Autor: Angels Redaktion

Angels versäumen das i-Tüpfelchen einer guten Woche

Es gab in dieser Woche einige gute Nachrichten für die Eigner Angels Nördlingen. Der Einzug ins Pokalfinalturnier der besten Vier war eine davon, die Einladung für Laura Schinkel zum Nationalmannschafts-Lehrgang vor den Länderspielen gegen Italien und Griechenland eine weitere. Das i-Tüpfelchen blieb dem Team von Chefcoach Niko Kuusi am Sonntag versagt: Im zweiten Vergleich mit dem TK Hannover Luchse innerhalb von fünf Tagen unterlagen die Rieser Korbjägerinnen knapp mit 68:71 (13:14, 13:14, 18:25, 24:18), wobei sie die starke Leistung des Pokalspiels nicht wiederholen konnten. Vor allem aus der Drei-Punkte-Distanz und von der Freiwurflinie hatte das Heimteam nur mäßige Trefferquoten.

Die  Hannover Luchse hatten erkennbar das Ziel ausgegeben, nicht noch einmal mit einer 20-Punkte-Schlappe nach Niedersachsen zurückzukehren. Die Eigner Angels vergaben ihre ersten fünf Angriffe, sodass beim 0:5 Angels-Coach Niko Kuusi frühzeitig seine erste Auszeit nehmen musste (4.). Kapitänin Lisa Bertholdt brach mit einem Freiwurf den Bann, Laura Schinkel schickte nach Ballgewinn einen Halbdistanzwurf hinterher und Nicole Fransson tankte sich gegen zwei Hannoveranerinnen durch (5:5/5. Minute).  Das Heimteam verteidigte insbesondere sehr aufmerksam, produzierte aber im Angriff zu viele Fehler. Trotzdem sorgte Mariam Haslé-Lagemann für die erste Führung (9:7/7.), die Hannover mit sechs Punkten in Serie konterte. Jayda Jansen glich mit zwei schönen Aktionen aus, ehe Hannover mit einem Freiwurf die knappe Führung nach den ersten zehn Minuten sicherstellte (13:14). Auffällig zu diesem Zeitpunkt: Beide Teams hatten im ersten Viertel keinen einzigen ihrer zusammen acht Drei-Punkte-Versuche verwandelt.

Für Hannover beendete als Erste die Finnin Pirttinen die missliche Quote aus der Distanz, Kleine-Beek schickte den nächsten Dreier hinterher (16:22/14.). Zweimal Laura Schinkel und die bis dahin werferisch glücklose Nicole Fransson verkürzten auf 22:26 (17.), noch einmal Schinkel mit den letzten Punkten der korbarmen ersten Halbzeit auf 26:28. Es blieb auch im dritten Viertel ein zähes Ringen um jeden einzelnen Korb, vor allem auf Seiten des Heimteams (33:37/25. Minute). Und dann doch der erste Dreier der Nördlingerinnen, den US-Neuzugang Addison Stoller aus der linken Ecke erzielte. Hannover war nach wie vor die treffsicherere Mannschaft und zog auf 39:48 davon. Laura Schinkel verkürzte auf 42:48, aber Hannovers diesmal bärenstarker Point Guard Zipporah Broughton erhöhte mit fünf Punkten in Serie zur ersten zweistelligen Führung der Gäste (42:53). Vier nacheinander vergebene Freiwürfe des Heimteams verhinderten ein knapperes Resultat vor den letzten zehn Minuten (44:53).

Zweimal Lisa Bertholdt und einmal Nicole Fransson sorgten innerhalb einer Minute wieder für Hoffnung (50:55/32.). Vier Angels-Angriffe gingen anschließend daneben, aber als Bertholdt einen Dreier und Fransson einen Korbleger zum 56:58 verwandelten, war das Heimteam endlich wieder in Schlagdistanz. Gut fünf Minuten standen noch auf der Spieluhr. Schinkel, Bertholdt und Haslé-Lagemann mit Korbleger plus Bonuswurf schafften mit einem Kraftakt das 63:63, aber Hannovers tragendes Duo Broughton und Farcy konterte zum 63:68 (39.). Zehn Sekunden vor Schluss bedeuteten zwei verwandelte Freiwürfe von Laura Schinkel das 65:68, aber Liga-Topscorerin Broughton machte ebenfalls von der Freiwurflinie den Sack zu und stellte den 68:71-Endstand her.

Eigner Angels Fransson 14 Punkte/15 Rebounds, Schinkel 20 (1 Dreier), Ndi 3, Koch, Jansen 9 (1 Dreier), Haslé-Lagemann 5, Bertholdt 14 (1)/13 Rebounds, Stoller 3 (1), Löffler. Die Besten bei Hannover Broughton 27 (2 Dreier), Farcy 10, Ahlstrom 9 (1), Kleine-Beek 9 (1).

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Hannover zum Zweiten

Nach dem Triumph im Pokalspiel am Mittwoch treffen die Eigner Angels am Sonntag erneut in eigener Halle auf die Niedersachsen. Die Frage ist: Lässt sich so eine Top-Leistung wiederholen?

Nördlingen. Nur vier Tage nach dem erfolgreichen Pokal-Viertelfinale treffen die Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen erneut auf den TK Hannover Luchse, diesmal im Bundesligaduell des Tabellenachten gegen den -fünften. Ging es am Mittwoch um den Einzug ins prestigeträchtige Top4-Turnier des Pokals, heißt es am Sonntag im Kampf um die Playoff-Plätze Punkte zu sammeln. Tipoff in der Hermann-Keßler-Halle ist wie gewohnt um 16 Uhr.

