Autor: Angels Redaktion

Die Eigner Angels Nördlingen begeistern in Oettingen

Am Donnerstag, den 09.11.23, besuchten die Eigner Angels aus Nördlingen die Jahrgangsstufen 3, 4 und 5 der Grund- und Mittelschule Oettingen. Der Aktionstag sollte dazu beitragen, die Kinder – vor allem im jungen Alter – wieder mehr zur sportlichen Betätigung zu motivieren.

Zu Gast waren die Spielerinnen Erika Davenport, Danielle McCray, Mariam Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt, Brandi Beasley und Leonie Kambach. Sie boten in drei Hallen unterschiedliche Stationen an. Im Fokus standen dabei das Dribbling, das Passen und Fangen sowie der Korbleger bzw. der Standwurf. Altersgemäß wurden die Schülerinnen und Schüler an die unterschiedlichen Bewegungsabläufe herangeführt. Dank der Spiele, dem vermittelten Spaß und auch den eingebauten Wettkämpfen waren die Kinder höchstmotiviert und ehrgeizig, um den professionellen Spielerinnen ihr Können unter Beweis zu stellen.

Nach der sportlichen Aktivität stellten die Schülerinnen und Schüler Fragen. Unter anderem interessierte sie das Alter und die Größe der Spielerinnen. Auch die Frage, wie lange jede schon Basketball spielt, wurde beantwortet und hinterließ staunende Gesichter. Die Fünftklässler trauten sich sogar, einige Fragen auf Englisch zu stellen, was wiederum die englischsprachigen Spielerinnen zum Staunen brachte. Im Anschluss daran bekamen alle einen Gutschein für einen freien Eintritt zu einem Heimspiel sowie ein Saisonheft. Sofort wurden die anwesenden Spielerinnen darin gesucht und auch gefunden. Die Schülerinnen und Schüler waren den ganzen Tag lang begeistert und freuen sich schon auf den Besuch bei einem Bundesligaspiel, um „ihre“ Angels lautstark anzufeuern.

Text und Bild: Franziska Buckel

Erfolgreicher, als der Arzt erlaubt

Danny McCray saß nach dem ersten Saisonsieg der Eigner Angels Nördlingen auf ihrem Stuhl und lächelte. Nein, ihr lädiertes Knie habe im entscheidenden letzten Viertel nicht mehr weh getan und das habe sie auch dem Coach gesagt, der ihr die Auswechslung anbot. „Ich habe gespürt, dass ich dem Team helfen kann“, sagte die 30-jährige US-Amerikanerin, Profibasketballerin seit vielen Jahren, nach einem aufregenden Bundesliga-Match am Dienstagabend in der Hermann-Keßler-Halle. Es endete mit einem 68:56 (16:12, 13:25, 15:15, 24:4)-Überraschungssieg der Angels gegen den amtierenden Vizemeister und Pokalsieger TK Hannover Luchse und McCray hatte einigen Anteil daran.

Nur drei Tage nach der unglücklichen Auftaktniederlage in Leverkusen stand bereits das erste Heimspiel für Nördlingens Bundesliga-Korbjägerinnen an. Die Angels starteten vor rund 400 Zuschauern mit Brandy Beasley, Nicole Brochlitz, Mariam Hasle-Lagemann, Erika Davenport und Leonie Kambach in das Feiertagsspiel. Davenport erzielte mit einer schönen Aktion unter dem Korb die ersten Heimpunkte der neuen Saison, aber  nach zwei Minuten stand es 2:7. Neu-Kapitänin Lisa Bertoldt, frühzeitig eingewechselt, und erneut Davenport verkürzten auf 6:7. Beste Stimmung auf den Rängen, als Beasley die Führung zurückeroberte und Luchse-Trainerin mit Angels-Vergangenheit Sidney Parsons sich zur ersten Auszeit genötigt sah.

Das 8:7 hatte einige Zeit Bestand, weil auf beiden Seiten Vieles daneben ging. Der Kampfgeist der neuformierten Angels war vor allem in der Defense zu spüren, wo sie dem amtierenden Vizemeister und Pokalsieger keine freien Würfe erlaubten. Beasley sorgte mit zwei verwandelten Freiwürfen für das 14:12, Davenport fünf Sekunden vor der Viertelsirene im schönen Zusammenspiel mit ihrer Landsfrau Danielle McCray für das 16:12. McCray, in Leverkusen noch gar nicht im Einsatz, waren von der medizinischen Abteilung aufgrund ihrer Bänderdehnung im Knie nur zehn Minuten Einsatzzeit zugestanden worden. Doch dazu später mehr.

Mit Beginn des zweiten Viertels übernahmen die Niedersachsen die Initiative. Als Taya Hanson, Teamkollegin von Ex-Angel Sami Hill in der kanadischen Nationalmannschaft, zwei Dreier hintereinander versenkte, stand es 19:24 und Coach Matiss Rozlappa war zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Bei den Nördlingerinnen ging vor allem aus der Distanz praktisch alles daneben und nur Davenport konnte mit großem Körpereinsatz punkten (20:29, 16. Minute). Dann verkürzten Beasley sowie die junge Lettin Enija Viksne auf 24:29 und auch die erst 16-jährige Anna Löffler kam zu einem Kurzeinsatz. Beim 26:29 tanzte Erika Davenport mit mehreren Körpertäuschungen ihre Gegenspielerin regelrecht schwindlig, übertrieb es aber anschließend mit zwei Dreierversuchen. Der dritte saß dann  – mit Ablauf der Shot-Clock – zum 29:34 (20.). Schade, dass Hannover kurz vor der Pause ebenfalls mit einem Dreier von US-Guard Dara Taylor konterte. Nur vier Assists (direkte Korbvorlagen) und eine Trefferquote von 33 Prozent waren im ersten Abschnitt zu wenig, um mit dem Vizemeister durchgehend auf Augenhöhe zu bleiben.

