Angels versäumen das i-Tüpfelchen einer guten Woche
Es gab in dieser Woche einige gute Nachrichten für die Eigner Angels Nördlingen. Der Einzug ins Pokalfinalturnier der besten Vier war eine davon, die Einladung für Laura Schinkel zum Nationalmannschafts-Lehrgang vor den Länderspielen gegen Italien und Griechenland eine weitere. Das i-Tüpfelchen blieb dem Team von Chefcoach Niko Kuusi am Sonntag versagt: Im zweiten Vergleich mit dem TK Hannover Luchse innerhalb von fünf Tagen unterlagen die Rieser Korbjägerinnen knapp mit 68:71 (13:14, 13:14, 18:25, 24:18), wobei sie die starke Leistung des Pokalspiels nicht wiederholen konnten. Vor allem aus der Drei-Punkte-Distanz und von der Freiwurflinie hatte das Heimteam nur mäßige Trefferquoten.
Die Hannover Luchse hatten erkennbar das Ziel ausgegeben, nicht noch einmal mit einer 20-Punkte-Schlappe nach Niedersachsen zurückzukehren. Die Eigner Angels vergaben ihre ersten fünf Angriffe, sodass beim 0:5 Angels-Coach Niko Kuusi frühzeitig seine erste Auszeit nehmen musste (4.). Kapitänin Lisa Bertholdt brach mit einem Freiwurf den Bann, Laura Schinkel schickte nach Ballgewinn einen Halbdistanzwurf hinterher und Nicole Fransson tankte sich gegen zwei Hannoveranerinnen durch (5:5/5. Minute). Das Heimteam verteidigte insbesondere sehr aufmerksam, produzierte aber im Angriff zu viele Fehler. Trotzdem sorgte Mariam Haslé-Lagemann für die erste Führung (9:7/7.), die Hannover mit sechs Punkten in Serie konterte. Jayda Jansen glich mit zwei schönen Aktionen aus, ehe Hannover mit einem Freiwurf die knappe Führung nach den ersten zehn Minuten sicherstellte (13:14). Auffällig zu diesem Zeitpunkt: Beide Teams hatten im ersten Viertel keinen einzigen ihrer zusammen acht Drei-Punkte-Versuche verwandelt.
Für Hannover beendete als Erste die Finnin Pirttinen die missliche Quote aus der Distanz, Kleine-Beek schickte den nächsten Dreier hinterher (16:22/14.). Zweimal Laura Schinkel und die bis dahin werferisch glücklose Nicole Fransson verkürzten auf 22:26 (17.), noch einmal Schinkel mit den letzten Punkten der korbarmen ersten Halbzeit auf 26:28. Es blieb auch im dritten Viertel ein zähes Ringen um jeden einzelnen Korb, vor allem auf Seiten des Heimteams (33:37/25. Minute). Und dann doch der erste Dreier der Nördlingerinnen, den US-Neuzugang Addison Stoller aus der linken Ecke erzielte. Hannover war nach wie vor die treffsicherere Mannschaft und zog auf 39:48 davon. Laura Schinkel verkürzte auf 42:48, aber Hannovers diesmal bärenstarker Point Guard Zipporah Broughton erhöhte mit fünf Punkten in Serie zur ersten zweistelligen Führung der Gäste (42:53). Vier nacheinander vergebene Freiwürfe des Heimteams verhinderten ein knapperes Resultat vor den letzten zehn Minuten (44:53).
Zweimal Lisa Bertholdt und einmal Nicole Fransson sorgten innerhalb einer Minute wieder für Hoffnung (50:55/32.). Vier Angels-Angriffe gingen anschließend daneben, aber als Bertholdt einen Dreier und Fransson einen Korbleger zum 56:58 verwandelten, war das Heimteam endlich wieder in Schlagdistanz. Gut fünf Minuten standen noch auf der Spieluhr. Schinkel, Bertholdt und Haslé-Lagemann mit Korbleger plus Bonuswurf schafften mit einem Kraftakt das 63:63, aber Hannovers tragendes Duo Broughton und Farcy konterte zum 63:68 (39.). Zehn Sekunden vor Schluss bedeuteten zwei verwandelte Freiwürfe von Laura Schinkel das 65:68, aber Liga-Topscorerin Broughton machte ebenfalls von der Freiwurflinie den Sack zu und stellte den 68:71-Endstand her.
Eigner Angels Fransson 14 Punkte/15 Rebounds, Schinkel 20 (1 Dreier), Ndi 3, Koch, Jansen 9 (1 Dreier), Haslé-Lagemann 5, Bertholdt 14 (1)/13 Rebounds, Stoller 3 (1), Löffler. Die Besten bei Hannover Broughton 27 (2 Dreier), Farcy 10, Ahlstrom 9 (1), Kleine-Beek 9 (1).
Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller