspielerin Jenny Strozyk.

Dem steht ein Nördlinger Team gegenüber, das sich bislang vor allem auf die kanadische WM-Vierte Sami Hill sowie die beiden finnischen Nationalspielerinnen Elina Koskimies und Anissa Pounds verlassen konnte. Pounds führt mit 85 Punkten aus fünf Spielen sogar die aktuelle Liste der DBBL-Topscorerinnen an. Im Angels-Tableau vermisst man allerdings nach wie vor eine klassische „Abräumerin“ auf der Position fünf, wo sich nach Verletzung und Heimflug von US-Girl Julia Ruzevich Johanna Klug mehr oder weniger allein mühen muss. Dem Vernehmen nach bemühen sich die Angels-Verantwortlichen gerade  intensiv um einen Ruzevich-Ersatz, wie Vorstandsmitglied Thomas Lambertz bestätigt: „Wir haben einer Spielerin, die in unser Anforderungsprofil passen würde, ein Vertragsangebot gemacht. Unterschrieben ist allerdings noch nichts.“

Osnabrück wird übrigens nach dem Angels-Cup und dem sonntäglichen Gastspiel demnächst ein weiteres Mal die weite Fahrt ins Ries antreten: Die diese Woche vollzogene Auslosung für das Pokal-Achtelfinale ergab die Paarung Eigner Angels gegen Osnabrück. Gespielt wird am Mittwoch, 7. Dezember, um 19 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle. Also ein weiteres Mal Glück mit dem – in diesem Fall ausgelosten – Spielplan.

Bild: Jochen Aumann
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Robert Milde

Angels haben Spaß in Marburg

Die Zahlen des fünften Bundesligaspiels der Eigner Angels Nördlingen in der Saison 2022/2023 sind schnell aufgelistet. Nach 40 spannenden und hochintensiven Nettospielminuten schlugen die Angels auswärts den BC Pharmaserv Marburg hochverdient mit 71:67 (Halbzeit 41:38). Damit gelang den Rieserinnen der vierte Sieg in Folge und brachte sie, zumindest über Nacht, auf Rang drei der Tabelle. Elf Führungswechsel sahen die Zuschauer, alle im ersten Viertel. Der letzte Wechsel in der 10. Minute (18:16) war der letztendlich Spielentscheidende. Ausgerechnet Joey Klug, selbst vier Jahre lang Spielerin in Marburg und vor dem Spiel würdevoll von Marburger Seite geehrt, besorgte mit zwei von ihren vier Nördlinger Punkten nach 545 Punkten für Marburg den Vorsprung, den die Gäste aus dem Ries bis zum Ende mit Händen und Füßen, mit Cleverness und höchstem Engagement verteidigten und ausbauten.

Obwohl das Team um Coach Ajtony Imreh eine homogene Spasstruppe bildete und egal in welcher Aufstellung die Marburger in Schach hielten, muss Mannschaftskapitänin Sami Hill extra erwähnt werden. Mit 22 Punkten war sie Topscorerin des Spiels. 16 Punkte inklusive zwei Dreiern und eine 100%-ige Trefferquote performte sie in Halbzeit eins. Hill war der Faktor, der alle Bemühungen der Hessen, an den Nördlingerinnen vorbeizuziehen, zunichtemachte. Zweitbeste Werferin des Spiels war Nördlingens Anissa Pounds, die mit 17 Punkten ebenfalls zweistellig punktete. Nachdem die noch sieglosen Marburgerinnen nach dem Husarenritt Hills in Halbzeit eins die kanadische Nationalspielerin in Halbzeit zwei besser in den Griff bekamen, drehte die finnische Nationalspielerin im Angelstrikot nach fünf Punkten in den ersten 20 Minuten in der zweiten Hälfte auf und sorgte für die big points. Unterstützt wurden beide von allen Teammitgliedern, die auf dem Parket und auf der Bank Spaßbasketball par exellence zelebrierten. Elina Koskimies, angeschlagen aus dem Spiel gegen Herne letzte Woche in das Spiel gestartet, steuerte zehn Punkte bei und war das Vorbild an Mannschaftsengagement, nachdem sich alle richteten.