Die Wurfausbeute des Heimteams wurde auch zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht besser. Die gegen ihren Ex-Verein lange Zeit glücklose Nicole Brochlitz, in Leverkusen noch Spielerin des Tages, Leonie Kambach und Brandy Beasley vergaben allesamt, erst Kambach mit Freiwürfen und endlich Brochlitz punkteten zum 33:39 (14.). Aber Hannover konterte eiskalt, unter anderem mit einem Dreier von Hanson, zum 33:46 (25.). Verwandelte Freiwürfe von Brochlitz und Davenport brachten das Heimteam wieder heran (39:48) und als US-Girl Beasley endlich auch einen Dreier traf, verkürzten die Angels auf acht Punkte Differenz, die auch vor dem Schlussdurchgang Bestand hatten (44:52). Immerhin war damit das dritte Viertel exakt ausgeglichen.

Acht Punkte Rückstand sind im Basketball nichts, wenn man mal einen Lauf hat. Den hatten die Nördlingerinnen zwar zunächst nicht, aber mit viel Einsatz arbeiteten sie sich in Schlagdistanz. 5:55 Minuten Restspielzeit standen auf der Uhr, als Nicole Brochlitz zwei Freiwürfe zum 50:54 verwandelte – jetzt wurde auch das Publikum noch einmal deutlich lauter. Die mit 23 Punkten und 16 Rebounds überragende Davenport traf unter dem Korb zum 52:54 und Viksne glich mit rasantem Solo sogar aus (36.). Der Vizemeister schien konsterniert. Danielle Mc Cray punktete zum 56:54 und ihre Landsfrau Davenport traf ähnlich elegant zum 58:54 (38.). Hannovers Auszeit kam reichlich spät, um den Nördlinger Lauf noch zu stoppen. Das gelang auch nicht: Bertholdt und McCray erhöhten auf 62:54 (39.), Davenport traf zwei Freiwürfe zum 64:54. Viksne zum 66:54 und McCray mit Freiwürfen zum 68:56 – der Vizemeister schien völlig konsterniert. Mit 24:4 (!) deklassierten die Angels ihre Gäste im letzten Viertel und durften sich von ihren begeisterten Fans feiern lassen.

„Sehr schön“ sei es, gegen den Ex-Verein auf diese Art und Weise zu gewinnen, freute sich Jugendnationalspielerin Nicole Brochlitz über den  Angels-Coup. Chefcoach Matiss Rozlappa analysierte, dass er im Schlussviertel eigentlich gar nicht so viel geändert habe, nur habe sein Team das getan, was er ihm ständig eintrichtere: knallhart verteidigen und nach Ballgewinnen in der Offensive Vollgas geben.

Und Danny McCray? Sie hatte am Ende zwölf Punkte bei 67 Prozent Trefferquote und vier von vier Freiwürfen auf ihrem persönlichen Konto. Eine stattliche Bilanz in 17:29 Minuten Einsatzzeit. Siebeneinhalb Minuten mehr, als der Arzt erlaubt hatte. Aber wen störte das schon an diesem denkwürdigen Basketball-Abend …?

Eigner Angels Davenport 23, McCray 12, Brochlitz 8, Viksne 10, Hasle-Lagemann, Bertholdt 4, Beasley 9, Löffler, Musiienko, Kambach 2. Erfolgreichste Werferinnen bei Hannover: Hanson 14, Rollerson 18, Stockton 9.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Angels Kids Camp vom 09.09.2023

Das erste Nachwuchscamp der Eigner Angels in der Saison 23/24 – mit allen Spielerinnen der neuformierten Nördlinger Mannschaft und Headcoach Matiss Rozlapa war erneut ein voller Erfolg. Unterstützt wurden sie dabei von Jugendkoordinator Nils Gerstmeier und TSV Trainerin Sandra Keller.

An verschiedenen Stationen wurde an Geschicklichkeit, Koordination und anderen Basketballfertigkeiten gearbeitet. Unter Aufsicht der engagierten Trainerinnen und Trainern konnten die 30 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren, ihre Fähigkeiten verbessern und ihr Ballgefühl unter Beweis stellen. Ein Blick in die Gesichter der Kinder genügte und man wusste – das hat Spaß gemacht!

Das Feedback der Eltern im Nachgang war ebenfalls durchweg positiv. Als Belohnung für ihre Teilnahme durften die Kids sich im Anschluss nicht nur Autogramme von ihren neuen Vorbildern holen, sondern bekamen zudem ein personalisiertes Campshirt und dürfen das erste Heimspiel der Eigner Angels gegen Hannover am 03.10.23 besuchen.

Das Nachwuchscamp der Eigner Angels war wieder einmal ein voller Erfolg. Es zeigt, dass die Eigner Angels nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits des Spielfelds eine wichtige Rolle in der Region einnehmen und sich aktiv um den Nachwuchs bemühen.

