Mega Teamleistung: Eigner Angels haben bereits Silber sicher – Morgen Gold?

Halbfinale 1: Sarlouis Royals – Eigner Angels Nördlingen 77:80  (24:18, 22:28, 19:17, 12:17)

In einem jederzeit spannenden und gutklassigen Match setzten sich am Ende die Eigner Angels gegen die gastgebenden Saarlouis Royals mit 80:77, weil sie einen Tick cleverer und konzentrierter waren.

„Teamgeist siegt immer“ prangte auf einem Plakat in der Saarlouiser Stadtgartenhalle hinter der Nördlinger Bank. Ob die Spielerinnen der  Eigner Angels das Plakat wahrnehmen, ist nicht geklärt, aber sie agierten demgemäß. Coach Matiss Rozlapa experimentierte lange bis er die richtigen fünf Engelchen gefunden hatte, die ihrem Team den Weg ins Finale bahnen würden.

Erika Davenport, Nördlingens Go-to-Player war von Beginn auf Betriebstemperatur im Halbfinale gegen Saarlouis, markierte die ersten fünf Angels-Punkte und nahm damit ihren Teamkolleginnen ein wenig die Nervosität, die nun einmal dazugehört zu einem Top Event. Als Nicole Brochlitz‘ erster Dreier zum 10:10 durch den Ring flutschte, schien so weit alles im grünen Bereich, doch statt sicherer zu werden, reihte sich Fehler an Fehler im Spiel des einzigen bayerischen Vertreters in der 1.Liga. Gastgeber Saarlouis nutzte dies um mit 20:11 davon zu ziehen. Mit der Einwechslung der jungen Lettin Enija Viksne im Spielaufbau kam zwar mehr Präzision in die Nördlinger Offense, einen 18:24-Rückstand zur Viertelpause musste man aber dennoch akzeptieren. Zwei Minuten später schlugen zwei Dreier im Saarlouiser Korb ein, abgefeuert von Brochlitz und der glänzend disponierten Roosa Lehtoranta und schon waren die Gäste im Spiel. Erika Davenport war es dann vorbehalten mit zwei Freiwürfen zum 30:29 die erste Nördlinger Führung zu erzielen. Bis zur Halbzeit lieferten sich beide Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nur ein paar unnötige Schrittfehler und Ausbälle der Angels verhinderten, dass die Gäste mit einer durchaus möglichen Führung in die Kabine gingen. Das 46:46 ließ jedoch alles offen für die zweite Hälfte.

Auch im dritten Viertel konnte sich keine Mannschaft substanziell absetzen. Mehrmals wechselte die Führung. Auf beiden Seiten versuchten die Topstars das Spiel zu übernehmen. Saarlouis Littletons und Nördlingens Davenports Punkte egalisierten sich am Ende mehr oder weniger, so dass ein knappes 65:63 auf dem Scoreboard leuchtete, bevor zum letzten Mal pausiert wurde.

Zwei Punkte Davenport, Assist Davenport diktierten die Scouter jetzt mehrfach in den Scouting Report. Ein Versprecher? Nein. Naomi Davenport bediente ihre Namensvetterin Erika jetzt mehrfach mit traumhaften Anspielen unter dem Korb und sorgten für eine 75:69 Führung der Angels. Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Die Royals kamen zurück und beim 77:77 (38. Minute) war der Weg ins Finale für beide Teams offen.

Wenn eine Finnin die emotionalste Spielerin in deinem Team ist, ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Über die Eigner Angels sagt dies einiges aus, aber wenn eben jene Finnin einen derart guten Tag erwischt wie Roosa Lehtoranta am Samstag, kann sie auch einmal ihre Emotionen rauslassen und ihr Team führen. Bevor es soweit war, blieb sie noch finnisch cool, versenkte wichtige Freiwürfe und führte ihre Angels zu einem glücklichen, aber verdienten 80:77-Sieg und damit ins Finale um die deutsche Pokalmeisterschaft. Neben ihr und den beiden Davenports lieferte auch Lisa Bertholdt eine grundsolide Leistung ab und glänzte ebenso mit vier Assists wie Point Guard Viksne, die den Ausfall von Brandi Beasley, die einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, egalisierte. Nicole Brochlitz streute für sie durchschnittliche drei Dreier ein und spielte für ihr Alter ungemein abgebrüht, fast fehlerfrei. Überragende Akteurin des Spiels war jedoch Erika Davenport, die mit ihrer Sprungkraft und ihrem Timing an beiden Brettern dominierte.

Jetzt gilt es, sich zu erholen und sich bereits wieder vorzubereiten auf den Gegner im Finale, wer auch immer es sein wird. Silber ist bereits sicher, vielleicht gelingt morgen sogar der ganz große Wurf und damit der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (23, 1 Dreier), Naomi Davenport (13), Nicole Brochlitz (14,3), Enija Viksne (5), Mariam Haslé-Lagemann (2) , Lisa Bertholdt (5), Brandi Beasley (0), Roosa Lehtoranta (18, 3), Anna Löffler und Leonie Kambach.

Freiwurfquote:  15 von 21  (71%)

Zweier:  22 von 38 (57 %)

Dreier:  7 von 24  (29%)

Text: Kurt Wittmann
Bild: Bene Lasser/Martin Fürleger

Nördlinger Angels mit guter Chance auf größten Erfolg der Vereinsgeschichte

Die Nördlinger EIGNER Angels sind nur noch zwei Siege vom größten Erfolg der Vereinsgeschichte entfernt. Beim Top Four in Saarlouis müssen zuerst Gastgeber Saarlouis und dann Tabellenführer ALBA Berlin oder Titelverteidiger Hannover besiegt werden.

Es könnte ein historisches Wochenende für die Angels und die Stadt Nördlingen werden. Nie war die Chance auf einen nationalen Titel größer als sie es am kommenden Wochenende sein wird. Erstmals seit vier Jahren haben sich die Rieserinnen wieder für das anstehende Finalturnier des Pokalwettbewerbs in Saarlouis qualifiziert und sie könnten sich mit der ersten Medaille seit zehn Jahren belohnen. Die hatten sie damals gegen den vergangene Woche abgestiegenen BC Marburg gewonnen – und zwar in Saarlouis, die auch damals schon Gastgeber des prestigeträchtigen Turniers waren.