Trotzdem blieben die Marburgerinnen immer in Schlagdistanz, hatten bis zu 24. Minute einen zwischenzeitlichen sieben Punkterückstand aus der 14. Minute (24:31) aufgeholt und zum 46:46 durch ihre Topscorerin Vanderklugt (16 Punkte) ausgeglichen. Will man etwas im Spiel der Kraterbasketballerinnen bemängeln, war es der wenig vorhandene Zug zum Korb und das Erarbeiten der zweiten Chance. Coach Tony monierte das bei seinem Team in der Halbzeitpause vehement, forderte mehr Offensivrebounds, mehr Ausboxen und letztendlich mehr Zug zum Korb. 14 Freiwürfe auf Marburger Seite standen nämlich nur vier auf Seiten der Rieserinnen gegenüber, sechs Marburger Offensivrebounds nur einer auf Seiten seines Teams. Die Angels hörten gut zu und setzten dies in Halbzeit zwei perfekt um, holten sich immer wieder den Abpraller und schnürten die Gastgeberinnen in ihrer eigenen Hälfte regelrecht ein. Der Verteidigungsdruck und das Umschaltspiel der Angels war, aus Nördlinger Fansicht, höchst ansehnlich.

Nach dem Marburger Ausgleich waren es eine wie immer zuverlässige Elina Koskimies, eine starke Mariam Hasle-Lagemann, natürlich Sami Hill und Lea Favre, die mehr und mehr die Spielphilosophie von Coach Tony annimmt und ihrem Spitznamen „Schweizer Mauer“ alle Ehren macht, die den Nördlingerinnen etwas Luft verschafften (29. Min: 54:48). Wieder kämpften sich die Hessinnen auf drei Punkte heran und erneut legten die Nördlinger, nun in Form von Anissa Pounds durch einen Dreier nach. So ging es mit einem 57:51 – Vorsprung für die Angels in das letzte Viertel. Doch auch hier erstickten die Eigner Angels alle Bemühungen des Bundesligadinos aus Hessen und kämpften sich zu ihrem vierten Sieg in Folge, der lautstark bejubelt wurde. Mit diesem Esprit und Elan, der Lust auf das kommende Heimspiel gegen Osnabrück am 13.11. um 16.00Uhr macht, setzt sich die Eigner-Truppe erst einmal im oberen Tabellenviertel fest. Acht von zehn möglichen Punkten sind eine Ausbeute, die man vor der Saison bestenfalls erträumt, nicht aber erwartet hatte.

Für die Eigner Angels holten die Punkte:

Laken James (8Punkte, 6 Assists), Lena Graf (n.e.), Olena Vasylenko, Elina Koskimies (10, 2 Dreier, 4 Assists), Sami Hill (22, 2 Dreier), Joey Klug (4), Mariam Hasle-Lagemann (8, 1 Dreier), Anissa Pounds (17, 3 Dreier), Lucy Michel, Lea Favre (2, 8 Rebounds)

Bei Marburg waren am erfolgreichsten: Vanderklugt (16), Simon (15), Vargas 12

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Nach drei Heimsiegen in Folge wollen die Angels auch beim Bundesliga-Dino in Marburg punkten

Die Fans der Eigner Angels erleben derzeit einen regelrechten Höhenflug. Alle drei Heimspiele konnten die Rieser Basketballdamen vor zahlreichen Zuschauern für sich entscheiden. Durch eine geschlossene Teamleistung und vollen Einsatz haben sie sich ins obere Tabellendrittel katapultiert. Am kommenden Wochenende müssen sie die so lieb gewonnene Hermann-Kessler-Halle jedoch verlassen und die Reise nach Hessen antreten. Dort treffen die Angels auf Bundesliga-Dino, der wesentlich älter ist als die Angels. Und schon die sind mit ihrer 15. Bundesligasaison rekordverdächtig. Den BC Marburg findet man bereits seit 1992 in der höchsten deutschen Damenliga – das ist ein echter Rekord.

Derzeit läuft es beim Urgestein der DBBL jedoch überhaupt nicht rund. Noch keinen einzigen Sieg konnten sie bisher im Ligabetrieb holen, was sie auf den vorletzten Rang zurückgeworfen hat. Zwar waren die Partien teilweise denkbar knapp, dennoch konnte Marburg am Ende nie die entscheidenden Körbe verwandeln.

