EIGNER Angels Nördlingen stürmen ins prestigeträchtige Top Four

Die EIGNER Angels werden ihrer Favoritenrolle gerecht und siegen über die Dillingen Diamonds mit 82 zu 58 (12:17, 17:26, 14:14, 15:25). Damit stehen sie zum sechsten Mal in ihrer Geschichte im Top4 und kämpfen Mitte März um die erste Medaille seit zehn Jahren.

Wie üblich begann Coach Matiss Rozlapa mit Nicole Brochlitz, Brandy Beasley, Mariam Haslé-Lagemann, Erika Davenport und Leonie Kambach, die bereits früh im Spiel die erste zweistellige Führung erspielten. Die Dillingen Diamonds, ihrerseits Tabellenneunte der Südstaffel der zweiten Liga, schienen davon wie angefacht und robbten sich über Zimmermann und Hämäläinen zum 12:12 heran. Zu viele Unkonzentriertheiten verboten es den Angels, bereits im ersten Viertel das Kommando zu übernehmen. Fünf weitere „deutsche Punkte“ markierten den 12:17 Zwischenstand. Ein Blick in die Statistiken zeigt ein ausgeglichenes Minutenkonto der mit allen zehn Spielerinnen angereisten Angels-Mannschaft.

Das zweite Viertel begann, wie das erste geendet hatte: Tolle Szenen der deutschen Spielerinnen und acht flotte Punkte der besten Dreierschützin der Liga sorgten für einen 14:28 Zwischenstand nach knapp zwei Minuten. Rozlapa konnte beliebig wechseln und so jeder Spielerin genügend Spielzeit verschaffen, was dem Spielfluss nicht unbedingt half, die Diamonds aber dennoch nie herankommen ließ. Beim 29:43 verabschiedete man sich in die Kabinen. Dass die Topscorerinnen Anna Löffler, Nicole Brochlitz und Leonie Kambach lauten, ist ob ihrer gezeigten Leistungen keine Überraschung, zeigt aber, welches Vertrauen Rozlapa in seine Spielerinnen legt. Da konnte sogar Leistungsträgerin Erika Davenport ausnahmsweise mal die Bankwärmerin spielen und somit für das wichtige Ligaspiel am Samstagabend gegen ALBA Berlin geschont werden. Zwar lag man in vorerst komfortabler Weise in Front, doch die Trefferquoten auf Seiten der Nördlinger ließen dennoch etwas zu wünschen übrig. Auf der Gegenseite konnte man mit der eigenen Trefferquote aus dem Feld aber ebenso wenig zufrieden sein, sind vier Treffer aus zwölf Versuchen doch einfach zu wenig.

Der Start ins dritte Viertel verlief ganz nach dem Geschmack des Nördlinger Anhangs. Lupenreine Dreier von Nördlingens Guards und schnell abgeschlossene Fastbreaks ließen wieder nach knappen zwei Minuten ein 32:51 von der Anzeigentafel leuchten. Doch erneut steckten die Gastgeberinnen nicht auf und boten einen ebenbürtigen Kampf, bei dem sich kein Team entscheidend absetzen oder annähern konnte. Davenport saß noch immer auf der Bank und so mussten die anderen Spielerinnen Verantwortung übernehmen. Mariam Haslé-Lagemann erwischte wieder einen Sahnetag und steuerte nach dreißig Minuten neun Punkte bei. Doch insgesamt agierte man zu unkonzentriert und fehleranfällig, um wirklich Dominanz auszustrahlen. Zumindest die Freiwurfquote, die in den vergangenen Spielen regelmäßig der wunde Punkt gewesen war, war mit 80 Prozent endlich in einem zufriedenstellenden Bereich. „Wir haben die letzten Tage stundenlang Freiwürfe trainiert“, erklärte Nicole Brochlitz augenzwinkernd die erhoffte Trendwende in dieser Statistik. Trotzdem vermisste man die eigentlich erwartete Überlegenheit im Spiel der Nördlingerinnen.

Der Start in den Schlussabschnitt verlief ebenso wie die vorangegangen Viertel mit schnellen Punkten der Angels, die den Coach der Saarländerinnen bereits früh zu einer Auszeit zwang. Doch die erhoffte Wirkung verpuffte und endlich hatte man das Gefühl, dass die Nördlinger den Gastgeberinnen den Zahn zogen. Flinke Hände und schnelle Abschlüsse sorgten für einen mentalen Stoß und eine 25-Punkte Führung beim Stand von 51:76. Immer wieder ließ dabei Anna Löffler ihre Fertigkeiten aufblitzen und bestätigte damit das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Zuerst konnte Leonie Kambach mit Assist von Anna Löffler punkten und einen Angriff später stellte die junge Löffler wiederum einen zweistelligen persönlichen Punktestand durch einen Assist von Kambach auf. Längst hatten sich alle aktiv eingreifenden Spielerinnen auf die Punkteliste eingetragen und das Spiel nun sicher in der Hand. Die Zweitligisten, die einen tollen Kampf boten, hatten zum Schluss nichts mehr entgegenzusetzen, konnten mit ihrer Leistung aber durchaus zufrieden sein.

Damit stehen die EIGNER Angels durch dem 58:82-Endstand zum sechsten Mal in ihrer Vereinsgeschichte im Top4 und haben große Chancen, erstmals nach zehn Jahren wieder eine Medaille zu gewinnen! Dabei führt der Weg über den TK Hannover, ALBA Berlin und die Saarlouis Royals, die ihrerseits den Schritt ins Finalturnier, das am 16./17. März stattfinden wird, geschafft haben. Wo das Top Four stattfindet, ist noch offen, im Nördlinger Lager wird aber schon eifrig an der Bewerbung zur Ausrichtung dieses prestigeträchtigen Turniers gebastelt.

„Wir sind natürlich als großer Favorit in das Spiel gegangen, aber sind trotzdem überglücklich, dass wir jetzt tatsächlich unter den letzten Vier sind!“, erzählte Nördlingens Kapitänin, Lisa Bertholdt, freudestrahlend. Und auf die Frage, was jetzt das ausgegebene Ziel sei, nachdem man das Ziel „Top Four“ erreicht hat, ist sich der euphorische Martin Fürleger, Sportlicher Leiter, sicher: „Wir wollen und haben auch das Zeug dazu, am Ende Deutscher Pokalsieger zu werden!“

Mit solch einer breiten Brust kann man in das nächste Ligaspiel gehen: Bereits kommenden Samstagabend um 18:30 Uhr spielt man in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle gegen den aktuell Zweitplatzierten und Pokal-Kontrahenten ALBA Berlin, gegen das die Angels noch eine Rechnung offen haben. Die zahlreich erwarteten Zuschauer erwartet erneut ein ansprechendes Rahmenprogramm.