Und getreu dem Motto: Nach dem Camp ist vor dem Camp, steht der nächste Termin bereits fest. Am Sonntag, den 15.10 laden wir alle Kids im Alter von 7 bis 11 Jahren (mit und ohne Vorkenntnisse) zum nächsten Camp ein. Die Anmeldung ist bereits online möglich unter www.eigner-angels.de.

Text und Bild: Martin Fürleger

Das Basketball-Einmaleins hat sie in der Schweiz gelernt

In der Schweiz stehen gemeinhin Skifahrer:innen oder Eishockeyspieler für sportliche Erfolge. Auch im Tennis und Kunstturnen haben Athletinnen und Athleten aus Deutschlands südwestlichem Nachbarland in der Vergangenheit immer wieder Höchstleistungen vollbracht. Eine nennenswerte Basketball-Vergangenheit haben die Eidgenossen indessen nicht. Das ist insofern von Interesse, weil ein weiterer Neuzugang der Eigner Angels-Bundesliga-Korbjägerinnen in der Schweiz den ersten Kontakt mit dem roten Ball hatte.

Die Rede ist von Leonie Kambach, 22 Jahre alt und 1,88 Meter groß, die in den vergangenen Jahren im Trikot der Turnerschaft Jahn München auflief. In der Saison 2022/23 erzielte sie in der 2. Bundesliga Süd für ihr Team durchschnittlich 12,1 Punkte und schnappte sich 8,1 Rebounds. Was die Zahl der abprallenden Bälle angeht, war sie damit Zehntbeste der gesamten Liga.

Doch zurück zu den ersten Basketball-Schritten Leonie Kambachs ausgerechnet in der Schweiz. Ursprünglich in Duisburg zu Hause, zog die Familie 2005 nach Chur im Kanton Graubünden, weil der Vater dort eine neue Stelle als Braumeister antrat. Leonie war zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre alt und probierte in der Folge mehrere Sportarten aus, die ihr geeignet schienen: neben Basketball auch die Schweizer Klassiker Curling und Skifahren. Erst im Alter von 13 oder 14, so ganz genau erinnert sie sich nicht mehr daran, konzentrierte sie sich auf das rasante Spiel mit der roten Kugel.

In Zürich gab es zwar ein Basketball-Nachwuchsprogramm, aber bald wurde deutlich, dass es woandershin gehen musste, wollte man den Basketball als Leistungssport betreiben. Ihre Trainerin hatte Kontakte nach Freiburg und so wechselte die damals 15-Jährige ins Sportinternat der Breisgau-Metropole. Nach zwei Jahren gab es die ersten Einsatzminuten in der Bundesliga-Mannschaft der Eisvögel, nicht viele, aber immerhin. O-Ton des Angels-Neuzugangs: „Es war eine tolle Gruppe, ich habe mich spielerisch weiterentwickelt und Freiburg ist zu meiner zweiten Heimat geworden.“ Parallel dazu wurde der Deutsche Basketball-Bund auf die athletische Blondine aufmerksam, berief sie in die U18- und U20-Nationalmannschaft. Mit der U18 bestritt sie im Jahr 2018 auch die 3×3-Weltmeisterschaft in China. „Das war schon ein großartiges Erlebnis“, sagt Kambach.

Der Wechsel nach München schien wie ein Signal, dem Sport nicht mehr alles unterzuordnen, sondern Basketball, Studium und Freizeit eher entspannt unter einen Hut zu bringen. Die TS Jahn war eine gute Adresse und Leonie Kambach lieferte in der Regionalliga und in der zweiten Bundesliga ab. So gut, dass der Sportliche Leiter der Eigner Angels, Martin Fürleger, auf sie aufmerksam wurde und ihr einen Platz im Angels-Team 2023/24 anbot. Kambach zögerte: „So eine Mega-Kleinstadt, das konnte ich mir als immer in der Großstadt Lebende zunächst überhaupt nicht vorstellen.“ Mittlerweile ist sie überzeugt, dass die kleine Stadt und die familiären Vereinsstrukturen auch viele Vorzüge haben und deswegen hat sie beschlossen, im Basketball noch einmal durchzustarten: „Die coole Mischung aus Profis und jungen Spielerinnen gefällt mir. Ich will in der ersten Liga einen zweiten Anlauf nehmen, auch wenn mir klar ist, dass das ein anderes Level, eine andere Physis und ein anderes Tempo bedeuten.“

Einer, der Leonie Kambach diese anspruchsvolle Aufgabe durchaus zutraut, ist Nördlingens Trainer-Legende Imre Szittya, der die Centerin als Headcoach der deutschen U20-Nationalmannschaft kennengelernt hat. „Eine große Spielerin, die offensiv wie defensiv ihren Körper gut einsetzen kann“, sagt Szittya. Er hoffe, dass sie sich in Nördlingen weiterentwickeln könne, meint der Basketball-Experte, der daran erinnert, dass Leonie Kambach in der deutschen U20 Backup von Luisa Geiselsöder gewesen sei. Also jener ehemaligen Angels-Centerin, die mittlerweile zu den wichtigsten Akteurinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft zählt.