Die treue Fangemeinde der Angels war vor Weihnachten mehrmals hintereinander noch arg enttäuscht von den Leistungen des Bundesliga-Dinos, nun scheint das Team die Trendwende geschafft zu haben. Schon das Silvester-Event gegen den deutschen Meister Alba Berlin markierte einen deutlichen Aufschwung, der mit dem überraschenden, knappen Auswärtssieg in Herne seine Fortsetzung und dem Pokaltriumph am vergangenen Mittwoch seinen vorläufigen Höhepunkt fand.

Zwar ist Basketball ein Mannschaftssport und man gewinnt oder verliert stets gemeinsam, aber der aktuelle Höhenflug der Nördlinger Engel trägt eindeutig einen Namen: Die kanadische Nachverpflichtung Nicole Fransson hat sich als absoluter Glücksgriff erwiesen. In ihren bisherigen vier Pflichtspielen im Angels-Trikot hat die 24-Jährige im Durchschnitt 30 Punkte und gut 13 Rebounds beigesteuert – Spitzenwerte für die gesamte Liga. Zwar sind Chante Stonewall und Lotta Vehka-Aho nach wie vor verletzt und der Vertrag mit Laci Hawthorne wurde bekanntlich aufgelöst, aber fraglos haben sich in Nicole Franssons Schatten auch andere Akteurinnen wieder stabilisiert. Teamkapitänin Lisa Bertholdt lieferte am Mittwoch vermutlich ein „Career High“ an Rebounds (nämlich 17), Jayda Jansen und Mariam Haslé-Lagemann scoren wieder zuverlässig und Chanel Ndi nutzt ihre Einsatzzeiten als Center-Backup. Dazu ist Laura Schinkel nach ihrer kurzen Verletzungspause fast wieder die Alte, treibt das Angels-Spiel unermüdlich an und punktet immer wieder in wichtigen Spielphasen. Ganz nebenbei ist sie eine der besten Verteidigerinnen der Liga und hielt beispielsweise am Mittwoch Hannovers bisherige Topscorerin Zipporah Broughton bei mageren sechs Pünktchen in 30 Minuten Einsatzzeit.

Bleibt also die Frage, wie die Kräfteverhältnisse am Sonntag aussehen werden, wenn sich Engel und Luchse erneut gegenüberstehen. Hannovers schwedischer Coach Jesper Sundberg, der dem Nördlinger 30:14-Endspurt im letzten Viertels des Pokalspiels beinahe hilflos zusah, wird sich überlegen müssen, wie er Fransson und Schinkel stoppen kann, die am Mittwoch zusammen fast 70 Prozent aller Nördlinger Punkte erzielten. Ein kurzer Versuch mit Zonendeckung ging schief, weil die Angels an diesem Tag zu gut aus der Distanz trafen. Im Nördlinger Lager weiß man: Nur mit einer ähnlich guten und konzentrierten Leistung wie am Mittwoch könnten die Angels den Tabellenfünften und amtierenden Pokalsieger TK Hannover ein zweites Mal innerhalb von fünf Tagen in Schach halten.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Dritte Niederlage in Folge für die Eigner Angels

Im Duell des Tabellenachten gegen den -siebten Herner TC unterlagen die Nördlingerinnen nach einer vor allem in der Offensive erneut bescheidenen Leistung klar mit 61:76 (16:19, 8:19, 21:15, 16:23). Das Spiel schien bereits zur Halbzeit bei einem Rückstand von 24:38 entschieden, wurde aber noch einmal spannend, als das Heimteam im dritten Viertel bis auf 45:51 herankam

Die Angels starteten zunächst ganz anders als vor Wochenfrist beim Desaster gegen Halle und erzielten nach Block von Chante Stonewall und einer anschließenden wunderschönen Ballstafette durch Lisa Bertholdt die ersten zwei Punkte des Spiels. Mit ein bisschen Verzögerung folgten ein rasanter Korbleger und zwei Freiwurfpunkte von Laura Schinkel (6:8/5. Minute). Die Angels waren sichtlich bemüht, den Tabellennachbarn durch aggressive Defense in Bedrängnis zu bedrängen, vergab aber die anschließenden guten Möglichkeiten nach Ballgewinnen (Stonewall, Mariam Haslé-Lagemann, Jayda Jansen). Lediglich die erneut zuverlässige Schinkel traf zum 11:16 und Bertholdt verwandelte einen Dreier zum 14:15. Der erste Korb von Stonewall bedeutete den 16:19-Zwischenstand. Auffällig nach den ersten zehn Minuten: Liga-Topscorerin Paige Robinson war kaum zu sehen (2 Punkte), wurde aber auch vor allem von Mariam Haslé-Lagemann äußerst aufmerksam von Ball und Korb ferngehalten.

Als Haslé-Lagemann zum Start ins zweite Viertel auf der Bank blieb, nutzte Robinson das prompt zu zwei Dreiern und Angels-Coach Niko Kuusi war zu einer schnellen Auszeit gezwungen (16:27, 12.).  Während Herne mit einfachen Würfen Erfolg hatte, musste sich das Heimteam seine Punkte hart erarbeiten, ohne den Rückstand nennenswert verkürzen zu können (24:33/17.). Als Robinson ihren dritten Dreier in diesem Viertel traf, waren die Gäste sogar auf 24:36 weg und Kuusi musste in einer weiteren Auszeit nachjustieren. Weil aber auch in den letzten zweieinhalb Minuten im Angriff gar nichts gelang, war der 24:38-Halbzeitstand erneut enttäuschend.  