Ein Grund für die missliche Lage des BC ist sicherlich der große personelle Umbruch während der Sommerpause. War Marburg jahrelang als Verein bekannt, der die halbe deutsche A-Nationalmannschaft in seinen Reihen versammelt, so hat sich dieses Bild gewandelt. Viele Spielerinnen verließen die Hessen und heuerten bei anderen Teams der Liga an. Eine davon findet sich mit Johanna Klug auch im eigenen Team wieder. Die 24-jährige lief während ihres Studiums mehrere Jahre für den BC auf und kehrte im Sommer in ihre Heimatstadt Nördlingen zurück.

Von den Stammspielerinnen bleiben den Hessinnen noch Marie Berthold, Theresa Simon und Tonisha Baker erhalten. Sie sind dem Verein schon viele Jahre treu und müssen nun einen sehr großen Teil der Verantwortung übernehmen. Die Neuzugänge schlagen währenddessen noch nicht richtig ein. Einzig die 23-jährige US-Amerikanerin Michaela Vanderklugt, die frisch vom College an die Lahn wechselte, konnte bisher überzeugen und sammelt schon zuverlässig Punkte für ihr neues Team.

Auch auf der Trainerposition gab es einen Wechsel bei den Gastgeberinnen. Patrick Unger kehrt in die Position des Headcoaches zurück, nachdem er zwischenzeitlich zwei Jahre lang in Gießen tätig war. Beim BC hatte er vor fast zehn Jahren erstmals als Co-Trainer angeheuert und kann schon auf so einige Erfolge zurückblicken. Auch vor der aktuellen Saison äußerte er ambitionierte Ziele: „Wir wollen mindestens ins Halbfinale.“.

Dass die Marburger kämpfen müssen, um das Tabellenende wieder hinter sich zu lassen und den Ansprüchen ihres Trainers gerecht zu werden, steht fest. Doch auch die Angels möchten ihre Siegesserie fortsetzen und an die zuletzt gelungenen Spiele anknüpfen. Ob ihnen das in Marburg gelingen wird, kann am Samstag (05.11) ab 19 Uhr auf Sporttotal.tv live verfolgt werden.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Katja Gerstmeyr

Dritter Sieg im dritten Heimspiel – die Eigner Angels entwickeln sich zu einer Heimmacht

„Three in a row!“- den dritten Sieg (62:55) im dritten Heimspiel in Folge konnten die Eigner Angels aus Nördlingen eintüten. Nimmt man den Pokalsieg in Freiburg mit, hat man neben dem amtierenden deutschen Meister nun auch den amtierenden deutschen Pokalsieger, den Herner TC, geschlagen. Eine Startbilanz, die sich seitens der Nördlinger Kraterbasketballerinnen sehen lassen kann, aber aufgrund der Veränderungen in den jeweiligen Mannschaften nicht überbewertet werden darf

Ohne Julia Ruzevich, die verletzungsbedingt nach Hause zur Reha geflogen ist und nicht mehr für die Angels spielen wird und unter anderem vor den Augen von Landrat Stefan Rößle, dem Oberbürgermeister David Wittner und Alt-OB Hermann Faul, gab es in der zweiten Spielminute erst einmal eine Schrecksekunde, als sich Elina Koskimies nach einem erfolgreichen Dreipunktewurf (5:3) verletzte und in diesem Viertel nicht mehr eingesetzt werden konnte. Die daraus resultierende kurze Schockstarre der Angels nutzten die Nordrhein-Westfälinnen, um an den Gastgeberinnen dranzubleiben. So ging das erste Viertel, in dem sich Nördlingens Lena Graf in ihrer Bundeligapremiere mit einem guten Kurzeinsatz präsentierte, mit 18:18 zu Ende. Mit der Rückkehr von Koskimies wurde das zweite Viertel aus Sicht der Eigner Angels wieder organisierter. Die Verteidigungsintensität nahm zu. Laken James verdiente sich in dieser Phase ein Sonderlob, klaute sie doch ein ums andere Mal den Gästen den Ball. Mit einer 35:26-Führung ging es in die Pause.