Der Weg ins diesjährige Top4 führte die Angels über Schwabach, Bad Homburg, und die Dillingen Diamonds aus dem Saarland. Ihre Nachbarn, die Saarlouis Royals, sind im Halbfinale die Gegnerinnen für die Angels. Vor knapp zwei Wochen gastierte man zum letzten Hauptrundenauswärtsspiel der Saison schon mal in Saarlouis, als man im dritten Viertel den Sieg fast schon hergeschenkt hatte, am Ende aber Kampfgeist bewies und doch noch verdient gewann. Angels-Captain Lisa Bertholdt schätzt die dadurch gewonnene Erfahrung wie folgt ein: „Wir nehmen aus den letzten beiden Spielen extrem viel mit! Wir müssen jetzt an unseren Schwächen arbeiten und versuchen, unsere Stärken über 40 Minuten zu bringen!“ Vor allem die drei Amerikanerinnen Destiny Littleton, Jaelynn Penn und Isabelle Spingola stechen aus dieser Mannschaft heraus. Gelingt es, sie möglichst aus dem Spiel zu nehmen, dann stehen die Angels schon mit einem halben Bein im Finale.

Das Finale konnte man bisher nur ein einziges Mal erreichen. 2011 verlor man es gegen den Serienmeister TSV 1880 Wasserburg, der sich inzwischen an der Tabellenspitze der 2. DBBL Süd wiederfindet. Der diesjährige Gegner im großen oder kleinen Finale wird im zweiten Halbfinalspiel zwischen Tabellenführer ALBA Berlin und Titelverteidiger TK Hannover ermittelt. In der Liga stehen zwischen den beiden Mannschaften eine Bilanz von 1:1 und Keltern als Tabellenzweiter, die im Pokalviertelfinale hauchdünn in Hannover verloren. Berlin wird wohl als Favorit in alle seine Spiele gehen, sind die euphorisierten Hauptstädterinnen doch seit 15 Spielen ungeschlagen – auch gegen Nördlingen, wobei man beide Male nur äußerst knapp den Sieg davontragen konnte.

Der vierte im Bunde, Hannover, geht als Titelverteidiger ins Rennen. Sie schafften es tatsächlich, in einem dramatischen Kampf den Deutschen Meister aus Keltern aus dem Turnier zu werfen. Die Bilanz der Nördlingerinnen gegen die Niedersachsen sieht nur bedingt besser aus. Zwar gewann man am zweiten Spieltag zuhause am Ende einigermaßen klar, doch verlor man das Rückspiel deutlich. Zudem bringen sie viel Erfahrung – auch im Rahmen eines Pokaltitels – mit.

Ob es am Sonntag dann also Nördlingen gegen Berlin oder Nördlingen gegen Hannover heißt, ist fast schon egal. Denn wer Deutscher Pokalmeister werden will, muss schließlich jeden besiegen können. Los geht „Mission Top4“ am Samstag um 15:00 Uhr gegen Gastgeber Saarlouis. Um 18:00 treffen ALBA Berlin und der TK Hannover aufeinander. Am Sonntag spielen um 13:00 Uhr die Verlierer der beiden Halbfinals die Bronzemedaille aus, das Finale findet sodann um 16:00 Uhr statt.

Die Einstellung der Mannschaft ist indes klar, wie Lisa Bertholdt bestätigt: „Unser Ziel ist es natürlich, den Titel zu holen. Wir sind alle super heiß drauf und wollen im Finale unsere beste Leistung zeigen. Wir wissen, dass wir Saarlouis schlagen können und wir sind überzeugt davon, dass es uns auch ein drittes Mal gelingen wird!“

Wer die Angels vor Ort unterstützen will, kann sich unter https://tickets.saarlouis-royals.net/ba-dbbl-pokal/ die letzten Tickets sichern. Außerdem wird das komplette Turnier live und kostenlos auf Sporttotal übertragen: https://sporttotal.tv/de/competitions/16376982-f8ed-49f1-85f9-8a14e8a0d781.

Auf geht’s, Nördlingen!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

In der Crunchtime gehen den Angels die Körner aus

Drei Viertel lang ist das „Endspiel um Platz vier“ gegen die GISA LIONS MBC völlig ausgeglichen, dann übernehmen die Gäste das Kommando und siegen noch klar.

Die letzte Aktion des dritten Viertels verhieß schon nichts Gutes: 52:51 führten zu diesem Zeitpunkt die Eigner Angels Nördlingen im so apostrophierten „Endspiel um Platz vier“ gegen die GISA LIONS MBC, zehn Sekunden waren noch zu spielen und das Heimteam hatte Einwurf unter dem eigenen Korb. Doch gleich zweimal verdaddelten die Nördlingerinnen den Ball in der eigenen Hälfte und ermöglichten den Gästen den finalen „Buzzerbeater“, den Halles starke US-Centerin Courtney Warley (am Ende 15 Punkte und 12 Rebounds) per Dreier (!) zum 52:54 dankbar annahm. Statt mit Rückenwind ging es mit Frust in den Schlussdurchgang, der dann zum Desaster für die von knapp 600 Zuschauern lautstark unterstützten Angels werden sollte.

Bis dahin hatten sich der heimische Tabellenvierte und sein unmittelbarer Verfolger ein temporeiches Duell auf hohem Niveau geliefert, bei dem sich die Kontrahenten auch in der Statistik nur um Nuancen unterschieden. Am ehesten bei der Dreierquote, wo die Löwinnen am Ende einen Spitzenwert von 50 Prozent (10 von 20) gegenüber mageren 23 Prozent (7 von 30) der Eigner Angels vorweisen konnten. 17:20, 17:14 und 18:20 endeten die ersten drei Viertel, zwölfmal stand es Unentschieden, 14-mal wechselte die Führung.

Warum die Nördlingerinnen im Schlussdurchgang völlig die spielerische Linie verloren und auch in der bis dahin guten Defensive sträflich nachlässig wurden, wird Trainer Matiss Rozlapa in der bevorstehenden Trainingswoche mit seinen Schützlingen aufarbeiten müssen. Nur kurz hielten die Angels den abgezockten Gästen noch stand (57:54, 32. Min.), ehe die Löwinnen mit einem 13:0-Run innerhalb von vier Minuten für die Vorentscheidung sorgten (57:67, 36.). Nördlingen blieb nur die Hoffnung, wenigstens den direkten Vergleich noch für sich zu entscheiden (61:69 beim Hinspiel in Halle), um im Falle eines Heimsieges von Hannover gegen Osnabrück den vierten Platz zu behalten, aber auch die zerschlug sich. Während die Angels nur noch durch Einzelaktionen (u.a. Dreier von Lehtoranta und Brochlitz) Erfolg hatten, spielten die Gäste ihre Angriffe clever zu Ende und kamen zu vielen einfachen Punkten. Als der letzte Dreierversuch von Nördlingens Brandy Beasley hinten an den Ring knallte, war die enttäuschende, aber verdiente 69:81-Niederlage perfekt und der vierte Platz dahin.