Ausgeglichen begann das dritte Viertel. Bei den Angels hatten Schinkel und Stonewall jeweils erfolgreiche Korbaktionen mit Bonusfreiwurf, bei Herne waren weiterhin Robinson und nun auch die französische Aufbauspielerin Lisa Parisi die Protagonistinnen (35:51/26.). Dann verkürzten Stonewall mit fünf Punkten, Haslé-Lagemann, Lotta Vehka-Ako, Jana Koch sowie Jansen auf 45:51 (29.) und waren plötzlich wieder in Schlagdistanz. Verbissen wurde es im Schlussviertel. Als Stonewall und Ex-Angel Leonie Kambach unter dem Korb mächtig zusammenprallten, mussten beide ausgewechselt werden, was für Nördlingen der größere Nachteil war, denn die US-Amerikanerin hatte in den Minuten zuvor mehrere gute Aktionen gezeigt (49:58/33.). Beifall gab es, als Stonewall die Zähne zusammenbiss und aufs Spielfeld zurückkehrte. Die Siegchance war trotzdem wenig später dahin, als die aus Hannover nach Herne gekommene Niederländerin Jongeling zwei Dreier hintereinander verwandelte und auf 49:66 stellte (35.). So kam auch Anna Löffler noch zu knapp drei Einsatzminuten, die sie und ihre Teamkolleginnen unter anderem durch drei Dreier in der Schlussminute (Koch, Schinkel, Löffler) noch zur Ergebniskosmetik nutzten. Trotzdem war der 61:76-Endstand vor 360 Zuschauern in der Hermann-Keßler-Halle erneut ernüchternd.

Beste Werferinnen bei den Eigner Angels: Laura Schinkel (21), Chante Stonewall (16). Bei Herne: Paige Robinson (18), Allison Day (16), Rowena Jongeling (11), Leonie Kambach (11).

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Defensiv gut, offensiv harmlos

Eine vor allem in der Offensive enttäuschende Leistung zeigten die Eigner Angels Nördlingen gegen den bis dahin punktgleichen Tabellennachbarn Syntainics MBC aus Halle. Nach einer der schlechtesten Vorstellungen der vergangenen Jahre stand es am Ende 55:68 (9:19, 12:15, 11:13, 23:21), wobei das Heimteam schwerlich zu toppende 56 Wurfversuche versiebte. Erfolgreich waren lediglich 17 Würfe, was unter dem Strich eine desaströse Trefferquote von 23 Prozent bedeutete.

Nördlingen begann die für den weiteren Saisonverlauf so wichtige Partie genau wie die Gäste aus Sachsen-Anhalt reichlich zerfahren. Fast drei Minuten dauerte es, bis Chante Stonewall die ersten Punkte erzielte. Vier Angriffe waren bis dahin vergeben worden, aber auch nach dem ersten Feldkorb war wenig Struktur im Nördlinger Spiel (2:8, 5. Minute). Beim 6:16 (8.) war der Rückstand erstmals zweistellig und blieb es bis zur ersten Viertelpause. Nur drei von 16 Wurfversuchen der Angels hatten bis dahin ihr Ziel gefunden. Halle, keineswegs überragend, hatte 41 Prozent seiner Würfe verwandelt. Lotta Vehka-Aho mit Freiwürfen, Mariam Hasle-Lagemann und Lisa Bertholdt mit dem ersten Dreier des Spiels sorgten erstmals für spürbare Gegenwehr des Heimteams (16:23, 13.). Laura Schinkels Treffer aus der Halbdistanz konterte Olympionikin Romy Bär mit einem Dreier zum 18:26 und nach einem weiteren Dreier der Gäste war der alte Abstand wiederhergestellt. Beim 21:34-Rückstand nach 20 gespielten Minuten herrschte reichlich Frustration und zwar bei Mannschaft wie Publikum gleichermaßen.

Der zweite Durchgang ging ähnlich weiter wie der erste geendet hatte: mit unterirdischen Wurfquoten nun aber beider Teams. Fast sieben Minuten lang passierte zum Gähnen wenig, einem einzigen Nördlinger Freiwurfpunkt von Laura Schinkel standen auch nur vier Zähler auf Gästeseite gegenüber, offensiv war es ein Duell Not gegen Elend (32:38, 27.).  Jayda Jansen und Laura Schinkel gelangen in der letzten halben Minute des dritten Viertels wenigstens noch zwei Feldkörbe. Das Kurioseste am Schlussviertel aus der Sicht des Heimteams war, dass die Partie trotz einer weiterhin desaströsen Offensive der Angels knapp sechs Minuten vor dem Ende noch immer nicht endgültig verloren war. Dreier einer ansonsten unterirdisch werfenden Chante Stonewall und von Jana Koch bedeuteten den Anschluss zum 40:53-Zwischenstand – ein Ergebnis, das dann allerdings auch wieder mehr als zwei Minuten lang auf der Ergebnistafel stehen blieb. Das Strohfeuer schien genauso schnell wieder erloschen, wie es kurz aufgeflackert war. War es in den letzten 90 Sekunden pure Verzweiflung oder doch die Erkenntnis, sich so in einem Heimspiel nicht präsentieren zu können: Stonewall sowie je zweimal Schinkel und Jansen sorgten jedenfalls für Ergebniskosmetik und sogar ein Fünkchen Hoffnung (55:61). Letztlich machte aber Halles Beste Emma Stach mit Freiwürfen den Deckel drauf und die amerikanische Centerin River Baldwin sorgte mit einem Dreier mit der Schlusssirene für den 55:68-Endstand.