Wenn das kein gutes Omen für Leonie Kambach ist …

Bild: Martin Fürleger

Text: Robert Milde

Eigner Angels angeln sich ein 19-jähriges Ausnahmetalent

Basketball-Experten ist der Name Nicole Brochlitz schon seit einigen Jahren ein Begriff. Bereits mit 15 debütierte die gebürtige Dresdnerin bei den Chemcats Chemnitz in der 2. Bundesliga und machte anschließend sowohl in den Chemnitzer Mannschaften (2. Bundesliga, Regionalliga und WNBL) als auch als in den Nationalteams des Deutschen Basketballbundes nachdrücklich auf sich aufmerksam. In der vergangenen Saison wagte sie den großen Sprung in die 1. DBBL zum TK Hannover und wurde dort Pokalsieger sowie deutscher Vizemeister. In der kommenden Spielzeit will sie nun ihre Karriere bei den Eigner Angels Nördlingen fortsetzen.

Bei den Angels-Verantwortlichen sieht man die Verpflichtung des mittlerweile 19-jährigen Ausnahmetalents als absoluten Glücksfall. „Nicole ist eines der herausragenden Talente, die wir in Deutschland haben. Wir sind froh, dass sie sich für uns entschieden hat, obwohl beinahe jeder DBBL-Verein an ihr Interesse hatte“, sagt der Sportliche Leiter Martin Fürleger. „Geködert“ habe man die aktuelle U19-Jugendnationalspielerin mit der Aussicht auf viel Spielzeit, denn im künftigen Kader sei keine der Profi-Akteurinnen für die Position eins vorgesehen, auf der sich Brochlitz am wohlsten fühlst. „Dabei ist mir natürlich klar, dass ich mir die entsprechenden Einsatzzeiten durch gute Trainingsleistungen erst erarbeiten muss“, weiß die 1,70 Meter große Sächsin.

Ausgiebig zum Einsatz zu kommen, erklärtes Ziel jeder Leistungssportlerin, ist Nicole Brochlitz beim TK Hannover nicht gelungen. „Die Ausgangslage war ursprünglich, dass sich die neu zusammengestellte Mannschaft erst einmal finden und jede Akteurin ausreichend Spielzeit bekommen sollte“, erzählt Brochlitz im Gespräch mit unserer Zeitung. Dann habe die Mannschaft unter Headcoach Sidney Parsons (in Nördlingen wohlbekannt) in der ersten Saisonhälfte überraschend fast alle Spiele gewonnen und die Ansprüche seien rasant gestiegen, sodass fast nur noch die Profis auf den Positionen eins und zwei zum Einsatz gekommen seien. Die Dresdnerin erzielte in ihrer DBBL-Debütsaison in 13 absolvierten Spielen durchschnittlich 2,4 Punkte bei Einsatzzeiten zwischen dreieinhalb und 13 Minuten. In der Saison davor zählte sie im Trikot der Chemcats Chemnitz mit 14,2 Punkten im Schnitt zu den Top-Scorerinnen der 2. DBBL Nord.

 In der Nachwuchs-Bundesliga WNBL wurden die Chemcats deutscher Vizemeister und Brochlitz wurde zur wertvollsten Spielerin (MVP) der Saison gekürt.

International feierte Nicole Brochlitz im vergangenen Jahr ihren bislang größten Erfolg, als sie mit dem deutschen Team den starken vierten Platz bei der U18-Europameisterschaft belegte. In dieser Woche bereitet sie sich beim gemeinsamen Lehrgang der U19- und U20-Nationalmannschaft in der Sportschule Kienbaum auf die U19-Weltmeisterschaft vom 15. bis 23. Juli in der spanischen Hauptstadt Madrid vor. Dort trifft Deutschland in der Vorrunde des Sechzehner-Feldes auf Mali, Chinese Taipeh und die USA, auch im weiblichen Basketball stets das Maß aller Dinge. „Auf dieses Spiel freue ich mich ganz besonders“, sagt die 19-Jährige, die ihre eigenen Stärken im Wurf und in der Defense sieht. Darüber hinaus kreiert sie besonders gerne Wurfgelegenheiten für ihre Mitspielerinnen – eine echte Teamplayerin also, auf die sich die Eigner Angels da freuen dürfen.

Nicole Brochlitz wird in Nördlingen neben ihrem Basketball-Engagement ihr Fernstudium „Gesundheitsmanagement“ beim IST-Studieninstitut Düsseldorf fortsetzen. Mit ihrem neuen Trainer Matiss Rozlapa, der als akribischer Ausbilder junger Spielerinnen gilt und Brochlitz von einigen Jugendländerspielen her kennt, hat sie bereits telefoniert. Sie gibt zu: „Der Trainer hat bei meiner Entscheidung für Nördlingen eine wichtige Rolle gespielt.“ Gute Aussichten also, dass die Hoffnung des Sportlichen Leiters Martin Fürleger in Erfüllung geht: „Wir sehen in Nicole einen wichtigsten Baustein unseres Teams nicht nur für die nächste Saison, sondern auch für die kommenden Jahre.“ Fürlegers Vision: „Wir bilden sie so gut aus, dass sie in zwei, drei Jahren für die deutsche A-Nationalmannschaft aufläuft.“

Jenes Team also, dass vor kurzem mit Rang fünf bei der Europameisterschaft und der damit verbundenen Chance auf die Olympia-Qualifikation für Furore gesorgt hat.