Für Nördlingen spielten: Erika Davenport, Danielle McCray (9 Punkte), Nicole Brochlitz (16, 4 Dreier), Enija Viksne (4), Roos Lehtoranta (2), Mariam Haslé-Lagemann (13), Lisa Bertholdt (4), Brandi Beasley (16), Anna Löffler (10), Leonie Kambach (8).

Bei Dillingen/Saar fielen auf: Myrielle Platte (14), Lotta Hämäläinen (14), Maeve Carroll (11).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Benedikt Lasser

Der Weg ins Top Four führt über das Saarland

Ein US-amerikanisches und ein finnisches Duell rückt in den Fokus.

Nach Dillingen müssen die Eigner Angels reisen um den Einzug ins Top Four-Turnier klarzumachen. Allerdings nicht nach Dillingen an der Donau, also direkt um die Ecke, sondern Dillingen im Saarland,  in einer ganz anderen Ecke Deutschlands, eine weite Auswärtsfahrt in der Mitte der Woche. Dennoch brach sich in vielen Gesichtern der Angels-Verantwortlichen Zufriedenheit Bahn, als bei der Pokalauslosung die Dillingen Diamonds als Gegner gezogen wurden. Verständlich, weil die Diamanten aus dem Saarland unter den acht verbliebenen Vereinen der einzige Zweitligist waren und somit rein sportlich auf dem Papier die leichteste Aufgabe. Diese Einschätzung soll jedoch nicht despektierlich klingen. Auch ein Zweitligist muss erst besiegt werden und wie beschwerlich das sein kann, ist den Angels sicher noch in guter Erinnerung. In der letzten Runde galt es, Bad Homburg aus dem Wettbewerb zu werfen. Dies gelang auch, aber es war ein hartes und nicht immer ansehnliches Unterfangen.

In Dillingen würde der lettische Coach der Angels, Matiss Rozlapa, gern gleich zu Beginn mit Aggressivität und Dominanz auftreten um das Match nicht zu einer Zitterpartie werden zu lassen. Wie ernst er die Partie nimmt, zeigt seine akribische Vorbereitung auf den Gegner, die sich von der auf eine Bundesliga-Partie nicht im geringsten unterscheidet. Schließlich ist das Erreichen des TopFour-Turniers im März ein erklärtes Saisonziel und man ist nunmehr nur noch einen Sieg davon entfernt. Dies wird auch Motivation genug sein für alle Angels-Spielerinnen sich voll auf die Aufgabe zu konzentrieren und den Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Angels-Kapitänin Lisa Bertholdt meint dazu: „ Wir wissen, dass es um den Einstieg ins Top Four geht. Deshalb ist es ein sehr wichtiges Spiel. Wir wissen um was es geht und werden da niemanden unterschätzen.“

Coach Rozlapa hat nach seiner Recherche besonders auf die kleine Rotation des Gegners hingewiesen, bei der die Hauptlast des Scorens auf wenige Schultern verteilt ist. Insbesondere nennt er die US-Amerikanerin Mave Carroll, die mit überragenden Statistiken im Scoring und Rebounding auffällt. Dort wird es wohl zum Aufeinandertreffen mit der Nördlinger Amerikanerin Erika Davenport kommen. Interessanterweise wird es in Dillingen auch ein finnisches Duell geben. Angels-Spielerin Roosa Lehtoranta wird auf ihre Landsmännin Lotta Hämälainen treffen, wobei beide ähnliche Qualitäten aufzuweisen haben: guter Distanzwurf, hervorragende Passfähigkeit und flinke Hände. Hämälainen hat die zweitmeisten Assists in der 2. Bundesliga vorzuweisen und führt die Liste der Ballklauer an. Dass die spieltragenden Figuren in Dillingen häufig 40 Minuten gehen müssen, könnte ein Ansatzpunkt der Nördlinger Taktik sein, denn Rozlapa spielt gerne schnell und mit großer Rotation, nicht zuletzt um den Gegner müde zu machen. Wie auch immer, am Ende zählt nur der Sieg und das Vordringen in die Runde der letzten Vier und darauf sind die Angels, ob es ihnen gefällt oder nicht, als Erstligist nun einmal Favorit.

Spielbeginn ist am Mittwoch Abend um 19:00 Uhr. Leider gibt es dazu keinen Livestream.

Text: Kurt Wittmann
Bild: Michael Soller

Nördlingen startet mit einer Niederlage ins neue Basketballjahr

Eigner Angels verlieren mit 73:88 beim Pokalsieger und Vizemeister in Hannover deutlich und geben den direkten Vergleich ab.

Hannover. Eine Woche nach dem verlorenen Topspiel gegen Keltern und eine Woche vor dem Bundesligaknaller gegen Alba Berlin zu Hause absolvierten die Eigner Angels ein weiteres Spitzenspiel. Ziel der Nördlingerinnen am 14. Spieltag war der Tabellenvierte, die TKH Hannover. Bei den Luchsen wollten die Kraterbasketballerinnen, aktueller Fünfter, den Erfolg aus dem Hinspiel in der Hermann-Keßler-Halle wiederholen, als man gegen den amtierenden Vizemeister und Pokalsieger TK Hannover Luchse 68:56 gewann. Außerdem wollte man sich den direkten Vergleich sichern und sich um einen Platz nach oben verbessern, verspricht der vierte Tabellenplatz bei möglichen Playoffspielen doch den einen oder anderen Heimvorteil mehr und die ein oder andere Fahrt weniger. Um es kurz zu machen: die Angels leisteten sich nach einer Reihe von guten und spannenden Spielen eine schwächere Vorstellung. Dabei verloren sie nicht nur das Spiel mit 73:88, sondern auch noch den direkten Vergleich, den sogenannten Tie breaker, was in der Endabrechnung richtig schmerzen könnte.