Zweistellig punkteten bei den Eigner Angels Nicole Brochlitz (16), Erika Davenport (15/dazu 11 Rebounds) und Roosa Lehtoranta (11), bei den Gästen ragten in Abwesenheit der verletzten deutschen Nationalspielerin Emma Stach Taylor Robertson (21, 4/8 Dreier), Courtney Warley (15, Effektivität 30!), Kapitänin Laura Schinkel (15) und Ex-Angel Anissa Pounds (10) heraus.

Neu gemischt werden die Karten nach dem Pokal-TopFour in Saarlouis ab dem Freitag, 22.März, wenn Löwinnen und Engel im Playoff-Viertelfinale nach dem Modus „Best of Five“ erneut aufeinandertreffen. Die weiteren Termine sind am Sonntag, 24. März (wie auch am 22.3. bei den Lions), am Donnerstag, 28. März (in Nördlingen), sowie nötigenfalls am Karsamstag, 30. März (noch einmal Nördlingen), und Ostermontag, 1. April (Halle).

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Echtes Kopf-an-Kopf-Rennen beim Endspiel um den vierten Tabellenplatz

Die Bundesliga-Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen treffen im letzten Spiel der Hauptrunde auf ihren direkten Verfolger Halle. Wenn sie gewinnen, ist Rang vier sicher.

Die Generalprobe für das Pokal-Finalturnier und die dann folgenden Playoffs könnte für die Bundesliga-Korbjägerinnen der Eigner Angels Nördlingen interessanter kaum sein: Wenn am Samstag alle Begegnungen des letzten Hauptrundenspieltags der Toyota-Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) gleichzeitig um 19 Uhr angepfiffen werden, denn geht es in fünf der sechs Partien noch um wichtige Entscheidungen. In Berlin beispielsweise gegen den amtierenden Meister Keltern um den prestigeträchtigen ersten Platz nach der Hauptrunde, in Nördlingen im direkten Duell gegen Verfolger GISA LIONS MBC aus Halle um den wichtigen vierten Rang, der den günstigeren Spielplan in der ersten Playoff-Runde bedeuten würde. Quasi ein „Endspiel“ also und eine gute Gelegenheit für die Eigner Angels und ihr treues Publikum, in den Playoff-Modus umzuschalten.

Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag der DBBL ist knifflig. In den Kampf um Rang vier sind nämlich auch noch die GiroLive Panthers Osnabrück involviert, die zwar selber nicht mehr Vierter werden, aber je nach Ausgang ihres Spiels in Hannover die Abschlussplatzierung nach der Hauptrunde noch beeinflussen können.

Die Eigner Angels Nördlingen können ihren vierten Platz und damit das Heimrecht in den ersten beiden Playoff-Spielen und einer eventuellen fünften Partie behaupten, wenn
– sie ihr Heimspiel gegen Halle gewinnen oder
– sie ihr Heimspiel gegen Halle mit einer Differenz von maximal acht Punkten verlieren und Osnabrück in Hannover nicht gewinnt.

Die Angels landen auf Rang fünf, wenn
– sie ihr Heimspiel gegen Halle (egal wie hoch) verlieren und Osnabrück in Hannover gewinnt. Denn dann kommt es zu einem Dreiervergleich der punktgleichen Mannschaften Nördlingen, Halle und Osnabrück und da schneidet Halle mit 3/1 Siegen in den direkten Duellen vor Nördlingen (2/2) und Osnabrück (1/3) am besten ab. Oder …
– sie ihr Heimspiel gegen Halle mit mehr als acht Punkten Differenz verlieren und Osnabrück in Hannover verliert.

Der vierte Tabellenplatz in der Abschlusstabelle der Hauptrunde ist deshalb von großer Bedeutung, weil er im Playoff-Viertelfinale nach dem Modus „Best-of-five“ (drei Siege sind zum Weiterkommen nötig) den Heimvorteil im ersten, zweiten und gegebenenfalls fünften Spiel beschert. Die Viertelfinalspiele finden am Freitag, 22. März, Sonntag, 24. März, Donnerstag, 28. März (Gründonnerstag), Samstag, 30. März (Karsamstag), und Montag, 1. April (Ostermontag), statt.

Völlig unabhängig vom Abschneiden im letzten Hauptrundenspiel haben die Eigner Angels bislang eine sehr starke Saison absolviert und aktuell 13 Siege bei nur acht (häufig knappen) Niederlagen auf dem Konto. Dazu kommt das Erreichen des Top-Four-Turniers im Pokal, das am 16. und 17. März in Saarlouis ausgetragen wird. Zuletzt gab es sechs Siege in Serie, der angepeilte siebte dürfte indes kein Selbstläufer werden. Das Team aus der größten Stadt Sachsen-Anhalts (knapp 250 000 Einwohner) hat nur eine seiner letzten sechs Partien (in Keltern) verloren und dabei unter anderen die Playoff-Konkurrenten Hannover (80:70) und Osnabrück (80:71) distanziert.

Die Ambitionen der Löwinnen wurden nicht zuletzt zu Beginn des Jahres deutlich, als die Verantwortlichen den Kader mit der australischen Flügelspielerin Taylah Simmons und der deutschen Nationalspielerin Emma Stach aufrüsteten. Zuvor war der Vertrag mit Halles bis dahin erfolgreichster Werferin, der US-Amerikanerin Sabrina Haines (16,3 Punkte im Schnitt), aus nicht bekannten Gründen aufgelöst worden. Simmons und Stach steuerten zusammen im Schnitt rund 20 Punkte zu den jüngsten Erfolgen bei. Daneben punkten die 1,90 m große US-Centerin Courtney Warley, die routinierte Französin Joyce Cousseins-Smith und die gefährliche Dreierschützin Taylor Robertson in der Regel zweistellig oder knapp darunter.