Bild: FIBA Basketball

Text: Robert Milde

Das ist der neue Coach auf der Bank der Eigner Angels Nördlingen

Die Imreh-Nachfolge am Spielfeldrand der Eigner Angels Nördlingen ist geklärt: Matīss Rožlapa aus Lettland hat sich gegen eine große Anzahl von Mitbewerbern durchgesetzt und soll die Rieser Basketballerinnen zu neuen Höhen führen. Trotz seiner Jugend hat der Neue einige Erfahrung – und eine Philosophie, die den Angels-Verantwortlichen genau ins Konzept passt.

Die Rieser haben am vergangenen Wochenende einen Dreijahresvertrag mit Matīss Rožlapa unterzeichnet. Dazu kam der junge Trainer nach Nördlingen und hat sich bei der Gelegenheit auch gleich mal umgesehen. „Er hat gesagt, dass es ihm hier total gut gefällt. Er kommt selber aus einer Kleinstadt und hat sich sofort wohlgefühlt“, sagt Martin Fürleger, Sportlicher Leiter der Eigner Angels. Rožlapa (gesprochen: Roaschlapa) stammt aus Mārupe, einer 20.000-Einwohner-Kleinstadt nahe Riga. 

Neuer Angels-Trainer Rožlapa: Jung und doch erfahren

Matīss Rožlapa hat relativ früh die Trainerkarriere eingeschlagen. 2013 begann er im Alter von 21 Jahren als Basketballtrainer und absolvierte verschiedene Stationen, trainierte sowohl Männer- als auch Damenteams. Von 2018 bis 2020 war er beim EuroLeague-Team TTT Riga als Assistenztrainer – die EuroLeague entspricht im Frauen-Basketball in etwa der Champions League im Fußball. Seit 2020 trainierte er den zweiten Club in Riga, die Universitätsmannschaft RSU, als Cheftrainer. Mit dieser holte er in seiner ersten Saison den dritten Platz und danach zwei zweite Plätze, wobei sein Team immer gegen TTT den Kürzeren zog.

Für Rožlapa ist es das erste Auslandsengagement, auch wenn er durch seine Tätigkeit bei TTT Riga schon über internationale Erfahrung verfügt. Zusätzlich hat der junge Lette auch schon die Jugend-Nationalmannschaften U16 bis U20 von Lettland trainiert, aktuell ist er Assistenztrainer der lettischen A-Nationalmannschaft und U16-Headcoach. 

Kontakt zur Angels-Führung besteht schon länger

Fürleger erläutert, wie man auf Rožlapa kam: „Ich bin mit Matīss schon relativ lange in Kontakt, er hatte vergangenes Jahr von sich aus schon angefragt, ob wir einen Trainer suchen. Diesmal kam der Kontakt über einen Agenten zustande.“ Nach der Trennung von Ajtony Imreh sei eine immense Resonanz gekommen, über 30 Trainerinnen und Trainer wollten die Mannschaft übernehmen. Aus Deutschland und dem ganzen europäischen Ausland habe es Anfragen gegeben, sagt Fürleger, zum Beispiel aus Frankreich, Italien, Spanien und Finnland. „Wir hätten uns einen deutschen Trainer gewünscht, aber am Ende geht es um die Qualität“, so der Angels-Boss. Im internen Ranking, das von Martin Fürleger und seinem wieder stärker engagierten Vorgänger Kurt Wittmann erstellt wurde, habe sich Rožlapa als Wunschtrainer herauskristallisiert. „Wir sind am Ende ganz klar bei Matīss herausgekommen“, so Fürleger.

Entscheidend sei unter anderem gewesen, dass Rožlapa von Anfang an Bereitschaft signalisiert habe, die Philosophie des Vereins zu tragen: junge Spielerinnen einsetzen und ausbilden. Schon in Riga habe er mit 19 und 20 Jahre alten Spielerinnen gearbeitet und wurde mit ihnen Zweiter – „da wollen wir auch hin“, sagt Fürleger. Deshalb gelte der Vertrag auch gleich für drei Jahre: Der Neue soll die Zeit bekommen, das Projekt auch umzusetzen. „Wir haben wirklich ein sehr gutes Gefühl mit ihm, er ist ein guter Kommunikator und Motivator, aber hat auch viel Expertise trotz seines jungen Alters“, so Martin Fürleger. Man habe im Vorfeld unter anderem mit aktuellen lettischen Nationalspielerinnen über den Trainer gesprochen, die schon in Deutschland gespielt haben, und nur positive Rückmeldungen bekommen. 

Dass die Trainerfrage geklärt ist, ist auch wichtig für die Verhandlungen mit neuen Spielerinnen. An dieser Front gebe es aktuell noch nichts zu vermelden, weil Spielerinnen eben erst wissen wollen, wer der Trainer ist. „Das müssen wir zeitnah anschieben, weil das Zeitfenster von Matīss, sich vorzubereiten, ist wegen den Nationalmannschaften auch einigermaßen eng.“ 

Rožlapa wird weiter Nationalmannschaften coachen

Rožlapa wird demnächst mit der lettischen A-Nationalmannschaft an der Frauen-Europameisterschaft teilnehmen, dann folgt die U16-EM, erst danach geht es für ihn nach Nördlingen. Am 25. August soll der neue Trainer ankommen. Seine Engagements mit den Nationalmannschaften bleiben auch in Zukunft bestehen, weil die entsprechenden Turniere zwischen den DBBL-Spielzeiten stattfinden. Ein kompletter Umzug ist vorerst auch nicht geplant, da Rožlapas Partnerin in Lettland berufstätig ist. Entsprechend wird der Lette nur während der Saison im Ries weilen.