Das erste Viertel verschliefen die Gäste aus dem Ries. Das frühe Aufstehen und die siebenstündige Anfahrt schienen noch in den Knochen zu stecken. So war die Gegenwehr nach drei Minuten (4:4) auch verhalten, als die Luchse einen kleinen Lauf starteten und sich von den Nördlingerinnen absetzen konnten (11:4). Dieser Run bedeutete den letzten Führungswechsel in diesem Spiel und war in der Nachbetrachtung spielentscheidend. Das Spiel der Hannoverinnen war geprägt von einem lebhaften Passspiel, während der Nördlinger Ballvortrag von Einzelaktionen zehrte. Mit 26:16 ging man in das zweite Viertel. In diesem schien es, als ob sich Nördlingens Erika Davenport den Frust aus dem Kelternspiel von der Seele spielen wollte, als sie mit drei Freiwürfen drei Sekunden vor Schluss des Matches das Spiel hätte gewinnen können, aber nur einen traf. An ihr und den Freiwürfen scheiterte das Nördlinger Spiel heute nicht. Davenport beendete das Spiel als Nördlingens Topscorerin mit 21 Punkten und elf Rebounds. Hannovers Scharfschützin Sarah Polleros mit 28 Punkten und die Angels selbst standen sich im Weg und leisteten sich nach guten Spielphasen immer wieder Aussetzer. Die Gastgeberinnen wirkten in vielen Bereichen cooler, spielten durchweg konzentrierter und organisierter. Beim 44:34-Halbzeitstand wechselte man die Seiten.

Interessant die Verteilung der Freiwürfe, was auch ein Indikator für die Intensität in der Offensive ist: einem Freiwurf (Davenport) standen zehn auf Seiten der Hannoverinnen gegenüber. Fünf erfolgreiche Dreier aus elf Versuchen netzte die Heimmannschaft bei den Nördlingerinnen ein. Siebenmal versuchten diese ihr Glück jenseits der 6,25-Meter-Linie und trafen nur ein mal. Am Ende erzielte Hannover aus der Langdistanz 24 Punkte, Nördlingen 15 Punkte weniger. Und: Hannovers Darah Taylor hat mit fünf Assists mehr erfolgreiche Ballzuspiele in den ersten 20. Minuten als Nördlingen zusammen. Nach Schlusspfiff lautete diese Quote 21:9, ein Beleg, wo es am Sonntag bei den Nördlingerinnen krankte. Und wo Hannover durch starke Verteidigung ansetzen konnte. Gibt es kein (Nördlinger) Passspiel, muss man es mit (Nördlinger) Einzelaktionen versuchen, was die Luchse erfolgreich unterbanden.

Ärgerlich aus Nördlinger Sicht dürfte sein, dass der Gewinn des direkten Vergleichs nicht aggressiver und vehementer verteidigt wurde. Zwar liegen die Rieserinnen noch auf Rang fünf, sind aber schon zwei Siege von Platz vier (Hannover) entfernt. Dass mehr für Bayerns einzige Bundesligamannschaft in der DBBL drin gewesen wäre, zeigt ein 9:0-Lauf im dritten Viertel, als man in drei Minuten aus einem 39:54 ein 48:54 machte. Der Pokalsieger ließ sich dennoch nicht nervös machen, hatte man mit Polleros immer eine rechtzeitige Antwort. Letztendlich konnte man den zehn Punkte Rückstand aus dem ersten Viertel nicht aufholen, verlor insgesamt drei Viertel und konnte lediglich die zweiten zehn Minuten mit 18:18 ausgeglichen gestalten. Zwar punkteten mit Davenport (21), McCray (15), Lehtoranta (14) und Beasley (10) vier Spieler zweistellig, am Ende waren es die schlechte Dreipunktquote (3/17) gegenüber acht von 21 bei Hannover und die zu hohe Fehlerquote beim eh schon überschaubaren Zuspiel des Balls in den Spielphasen, in denen man das Momentum auf die Nördlinger Seite hätte ziehen können.  Am kommenden Samstagabend kommt der Tabellenzweite aus Berlin nach Nördlingen. Hier stehen die Rieserinnen erstmals unter Zugzwang, denn mit Halle und Freiburg stehen zwei punktgleiche Teams in Lauerstellung.

Eigner Angels Davenport 21, McCray 15, Brochlitz 2, Viksne 4, Lehtoranta 14, Hasle-Lagemann 4, Bertholdt 3, Beasley 10, Kambach.

Erfolgreichste Werferinnen bei Hannover: Pollers 28, Hanson 16, Rollerson 11.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann

EIGNER Angels starten mit einem weiteren Top-Spiel gegen Hannover ins neue Jahr

Das alte Jahr liegt noch nicht lange zurück und die Eigner Angels haben es mit einem echten Basketball-Feuerwerk verabschiedet. Nun gilt es die Energie, die beim letzten Heimspiel definitiv spürbar war, mit ins neue Jahr zu nehmen. Für die erste Partie in 2024 geht es für die Nördlingerinnen zum TK Hannover und damit zum direkten Tabellennachbarn.

Die Luchse aus Hannover rangieren derzeit auf dem vierten Tabellenplatz. Besonders in Hinblick auf die Playoffs dürfte dieser Rang äußerst beliebt sein und so schielen auch die Angels auf diese Platzierung. Im Moment liegen sie nur einen Platz hinter den Gastgebern, hätten also alle Chancen den Luchsen den Rang abzulaufen. Das Hinspiel lief für die Angels ganz nach Plan. Im Oktober konnte ein überraschender 68:56-Sieg gegen die Hannoveranerinnen verzeichnet werden. Spielerin der Partie war Erika Davenport, die an diesem Tag kaum zu stoppen war. Bei den Luchsen stach besonders Centerin Brianna Rollerson, die beste Scorerin ihres Teams, heraus. Sie spielte schon für verschiedene Bundesligisten und sammelt seit dieser Saison Körbe für den TKH.

Am Sonntag können die Luchse noch eine weitere Postspielerin aufbieten, die beim Hinspiel nicht mitmischen konnte. Die 22-jährige Australierin Hannah Hank glänzt mit hervorragenden Wurfquoten und ist mit ihren 1,88m im wahrsten Sinne des Wortes eine echte Größe auf dem Feld. Ansonsten hat sich bei Mannschaft und Trainerin nichts verändert. Coach Sidney Parsons führt ihr Team bisher erfolgreich durch die Saison. Ihr letzter großer Coup war der Sieg im Pokal-Achtelfinale. In einem echten Basketball-Krimi setzten sie sich mit einem Punkt gegen Keltern durch und stehen somit – ebenso wie die Nördlinger – im Viertelfinale.

Auch bei den Angels war die Stimmung in der Halle zuletzt ganz ausgezeichnet. Für die Spieltage vor Weihnachten und Silvester organisierten die Verantwortlichen der Eigner Angels mehrere Highlights und konnten Rekordbesucherzahlen verbuchen. Und die Spielerinnen nahmen ihre Verantwortung ernst und boten den zahlreichen Zuschauern zwei echte Knallerspiele. Auch wenn man gegen Keltern am Ende das Nachsehen hatte, war die Partie an Spannung kaum zu überbieten und eine tolle Werbung für den Damenbasketball in Nördlingen.