Apropos Dreier: Ein Wiedersehen gibt es für die Angels und ihre Fans mit der finnischen Nationalspielerin Anissa Pounds, die in den vergangenen beiden Jahren im Nördlinger Trikot insgesamt 99 erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe im Korb versenkt hatte – so viele wie keine andere Bundesligaspielerin in diesem Zeitraum. Nach ihrem Wechsel nach Halle hat sie an diese Bilanz nicht anknüpfen können und bislang erst 26 Versuche von der Dreierlinie verwandelt. Zum Vergleich: Nördlingens Beste (und Zweitbeste der gesamten Liga) Nicole Brochlitz bringt es in den bisherigen 21 Saisonspielen auf 46 erfolgreiche Dreier-Würfe. Ein Angels-Heimsieg gegen den zuletzt stark auftrumpfenden Tabellenfünften wären der gelungene Abschluss einer tollen Hauptrunde und ein gutes Signal für die dann anstehenden Saisonhöhepunkte. Ob Erika Davenport nach ihrer erneuten Verletzung in Saarlouis dabei mithelfen kann, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Gelungene Generalprobe für die EIGNER Angels in Saarlouis

Knapp zwei Wochen vor dem Halbfinale im Final Four gegen denselben Gegner zeigen die Nördlinger Angels Kampfgeist und fahren nach einem völlig verkorksten dritten Viertel mit einem 78:72-Sieg (12:23, 24:22, 28:11, 8:22) gegen Saarlouis den sechsten Sieg in Folge ein.

Die Saarlouis Royals waren nicht nur der Gegner für die Angels am 21. Spieltag der 1. DBBL, sondern werden es auch in knapp zwei Wochen sein, wenn sie an gleicher Stelle um die deutsche Pokalmeisterschaft gegen denselben Gegner antreten werden. Doch vorerst stand ein Spiel um zwei wichtige Punkte im Kampf um die besten PlayOff-Plätze an. Ein Spiel, das von Anfang an von großer Spielfreude und schnellen Aktionen gezeichnet war, auch wenn Nicole Brochlitz bei ihren ersten drei Wurfversuchen noch nicht erfolgreich abschließen konnte. Auf der anderen Seite galt die größte Aufmerksamkeit der Liga-Topscorerin Destiny Littleton, Mariam Haslé-Lagemann hatte sie aber hervorragend in Griff und erlaubte ihr überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. In der Verteidigung war man mit flinken Fingern hellwach und vorne clever und zwang Saarlouis nach drei Distanzwürfen zum 18:9 zur ersten Auszeit. Auffällig waren zu diesem Zeitpunkt vor allem die vielen Dreierversuche (0/5 bei Saarlouis und 4/10 bei Nördlingen) sowie die überaus durchlässige Saarland-Defense. Die Gastgeberinnen waren im Angriff, vor allem der Nördlinger Defense geschuldet, weiterhin ungefährlich und scorten ausschließlich durch Mismatches unter dem Korb und Freiwürfe. Beim Viertelstand von 12:23, der durch eine bessere Punkteausbeute der Angels durchaus höher hätte ausfallen dürfen, ging es in die erste Pause.

Das Spiel begann im zweiten Viertel in der Defense genauso wie es unterbrochen wurde: Mariam Haslé-Lagemann beackerte Destiny Littleton weiterhin unaufhörlich und ließ noch immer keine einfachen Punkte von ihr zu. Das Spiel wurde jetzt zerfahrener mit vielen weiten Pässen und einigen Turnovers, was Saarlouis besser nutzen konnte als die Angels und als sie anfingen auch noch ihre Dreier zu treffen und sich gegen die Nördlinger Defense besser durchsetzen zu können, rief Coach Rozlapa zur Auszeit, die dann wieder für klare Verhältnisse in der Stadtgartenhalle sorgte. Das Spiel war ein munteres Auf und Ab, das aus Nördlinger Sicht nur von Lisa Bertholdts frühem dritten Foul getrübt wurde.

Saarlouis weigerte sich weiterhin, zu verteidigen und zeigte im Angriff ihre Dynamik nur auf der ballfernen Seite. Brandi Beasley, Mariam Haslé-Lagemanns Vertretung in der Defense, und Zuständige für die Verteidigung von Littleton, machte ihre Arbeit überragend und gestattete der Liga-Topscorerin weiterhin überhaupt keinen Zugriff. Für sie sprangen ihre beiden Landsfrauen Penn und Spingola ein, die das Ergebnis zum Viertelende zusammen auf ein 36:45 aus Saarland-Sicht korrigierten.Auffällig war, dass Saarlouis zu diesem Zeitpunkt 25 Prozent ihrer Punkte von Freiwürfen bezog, Nördlingen nur zwei Prozent, was ob der Saarlouis‘schen Arbeitsverweigerung in der Verteidigung aber auch nicht verwundert.

Eine trügerische 9-Punkte-Führung wurde aus der Kabine mitgenommen, schmolz innerhalb weniger Sekunden aber auf nur noch vier. Coach Rozlapa wurde erstmals richtig laut und versuchte, seine Schützlinge aus der Pausen-Trance zu erwecken. Drei schmerzhafte Turnover im Ballvortrag und die Punkte fünf und sechs von Littleton ließen die Royals auf drei Punkte herankommen. Nördlingen war nun völlig von der Rolle und die Stimmung in der Halle kocht immer weiter auf. Die erste gute Phase der Saarlouiser Multi-Kulti-Truppe mit überragender Trefferquote sorgte für einen überzeugenden 14:2-Lauf, der die Stadtgartenhalle erstmals laut werden ließ und Coach Rozlapa zu einer späten Auszeit zwang.Während Saarlouis nun alles zu gelingen schien, warfen die Angels Ballbesitz um Ballbesitz weg und gestatteten den Gastgeberinnen fünfzehn einfache Punkte innerhalb der ersten Viertelhälfte. Zu allem Überfluss „langte Bertholdt blöd rein“ und kassierte Foul Nummer vier. Die Nördlinger Auszeit verpuffte wirkungslos, sodass Saarlouis durch einen 19:5-Lauf immer weiter davonzog. Mit königlichem Biss packten die golden Gekleideten nun richtig zu und erkämpften sich immer wieder zweite Chancen im Angriff. Von dem aufsteigenden Frust gepackt, kassierte Erika Davenport nicht nur ein Offensivfoul, sondern gleich noch ein technisches hinterher und nahm direkt neben Lisa Bertholdt Platz, die ebenso vier Fouls auf dem Konto hatte. Gelegentlich eingestreute, wichtige Dreier hielten die Angels in diesem dritten Viertel noch im Spiel, waren aber Beweis dafür, dass inzwischen nicht mehr die Engel, sondern die Königinnen auf dem Thron in der Stadtgartenhalle saßen. Mit 11:28 gingen die Angels in diesem Viertel sang- und klanglos unter und schenkten innerhalb weniger Minuten das Spiel an die zumindest außerhalb der Halle gastfreundlichen Saarländer. In die längst herbeiersehnte letzte Viertelpause ging es mit einem 56:64-Rückstand.