Beste Werferinnen bei den Eigner Angels Nördlingen waren Chante Stonewall (10 Punkte),  Laura Schinkel (18) und Jayda Jansen (11/1), bei Halle überzeugten  Emma Stach (22), River Baldwin (12 Punkte/12 Rebounds) und Jessie Edwards 11.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Wochen der Wahrheit

Nördlingen Gegen die Top Drei chancenlos, gegen den Rest der Liga vier von fünf Begegnungen gewonnen – das ist die Bilanz der Eigner Angels Nördlingen nach acht Spieltagen der 1. Toyota Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL). Das klingt nicht so schlecht und doch bestehen bei manchen Experten Zweifel, ob die Truppe des neuen finnischen Trainers Niko Kuusi mit dem vorhandenen Personaltableau über die gesamte Saison hinweg konkurrenzfähig sein wird. Zu viel hängt von der Tagesform einzelner Akteurinnen ab, zu unentschlossen agieren vor allem auch einzelne Profis in wichtigen Spielphasen. Die Mannschaft wirkte im bisherigen Saisonverlauf ein wenig wie eine Wundertüte, bei der man als Zuschauer nie genau wusste, was einen erwartete – eine tolle Überraschung oder eine herbe Enttäuschung.

Nun könnte man meinen, das Abschneiden sei völlig egal in einer Saison, in der es keinen sportlichen Absteiger geben wird, weil die Liga in der Spielzeit 2025/26 von zwölf auf 14 Mannschaften aufgestockt wird. Das ist jedoch nicht der Anspruch des Sportlichen Leiters Martin Fürleger, seinen Mitstreitern von der BG Donau-Ries und auch nicht des fachkundigen Publikums, das in der Vergangenheit durchaus verwöhnt wurde. „Ein Playoff-Platz ist auch heuer unser Ziel“, hat Fürleger vor der Runde verlauten lassen und das weiß auch das Team, das diese Vorgabe verwirklichen soll.

Dafür könnten die letzten drei Partien der Vorrunde richtungsweisend werden, denn es geht ausschließlich gegen Tabellennachbarn, die entweder die gleiche Bilanz wie die Nördlingerinnen aufweisen oder lediglich einen Sieg mehr auf dem Konto haben, nämlich den Syntainics MBC aus Halle (diesen Samstag um 19 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle), den Herner TC (8. Dezember um 16 Uhr ebenfalls auf eigenem Parkett) und schließlich am 15. Dezember zu den Saarlouis Royals geht.

Der frühere SV Halle, der nach der Fusion mit dem Herren-Erstligisten Mitteldeutscher BC (kurz MBC) zunächst unter Gisa Lions SV Halle und seit dieser Saison unter Namenseinbeziehung des Hauptsponsors unter Syntainics MBC firmiert, hat in dieser Saison die hochgesteckten eigenen Erwartungen noch nicht erfüllt. Niederlagen gab es gegen die Rutronik Stars Keltern (62:81), beim TK Hannover Luchse (50:65), gegen Alba Berlin (57:65) und zuletzt bei den Saarlouis Royals (61:80). Erfolgreich war das Team gegen den BC Pharmaserv Marburg (74:56), bei den Wings Leverkusen (79:66), gegen den Herner TC (77:63) und bei den Eisvögeln USC Freiburg (89:77).

Beim Spiel von Angels-Kapitänin Laura Schinkel gegen ihren langjährigen Heimatverein kommen als weitere Gäste die Dancers des SV Niederhofen-Ehingen, die mit ihren Showtänzen vor dem Spiel, in der Halbzeit und in den Viertelpausen für Stimmung sorgen wollen.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Eigner Angels kommen unter die Räder

Deutliche Heimniederlage gegen den Angstgegner GiroLive Panthers Osnabrück.

Nördlingen. Bittere Heimniederlage für die Eigner Angels Nördlingen im dritten Heimspiel der neuen Saison gegen den Angstgegner GiroLive Panthers Osnabrück: Nach einer vor allem in der Offensive über weite Strecken indiskutablen Leistung des Heimteams setzten sich die Niedersachsen überdeutlich mit 86:49 (28:19, 15:8, 25:9, 18:13) durch.

Die Angels starteten mit Lotta Vehka-Aho, Chante Stonewall, Laci Hawthorne, Jayda Jansen und Laura Schinkel ins Spiel und gerieten schnell mit 2:5 in Rückstand. Dann traf die eingewechselte Lisa Bertholdt ihren ersten Dreierversuch zum 5:5 (2. Minute) und Laura Schinkel glich mit Schnellangriff plus Bonusfreiwurf zum 8:8 aus. Das 10:14 nach viereinhalb Minuten war in erster Linie dem Größennachteil der Angels unter dem Korb geschuldet und zwang Chefcoach Niko Kuusi zu seiner ersten Auszeit. Es blieb ein schnelles Match mit vielen Abschlüssen bei deutlich besserer Trefferquote der Gäste, die auf 16:26 davonzogen (9.). Der Buzzerbeater von Jana Koch mit der Viertelsirene bedeutete wieder ein wenig Hoffnung und den 19:28-Zwischenstand nach den ersten zehn Minuten.

 Im zweiten Viertel änderte sich fast drei Minuten lang am Spielstand nichts, weil beide Teams ihre Chancen durch die Bank versemmelten. Erst Stonewall beendete mit einem Freiwurf die Korbflaute und Bertholdt verkürzte nach Schnellangriff zum 22:29 (14.).  Dann spielten die Niedersachsen mehrmals geschickt ihre Größenvorteile unter dem Korb aus und die Polin Niedzwiedzka sowie US-Centerin Rollerson erhöhten auf 24:35 (17.). Beim 27:43 zur Pause sah es richtig bitter aus, zumal die Wurfquote der Gastgeberinnen mittlerweile noch mehr in den Keller gegangen war. Während Osnabrück in den ersten 20 Minuten knapp die Hälfte seiner Wurfversuche verwandelte, kamen die Eigner Angels auf gerade mal 34 Prozent – in einem Heimspiel genauso indiskutabel wie die acht erzielten Punkte im zweiten Viertel.