Nun müssen sich die Angels im Norden Deutschlands beweisen und ohne die Unterstützung ihrer Fans auskommen. Auftakt zum ersten Spiel des neuen Jahres ist am Sonntag um 16 Uhr. Wie immer kann die Partie live auf Sporttotal.tv verfolgt werden (Link zum Spiel: https://sporttotal.tv/events/357807fc-5c85-4c72-97bb-ee4e43206198).

Text: Katja Gerstmeyr
Bild: Michael Soller

Nördlingen feiert trotz einer knappen 71:72-Niederlage gegen Keltern ein denkwürdiges Basketballfest

… und gewinnt mit einer sehenswerten Gesamtperformance neue Anhänger – über 1000 Zuschauer kommen zum Spiel gegen den Deutschen Meister.

Nördlingen. Wenige Tage nach Bekanntgabe der geplanten Standards für eine Neuausrichtung der 1. Frauenbasketballbundesliga Richtung Professionalität zeigten die ehrenamtlichen Verantwortlichen der Eigner Angels Nördlingen, was der Liga fehlen würde, sollten die kostenintensiven geforderten Neuerungen wie beispielsweise ein Basketballboden ohne Fremdlinien (ab Saison 2025/2026) oder hauptamtliche Strukturen in der Organisationsstruktur und Verwaltung (ab sofort) nicht umgesetzt werden können. Über 1000 Zuschauer, überraschende Bierknappheit, 90 Helferinnen und Helfer, sechs Wochen Planung, die Marschgarde aus Megesheim und die „Mauchgugga Moing“, dazu ein spannendes Spiel zweier gleichwertiger Teams: der Rahmen für den basketballerischen Jahresausklang der Eigner Angels konnte nicht spektakulärer und dramatischer sein.

Im Gegensatz zu den letzten Spielen waren die Angels von Anfang an hellwach, was bei der Stimmung der der Halle auch nicht schwer war. Erika Davenport, die später noch zur tragischen Figur werden sollte, erzielte die ersten Punkte des Spiels. Versuche des Deutschen Meisters aus Keltern, sich von den Einheimischen abzusetzen, gelangen nur punktuell und wurden von den Rieserinnen postwendend gekontert. Der 21:25-Viertelstand war für Keltern schmeichelhaft, hatten sie mit Courtney Hurt eine Ausnahmekönnerin in ihren Reihen, die bis dahin allein elf Punkte beisteuerte. Auch die zweiten zehn Minuten begannen die Rieserinnen konzentriert und glichen nach 90 Sekunden durch Danny McCray zum 25:25 aus. Danach verflachte das Spiel und drei Minuten gelang den Gastgeberinnen kein Punkt. Keltern konnte daraus kein Kapital schlagen und hatte Glück, das Nördlingen aus der Nahdistanz und vor allem von der Freiwurflinie schwächelte. Zwar gewannen die Angels das punktärmste Viertel mit 15:12, die Halbzeit ging aber mit 37:36 an das Team aus dem Enzkreis, das mit 86% Freiwurfquote und 78% Trefferquote aus der Zweierdistanz aufzeigte, wo die Nördlingerinnen später das Spiel verloren.

Der Start des dritten Viertels erinnerte die Einheimischen an verloren geglaubte Zeiten. Drei Minuten gelang ihnen nichts und man lag 36:45 zurück, in der 26.Minute wurde der Rückstand sogar zweistellig (38:49). Das Spiel der Angels führte das sehenswerte Drumherum ad absurdum und Coach Matiss Rozlapa nahm sich seine Damen zur Brust. Doch trotz eines schönen Dreiers von Küken Anna Löffler änderte sich am Auftritt der Rieserinnen nicht viel. Bis zur 31.Minute, als Erika Davenport einen 15:0-Lauf ihres Teams startete. Innerhalb von fünf Minuten drehten die Angels das Spiel von 49:60 auf ein 65:60. Die „Mentalitätsmonster“ waren zurück. Was nun folgte, war ein vorgezogenes Silvestermenü, das beide Teams den 1000 Fans kredenzten. Keltern zündete jetzt sein Diamantfeuerwerk und ließ seinerseits die Nördlinger Raketen am Boden verglühen (38. Min. 65:67). Die Kraterbasketballerinnen hielten aber dagegen und holten sich die Führung mit einem Dreier von Davenport eine Minute vor Schluss zurück (70:69). Keltern kontert im Gegenzug zum 70:71 und durch einen erfolgreichen Freiwurf von Sara Roumey zum 70:72. Die Eigner Angels haben Ballbesitz und Erika Davenport wird 2,7 Sekunden vor der Schlusssirene bei einem Dreipunktversuch gefoult. Richtige Konsequenz: drei Freiwürfe. Davenport verwandelte nur einen, Spielende. Wenn sich das Team der Eigner Angels etwas vorwerfen lassen muss, ist es eben erneut die schlechte Team-Freiwurfquote (hier 13 von 22), die gerade in engen verlorenen Spielen (Leverkusen 2/6, Berlin 15/24) Punkte kostet. Mit einem fünften Tabellenplatz beschließt das Team der Eigner Angels das Jahr 2023. Die kommenden Aufgaben in Hannover (am 07.01.) und zu Hause gegen Berlin (13.01.) dürften an diesem guten Zwischenergebnis rütteln. Mit dem Engagement der Angelsfamilie vom Samstag kann der Erstligastandort Nördlingen aber optimistisch in die Zukunft schauen, herausfordernd ist sie sowohl sportlich wie auch organisatorisch.

Es spielten: Erika Davenport (18 Punkte,1 Dreier), Danielle McCray (11), Nicole Brochlitz (2), Enija Viksne (7), Roosa Lehtoranta (10, 2 Dreier), Mariam Hasle-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (7, 1 Dreier), Brandi Beasley (9, 1 Dreier), Anna Löffler (3,1) und Leonie Kambach (2).

Freiwürfe: 13/22 (59%), 29 Rebounds, Wurfquote 20/48 (42%), Dreierquote 6/17 (35%).

Bei Keltern fielen auf: Courtney Hurt (21, 10 Rebounds), Adrienne Web (13, 2 Dreier), Alexandria Kiss-Rusk (12, 1 Dreier), Sara Roumey (12, 1 Dreier)

Freiwürfe: 19/21 (90%), 37 Rebounds, Wurfquote 19/30 (63%), Dreierquote 5/20 (25%).