Zu Beginn des letzten Viertels schien der Lauf der Saarlouiser schon gestoppt und das Spiel wieder kontrollierter, da sammelte sich Coach Rozlapa durch – zugegeben – berechtigte Kritik an mehrmals ausbleibenden Drei-Sekunden-Pfiffen ein technisches Foul ein und konterkarierte damit die Aufholjagd seiner Angels, die sich aber nicht beirren ließen und vor allem durch ihre Großen, zweimal Davenport, den Rückstand auf Saarlouis wieder auf wenige Punkte zu reduzieren versuchte. Nach intensiven Zwischenphasen verfiel Saarlouis zum Beginn der Crunchtime in alte Muster und stoppte wieder die Verteidigung. Nördlingen nutzte das konsequent und verkürzte auf ein 66:70 rund 200 Sekunden vor Schluss.

Saarlouis wurde wieder schläfrig und nachlässig und strahlte kaum noch Gefahr aus, hatte aber noch immer ein Punktepolster, bis sich Naomi Davenport ein Herz fasste und durch einen lupenreinen Dreier Coach Rozlapa mit Emotionen jubeln ließ, die man so von ihm nicht kannte und Saarlouis-Coach zur Auszeit zwang. Doch der Kampfgeist der Saarländer war gebrochen und so fuhr man nach zwischenzeitlich zweistelligem Rückstand doch noch den verdienten Sieg gegen offensiv gefährliche, aber defensiv völlig harmlose Royals ein.

„Es war extrem wichtig für den Kopf, dass wir am Ende zusammengehalten haben“, resümierte Nicole Brochlitz den Schlussspurt im Hinblick auf das anstehende Finalturnier und die gelungene Generalprobe in aller Kürze. Doch vorher steht am kommenden Samstag in der heimischen Herman-Keßler-Halle beim letzten Hauptrundenspieltag das direkte Duell um Platz 4 gegen die Halle Lions an. Tickets sind wie immer unter eigner-angels.de erhältlich.

An dieser Stelle sei nochmals an die Fanfahrt zum Pokal-Top4 erinnert, für die man sich bis zum heutigen Abend noch bei Ingrid Hecht-Wittman (ihw@gmx.de) anmelden kann.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (15), Naomi Davenport (18, 14 Rebounds), Nicole Brochlitz (12), Enija Viskne (1), Roosa Lehtoranta (16, 4 Dreier), Mariam Haslé-Lagemann (7), Lisa Bertholdt (5), Brandi Beasley (4), Leonie Kambach (0).

Bei Saarlouis fielen auf: Spingola (23), Penn (14), Littleton (10).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Generalprobe für das Pokal-Halbfinale in Saarlouis

Die EIGNER Angels reisen am vorletzten Hauptrundenspieltag zu ihrem Halbfinalgegner im Pokalturnier Saarlouis und könnten im Idealfall das Heimrecht für die erste PlayOff-Runde bereits klarmachen.

Zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde in der 1. Frauenbasketball Bundesliga zeigt die Tabelle noch immer einen erfreulichen vierten Platz für die Angels aus Nördlingen. Mit 15 Siegen aus 23 Pflichtspielen kann man eine überzeugende Bilanz vorweisen und muss sich auch vor dem kommenden Gegner nicht verstecken. Für das letzte Auswärtsspiel der Hauptrunde steht eine 360 Kilometer-Auswärtsfahrt nach Saarlouis an. Jener Standort, der den Zuschlag für das Top Four bekommen hat und auch gleichzeitig am 16. März der Gegner für das Halbfinale der Angels sein wird.

Tickets (Block K) gibt es hier und wer live dabei sein möchte, kann sich gerne bei Ingrid Hecht-Wittmann unter Ihw@gmx.de melden. Die Nördlinger Verantwortlichen wollen eine Fanfahrt organisieren.

Doch zuvor gilt es, mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage Halles gegen Herne den vierten Tabellenplatz einzubetonieren. Dabei trifft man auf eine hochkarätige und zu 100 Prozent internationale Mannschaft, aus der die Amerikanerin Destiny Littleton heraussticht. Sie ist mit durchschnittlich 23 Punkten die erfolgreichste Punktesammlerin und nach der Osnabrückerin Frieda Bühner die zweiteffektivste Spielerin der Liga. Ihr folgen ihre beiden Landsfrauen Isabelle Spingola und Jaelynn Penn mit jeweils knapp zehn Punkten im Durchschnitt. Obwohl gegen Mitte der Saison das halbe Team ausgetauscht wurde, sucht man noch immer vergeblich die erhofften größeren Fortschritte. Zwar siegte man kurz vor Weihnachten knapp in Keltern, doch läuft man noch immer Gefahr, aus den PlayOffs zu rutschen – ja sogar der Abstieg ist noch möglich.

Um dies zu vermeiden, sollte ein Sieg gegen die um Platz vier kämpfenden Angels her. Aus Nördlinger Sicht denkt man gerne an das Hinspiel zurück, als nach großem Kampf ein knapper Sieg heraussprang. Dies möchte man natürlich wiederholen und hofft dabei auf die Rückkehr von Erika Davenport, Nördlingens Bester, wobei ihr Einsatz nach der Verletzung in Osnabrück und dem Ausfall gegen Herne fraglich ist.

Anna Löffler, Tochter der im Nördlinger Basketball bestens bekannten Tina Löffler, die ihrerseits gebürtige Saarlouiserin ist, bewertet das Spiel so: „Ein Sieg wäre ein weiterer, sehr wichtiger Schritt, um für die PlayOffs das Heimrecht zu erhalten. Außerdem ist es quasi die Generalprobe für das Top Four, das ja zwei Wochen später wieder in Saarlouis stattfinden wird.“

Sollte der Sieg tatsächlich gelingen und Halle gleichzeitig zuhause verlieren, ist den Angels der vierte Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Ansonsten kommt es nächstes Wochenende zuhause zum Showdown direkt gegen die Lions um Platz vier. Danach steht dann endlich der erste absolute Höhepunkt der Saison an, zu dessen Mitfahrt sich bei der obigen Emailadresse angemeldet werden kann. Nie gab es eine größere Chance für den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte. Und denkt man an die grandiosen Auswärtsfahrten der vergangenen Jahre zurück, könnte es keinen besseren Anlass für ein Wochenende in Saarlouis geben!