Als die Gäste auch nach dem Seitenwechsel die ersten beiden Körbe erzielten, betrug der Abstand zwischen beiden Teams erstmals 20 Punkte (27:47, 21. Minute). Beim 31:55 nach 25 Minuten war das Match entschieden, zumal Rollerson jetzt unter dem Korb überhaupt nicht mehr zu stoppen war und allein in diesem Viertel – meist mustergültig von ihren Teamkolleginnen angespielt – 11 ihrer insgesamt 20 Punkte erzielte. Weil die Partie längst entschieden war, gab Angels-Trainer Niko Kuusi im Schlussdurchgang auch seinen Ergänzungsspielerinnen Einsatzzeit. Es war eh egal, ob das Profipersonal oder der übrige Kader auf dem Parkett stand – Osnabrück war in jeder Konstellation das klar überlegene Team und baute seinen Vorsprung auch mit deutlich weniger Energie als zuvor bis zum in dieser Höhe völlig unerwarteten 86:49-Endstand aus. „Eine 37-Punkte-Heimniederlage gegen Osnabrück kann nicht unser Anspruch sein“, meinte denn auch eine enttäuschte Co-Kapitänin Laura Schinkel nach der Schlusssirene.

Eigner Angels Nördlingen Chante Stonewall (9 Punkte, 6 Rebounds), Lotta Vehka-Aho (1), Laura Schinkel (9), Chanel Ndi, Jana Koch (5/1 Dreier), Laci Hawthorne (6/5 Rebounds), Jayda Jansen (8), Mariam Hasle-Lagemann (2), Lisa Berthold (9/2 Dreier), Anna Löffler.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Angels wollen ihre Bilanz gegen Osnabrück aufpolieren

Die Niedersachsen galten bisher als der Angstgegner des Nördlinger Bundesligateams. In dieser Saison gibt es dafür ein paar Gründe weniger.

Nördlingen. Eine erste Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: Inklusive Vorbereitung und Pokal haben die Basketballfrauen der Eigner Angels Nördlingen sechs der ersten sieben Saisonspiele gewonnen. Diesen Trend gilt es fortzusetzen, wenn am Sonntag (Beginn 16 Uhr, Hermann-Keßler-Halle im Rieser Sportpark) die Giro-Live Panthers Osnabrück im Ries aufkreuzen.

Statistik und Osnabrück, da war doch was. Richtig, die Niedersachsen sind alles andere als der Lieblingsgegner des Nördlinger Teams, denn neun der letzten elf Duelle der beiden Kontrahenten gingen an die Panthers, darunter alle sechs Vergleiche in der Hermann-Keßler-Halle. Ein Grund dafür mag sein, dass sich Osnabrücks kroatischer Trainerfuchs Sasa Cuic in stimmungsvollen Hallen wie der Nördlinger ausgesprochen wohlfühlt. Auf dem Spielfeld machten zudem fast immer die starken Auftritte des deutschen Ausnahmetalents im Panthers-Trikot, Frieda Bühner, den (meist kleinen) Unterschied. Vor der 20-Jährigen, die in der vergangenen Saison die meisten Punkte für ihr Team erzielte, zur Spielerin der Saison in der Toyota-DBBL gewählt wurde und auch bei den Olympischen Spielen in Paris erstklassige Leistungen im Nationaltrikot zeigte, müssen sich die Eigner Angels freilich nicht mehr in Acht nehmen: Bühner hat ihren Heimatverein verlassen und sucht eine neue Herausforderung beim spanischen Erstligisten Movistar Estudiantes Madrid.

Überhaupt hat sich das Team der Niedersachsen ähnlich wie das der Nördlingerinnen stark verändert. Neben Bühner haben auch Stella Tarkovicova, Britney Smith, Mariana Duran, Melisa Brcaninovic und Anja Marinkovic den Verein verlassen. Ersetzt wurden sie unter anderem durch die amerikanische Centerin und Rückkehrerin Brianna Rollerson (zuletzt Hannover), die Polin Klaudia Niedzwiedzka, den französischen Point Guard Ocèane Monpierre, Milica Cuic, die Frau des Trainers, nach zweijähriger Babypause sowie die Ex-Nördlingerin Johanna Klug, die aus Keltern in den hohen Norden wechselte. Rollerson, Niedzwiedzka, Monpierre und vor allem die gebürtige Russin Kamilla Sudhoff punkteten im bisherigen Saisonverlauf am zuverlässigsten, während Klug nur drei Kurzeinsätze hatte.

Die Bilanz der Cuic-Truppe ähnelt der der Eigner Angels: Erwartbaren Siegen gegen Leverkusen (58:56), im Pokal beim Regionalligisten Münster sowie in Freiburg (66:77) und zuletzt in Marburg (63:78) steht eine unerwartet hohe Heimniederlage  gegen den TK Hannover Luchse (75:99) gegenüber. Mit dieser 3/1-Ausbeute stehen die Panthers auf Rang fünf punktgleich mit den drei Mannschaften vor ihnen und den Angels unmittelbar hinter ihnen. Nur kurz war Osnabrücks diesjähriger Auftritt im EuroCup, denn bereits in der Qualifikation schied die Mannschaft nach zwei Niederlagen gegen den türkischen Vertreter Bodrum aus. 

Jump Ball in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle ist am Sonntagnachmittag um 16:00 Uhr. Tickets können wie immer online unter eigner-angels.de erworben werden.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

In der Crunchtime gehen den Angels die Körner aus

Drei Viertel lang ist das „Endspiel um Platz vier“ gegen die GISA LIONS MBC völlig ausgeglichen, dann übernehmen die Gäste das Kommando und siegen noch klar.