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Kracherspieltag – Teil II: Zum Jahresende kommt der Spitzenreiter und Deutsche Meister aus Keltern

Der angeschlagene Tabellenführer muss im Ries um sein Alleinstellungsmerkmal an der Spitze kämpfen – die Eigner Angels können es mit einem Sieg vorzeitig knallen lassen.

Nördlingen. Zum letzten Spiel des Jahres ist der Letzte Gast beim Vorletzten. Zumindest was die Tabelle der Größe der Basketballstandorte gemessen an der Einwohnerzahl angeht. Keltern ist die bevölkerungsmäßig kleinste Niederlassung der 1. Frauenbasketballbundesliga, Nördlingen die zweitkleinste Ansiedlung potenzieller Basketballfans. Misst man allerdings die Bedeutung beider Städte an den Auftritten in der belle etage des deutschen Frauenbasketballs, stehen sich zwei echte Schwergewichte gegenüber. Aus der Ecke des Enzkreises reist kein geringerer als der Tabellenführer, Eurocup-Teilnehmer und Deutsche Meister der Saison 2022/23, die Rutronik Stars aus Keltern an. Dem Champion gegenüber stehen die jungen Wilden der Eigner Angel Nördlingen, ein Team, dass sich im Verlauf der Saison mehr und mehr zu gefürchteten Mentalitätsmonstern entwickelt, besonders, wenn es am Ende knapp wird. Die letzten drei Spiele wurden mit fünf oder weniger Punkte entschieden, zweimal zugunsten der Nördlingerinnen. In Berlin hatte man es nach spannender 12-Punkte Aufholjagd in den letzten Sekunden selbst in der Hand, einen Sieg einzunetzen. Zudem bestreiten die Angels (seit 2008) ihr 16. Bundesligajahr in Folge, eine Tradition, die außer Marburg (seit 1992) noch kein anderer Basketballstandort in seiner Vita vorweisen kann.

Dünnhäutig hat man beim Meister auf die letzten Niederlagen reagiert, insbesondere die Schiedsrichter bekommen regelmäßig ihr Fett weg, wenn der Spielausgang nicht den Vorstellungen der Meistermacher entspricht. Dies war besonders im Dezember der Fall, als man in Halle (77:79), im Pokal bei Hannover (57:58) und letzte Woche zu Hause gegen Saarlouis (83:88) verlor. Plötzlich spürt die Truppe von Trainer Goran Lojo den Atem der Verfolger Alba Berlin (ein Sieg weniger) und Osnabrück (zwei Siege weniger), die die Plätze zwei und drei belegen. Dahinter lauern bereits die Rieserinnen nochmals mit einem Sieg weniger auf Rang vier, was selbst der Sportliche Leiter der Angels, Martin Fürleger, für „sehr überraschend“ findet.  Deren Dezember mit drei Siegen in vier Ligaspielen und ein ungefährdetes Weiterkommen im Pokal war so reichhaltig wie das Büffet der Angels bei

der internen Weihnachtsfeier. Das zweite Spiel der Rückrunde hat also durchaus große Bedeutung für die mit 27,46 Durchschnittsjahren (gegenüber 23,2 Jahren bei den Angels) deutlich älteren Titelverteidigerinnen. Verliert man in Nördlingen bei einem gleichzeitigen Sieg der starken Berlinerinnen in Leverkusen, muss man sich die Tabellenführung mit den Albatrossen teilen. Und einen Showdown im März, wenn Keltern zuerst Hannover empfängt und dann in die Bundeshauptstadt zum Rückspiel fahren muss, will man vermeiden.

Den Takt in Keltern geben die Französin Sara Roumey, die 1,91mtr große Ukrainerin Olesia Malashenko, die deutsche Spielmacherin und Nationalspielerin Alexandra Wilke oder die US-Amerikanerin Courtaja Sanders an. Alle Führungsspielerinnen der Stars sind, außer Roumey (20), deutlich älter. Das ist bei den Eigner Angels ganz anders. Dreierspezialistin Nicole Brochlitz ist 19, ebenso wie Enija Viksne. Eigengewächs Anna Löffler, zwar noch keine Führungsspielerin aber mit überraschend viel Einsatzzeit, gar erst 16.

Es ist eben das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Philosophien. In Keltern bedient man sich fertigen Spielertypen, wie zum Beispiel den Ex-Nördlingerinnen Johanna Klug und Elina Koskimies. Im Ries benötigt man zwar auch erfahrene Leistungsträgerinnen als Gerüst, versucht dabei aber fortlaufend, junge, unerfahrenere Spielerinnen an das Profigeschäft heranzuführen. Mariam Hasle-Lagemann beispielsweise spielt ihre dritte Saison in Nördlingen und kam, ebenso wie diese Spielzeit Brochlitz und Viksne, mit 19 zu den Kraterbasketballerinnen. Diese Saison scheint ihr der Durchbruch zu gelingen. Mit Coach Mattis Rozlapa haben die Angels einen Übungsleiter, der diese Philosophie mitträgt. So gewährte Rozlapa dem Eigengewächs Anna Löffler beim knappen Sieg zum Rückrundenstart letzte Woche gegen Freiburg fast 12 Minuten Spielzeit. Fast doppelt so lange wie beim Sieg gegen Marburg Anfang Dezember. Tendenz steigend.

Das Team fand sich Dienstagabend komplett und gesund zum Trainingsauftakt wieder in Nördlingen ein. „Bei der Niederlage in Keltern (72:90) haben wir lange Zeit gut mitgehalten. Daran werden wir anknüpfen. Beim Freiburgspiel war es großartig zu sehen, wie unsere Fans und die Helfer und Helferinnen uns gepuscht haben. Das Spektakel in der Halle war etwas, was du als Sportler erleben willst und liebst.“ Ein ähnliches, noch größeres Spektakel versprechen die Eigner Angels und das Team um die Kraterbasketballerinnen auch zum Jahresausklang gegen den Deutschen Meister. Sprungball ist Samstagabend, 18.30Uhr in der Hermann-Keßler-Halle. Der beste Stream der Liga überträgt live.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Eiger Angels bescheren sich selbst

Eigner Angels Nördlingen – USC Eisvögel Freiburg 87:85  (16:26,32:15, 21:26, 18:18)

Manchmal macht man sich selber das schönste Weihnachtsgeschenk, so wie die Eigner Angels am Freitag Abend. In einem offensiv geprägten Schlagabtausch unterstrichen die Mädels um Topscorerin Erika Davenport ihre Heimstärke und holten nach einem kompletten Fehlstart mit 87:85 den sechsten Heimsieg der Saison.