Im dritten Viertel drehten der Pokalsieger der Saison 2021/22 den Spieß um. Ein ums andere Mal entwischten Hernes Zolper, Trzeciak & Co. den Rieserinnen, die eine Reihe guter Chancen liegen ließen. Nur 13 von 41 Würfen fanden den Weg durch die Gästereuse. Mit 45:41 ging es in das letzte Viertel. Hier zogen nun aber die Hausdamen alle Register. Knallharte Defense, hohes Tempo und eine wesentliche bessere Trefferquote ermöglichten bis zu 35. Minute eine 55:43-Führung. Die Herner Führungsspielerinnen Mingo und Trzeciak waren bei Mannschaftsführerin Sami Hill und ihren Teammates bestens aufgehoben und auch im Rebound wurde hart, aber erfolgreich gearbeitet. Der letztendliche 62:55-Sieg fällt unter die Rubrik Arbeitssieg. Für die Eigner Angels war es zudem wichtig zu sehen, wie sich die Mannschaft bei Rückschlägen wie die kurzzeitige Verletzung von Elina Koskimies und dem Ausfall von Julia Ruzevich verhält. Zumindest in diesem Spiel haben die Kraterbasketballerinnen diese Situationen weggekämpft. Wenn der Lohn dieses Einsatzes nächste Woche in Marburg auch ein Erfolg ist, hat man sich erst einmal im oberen Tabellendrittel festgesetzt.

Es spielten:

Laken James (7 Punkte, 5 Steals), Lena Graf, Olena Vasylenko, Elina Koskimies (5), Sami Hill (14), Joey Klug (7), Mariam Hasle-Lagemann (4), Anissa Pounds (21, 5 Dreier), Lucy Michel, Lea Favre (4)

Bei Herne waren am erfolgreichsten:

Zolper (13), Mingo (12), Trzeciak (10).

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz

Drittes Heimspiel – dritter Sieg?

Nach zuletzt erfolgreichen Auftritten in eigener Halle wollen die Eigner Angels auch am Sonntag einen Sieg vor eigenem Publikum holen.

Es läuft gut für die Eigner Angels. Aus den vier Pflichtspielen konnten drei Siege mitgenommen werden und in eigener Halle sind die Rieser Damen bisher ungeschlagen. Nun gilt es im dritten Heimspiel in Folge dafür zu sorgen, dass diese Siegesserie aufrechterhalten wird. Die Nördlinger Basketballfans würden es sich wünschen. Ein Team, das gegen diesen Plan etwas einzuwenden hat und ebenfalls ein Wörtchen mitreden wird, ist der Herner TC.

Bei den Gästen aus dem Ruhrgebiet verläuft die Saison alles andere als zufriedenstellend, denn bisher hagelte es ausschließlich deutliche Niederlagen. Besonders Hannover dürfte bereits jetzt ein gemeinsamer Angstgegner für Herne und Nördlingen sein, ließ der TKH beiden Teams nicht den Hauch einer Chance. Die Probleme mit den Luchsen aus Hannover deuteten sich für den Herner TC bereits in der Vorbereitung an, als sie eine 20-Punkte-Klatsche im Testspiel kassierten. Auch im Ligabetrieb wandelte sich das Bild nicht. Umso ärgerlicher für den HTC, dass sie Hannover auch noch als Pokalgegner zugelost bekamen. Das Spiel wurde erst vergangenen Mittwoch ausgetragen und endete erwartungsgemäß mit dem Pokal-Aus für Herne. Entscheidend wird nun sein, wie das Team aus NRW mit dieser Situation umgeht. Neben der physischen Doppelbelastung in dieser Woche müssen Trainer und Spielerinnen auch die negative Bilanz von vier Niederlagen aus vier Spielen verarbeiten. Ganz zu schweigen davon, dass der Traum von der Titelverteidigung im Pokal früher als erwartet zerplatzt ist.