Doch zunächst sind die Augen für das Punktspiel nach Saarlouis gerichtet. Spielbeginn ist am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle. Das Spiel wird wie immer live und kostenlos hier gestreamt.

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Revanche geglückt – Eigner Angels schlagen den Herner TC in einem spannenden Spiel 75:71

Im Fernduell gegen Osnabrück vergrößern sie ihren Abstand zum unmittelbaren Tabellennachbarn, der mit 71:80 in Halle verliert.

Nördlingen. Man braucht auch manchmal Glück. Das war den Eigner Angels am gestrigen Sonntag beim Spiel gegen den Tabellenvorletzten aus Herne hold. Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen ehemaligen Trainer der Nördlinger Damen, Funktionär auf verschiedenen Ebenen und Langzeitfan Günter „Jimmy“ Löffler starteten die Eigner Angels ohne ihre verletzte Topscorerin Erika Davenport gegen den den Herner TC. Herne, mitten im Abstiegskampf steckend, legte mit hochprozentiger Trefferquote los und schnell lagen die Einheimischen 2:12 hinten (5. Minute). Nördlingens Coach Matiss Rozlapa bat umgehend zur Auszeit und justierte energisch nach, behielt jedoch seine Starting Five auf dem Feld. Ergebnis der mannschaftlichen Unterhaltung: aggressives Vorchecking und ein 12:0-Lauf zum Ausgleich. Das widerum gefiel nun Hernes Co-Coach Predrag Stanojcic so gar nicht. Naomi Davenport mit einen Dreipunktspiel, Roosa Lehtoranta mit einem Dreier und Enja Viksne jedoch machten Hernes Bemühungen zunichte und schraubten den Vorsprung auf den Viertelstand von 20:14.

Der Beginn des zweiten Viertels zeigte viele erfolgreiche Offensivaktionen auf beiden Seiten. Die Verteidigung wurde dabei großzügig vernachlässigt. Nach zwischenzeitlicher sieben Punkteführung seines Teams, beim Stand von 31:28 nach 15 Minuten, sah sich Angels-Coach Rozlapa erneut zu einer Auszeit gezwungen, ahnte er doch die Gefahr eines Herner Überholmanövers. Es half nur bedingt, bis zur Halbzeit verkürzten die Nordrhein-Westfalen auf 37:36.

Halbzeit zwei fing aus Nördlinger Sicht mit dem zweiten Dreier von Nicole Brochlitz gut an. Doch so wirklich absetzen konnten sich die Kraterbasketballerinnen von den Hernerinnen nicht. Und als Alsona Morwiec ebenfalls ihren zweiten Dreier zum 44:43 (24. Minute) versenkte, glaubte so mancher Besucher, dass das Momentum zugunsten Hernes wechselt. Vier Punkte von Naomi Davenport, zwei von Viksne und ein Dreier, erneut von Davenport, verschafften den Angels wieder Luft (53:43, 28. Minute). Es sollte sich als Vorteil erweisen, dass im Kader der Nördlingerinnen viele Spielerinnen zum scoren in der Lage waren, während bei Herne nur auf Morawiec und Svetlikova die Last des Punktens verteilt wurde. Zur gleichen Zeit lieferte sich Nördlingens punktgleicher Verfolger Osnabrück in Halle ein Duell auf Augenhöhe (50:50).

Die Eigner Angels brauchten also jeden Punkt aus ihrem eigenen Spiel. Erneut gelang es den Rieserinnen aber nicht, mehr als fünf Punkte zwischen sich und ihren Gästen zu schieben. Mit 55:50 ging man in den letzten Durchgang, ein trügerischer Vorsprung. Zumal Herne keineswegs Anzeichen machte, klein beizugeben. Eine unterirdische Freiwurfquote von vier Treffern aus 12 Versuchen verhinderte ein besseres Ergebnis für die Gäste.

Das letzte Viertel begann wie eine Blaupause der anderen Durchgänge. Nördlingen legte vor, Herne zog nach. Jetzt jedoch gelang Herne in der 36. Minute der Führungswechsel durch Robinson (64:66). Rozlapa reagierte umgehend mit einer Auszeit. Herne legte mit einem Dreier von Laura Zolper nach, der wiederum umgehend von Roosa Lehtoranta, ebenfalls mit einem Dreier, gekontert wurde. Das Spiel war auf seinem Höhepunkt angekommen. Korbaktionen, nicht immer erfolgreich, im Sekundentakt folgten. Ein Vorgeschmack auf kommende Playoff-Spiele in Nördlingen? Eine Minute vor Schluss wird Neu-Angel Naomi Davenport beim Stand von 69:69 gefoult und verwandelt beide Freiwürfe sicher. Mingo gleicht aus, Beasley legt erneut für die Gastgeberinnen vor (73:71). In Halle liegt Osnabrück 69:75 zurück. Davenport macht sechs Sekunden vor Ende mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den Deckel drauf, Nördlingen verteidigt mit einem 75:71-Sieg Platz vier. Bemerkenswert, wie die Rieserinnen mit dem Druck umgegangen sind und sich aus kritischen Situationen gut befreit haben. Die Hernerinnen gaben nie auf und blieben spielerisch ein unangenehmer Gegner. Das Ergebnis aus Halle dürfte ebenfalls für ein Strahlen bei den Nördlingerinnen und ihrem Anhang sorgen. Der MBC schlug Osnabrück mit 80:71.

Für die Angels spielten: Naomi Davenport (22/1 Dreier), Nicole Brochlitz (8/2), Enija Viksne (8), Roosa Lehtoranta (10/3), Mariam Haslé-Lagemann (4) , Lisa Bertholdt (4), Brandi Beasley (15), Anna Löffler (d.n.p) und Leonie Kambach (4).

Bei Herne fielen auf: Morawiec (19/3), Svetlikova (17), Zolper (12) .