Es war angerichtet in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle für das Süddeutschland-Derby der Eigner Angels Nördlingen gegen die Eisvögel aus Freiburg. Nicht-Basketball-Linien hatte man in stundenlanger Kleinarbeit abgeklebt, eine Weihnachts-Tombola aufgebaut, PR-Stände installiert und im Vorfeld reichlich Werbung gemacht für das Weihnachtsspiel am Freitag Abend. Nur das Team um Kapitänin Lisa Bertholdt schwächelte. Ein Virus hatte sich bahnte seit zwei Wochen seinen Weg durch die Mannschaft gebahnt, so dass mit einer grandiosen Mannschaftsleitung nicht zu rechnen war. Irgendwie kraftlos sahen die Gastgeberinnen anfangs auch aus. Als die Angels zum ersten Mal überhaupt auf den Korb warfen, lagen die Gäste bereits mit 9:0 in Führung. Entsprechend aufgetankt mit Selbstbewusstsein segelten die Eisvögel souverän durch das erste Viertel, das sie mit 26:16 gewannen. Doch im zweiten Abschnitt zog Coach Rozlapa die Eigner-Defense an und als Nicole Brochlitz, Dreierschützin vom Dienst, ihren ersten Distanztreffer einnetzte, sah die Welt aus Nördlinger Sicht schon wieder versöhnlicher aus und als Angels-Spielmacherin Eni Viksne für die erste Führung (33:31) sorgte, waren 620 Rieser Basketballfans aus dem Häuschen.  Phasenweise schickte Rozlapa mit Anna Löffler, Brochlitz und Viksne gleich drei deutsche U20-Spielerinnen aufs Feld und sein Mut wurde belohnt. Die Nördlinger Young Guns bauten nach einem fulminanten Viertel mit 32 erzielten Punkten die Nördlinger Führung bis zur Pause sogar auf 48:41 aus.

Gut erholt von der Offensivlawine, die über sie hinweggerollt war, präsentierte sich Freiburg nach der Pause. Winfield und Reed demonstrierten ihre Wurfkünste und hielten das Match komplett offen, während die stark spielende Angels-Spielerin McCray mit vier Fouls auf der Bank saß. 69:67 führten die Angels nach 30 Minuten, was ein spannendes Schlussviertel versprach. Als McCray vier Minuten vor Ende zurückkam, lagen die Angels mit 78:74 in Führung und die Zeichen standen auf Sieg. McCray war es auch, die den Korb zum 83:77 markierte und den Freiburgern endgültig den Zahn zog. Eine starke Team-Offense, wobei vier Spielerinnen zweistellig punkteten, sicherte den Sieg über den Tabellennachbarn, wenn er auch am Ende mit 87:85 knapper ausfiel als Coach Rozlapa lieb war. Den Zuschauern war’s egal, sie feierten ihr Team mit lang anhaltendem Applaus und das zurecht. Die achso gesundheitlich lädierte Mannschaft hielt den mittlerweile sechsten Heimsieg mit ihren letzten Kraftreserven fest und bescherte sich damit das schönstmögliche Weihnachtsgeschenk selber. Weiter geht’s bereits am 30.12. wenn der deutsche Meister Keltern nach Nördlingen kommt.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (24, 13 Rebounds), Danielle McCray (16), Nicole Brochlitz (19, 4 Dreier), Enija Viksne (16, 6 Assists) , Lisa Bertholdt (5, 11 Rebounds), Brandi Beasley (4), Roosa Lehtoranta (2), Anna Löffler (1) und Leonie Kambach.

Freiwurfquote: 20 von 26 (76%)
Zweier: 26 von 48 (54%)
Dreier: 5 von 15 (33%)

Text: Kurt Wittmann
Bild: Michael Soller

Kracherspieltag – Teil I: Die Eisvögel Freiburg kommen zu den EIGNER Angels Nördlingen

Zum Auftaktspiel der Rückrunde in der 1. Basketballbundesliga der Frauen kommt kein Geringerer als der Deutsche Meister aus dem Jahre 2022 in die Nördlinger Hermann-Keßler-Halle.

Die Nördlinger Angels beenden die Hinrunde in der 1. Basketballbundesliga der Frauen auf einem guten fünften Platz mit einer positiven Bilanz und dem Wissen, dass mit dem gewissen Quäntchen Glück eine Podiumsplatzierung durchaus realistisch und verdient gewesen wäre. Trotzdem ist man mehr als zufrieden mit der Leistung der sympathischen Nördlinger Truppe und noch gespannter auf die überaus vielversprechende Rückrunde, die direkt mit zwei absoluten Krachern beginnt. Zunächst gastieren die Eisvögel aus Freiburg im Ries, die als direkter Verfolger der Angels heiß auf eine Revanche sind, schließlich wurde man in eigener Halle zwischendurch förmlich an die Wand gespielt. Und zum Jahresabschluss kommt es dann zu einem ersten Höhepunkt in der sechzehnten Nördlinger Bundesligasaison. Der amtierende Deutsche Meister aus Keltern gibt sich die Ehre und wird – genauso wie die Freiburger Mannschaft – mit ordentlich Spektakel begrüßt: Man hat sich hinter den Kulissen einiges einfallen lassen, um diese beiden Spieltage zu einem absoluten Muss für alle Nördlinger Sportfans zu machen: Tombola, Gewinnspiele, Halbzeitshow und vieles mehr sorgen für das angemessene Rahmenprogramm rund um diese beiden Top-Spiele zum mit einem stimmungsmäßigen Highlight zum Jahresabschluss.

Die Eisvögel aus Freiburg sind keine Unbekannte, entführten die Angels vor einigen Wochen in phänomenaler Manier noch zwei wichtige Punkte aus dem Breisgau. Seitdem hat sich das Freiburger Team weiter stabilisiert und lauert direkt hinten den EIGNER-Girls auf Platz 6 der Tabelle. Mit ihrer ganzen Erfahrung und Qualität schafften sie es sogar, den Meisterschaftsaspiranten Hannover – genauso wie die Nördlinger – in eigener Halle niederzuringen. Schlüssel wird es also sein, anders als in Berlin, direkt von Anfang an hellwach zu sein, um dem überaus schnellen und attraktiven Spielstil der Eisvögel schritthalten zu können. Dafür wird Coach Rozlapa sicherlich die richtigen Schlüsse aus dem Spiel in der Bundeshauptstadt gezogen haben.