Bild: Martin Fürleger
Text:
Maximilian Bosch (Rieser Nachrichten)

Schulcamp in der Grundschule Oettingen

Ein unerwartetes Ereignis konnte die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule in Oettingen nicht davon abhalten, eine spannende Zeit bei ihrem Basketballcamp mit den Eigner Angels zu erleben. Die geplante Sporthalle war aufgrund kurzfristiger Bauarbeiten nicht verfügbar, aber das hinderte die Organisatoren um Schulleiterin Franziska Buckel und Angels-Jugendkoordinator Nils Gerstmeier nicht daran, eine kreative Lösung zu finden.

Statt eines klassischen Sport-Schulcamps fand eine große Pressekonferenz in der Aula der Grundschule Oettingen statt, die von den Schülerinnen und Schülern begeistert angenommen wurde. Mehr als 360 Schülerinnen und Schüler waren vor Ort und konnten Profispielerinnen der Eigner Angels hautnah erleben. Die Spielerinnen standen den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort und beantworteten geduldig viele Fragen rund um den Basketball, ihr Herkunftsland und das Leben als Basketballprofi.

„Es war eine tolle Erfahrung, unsere Spielerinnen in diesem Format zu präsentieren und den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu geben, Fragen zu stellen und mehr über den Basketballsport zu erfahren“, sagt Nils Gerstmeier rückblickend auf die Veranstaltung. „Wir hoffen, dass wir bald wieder in die Sporthalle zurückkehren können und das Camp auch noch auf die traditionelle Art durchführen können, aber wir sind sehr glücklich darüber, dass wir eine Lösung gefunden haben, um das Zusammenkommen mit den Schülerinnen und Schülern aus Oettingen trotzdem stattfinden lassen zu können. Die Reaktionen sowohl unserer Angels als auch der Kinder waren so positiv und bekräftigen uns in unserem Engagement.“

Insgesamt war das Angelscamp in Oettingen ein Erfolg, der zeigt, dass auch unerwartete Hindernisse nicht im Wege stehen, wenn man kreativ denkt und gemeinsam Lösungen findet.

Bild: Franziska Buckel
Text:
Martin Fürleger

Basketballcamp der Eigner Angels in der Schillerschule Nördlingen

„Fit wie ein Angel“ wer von uns will das nicht sein?“ Unter diesem Motto fanden am 07. und 08. Februar bei der Partnerschule der Eigner Angels, der Schillerschule Nördlingen, insgesamt vier Klassen-Camps statt.

Ein Teil der Spielerinnen der Bundesligamannschaft der EIGNER Angels und ihr Headcoach Ajtony Imreh waren zu Gast in der Schule und haben den Kindern der dritten und vierten Jahrgangsstufe ein unvergessliches Erlebnis beschert.

Die Kinder bekamen die Möglichkeit von den Profis zu lernen und ihre Fähigkeiten im Basketball zu verbessern oder dem Basketballsport überhaupt erst einmal näher zu kommen. Neben den sportlichen Aktivitäten kam der Spaß nicht zu kurz. Die Spielerinnen der Angels waren mit Begeisterung dabei und animierten die Kinder zu immer neuen Höchstleistungen. So entstand eine großartige Stimmung, die die Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung behalten werden.

Als besonderes Highlight konnten die Kinder am Ende noch Autogramme der Spielerinnen sammeln und bekommen die Möglichkeit, die Angels beim nächsten Heimspiel am 12.03.2023 gegen Hannover in Aktion zu erleben.

Für die Spielerinnen der Angels waren die Veranstaltungen ebenfalls tolle Erlebnisse. Für sie ging es sozusagen „Back to the roots“, da auch ihre Karrieren vor vielen Jahren mit einem solchen Camp angefangen haben und sie so den Einstieg in die Basketballwelt fanden. Sie hatten viel Spaß dabei, ihr Wissen und Können an die Kinder weiterzugeben und die Begeisterung der jungen Nachwuchsspielerinnen und -spieler zu erleben.

Auch für die BG Donau-Ries ist die Förderung des Basketballstandortes Nördlingen unerlässlich. „Auch ohne eigene Jugendmannschaften ist uns die Nachwuchsförderung und die Mitarbeit an der Basis hier am Standort unglaublich wichtig. Zum einen wollen wir uns für die Entwicklung junger Menschen engagieren und nahbare Vorbilder für Bewegung und einen gesunden Lebenswandel sein. Zum anderen möchten wir ein positives Beispiel sein, wie Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen, mit unterschiedlichen Sprachen, unterschiedlicher Hautfarbe und Religion, gemeinsam ein Ziel verfolgen und erfolgreich sein können. Mit unseren verschiedenen Aktivitäten vom Talentförderprogramm „Little Sisters“ bis hin zu Schulbesuchen und Nachwuchscamps, werden wir in dieser Saison über 500 Mädchen und Jungen ansprechen und hoffentlich positiv beeinflussen“, so Angels-Sportdirektor Martin Fürleger.

