Angels-Neuzugang glänzt mit toller Wurfquote

Gelungener Einstand für Naomi Davenport beim glatten 94:73-Heimsieg der Nördlinger Bundesliga-Korbjägerinnen gegen den Tabellenletzten Leverkusen.

Das nennt man wohl einen gelungenen Einstand: Zum 94:73 (51:30)-Heimsieg der Eigner Angels Nördlingen gegen den Tabellenletzten und designierten Absteiger Wings Leverkusen steuerte die neuverpflichtete US-Amerikanerin Naomi Davenport 26 Punkte bei. Noch bemerkenswerter als die reine Punktezahl war die Trefferquote der 26-jährigen Flügelspielerin: Zehn ihrer elf Wurfversuche fanden ihr Ziel, davon alle fünf aus der Drei-Punkte-Distanz. Die folglich in der Matchstatistik notierten 90 Prozent Wurfquote sieht man in einem Basketballspiel nicht alle Tage.

Die Offensive war auch das große Plus des zumindest in der ersten Halbzeit sehr spielfreudigen Angels-Teams. 94 Punkte und zudem 24 Assists (Zuspiele zum direkten Korberfolg) waren Saisonbestleistung, wobei gleich sieben Akteurinnen des Heimteams nennenswert punkteten. Neben Davenport Nummer zwei hatte auch Nicole Brochlitz (vier Dreier aus sieben Versuchen) werferisch einen sehr guten Tag und Erika Davenport stellte mit einem „Double-Double“ (13 Punkte/10 Rebounds) ihre Wichtigkeit fürs Team erneut unter Beweis. Dass die Nördlingerinnen im zweiten Durchgang angesichts des klaren Vorsprungs einen Gang herunterschalteten – geschenkt. Vor der jetzt anstehenden Länderspielpause (das nächste Spiel ist erst am 18. Februar in Göttingen) haben die Eigner Angels die Playoff-Teilnahme so gut wie sicher und damit nach dem Pokal-Finalturnier ein weiteres Saisonziel erreicht.

Die Angels starteten mit Erika Davenport, Nicole Brochlitz, Mariam Hasle-Lagemann, Lisa Bertholdt sowie Brandy Beasley ins Spiel und gerieten gegen den Tabellenletzten zunächst einmal mit 0:4 in Rückstand. Dann traf Brochlitz ihren ersten Dreier und Hasle-Lagemann war zweimal hintereinander erfolgreich (7:4/3.).  Nach viereinhalb Minuten stand Neuzugang Naomi Davenport erstmals auf dem Parkett. Drei Punkte von ihr, ein weiterer Dreier von Brochlitz und zwei Punkte von Leonie Kambach bedeuteten den 17:9-Zwischenstand, der Gästecoach Boris Kaminski zur ersten Auszeit des Spiels veranlasste (7.).  Nördlingen verteidigte in dieser Phase sehr aufmerksam, hatte allein im ersten Viertel fünf Ballgewinne und erhöhte durch die „neue“ Davenport, Hasle-Lagemann, Viksne und Bertholdt auf 25:13 (9.). Ein erfreulich hoher Zwischenstand nach den ersten zehn Minuten, sodass das Publikum die Angels mit freundlichem Beifall in die erste Zwei-Minuten-Pause verabschiedete.

Mit einem 7:0-Lauf starteten die Angels ins zweite Viertel, wobei Naomi Davenport unter anderem mit einem Dreier die neuen Optionen im Nördlinger Offensivspiel andeutete. Gegen das Tempospiel und die schnellen Passfolgen des Heimteams schien der Tabellenletzte mehrmals überfordert, sodass der Nördlinger Vorsprung erstmals auf 20 Punkte anwuchs (37:17/15.). Als Angels-Coach Matiss Rozlapa vier seiner Protagonistinnen gleichzeitig auswechselte, war es mit der Ordnung ein wenig dahin und Leverkusen verkürzte (42:27/17.).  Roosa Lehtoranta mit einem Dreier und Kambach rückten die Verhältnisse wieder zurecht (47:27). Schade nur, dass Kambach schon zu diesem frühen Zeitpunkt ihr fünftes Foul kassierte und fortan nur noch zuschauen durfte. Mit einem sicheren 51:30-Vorsprung des Heimteams ging es in die Halbzeitpause. Nicole Brochlitz und Naomi Davenport waren mit jeweils 13 Punkten und einer überragenden Trefferquote von rund 83 Prozent (5 von 6) die bis dahin auffälligsten Akteurinnen.

Die zweite Hälfte eröffnete die bis dahin glücklose Brandy Beasley mit einem Blitzkorb, die nächsten drei Angriffe gingen allerdings daneben (53:34/23.). Dann war wieder „Davenport-Time“. Naomi mit ihrem dritten Dreier und Erika mit zwei schönen Aktionen unter dem Korb erhöhten auf 62:39 (27.). Das Heimteam wurde nun vor allem in der Defensive deutlich nachlässiger und erlaubte dem Tabellenletzten zu viele einfache Punkte, was Coach Rozlapa zwischenzeitlich lautstark monierte. Schlusspunkt eines nicht zufriedenstellenden dritten Viertels war ein weiterer Korb von Naomi Davenport exakt mit der Schlusssirene zum 74:57. Trotzdem hatte das Heimteam diesen Durchgang unnötig mit 23:27 verloren.

Ähnlich ging es zunächst im Schlussdurchgang weiter, als Leverkusen auf 63:76 verkürzte und erst Brochlitz mit ihrem vierten Dreier diese Phase beendete. Entschieden war das Spiel, als zweimal Erika Davenport und Hasle-Lagemann wieder auf 86:65 erhöhten (35.).  Die restlichen fünf Minuten gingen ohne große Aufregung zu Ende, bemerkenswert war nur noch der fünfte Dreier von Naomi Davenport, der ihre gelungene Premiere im Angels-Team abrundete. „Ich bin zufrieden, weil wir gewonnen haben“, meinte die 26-Jährige nach dem Match bescheiden. Ihren eigenen erheblichen Beitrag wollte sie dabei nicht überbewerten.

Eigner Angels Erika Davenport 13 (10 Rebounds), Naomi Davenport 26 (5 Dreier), Nicole Brochlitz 18 (4 Dreier), Enija Viksne 8 (11 Assists), Roosa Lehtoranta 8 (2 Dreier), Mariam Hasle-Lagemann 8, Brandy Beasley 7 (1 Dreier), Anna Löffler, Leonie Kambach 4. Wurfquote aus dem Feld: Zweier 26/51 (50 Prozent), Dreier 12/28  (42 Prozent). Fouls 22, Rebounds 33, Freiwürfe 6/9  (66 Prozent).

Die Besten bei Leverkusen: Taylor 16 (2 Dreier), Kvederaviciute 13, Middeler 10, Cherry 9 (3 Dreier), Wolff 9. Wurfquote aus dem Feld: Zweier 16/36 (44 Prozent), Dreier 8/21 (38 Prozent). Fouls 13, Rebounds 33, Freiwürfe 17/24 (70 Prozent).

Text: Robert Milde
Bild: Michael Soller


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