Die letzte Aktion des dritten Viertels verhieß schon nichts Gutes: 52:51 führten zu diesem Zeitpunkt die Eigner Angels Nördlingen im so apostrophierten „Endspiel um Platz vier“ gegen die GISA LIONS MBC, zehn Sekunden waren noch zu spielen und das Heimteam hatte Einwurf unter dem eigenen Korb. Doch gleich zweimal verdaddelten die Nördlingerinnen den Ball in der eigenen Hälfte und ermöglichten den Gästen den finalen „Buzzerbeater“, den Halles starke US-Centerin Courtney Warley (am Ende 15 Punkte und 12 Rebounds) per Dreier (!) zum 52:54 dankbar annahm. Statt mit Rückenwind ging es mit Frust in den Schlussdurchgang, der dann zum Desaster für die von knapp 600 Zuschauern lautstark unterstützten Angels werden sollte.

Bis dahin hatten sich der heimische Tabellenvierte und sein unmittelbarer Verfolger ein temporeiches Duell auf hohem Niveau geliefert, bei dem sich die Kontrahenten auch in der Statistik nur um Nuancen unterschieden. Am ehesten bei der Dreierquote, wo die Löwinnen am Ende einen Spitzenwert von 50 Prozent (10 von 20) gegenüber mageren 23 Prozent (7 von 30) der Eigner Angels vorweisen konnten. 17:20, 17:14 und 18:20 endeten die ersten drei Viertel, zwölfmal stand es Unentschieden, 14-mal wechselte die Führung.

Warum die Nördlingerinnen im Schlussdurchgang völlig die spielerische Linie verloren und auch in der bis dahin guten Defensive sträflich nachlässig wurden, wird Trainer Matiss Rozlapa in der bevorstehenden Trainingswoche mit seinen Schützlingen aufarbeiten müssen. Nur kurz hielten die Angels den abgezockten Gästen noch stand (57:54, 32. Min.), ehe die Löwinnen mit einem 13:0-Run innerhalb von vier Minuten für die Vorentscheidung sorgten (57:67, 36.). Nördlingen blieb nur die Hoffnung, wenigstens den direkten Vergleich noch für sich zu entscheiden (61:69 beim Hinspiel in Halle), um im Falle eines Heimsieges von Hannover gegen Osnabrück den vierten Platz zu behalten, aber auch die zerschlug sich. Während die Angels nur noch durch Einzelaktionen (u.a. Dreier von Lehtoranta und Brochlitz) Erfolg hatten, spielten die Gäste ihre Angriffe clever zu Ende und kamen zu vielen einfachen Punkten. Als der letzte Dreierversuch von Nördlingens Brandy Beasley hinten an den Ring knallte, war die enttäuschende, aber verdiente 69:81-Niederlage perfekt und der vierte Platz dahin.

Zweistellig punkteten bei den Eigner Angels Nicole Brochlitz (16), Erika Davenport (15/dazu 11 Rebounds) und Roosa Lehtoranta (11), bei den Gästen ragten in Abwesenheit der verletzten deutschen Nationalspielerin Emma Stach Taylor Robertson (21, 4/8 Dreier), Courtney Warley (15, Effektivität 30!), Kapitänin Laura Schinkel (15) und Ex-Angel Anissa Pounds (10) heraus.

Neu gemischt werden die Karten nach dem Pokal-TopFour in Saarlouis ab dem Freitag, 22.März, wenn Löwinnen und Engel im Playoff-Viertelfinale nach dem Modus „Best of Five“ erneut aufeinandertreffen. Die weiteren Termine sind am Sonntag, 24. März (wie auch am 22.3. bei den Lions), am Donnerstag, 28. März (in Nördlingen), sowie nötigenfalls am Karsamstag, 30. März (noch einmal Nördlingen), und Ostermontag, 1. April (Halle).

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Echtes Kopf-an-Kopf-Rennen beim Endspiel um den vierten Tabellenplatz

Die Bundesliga-Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen treffen im letzten Spiel der Hauptrunde auf ihren direkten Verfolger Halle. Wenn sie gewinnen, ist Rang vier sicher.

Die Generalprobe für das Pokal-Finalturnier und die dann folgenden Playoffs könnte für die Bundesliga-Korbjägerinnen der Eigner Angels Nördlingen interessanter kaum sein: Wenn am Samstag alle Begegnungen des letzten Hauptrundenspieltags der Toyota-Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) gleichzeitig um 19 Uhr angepfiffen werden, denn geht es in fünf der sechs Partien noch um wichtige Entscheidungen. In Berlin beispielsweise gegen den amtierenden Meister Keltern um den prestigeträchtigen ersten Platz nach der Hauptrunde, in Nördlingen im direkten Duell gegen Verfolger GISA LIONS MBC aus Halle um den wichtigen vierten Rang, der den günstigeren Spielplan in der ersten Playoff-Runde bedeuten würde. Quasi ein „Endspiel“ also und eine gute Gelegenheit für die Eigner Angels und ihr treues Publikum, in den Playoff-Modus umzuschalten.

Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag der DBBL ist knifflig. In den Kampf um Rang vier sind nämlich auch noch die GiroLive Panthers Osnabrück involviert, die zwar selber nicht mehr Vierter werden, aber je nach Ausgang ihres Spiels in Hannover die Abschlussplatzierung nach der Hauptrunde noch beeinflussen können.