Bild: Martin Fürleger
Text:
Martin Fürleger

Die Angels machen es unnötig spannend

Basketball in Nördlingen sei eine aufregende Sache und sie wolle dazu beitragen, möglichst häufig erfolgreich zu sein, meinte Angels-Neuzugang Chelsea Waters am späten Sonntagsnachmittag nach dem 63:58 (22:10, 12:13, 13:23, 16:12)-Arbeitssieg ihres neuen Arbeitgebers gegen den Tabellenletzten BC Pharmaserv Marburg. Beides, Spannung und gute Leistung, konnte man nach dem dritten Einsatz der 28-jährigen US-Amerikanerin für die Nördlinger Bundesliga-Basketballerinnen durchaus konstatieren. Nach klarer Halbzeitführung gestaltete das Heimteam die zweiten 20 Minuten weitaus aufregender als nötig und Waters trug mit einer guten Leistung wesentlich zum Heimerfolg bei. 

Marburg hatte sein Freitagsspiel in Saarlouis überaus deutlich mit 47:72 verloren, wodurch die Chancen des Tabellenletzten auf das Erreichen der Playoffs schon vor dem Nördlingen-Gastspiel auf ein Minimum gesunken waren. Andererseits steht durch die Insolvenz der Rheinland Lions der einzige Absteiger bereits fest und das Liga-Urgestein aus Hessen konnte ohne große Anspannung in der Hermann-Keßler-Halle auflaufen. Anders das Heimteam, bei dem nach der Rückkehr von Lea Favre (nach Verletzungspause) und der Nachverpflichtung der US-Amerikanerin Chelsea Waters die Ansprüche wieder gestiegen sind: Ein Heimsieg gegen den Tabellenletzten schien Pflicht zu sein und sollte vor den bevorstehenden vier schweren Auswärtsspielen auch möglichst überzeugend ausfallen.

Die Angels starteten in der mit knapp 600 Besuchern gut gefüllten Hermann-Keßler-Halle mit ihrer bislang häufigsten Anfangsformation, also mit Laken James, Elina Koskimies, Kapitänin Sami Hill, Johanna Klug und Anissa Pounds. Das Quintett brauchte fünf Angriffe  bis zum ersten Korberfolg, den – wer sonst – die bislang erfolgreichste Scorerin Sami Hill erzielte. Erneut Hill legte einen Dreier zum 5:2 nach, ehe den Gästen der erste Feldkorb gelang (4.). Nach fünf Minuten hatte Neuzugang Waters ihren ersten Auftritt vor heimischem Publikum. Koskimies, Hill, Klug und Waters stellten auf 14:5, dem ersten deutlicheren Vorsprung (7.). Als Mariam Hasle-Lagemann mit viel Tempo vollstreckte und Waters aus der Halbdistanz traf, war der Abstand erstmals zweistellig (18:7, 9.). Lucy Michel und Laken James stellten jeweils mit Freiwürfen den 22:10-Zwischenstand nach dem ersten Viertel her. 

Im zweiten Durchgang wurde das Match zunächst ausgeglichener. Marburg konterte die Angels-Körbe von Koskimies, Klug und James mit energischen Aktionen seiner Besten, Marie Bertholdt, Theresa Simon und Rachel Clet zum 30:20 (16.). Den Nördlinger Offensivaktionen fehlte in dieser Phase ein wenig die Klarheit und erst Chelsea Waters erhöhte nach zwei schönen Rebounds auf 34:20 (19.). Drei Marburger Punkte bedeuteten den 34:23-Halbzeitstand. Auffällig zu diesem Zeitpunkt die Wurfschwäche beider Teams aus der Distanz, denn die Angels hatten von ihren acht Dreier-Versuchen nur einen, Marburg von seinen sieben gar keinen getroffen.

Nach der eindrucksvollen Halbzeitshow der Huisheimer Blaumeisen starteten die Gäste aus Hessen deutlich besser in die zweite Halbzeit. Sechs Punkte von Ex-Nationalspielerin Marie Bertholdt in Folge bedeuteten das 34:29 und Angels-Coach Ajtony Imreh musste sein Team in einer frühen Auszeit lautstark zur Ordnung rufen. Dann traf Pounds ihren ersten (und einzigen) Dreier und James war zum 39:29 erfolgreich. Trotzdem gelang in dieser Phase den Gastgeberinnen wenig, sodass Marburg wieder heranrückte (40:34, 27.).  Endgültig brenzlig wurde es beim 44:42 in der 29. Minute, wobei für die Gäste jetzt fast alles in den Korb fiel, was ihre Hände verließ. Das 47:46 nach 30 Minuten versprach eine spannende Schlussphase, die die Nördlingerinnen, die dieses Viertel mit zehn Punkten Differenz verloren, eigentlich vermeiden wollten.

 Verbissen und auch immer zerfahrener wurden die letzten zehn Minuten. Um jeden Korb wurde zäh gerungen, wobei sich die Gäste nicht mehr abschütteln ließen (54:50, 35.). Chelsea Waters sicherte mehrmals wichtige Defensivrebounds, aber in der Offensive fehlte weiterhin die klare Linie. James würgte mit Glück den Ball unter dem Korb zum 56:50 durch die Reuse, aber Marburg konterte mit einem Dreier und einem leichten Korbleger zum 56:55. Knapp 100 Sekunden waren noch zu spielen, als Imreh in einer weiteren Auszeit noch einmal an den Stellschrauben drehen wollte. Joey Klug verwandelte gegen ihren Ex-Verein 44 Sekunden vor Schluss einen Korbleger zum 58:55, während die Gäste ihre Wurfchance 25 Sekunden vor Schluss vergaben. Laken James, Sami Hill und Chelsea Waters sorgten mit insgesamt fünf Freiwürfen bei einem zwischenzeitlichen Dreier Marburgs für die Entscheidung zum 63:58. Es war ein Arbeitssieg mit Hängen und Würgen, über den die Freude verhalten ausfiel. In den nun folgenden vier Auswärtsspielen wird sich das Team steigern müssen, um die immer noch gute Ausgangsposition für die Playoffs zu verteidigen.