Beim Anblick des Herner Kaders erwarten den informierten Basketballfan keine Überraschungen. Wie eh und je setzt der langjährige Trainer Marek Piotrowski auf „Türme“ unter den Körben. Zwei Neuverpflichtungen mit Körpergrößen jenseits der 1,90m zeigen, dass sich daran nichts geändert hat. Richtig eingelebt scheinen sich die Neuzugänge jedoch noch nicht zu haben. Das Gerüst der Mannschaft bilden weiterhin erfahrene Spielerinnen, die ihren Vertrag verlängert haben. Wie auch im Nördlinger Team hat sich ein Trio gefunden, das eine Menge Verantwortung übernimmt. Es besteht aus der US-amerikanischen Topscorerin Taylor Mingo, der Polin Katarzyna Trzeciak sowie der serbischen Nationalspielerin Kristina Topuzovic, die zudem beste Rebounderin ihres Teams ist. Umso problematischer für den HTC, dass letztere beim Pokalspiel verletzungsbedingt ausfiel und nicht auflaufen konnte. Neben den Profispielerinnen machen auch die jungen deutschen Nachwuchstalente Sarah Polleros und Laura Zolper einen guten Job und steuern in jedem Spiel wichtige Punkte und Minuten bei.

Derzeit hervorstechende Spielerin bei den Eigner Angels ist die Finnin Elina Koskimies, die durch ihren unermüdlichen Einsatz auf dem Spielfeld überzeugt und zuletzt immer mehr Verantwortung für ihr Team übernahm. Zusammen mit Sami Hill und Anissa Pounds bildet sie ein Dreiergespann, von dem im Nördlinger Spiel eine Menge abhängt. Trotz ihrer wichtigen Rollen als Schlüsselspielerinnen stellen die drei Leistungsträgerinnen das Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft an oberste Stelle. Auch auf die Frage zu ihrer Einschätzung des nächsten Gegners der Angels, dem Herner TC, bleibt Elina Koskimies bodenständig und bestätigt die Qualität des Herner Teams: „they are always a taff opponent“. Auch in der vergangenen Saison waren Partien gegen die Gäste aus NRW immer hart umkämpft und leichte Punkte gab es nie zu holen. Dennoch besteht eine realistische Chance gegen den angeschlagenen HTC in eigener Halle den nächsten Sieg mitzunehmen. Damit würden die Eigner Angels auch einem ihrer ambitionierten Ziele einen wichtigen Schritt näherkommen. „One of our goals for this season was to win all of our home games“, verrät Elina Koskimies im Interview und deutet damit an, dass sich das Team einiges vorgenommen hat.

Wer sich höchstpersönlich von den Qualitäten der Nördlingerinnen überzeugen möchte, kann dies am Sonntag (30.10) um 16 Uhr in der Hermann-Kessler-Halle tun. Oder man schaltet die Übertragung auf Sporttotal ein (https://sporttotal.tv/maf1a374e1) und ist live am Bildschirm, wenn sich die Frage stellt: Dritter Sieg im dritten Heimspiel?

Bild: Michael Soller
Text:
Katja Gerstmeyr

Eigner Angels fliegen zu hoch für Halles Lions

Mit den GISA Lions MBC kam ein Team ins Ries, das die Nördlinger Angels oft vor Probleme stellte. Dies sollte am vergangenen Samstagabend ganz anders werden, hatte man nie das Gefühl, dass die Gäste jemals beim Ausgang des Spiels mitzureden hätten. So verbuchte man im Lager der Angels mit einem 77:61 (20:12, 14:09, 20:20, 23:30) die nächsten zwei Punkte im Kampf um die PlayOff-Plätze.

Barbora Kasparkova, am Ende mit 14 Punkten zweitbeste Werferinnen der Gäste, eröffnete das Spiel mit der einzigen Hallenser Führung. Munter abwechselnd schraubten dann Klug, Pounds und Koskimies den Punktestand nach oben, ohne dass Halle Anstalten machte, sich dagegen wehren zu wollen. Nach einem zwischenzeitlichen 6:6 setzten sich die Rieserinnen durch einen 9:0-Run ab und man ging mit einem 20:12 in die erste Viertelpause. Früh erkannte man den Gameplan der Hausherrinnen, Sarah Mortensen nicht zum Zuge kommen zu lassen. Nur zwei Pünktchen erlaubte man Halles Besten bis dahin, die noch gegen den bisherigen Ligaprimus Hannover 29 Punkte auftischte.