Die Eigner Angels Nördlingen können ihren vierten Platz und damit das Heimrecht in den ersten beiden Playoff-Spielen und einer eventuellen fünften Partie behaupten, wenn
– sie ihr Heimspiel gegen Halle gewinnen oder
– sie ihr Heimspiel gegen Halle mit einer Differenz von maximal acht Punkten verlieren und Osnabrück in Hannover nicht gewinnt.

Die Angels landen auf Rang fünf, wenn
– sie ihr Heimspiel gegen Halle (egal wie hoch) verlieren und Osnabrück in Hannover gewinnt. Denn dann kommt es zu einem Dreiervergleich der punktgleichen Mannschaften Nördlingen, Halle und Osnabrück und da schneidet Halle mit 3/1 Siegen in den direkten Duellen vor Nördlingen (2/2) und Osnabrück (1/3) am besten ab. Oder …
– sie ihr Heimspiel gegen Halle mit mehr als acht Punkten Differenz verlieren und Osnabrück in Hannover verliert.

Der vierte Tabellenplatz in der Abschlusstabelle der Hauptrunde ist deshalb von großer Bedeutung, weil er im Playoff-Viertelfinale nach dem Modus „Best-of-five“ (drei Siege sind zum Weiterkommen nötig) den Heimvorteil im ersten, zweiten und gegebenenfalls fünften Spiel beschert. Die Viertelfinalspiele finden am Freitag, 22. März, Sonntag, 24. März, Donnerstag, 28. März (Gründonnerstag), Samstag, 30. März (Karsamstag), und Montag, 1. April (Ostermontag), statt.

Völlig unabhängig vom Abschneiden im letzten Hauptrundenspiel haben die Eigner Angels bislang eine sehr starke Saison absolviert und aktuell 13 Siege bei nur acht (häufig knappen) Niederlagen auf dem Konto. Dazu kommt das Erreichen des Top-Four-Turniers im Pokal, das am 16. und 17. März in Saarlouis ausgetragen wird. Zuletzt gab es sechs Siege in Serie, der angepeilte siebte dürfte indes kein Selbstläufer werden. Das Team aus der größten Stadt Sachsen-Anhalts (knapp 250 000 Einwohner) hat nur eine seiner letzten sechs Partien (in Keltern) verloren und dabei unter anderen die Playoff-Konkurrenten Hannover (80:70) und Osnabrück (80:71) distanziert.

Die Ambitionen der Löwinnen wurden nicht zuletzt zu Beginn des Jahres deutlich, als die Verantwortlichen den Kader mit der australischen Flügelspielerin Taylah Simmons und der deutschen Nationalspielerin Emma Stach aufrüsteten. Zuvor war der Vertrag mit Halles bis dahin erfolgreichster Werferin, der US-Amerikanerin Sabrina Haines (16,3 Punkte im Schnitt), aus nicht bekannten Gründen aufgelöst worden. Simmons und Stach steuerten zusammen im Schnitt rund 20 Punkte zu den jüngsten Erfolgen bei. Daneben punkten die 1,90 m große US-Centerin Courtney Warley, die routinierte Französin Joyce Cousseins-Smith und die gefährliche Dreierschützin Taylor Robertson in der Regel zweistellig oder knapp darunter.

Apropos Dreier: Ein Wiedersehen gibt es für die Angels und ihre Fans mit der finnischen Nationalspielerin Anissa Pounds, die in den vergangenen beiden Jahren im Nördlinger Trikot insgesamt 99 erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe im Korb versenkt hatte – so viele wie keine andere Bundesligaspielerin in diesem Zeitraum. Nach ihrem Wechsel nach Halle hat sie an diese Bilanz nicht anknüpfen können und bislang erst 26 Versuche von der Dreierlinie verwandelt. Zum Vergleich: Nördlingens Beste (und Zweitbeste der gesamten Liga) Nicole Brochlitz bringt es in den bisherigen 21 Saisonspielen auf 46 erfolgreiche Dreier-Würfe. Ein Angels-Heimsieg gegen den zuletzt stark auftrumpfenden Tabellenfünften wären der gelungene Abschluss einer tollen Hauptrunde und ein gutes Signal für die dann anstehenden Saisonhöhepunkte. Ob Erika Davenport nach ihrer erneuten Verletzung in Saarlouis dabei mithelfen kann, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar.

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller

Angels-Neuzugang glänzt mit toller Wurfquote

Gelungener Einstand für Naomi Davenport beim glatten 94:73-Heimsieg der Nördlinger Bundesliga-Korbjägerinnen gegen den Tabellenletzten Leverkusen.

Das nennt man wohl einen gelungenen Einstand: Zum 94:73 (51:30)-Heimsieg der Eigner Angels Nördlingen gegen den Tabellenletzten und designierten Absteiger Wings Leverkusen steuerte die neuverpflichtete US-Amerikanerin Naomi Davenport 26 Punkte bei. Noch bemerkenswerter als die reine Punktezahl war die Trefferquote der 26-jährigen Flügelspielerin: Zehn ihrer elf Wurfversuche fanden ihr Ziel, davon alle fünf aus der Drei-Punkte-Distanz. Die folglich in der Matchstatistik notierten 90 Prozent Wurfquote sieht man in einem Basketballspiel nicht alle Tage.