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann

Eigner Angels wollen sich für die Hinspielniederlage in Herne revanchieren

Das tat weh, als die Eigner Angels sich am vierten Spieltag der 1. Frauenbasketballbundesliga in Herne eine 18-Punkte – Klatsche (67:85) abholten. Neben der Niederlage in Keltern (72:90) war diese Erfahrung das deutlichste Negativerlebnis der jungen Nördlinger Truppe um Coach Matiss Rozlapa.  Letztendlich war es eine von insgesamt acht Niederlagen aus bisher 19 Spielen, die die Rieserinnen verschmerzen mussten. Elf Siege verbuchten die Angels also, eine Leistung, die sie unter die ersten vier der Liga brachte. Mit dem Sieg letzte Woche in Osnabrück konnten die Nördlingerinnen sich das Heimrecht in den anstehenden Playoffs erobern.  Eine durchaus anerkennenswerte und nicht erwartbare Leistung des jungen Teams. Um den Heimvorteil ins Ziel zu retten, dürfen sich die Damen um Kapitänin Lisa Berthold in den letzten drei Spielen (Herne am Sonntag, 16.00Uhr, am 03.03. beim TOP 4-Teilnehmer Saarlouis und eine Woche später zum Abschluss der Hauptrunde gegen Playoff-Kandidat MBC Halle wieder in eigener Halle) keinen Ausrutscher erlauben. Osnabrück lauert punkgleich, nur durch den direkten Vergleich von den Kraterbasketballerinnen getrennt, auf einen Fehler der Angels. Apropos Saarlouis: die Royals sind am 16.03.2023 um 15.00Uhr der Gegner im ersten Halbfinale des TOP 4-Turniers. Im zweiten Halbfinale stehen sich Titelverteidiger Hannover und Berlin gegenüber.

Mit dem Herner TC kommt der Tabellenvorletzte ins Ries. Fünf Siegen stehen 13 Niederlagen gegenüber. Für Hernes Headcoach Marek Piotrowski und sein Team ist es sicherlich nicht das, was man sich erwartet. Unter anderem mit Taylor Mingo und Laura Zolper hat Piotrowski zwei sehr erfahrene und spielstarke Spielerinnen im Kader. Mit Sona Svetlikova und Paige Robinson, die erst zum Team dazustieß, stehen ebenfalls Spielerinnen auf dem Parkett, die einen zweistelligen Punkteschnitt werfen. Auffallend bei den Nordrhein-Westfalen ist, das keine Spielerin alle bisher 19 Bundesligapiele bestritten hat. Während die Nördlingerinnen mit Bertholdt, Beasley, Viksne und Brochlitz vier Spielerinnen über die gesamte Distanz von 19 Spielen vorweisen können, ist bei Herne Taylor Mingo mit 18 Einsätzen führend.

Die Mannschaft aus der verkehrssichersten Stadt Deutschlands steckt mitten im Abstiegskampf und kann sich keine Niederlage erlauben. Die Eigner Angels auf der anderen Seite stecken aus oben genannten Gründen in einem ähnlichen „Dilemma“. Mit einer Leistung wie in Osnabrück und mit dem Davenport-Duo sollten sie nichts anbrennen lassen. Aber auch wenn der Tabellenvierte aus Nördlingen klarer Favorit ist – im Hinspiel waren sie das auch. Ergebnis bekannt. Spielbeginn ist am Sonntag um 16.00Uhr, das Spiel ist im Livestream zu verfolgen.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann

EIGNER Angels Nördlingen siegen gegen die Panthers aus Osnabrück und schieben sich auf den vierten Tabellenplatz vor

Die EIGNER Angels Nördlingen bieten einen überzeugenden Auftritt und belohnen sich mit dem wichtigsten Sieg der bisherigen Saison. Durch das 67:58 (12:18, 14:9, 22:19, 10:21) gewinnen die Angels den direkten Vergleich gegen Osnabrück und überholen sie damit in der Tabelle der 1. Frauenbasketball Bundesliga.

Coach Matiss Rozlapa startete mit Brandi Beasley, Erika Davenport, Mariam Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt und Nicole Brochlitz in das wichtige Spiel um Platz vier. Bereits früh versuchte Osnabrück, ihre großen Spielerinnen gegen Nördlingens Kleine aufposten zu lassen, um sogenannte „Mismatches“ zu kreieren, aber Nördlingen war hellwach, doppelte Bühner bei jedem ihrer Ballbesitze und half klug aus. Bei einer solchen defensiven Rotation müssen zwangsläufig freie Würfe von außen zugelassen werden, doch Osnabrück offenbarte Schwächen von der Dreierlinie. Auf der anderen Seite gestaltete sich das Offensivspiel der Angels dafür sehr statisch. Einzelaktionen bescherten die einzigen Punkte, zeigten aber, dass Nördlingen bisher stets das Spiel zu führen schien. Auch die Freiwürfe, die unter anderem wegen Roosa Lehtorantas technischem Foul erteilt wurden, konnten nicht zur Punkteausbeute des Heimteams beitragen. Kein Treffer bei vier Versuchen von der Linie und ebenso wenige aus dem Dreierbereich bestätigten den Gameplan der Nördlingerinnen und das Viertelergebnis von 18:12 aus Sicht der Gäste.

Der zweite Durchgang startete ganz nach dem Geschmack der Rieserinnen: Im Defensivrebound war man hellwach und zur Stelle, Osnabrück hingegen weiterhin völlig ungefährlich aus der Distanz (0 aus 8). Roosa Lehtoranta erhöhte nach einem 7:0-Lauf zur 25:12-Führung nach 16 Minuten und zwang damit Coach Sasa Cuic zu seiner ersten Auszeit, die wohl alle Spielerinnen glücklich annahmen, war man nach fünf Minuten Auf und Ab ohne Unterbrechung sichtlich aus der Puste. Die Auszeit zeigte Wirkung, denn plötzlich starteten die Gastgeberinnen einen 7:0-Lauf ihrerseits, schickten Erika Davenport mit ihrem dritten Foul erstmal auf die Bank und feierten den ersten Distanztreffer durch Tarkovicova. Trotz einer schnellen Nördlinger Auszeit übernahmen die Panthers, reich beschenkt durch zehn Nördlinger Turnover, jetzt kurzzeitig das Kommando und als Duran durch einen Quarterback-Pass über das gesamte Feld Bühner zu ihrem erst vierten Punkt assistierte, war der Vorsprung zur Halbzeit auf ein 27:26 geschmolzen.

Osnabrück nutzte die Halbzeitpause offenbar gut, denn direkt nach Wiederanpfiff erzielte die wieder genesene Brittany Smith den Treffer zum ersten Führungswechsel seit dem 2:0 zu Spielbeginn. Das anfänglich noch zwar stets kampfbetonte, aber auf beiden Seiten variable Spiel wandelte sich zu einem, das nunmehr lediglich auf den großen Positionen stattfand. Bühner und Davenport ackerten und trugen ihr jeweiliges Team auf den Schultern. Die eingangs gute Rotation der Nördlingerinnen und das Doppeln von Bühner wurden ausgehebelt, um Osnabrücks Nummer Null mehr Freiraum zu ermöglichen, die in der 27. Minute mit ihrem zwölften Punkt den größten Osnabrücker Vorsprung herstellte (41:37). Ein Vierpunktspiel von Mariam Haslé-Lagemann, egalisiert durch Takovicovas zweiten Dreier, stelle den Zwischenstand von 48:46 nach dreißig gespielten Minuten her.

Das letzte Viertel begann mit fünf Freiwürfen für die Nördlingerinnen, von denen aber nur ein Bruchteil den Weg in den Korb fanden. Immer wieder konnten freie Würfe von außen gefunden werden, doch die Angels schienen das Geschenk nicht annehmen zu wollen und enttäuschten mit drei Treffern aus achtzehn Versuchten vom Dreierbereich.

Nach einem Schlag in Nicole Brochlitz‘ Magengrube und ihrem daraus resultierenden dritten Foul spitzten sich die Emotionen und die Spannung weiter zu. Die Schiedsrichter reagierten zusehends sensibel auf die laute Halle und die Kommunikation mit den beiden Mannschaften: Matiss Rozlapa kassierte nun seinerseits ein technisches Foul und musste aufpassen, nicht bald des Spiels verwiesen zu werden. Auf der anderen Seite zeichneten zittrige Würfe und harter Körperkontakt das Spiel. Ein Foul für und ein unsportliches gegen Roosa Lehtoranta sorgten dann für die nächste unübliche Situation: Trotz ihres vorangegangen technischen Fouls durfte sie die Freiwürfe zwar noch werfen, musste die Halle anschließend aber verlassen. Nicole Brochlitz übernahm sodann Verantwortung und stellte mit einem frechen Korbleger einen 58:54-Vorsprung zweihundert Sekunden vor Schluss her, bei dessen Reboundversuch sich Erika aber so schwer verletzte, dass sie vom Spielfeld getragen werden musste. Im Gegenzug schnappte sich Lisa Bertholdt mit einem blitzsauberen Steal den Ball und kassierte dabei ihr fünftes Foul, wodurch Coach Rozlapa sichtlich die Auswechselsoptionen auf den großen Positionen ausgingen. Alles Haareraufen brachte nichts – Erika Davenport biss die Zähne zusammen und kam auf das Spielfeld zurück. Sie, zusammen mit den übriggebliebenen Angels, packte dann zu, zeigte absoluten Siegeswillen und blieb auch von der Linie sicher. Am Ende jubelten die Nördlingerinnen über einen verdienten und sehr wichtigen 67:58-Sieg gegen den (ehemaligen) Angstgegner Osnabrück und rutscht damit auf den wichtigen vierten Tabellenplatz.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (10 Punkte, 12 Rebounds), Naomi Davenport (6, 11), Nicole Brochlitz (9), Enija Viksne (0), Roosa Lehtoranta (13), Mariam Haslé-Lagemann (4), Lisa Bertholdt (2, 10), Brandi Beasley (18), Anna Löffler (dnp), Leonie Kambach (5)

Bei Osnabrück fielen auf: Frieda Bühner (14), Brittney Smith (14), Elsa Glantz (10)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Benedikt Lasser

Die Stadt, deren Name in Nördlingen nicht genannt werden darf

Die EIGNER Angels Nördlingen gastieren am Sonntagnachmittag in der 1. Frauenbasketball Bundesliga zum Auftakt des Hauptrundenendspurts bei ihrem „Angstgegner“ Osnabrück zum Spiel um Platz vier in der Tabelle.

Das olympische Qualifikationsturnier in Belém ist vorbei und die deutsche Nationalmannschaft der Frauen hat sich durch zwei überzeugende Siege gegen Serbien und Gastgeber Brasilien erstmals in ihrer Geschichte für das Olympische Turnier in Paris qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch! Im erweiterten Aufgebot der Mannschaft war auch Frieda Bühner, zweitbeste Punktesammlerin und Rebounderin und aktuell effektivste Spielerin der DBBL. Die neunzehnjährige Power-Forward stellte mit genau diesen Stats auch die Nördlinger Garde im Hinspiel in Nördlingen vor große Probleme und erhöhte mit dem Ein-Punkt-Sieg (70:71) die Bilanz der beiden Mannschaften zugunsten der Niedersachsen. In den vergangenen 18 Monaten spielte man sieben Mal gegeneinander und lediglich das Hauptrundenrückspiel in Osnabrück konnten die Nördlinger Angels gewinnen. Genau dieses steht nun in einer neuen Auflage wieder an und vielleicht schaffen es die Rieserinnen ja im achten Anlauf, den zweiten Sieg gegen den „Angstgegner“ einzufahren. Gelänge das, würde man auf den vierten Tabellenplatz aufrücken und hätte, Stand Sonntagabend, – wie soll es auch anders sein – Osnabrück als PlayOff-Viertelfinalgegner.

Es fällt auf, dass das Team aus Niedersachsen neben Bühner (19 Punkte pro Spiel) von der Russin Kamilla Ogun (12ppg), der Portugiesin Simone Costa (10ppg), der Bosnierin Melisa Brcaninovic (12ppg) und der Amerikanerin Brittney Smith (10ppg) von fünf Spielerinnen mit einer durchschnittlich zweistelligen Punkteausbeute getragen wird. Das macht das Ausfinden von Schwachstellen nochmals schwieriger und zeugt von einem eingespielten und grundsoliden Team, das jedoch sein letztes Pflichtspiel vor drei Wochen bestritt und somit durch die fehlende Spielpraxis einen entscheidenden Nachteil haben könnte.

Vielleicht eine der besten Chancen für das Nördlinger Bundesligateam, zwei weitere wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten zu erkämpfen. Trainer Matiss Rozlapa ist zu Beginn der Woche, ebenso wie Enija Viksne und Nicole Brochlitz, von seinem Nationalteam zurückgekehrt und wird mit neuem Input in den Hauptrundenendspurt starten. Unterdessen hat die in Nördlingen gebliebene Mannschaft weitertrainiert und wird hoffentlich topfit einen weiteren Versuch unternehmen, die Bilanz gegen das Team, dessen Name nicht genannt werden darf, aufzubessern.

Sprungball ist am Sonntagnachmittag um 16 Uhr in der Osnabrücker OSC-Halle A und kann wie immer live und kostenlos aus Sporttotal verfolgt werden: https://sporttotal.tv/de/events/8ecec110-2e3f-46e2-9ee9-d9d760f712a1

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller


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