Die Zuschauer erwartet im Nördlinger Rampenlicht eine sehenswerte Basketballshow, die in diesem Aufeinandertreffen wieder mal zu einem großen Teil von Deutschen Nachwuchstalenten aufgeführt, von internationalen Leistungsträgerinnen ergänzt und von einer Basketball-Legende gekrönt wird, wenn die 47-jährige Mirna Paunovic das Feld betritt.

All das zur ungewohnten Vorweihnachtszeit am Freitagabend um 19:30 Uhr in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle. Als kleines Weihnachtsbonbon sind die Eintrittspreise für die kommenden beiden Spiele stark reduziert. Wegen all der geplanten Aktionen wird ein größerer Zuschauerandrang erwartet, weshalb eine rechtzeitige Anreise empfohlen wird. Wer also live dabei sein möchte, sollte sich mit dem Ticketkauf unter eigner-angels.de beeilen, bevor die besten Plätze vergriffen sind.

Also: Licht aus, Scheinwerfer an und alle Augen nach Nördlingen in die Halle gerichtet!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

EIGNER Angels rauschen bei ALBA Berlin haarscharf an der Überraschung vorbei

EIGNER Angels kämpfen in der Bundeshauptstadt gegen ausgefahrene Albatross-Krallen, haben in einem höchst intensiv geführten Spitzenspiel am Ende aber knapp das Nachsehen und verlieren mit 66:70 (18:15, 18:17, 16:10, 18:24).

100 Sekunden vor Schluss standen in der Berliner Sömmeringhalle die knapp 1500 Fans ob ihres schon sichergeglaubten sechsten Heimspielsiegs in Folge freudtaumelnd die Fäuste in die Luft gestreckt und blickten zufrieden auf die Anzeigentafel, die einen Zwölfpunkte-Vorsprung für die Gastgeberinnen zeigte. Der Gedanke, dass wenige Sekunden später die Hütte brennen und das Spiel innerhalb weniger Momente aus der Hand gegeben werden würde, war zu diesem Zeitpunkt völlig absurd. Doch eins nach dem anderen.

Matiss Rozlapa startete wie üblich mit Brandi Beasley, Mariam Haslé-Lagemann, Erika Davenport, Nicole Brochlitz und Leonie Kambach. Eine altbewährte Aufstellung, die in den ersten Sekunden der lautstarken Atmosphäre ihren Tribut zollen musste. Bereits nach 50 Sekunden führten die Berlinerinnen mit 6:0 und ließen den Nördlinger Coach mit einem Kopfschütteln in der bereits früh auf Betriebstemperatur lauten Sömmeringhalle stehen. „Ich habe mein Team nicht gut vorbereitet und nehme diese Anfangsphase auf meine Kappe“, gestand der sichtlich mitgenommene Nördlinger Trainer, der bereits nach wenigen Minuten seine komplette Mannschaft durchrotierte. Beim 15:5 nach viereinhalb Minuten bahnte sich ein ähnliches Drama an wie schon vor zehn Monaten an gleichem Ort, als die Angels einen 15:0-Lauf zu Spielbeginn kassierten. Doch Trainer Rozlapa zog die erste Auszeit und mahnte zu einem körperbetonteren und aggressiveren Spiel seiner Schützlinge, um der intensiven Defensearbeit der Gegnerinnen Paroli zu bieten. Das Team rund um die stark aufspielende Lisa Bertholdt, deren Aufeinandertreffen mit ihrer Schwester einen zwanzigköpfigen, aufsehenerregenden, superlauten Fanblock mit eigens gestalteten T-Shirts erzeugte, nahm sich dieser Körperlichkeit an und konnte den Abstand zum Viertelende auf ein 18:15 reduzieren.

Zu Beginn des zweiten Viertels war die Anfangsnervosität anscheinend vollständig abgelegt und man war nun wach und bereit für das physische Spiel der Berlinerinnen. Blitzschnell und -sauber waren die Finger in der Defense und mindestens ebenso schnell die erste Nördlinger Führung nach Wiederanpfiff. Nach einer guten Minute und sieben deutschen Angelspunkten sah sich Cristo Cabrera, ALBA-Coach, zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Roosa Lehtoranta sorgte mit zwei absoluten Traumpässen für insgesamt acht Punkte auf Lisa Bertholdts Konto. Einzig die auffällige Nachlässigkeit von der Freiwurflinie sorgte dafür, dass sich Nördlingen trotz intensiver Berliner Verteidigung nicht weiter absetzen konnte und so ging es mit einem ausgeglichenen Spielstand in die Halbzeitpause.

Der verschlafene Start des ersten Viertels war längst vergessen – hellwach und körperbetont wurde um jeden Millimeter gekämpft, die Foulpfiffe blieben aber aus. Die sogenannte „internationale Härte“, die die Deutschen Fans bei Nationalspielen verwundert zurückließen, war offenbar inzwischen auch im Deutschen Norden eingekehrt. Spiele, die in den südlicheren Regionen ausgetragen werden, haben von diesem Trend anscheinend noch nichts mitbekommen. Alba konnte sich durch ihre höchst aggressive Frau-Frau-Verteidigung ein wenig absetzen (46:37, 25‘). Das Spiel wurde mit jedem Angriff härter und intensiver – inzwischen lag bei jedem Angriff mindestens eine Spielerin pro Mannschaft auf dem Boden. Das gefährlich rutschige Klebeband bei den Werbeaufklebern auf dem Boden taten ihr Übriges. All das schien in die Köpfe der Nördlinger Spielerinnen einzudringen, denn die Fehlerquote stieg stetig an, wodurch Alba durch Dreier von Snyder auf 52:39 davonziehen konnte.Das offensive Teamspiel der Angels war zwischenzeitlich zum Stillstand gekommen und riskante Lob-Pässe führten zu immer weiteren Turnover und sorgten für Berliner Oberwasser. Auch die Freiwurfquote von nur 50 Prozent verboten ein knapperes Ergebnis. Schließlich fasste sich Danielle McCray ein Herz und sprintete nach einem Rebound „coast to coast“ zum 52:42 Zwischenstand nach dreißig Minuten.