Im zweiten Durchgang änderte sich wenig am Bild. Tolles Passspiel und wenn sich der überall gefürchtete finnische Dreierregen von Anissa Pounds nicht einstellen mochte, so wusste sie anders zu punkten: 15 Punkte bei keinem erfolgreichen Dreier sprechen für Pounds‘ Qualitäten auch innerhalb der Dreipunktelinie. Halles Verteidigung wurde etwas enger geschnürt und so erlaubte man Nördlingens Kapitänin und WM-Vierten bis zur Halbzeit eigentlich gar nichts. Da musste Publikumsliebling Sami Hill schon aus 9 Metern abdrücken, um ihre ersten drei Punkte zu erzielen. Halles Angriffe endeten oftmals in den Händen der Nördlingerinnen und strahlten wenig Gefahr aus, auch wenn Jasmine Gill mit fast schon akrobatischen Aktionen zu beeindrucken wusste. Gegenüber Nördlingens 34 Punkten konnte Katerina Hatzidaki, Coach der Gäste, nach 20 gespielten Minuten lediglich 21 Punkte mit in die Halbzeitpause nehmen und unterstreicht erneut, dass Tony Imreh, Nördlingens Coach, besonderen Wert auf die Verteidigung legt.

Auch das in Nördlingen gefürchtete dritte Viertel sorgte für eine sehenswerte Samstagabend-Unterhaltung in der Hermann-Kessler-Halle. Die Defense wurde angezogen und so mussten schon Pirouetten gedreht werden, um an den Gegnerinnen vorbeizukommen. Coach Tonys Sakko wurde beim Stand von 46:33 in die Ecke gedonnert, Fans wissen, was das heißt, und so schaltete der Nördlinger Trainer in den nächsten Gang. Während auf Halles Seite das Trio Schinkel, Kasparkova und Mortensen für Punkte sorgten, wechselte man sich auch im Nördlinger Lager höflich ab. Jeder durfte mal ran und trotzdem gelang Elina Koskimies ein weiterer herausragender Auftritt im roten Jersey! Mit einem ausgeglichenen Viertel (20:20) ging man also in die letzte Viertelpause, wobei das Ergebnis ob der offensichtlichen Leistungsunterschiede der beiden Mannschaften jederzeit durchaus hätte höher ausfallen können.

Etwas holprig ins letzte Viertel gestartet, leuchtete plötzlich ein 60:52 von der großen Anzeigetafel herunter. Nur sechs Punkte gelang den Angels in den ersten fünf Minuten und so manch einem der vielen Zuschauer sah man nach sieben Mortensen-Punkten in Folge die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Doch sollten die Gäste in dieser Zeit tatsächlich einen Hoffnungsschimmer gefunden haben, das Spiel noch drehen zu können, wurde dieser ziemlich plötzlich von einer überragenden Elina Koskimies zerstört. Ein lupenreiner Dreier und ein feines Anspiel von Landsfrau Anissa Pounds sorgten wieder für klare Verhältnisse und Stimmung im Nördlinger Hexenkessel; da änderte auch Jasmin Gills erster und einziger erfolgreicher Dreier nichts. Spätestens mit Sami Hills spektakulärem „And One“ und Sarah Mortensens, Halles Leistungsträgerin, fünftem Foul war die Messe gelesen. Die artistische Einlage von Laken James, die neben Koskimies, Pounds und Hill das Quartett der zweistellig Punktenden komplettiert, zeugte erneut von basketballerischem Augenschmaus in Nördlingen.

Nördlingen siegt somit – scheinbar mühelos – gegen harmlose Gäste aus Halle und darf den dritten Sieg aus vier Spielen feiern, auch wenn dazu nicht allzu viel Zeit ist, denn kommenden Sonntag um 16:00 Uhr gastiert der amtierende Pokalsieger, der Herner TC, zum dritten Heimspiel in Folge in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle. Folgt dann sogleich der vierte Streich?

Gegen GISA Lions MBC spielten:

Laken James (11), Olena Vasylenko (0), Elina Koskimies (19, 2 Dreier), Sami Hill (17, 2), Joey Klug (7, 10 Rebounds), Mariam Haslé-Lagemann (2), Anissa Pounds (15), Lucy Michel (dnp), Lea Favre (6)

Bei Halle fielen auf: Laura Schinkel (16), Barbora Kasparkova (14), Sarah Mortensen (13)

Bild: Jochen Aumann
Text:
Nils Gerstmeier


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