Eigner Angels Nördlingen: Waters 13 (10 Rebounds), James 11, Graf (nicht eingesetzt), Vasylenko, Koskimies 9, Hill 13 (1 Dreier), Klug 8, Hasle-Lagemann 2, Pounds 3 (1), Michel 2, Favre 2.

Auffällig bei Marburg: Bertholdt 17, Clet 9, Fokke 8, Simon 7.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Robert Milde

Eine gefährliche Ausgangslage für die Angels

Nach zwei Dritteln der DBBL-Saison 2022/23 ist die Zeit der Spekulationen weitgehend vorbei, hat sich die Spreu vom Weizen getrennt, wie es in einer alten Redewendung so schön bildhaft heißt. Auf die Basketball-Bundesliga der Frauen übertragen bedeutet das in einem Zwischenfazit, dass Hannover und Keltern wohl die Top-Teams dieser Runde sein werden, gefolgt von einem breiten Mittelfeld, das bis zum Ende der Hauptrunde um die besten Ausgangspositionen für die dann folgenden Playoffs kämpfen dürfte. Mit den insolventen Rheinland Lions steht der (einzige) Absteiger fest, Marburg und Halle dürften sich schwertun, den Anschluss an die Playoff-Plätze noch zu schaffen. So weit der Blick auf die aktuelle Tabelle.

Die Eigner Angels Nördlingen stehen derzeit hinter Hannover, Keltern und Saarlouis auf einem nur auf den ersten Blick komfortablen vierten Tabellenplatz. Die nicht unerwartete Niederlage am Mittwoch in Keltern fiel mit 54:73 ernüchternd hoch aus, wobei vor allem die eigenen 54 Punkte des nun wieder kompletten Teams deutlich zu wenig sind, um ein Auswärtsspiel zu gewinnen. Nur Sami Hill, aktuell drittbeste Werferin der gesamten Liga, scort zuverlässig, beim Rest des Teams entscheidet die (zu sehr schwankende) Tagesform über Erfolg oder Misserfolg. Leider scheint sich in dieses Muster auch US-Neuzugang Chelsea Waters einzufügen, die am Mittwoch lediglich zwei Freiwurfpunkte beisteuern konnte und ansonsten ihre sieben Wurfversuche aus dem Feld allesamt versemmelte.

Die Ausgangslage vor dem Spiel am Sonntag (16 Uhr, Hermann-Keßler-Halle) gegen den Tabellenletzten Marburg ist insofern gefährlich, weil das Liga-Urgestein aus Hessen längst nicht so schwach ist, wie man aus dem Tabellenplatz schließen könnte, und die Konkurrenz auf den Tabellenplätzen fünf bis acht den Nördlinger Korbjägerinnen im Nacken sitzt. Und bei eben dieser Konkurrenz muss das Imreh-Team, das voraussichtlich erneut mit dem kompletten Kader antreten kann, in den dann folgenden vier Auswärtsspielen hintereinander (!!) Farbe bekennen, ob es reif für einen Platz in der vorderen Hälfte des Tableaus ist. Beim Sieg in Osnabrück hatte es den Anschein, zuletzt In Keltern eher nicht.

Der BC pharmaserv Marburg unter dem neuen/alten Trainer Patrick Unger kam diese Saison nach einem erheblichen personellen Aderlass nur ganz schwer in Schwung. Erst am siebten Spieltag gelang in Herne der erste (und bislang einzige) Sieg. Der Erfolg zum Jahresende 2022 bei den Rheinland Lions war wertlos, weil alle Ergebnisse nach der Insolvenz und dem anschließenden Rückzug des Vorjahres-Vizemeisters annulliert wurden. Die Dolphins, die am Freitag bereits in Saarlouis antreten mussten (Spielende nach Redaktionsschluss), haben von ihrem Stammpersonal lediglich Marie Berthold, Theresa Simon und die langjährige Amerikanerin Tonisha Baker behalten. Zusammen mit der neuen Amerikanerin Page Bradley und der Französin Rachel Clet zählt dieses Trio auch zu den zuverlässigsten Punktesammlerinnen des Marburger Teams, bei dem noch etwas auffällt: Nur gegen Hannover und Freiburg verlor die Unger-Truppe deutlich, bei den übrigen Niederlagen war der Abstand meist weniger als zehn Punkte. Die Angels täten also gut daran, den Tabellenletzten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Im Rahmenprogramm hat sich die Tanzgarde des Carneval Clubs Blaumeisen Huisheim angekündigt.  Wer das als Faschingsgaudi abtun möchte, dem sei gesagt, dass die Turnierformation der „Cats“ in der 2. Bundesliga des Deutschen Verbandes für Garde- und Schautanzsport startet. Ihr Auftritt könnte also beinahe ähnlich interessant werden wie der sportliche Hauptpunkt des Nachmittags.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Robert Milde


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