Die Offensive war auch das große Plus des zumindest in der ersten Halbzeit sehr spielfreudigen Angels-Teams. 94 Punkte und zudem 24 Assists (Zuspiele zum direkten Korberfolg) waren Saisonbestleistung, wobei gleich sieben Akteurinnen des Heimteams nennenswert punkteten. Neben Davenport Nummer zwei hatte auch Nicole Brochlitz (vier Dreier aus sieben Versuchen) werferisch einen sehr guten Tag und Erika Davenport stellte mit einem „Double-Double“ (13 Punkte/10 Rebounds) ihre Wichtigkeit fürs Team erneut unter Beweis. Dass die Nördlingerinnen im zweiten Durchgang angesichts des klaren Vorsprungs einen Gang herunterschalteten – geschenkt. Vor der jetzt anstehenden Länderspielpause (das nächste Spiel ist erst am 18. Februar in Göttingen) haben die Eigner Angels die Playoff-Teilnahme so gut wie sicher und damit nach dem Pokal-Finalturnier ein weiteres Saisonziel erreicht.

Die Angels starteten mit Erika Davenport, Nicole Brochlitz, Mariam Hasle-Lagemann, Lisa Bertholdt sowie Brandy Beasley ins Spiel und gerieten gegen den Tabellenletzten zunächst einmal mit 0:4 in Rückstand. Dann traf Brochlitz ihren ersten Dreier und Hasle-Lagemann war zweimal hintereinander erfolgreich (7:4/3.).  Nach viereinhalb Minuten stand Neuzugang Naomi Davenport erstmals auf dem Parkett. Drei Punkte von ihr, ein weiterer Dreier von Brochlitz und zwei Punkte von Leonie Kambach bedeuteten den 17:9-Zwischenstand, der Gästecoach Boris Kaminski zur ersten Auszeit des Spiels veranlasste (7.).  Nördlingen verteidigte in dieser Phase sehr aufmerksam, hatte allein im ersten Viertel fünf Ballgewinne und erhöhte durch die „neue“ Davenport, Hasle-Lagemann, Viksne und Bertholdt auf 25:13 (9.). Ein erfreulich hoher Zwischenstand nach den ersten zehn Minuten, sodass das Publikum die Angels mit freundlichem Beifall in die erste Zwei-Minuten-Pause verabschiedete.

Mit einem 7:0-Lauf starteten die Angels ins zweite Viertel, wobei Naomi Davenport unter anderem mit einem Dreier die neuen Optionen im Nördlinger Offensivspiel andeutete. Gegen das Tempospiel und die schnellen Passfolgen des Heimteams schien der Tabellenletzte mehrmals überfordert, sodass der Nördlinger Vorsprung erstmals auf 20 Punkte anwuchs (37:17/15.). Als Angels-Coach Matiss Rozlapa vier seiner Protagonistinnen gleichzeitig auswechselte, war es mit der Ordnung ein wenig dahin und Leverkusen verkürzte (42:27/17.).  Roosa Lehtoranta mit einem Dreier und Kambach rückten die Verhältnisse wieder zurecht (47:27). Schade nur, dass Kambach schon zu diesem frühen Zeitpunkt ihr fünftes Foul kassierte und fortan nur noch zuschauen durfte. Mit einem sicheren 51:30-Vorsprung des Heimteams ging es in die Halbzeitpause. Nicole Brochlitz und Naomi Davenport waren mit jeweils 13 Punkten und einer überragenden Trefferquote von rund 83 Prozent (5 von 6) die bis dahin auffälligsten Akteurinnen.

Die zweite Hälfte eröffnete die bis dahin glücklose Brandy Beasley mit einem Blitzkorb, die nächsten drei Angriffe gingen allerdings daneben (53:34/23.). Dann war wieder „Davenport-Time“. Naomi mit ihrem dritten Dreier und Erika mit zwei schönen Aktionen unter dem Korb erhöhten auf 62:39 (27.). Das Heimteam wurde nun vor allem in der Defensive deutlich nachlässiger und erlaubte dem Tabellenletzten zu viele einfache Punkte, was Coach Rozlapa zwischenzeitlich lautstark monierte. Schlusspunkt eines nicht zufriedenstellenden dritten Viertels war ein weiterer Korb von Naomi Davenport exakt mit der Schlusssirene zum 74:57. Trotzdem hatte das Heimteam diesen Durchgang unnötig mit 23:27 verloren.

Ähnlich ging es zunächst im Schlussdurchgang weiter, als Leverkusen auf 63:76 verkürzte und erst Brochlitz mit ihrem vierten Dreier diese Phase beendete. Entschieden war das Spiel, als zweimal Erika Davenport und Hasle-Lagemann wieder auf 86:65 erhöhten (35.).  Die restlichen fünf Minuten gingen ohne große Aufregung zu Ende, bemerkenswert war nur noch der fünfte Dreier von Naomi Davenport, der ihre gelungene Premiere im Angels-Team abrundete. „Ich bin zufrieden, weil wir gewonnen haben“, meinte die 26-Jährige nach dem Match bescheiden. Ihren eigenen erheblichen Beitrag wollte sie dabei nicht überbewerten.

Eigner Angels Erika Davenport 13 (10 Rebounds), Naomi Davenport 26 (5 Dreier), Nicole Brochlitz 18 (4 Dreier), Enija Viksne 8 (11 Assists), Roosa Lehtoranta 8 (2 Dreier), Mariam Hasle-Lagemann 8, Brandy Beasley 7 (1 Dreier), Anna Löffler, Leonie Kambach 4. Wurfquote aus dem Feld: Zweier 26/51 (50 Prozent), Dreier 12/28  (42 Prozent). Fouls 22, Rebounds 33, Freiwürfe 6/9  (66 Prozent).

Die Besten bei Leverkusen: Taylor 16 (2 Dreier), Kvederaviciute 13, Middeler 10, Cherry 9 (3 Dreier), Wolff 9. Wurfquote aus dem Feld: Zweier 16/36 (44 Prozent), Dreier 8/21 (38 Prozent). Fouls 13, Rebounds 33, Freiwürfe 17/24 (70 Prozent).

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller


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