Der letzte Durchgang verlief dann zunächst so, wie der dritte aufgehört hatte. Eine höchst intensive Defense-Schlacht, bei dem die ballführenden Spielerinnen gedoppelt, teilweise von drei Spielerinnen verteidigt wurden, zeigte, dass sich auf beiden Seiten kein Millimeter geschenkt wurde. Zwischen Ellbogen und Fingernägeln lief den Angels aber so langsam die Zeit davon, bis bei ebendiesen hundert Sekunden vor Schluss die trügerische Gewissheit über einen ALBA-Sieg in die Sömmeringhalle eintrudelte. Doch urplötzlich ging ein Ruck durch das RozlapaTeam und nach 5 fünf Auszeiten und einigen taktischen Fouls wechselte die Berliner Feierlaune zu erschrockenen Defense-Rufen. Stück um Stück hatten sich die Angels an die Albatrosse angepirscht und waren 18 Sekunden vor Schluss nur noch zwei Punkte vom Ausgleich entfernt. Beasleys Steal bei einem Berliner Einwurf sorgte dann für einen weiteren panischen Aufschrei, doch Lisa Bertholdt, „player of the match“, verpasste den freien Dreier. Auch drei Offensivrebounds später fand der Ball – wie so oft in diesem Spiel – einfach nicht den Weg in den Korb und plötzlich war das Spiel vorbei. Schrecken, Enttäuschung und Erleichterung waren selten so nah beieinander.

Coach Rozlapa nahm die Niederlage später auf seine Mütze, ist aber überzeugt, dass sein Team besser ist, als es die Tabelle aussagt. Dreimal sei unglücklich verloren worden, aber man lerne jedes Mal daraus und sei jedes Spiel stärker.
Bereits kommenden Freitagabend steht das erste Spiel der Rückrunde an, wenn der Deutsche Meister aus dem Jahre 2022, die Freiburger Eisvögel, in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle gastiert. Ein Spiel, für den sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt, denn die Angels-Verantwortlichen haben für die nächsten beiden Heimspiele ordentlich was geplant…

Für die Angels spielten: Erika Davenport (15 Punkte), Danielle McCray (9), Nicole Brochlitz (13), Enija Viksne (4), Roosa Lehtoranta (2), Mariam Haslé-Lagemann (3), Lisa Bertholdt (14), Brandi Beasley (6), Leonie Kambach

Bei ALBA Berlin fielen auf: Mulligan (15), Grigoleit (16), Bertholdt (12)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Benedikt Lasser

Spitzenspiel beim großen ALBA Berlin

Die EIGNER Angels reisen zum Abschluss der Hinrunde in der 1. Frauenbasketball-Bundesliga in die Bundeshauptstadt zum Tabellenzweiten ALBA Berlin und erwarten ein hochklassiges und spannendes Spitzenspiel im Kampf um die Podiumsplätze.

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und so wartet zum Abschluss der Hauptrunde in der 1. Bundesliga des Deutschen Frauenbasketballs, zu der die EIGNER Angels Nördlingen als kleinster Standort der Liga inzwischen seit sechzehn Jahren ununterbrochen angehören, das große ALBA Berlin.

Zwei Siege stehen in der jüngeren Vergangenheit einer Niederlage gegenüber. 2020 zog man gegen die damals noch in der 2. DBBL spielenden Albatrosse ins Finalturnier des Pokals ein. Gut zwei Jahre später konnte man das zweimalige Aufeinandertreffen dann ausgeglichen gestalten. Während bei den rundum ausgetauschten Angels nur Mariam Haslé-Lagemann noch düstere Erinnerungen an die Anfangsphase beim Gastspiel haben dürfte, ist der Kern des Berliner Leuchtturmvereins zusammengeblieben.
Das Spiel der aktuellen Tabellenzweiten zeichnet sich durch eine unvergleichliche Breite des Kaders aus. Sechzehn Spielerinnen standen für ihre gelb-blauen Farben bereits auf dem Feld und ließen dabei nur 60 Punkte pro Spiel zu – ligaweiter Bestwert! Offensiv getragen wird das Team der Hauptstädterinnen von den drei US-Amerikanerinnen Margaret Mulligan (10ppg), Deeshyra Thomas (15ppg) und Laina Snyder (10ppg) sowie von der großen Schwester von Lisa Bertholdt – Marie Bertholdt (11ppg). Auch Ex-Angels Nina Rosemeyer fällt immer wieder positiv auf. Zahlreiche weitere deutsche (Nachwuchs-)Spielerinnen ergänzen das Top-Team gut und komplettieren es auf jedweden Positionen.

Die altehrwürdige Sömmeringhalle gilt als absolute Festung, liegt die letzte Heimniederlage der Berlinerinnen fast ein halbes Jahr zurück. Damals verlor man in der letzten Saison das Hinspiel um Platz 3 gegen die Panthers Osnabrück. Unabhängig davon ist die Sporthalle Charlottenburg auch jene Halle mit den meisten Zuschauern. Nur selten feuern weniger als 1500 Fans ihre Albatrosse an. Auf die Frage, ob eine solche Atmosphäre einen Einfluss auf die Spielerinnen hat, nickt Nördlingens Brandi Beasley eifrig und lacht:

„Es ist wirklich toll, vor solch einer großen Kulisse zu spielen! Wir werden die Atmosphäre richtig einsaugen und genießen! Wir haben zwar Respekt vor dem Namen ALBA Berlin, aber Platz für Ehrfurcht ist da keiner. Es ist ein Spiel wie jedes andere, auf das wir uns auch vorbereiten wie auf jedes andere.“

Die Albatrosse haben wie die Angels einige ihrer Spiele knapp verloren und haben dadurch nur einen Sieg mehr auf dem Konto. Wenn alles gut läuft, könnte man mit einem Sieg sogar an den Gastgeberinnen vorbei auf den zweiten Tabellenplatz ziehen. Das dazu notwendige Selbstbewusstsein hat das Team rund um Point Guard Beasley auf jeden Fall:

„Wir sind super stolz auf unsere bisherige Leistung! Die Spiele, die wir mit nur einem Punkt verloren haben, schmerzen zwar besonders, aber wir lernen davon. Die Mannschaft versteht sich hervorragend und jeder ist mit vollem Herzblut dabei und kennt die Richtung, in die wir gemeinsam gehen wollen.“

Die angesprochene Richtung ist offensichtlich nach oben und ob das nicht nur geographisch (nach Norden), sondern auch spielerisch und tabellarisch gelingt, lässt sich am Sonntag um 16 Uhr wie immer live und kostenlos auf Sporttotal verfolgen. Bundeshauptstadt gegen Kreisstadt, Bertholdt gegen Bertholdt, Berlin gegen Nördlingen, Albatrosse gegen Engel – wer behält die Oberflügel?

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller


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