Autor: Thomas Lambertz

Geschafft: Nördlingen reißt die Serie und gewinnt in Osnabrück mit 78:71

Als die Eigner Angels um 4.00Uhr Sonntag morgens wieder in Nördlingen ankamen, stiegen zwar müde Spielerinnen und Teammitglieder aus dem Riess-Bus, aber das Glück über den gelungenen Husarenstreich war ihnen anzusehen. Gut sieben Stunden vorher hatten sie tatsächlich ihren Angstgegner, die Girolive Panthers aus Osnabrück, mit 78:71 geschlagen. Wie vor knapp einem Jahr erneut in dessen Halle. Davor und dazwischen gab es in 12 Spielen gegen die Niedersachsen ganze 10 Niederlagen. Das ausgerechnet im 13. Spiel nach dieser Nördlingen spezifischen Zeitrechnung ein Sieg gelang, dazu noch beim Favoriten aus Niedersachsen, darf als Überraschung gewertet werden. Überraschend war auch die Performance von Spielerinnen, die man so nicht auf dem Radar hatte. Chanel Ndi, 18-jährige Nachwuchsspielerin der Rieserinnen, musste aufgrund der hohen Foulbelastung ihrer Mannschaftskapitänin Lisa Berthold Verantwortung übernehmen. Sie tat dies vortrefflich, steuerte 8 Punkte bei und strahlte in ihren rund 17 Minuten Spielzeit immer Gefahr aus. Auch der letzte Neuzugang der Rieserinnen, Addison Stoller, dürfte nicht unbedingt auf dem Taktikplan von Osnabrücks Coach Aleksander Cuic gestanden haben. 11 Punkte waren ein Pfund und sicherlich ein Grund, warum die Nördlingerinnen beim Tabellenvierten erfolgreich waren. Jayda Jansen war mit 3 Dreiern on fire, erzielte 17 Punkte und scheint rechtzeitig zum Endspurt der Hauptrunde ihr Händchen gefunden zu haben. Ebenfalls nicht zu erwarten war die Überlegenheit der Kraterbasketballerinnen an beiden Brettern. Mit 42:29 gewann man das Reboundduell deutlich, erarbeitet sich viele zweite Chancen und 32 Freiwürfe, von denen man 23 in Punkte ummünzen konnte. Krasses Manko im Nördlinger Spiel allerdings waren 21 Ballverluste, mit denen man sich unnütz in Bedrängnis brachte. Da sich allerdings auch die Panther 14 Turnovers leisteten, wog diese Statistik in diesem Spiel nicht so schwer.

24:19 ging das erste Viertel an die Hausdamen und man musste davon ausgehen, dass das Spiel erneut wie sonst auch gegen Osnabrück verlief. Doch spätestens beim 35:42 Halbzeitstand wusste man, dass heute etwas für den Tabellenneunten aus dem Ries möglich war.

 Immer wieder wurde Nördlingens Nicole Fransson gesucht, die mit 26 Punkten und 17 Rebound die Spielerin des Abends war. Nicht alle ihre Entscheidungen durften die Zustimmung ihres Coache Nico Kuusi gefunden haben. Wer aber so selbstbewusst auftritt und dabei noch eine der besten Rebounderinnen der Liga, Brianna Rollerson, bei 15 Punkte und elf Rebounds hielt, dem verzeiht man viel. Überhaupt spielten die Rieserinnen sehr souverän, Fehlpässe und Fehlwürfe wurden als Team ausgestanden und ausgebadet. Beim 55:53 für das Gastteam ging es in die letzten 10 Minuten. In der 32. Minute ging Osnabrück durch Rollerson letztmalig in Führung (57:55), konnte diese auch bis vier Minuten vor Ende verteidigen. Dann aber netzte Lisa Bertholdt zum 63:62 für ihre Farben ein, wurde dabei noch gefoult und verwandelte ihren Freiwurf sicher. Diese Führung gab die Eigner-Truppe auch nicht mehr ab. So standen am Ende nach einem trotz hoher Turnoverquote der 78:71-Sieg für den Tabellenneunten fest. Der 18. Spieltag hatte damit neben dem Sieg des MBC gegen Saarlouis, dem nächsten Gegner der Angels am 15.02. nach der Länderspielpause, eine zweite Überraschung parat.

Für die Angels spielten: Franson (26 Punkte/17 Rebounds), Stoller (11/2 Dreier), Schinkel (9), Ndi (8), Koch, Jansen (17/3 Dreier), Hasle-Lagemann, Berthold (7/8 Rebounds).

Freiwürfe: 23/32 (72%), 2er Wurfquote: 20/43 (47%), 3er Wurfquote: 5/14 (36), Reboundverhältnis: 42:27 für Nördlingen

Bei Osnabrück waren am erfolgreichsten:

Sudhoff (16), Rollerson (15/11 Rebounds), Diawakana (14/1 Dreier), Niedzwiedzka (12/1 Dreier)

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Und täglich grüßt das Murmeltier? Osnabrück wartet mit einer Bilanz von 10:2-Siegen auf die Nördlingerinnen

Im Sport gibt es Lieblingsgegner, egal, was die Experten sagen. Auch wenn der Profi gerne von Spiel zu Spiel denkt, wird bei den Girolive Panthers schon so etwas wie Vorfreude auf Spiel 18 der Saison 2024/25 herrschen. Grund dürfte der Besuch der Eigner Angels aus Nördlingen sein. Nimmt man die Vorbereitungsspiele mit, gab es aus den letzten 12 Begegnungen beider Teams lediglich zwei Siege für die Rieserinnen. Jetzt, auf der Zielgeraden der Hauptrunde, befinden sich die Angels auf Rang neun, punktgleich mit Marburg auf Rang acht. An diesen kommen sie aus eigener Kraft nicht mehr vorbei, haben sie doch den direkten Vergleich (58:88, 83:81) verloren. Das bedeutet zum einen, Siegen ist Pflicht. Zum anderen aber muss man auf den ein oder anderen Ausrutscher der Tabellenplätze sechs bis acht hoffen, um wieder in die Playoff-Ränge zu rutschen.

Während die Plätze eins bis fünf (Keltern, Berlin, Saarlouis, Osnabrück und Hannover) sicher für die Playoff-Runde scheinen, kämpfen nämlich die Teams ab Rang sechs (aktuell der Herner TC, 8 Siege) bis zum Tabellenende auf Rang 12 (Freiburg, 3 Siege) mehr oder weniger theoretisch um die drei verbliebenen Playoff-Plätze. Zwischen Rang sechs kann in den restlichen fünf Spieltagen also noch allerhand passieren.

Am Samstag also reist frau zu den Panthers aus Osnabrück, Zuletzt bekam man beim Heimspiel in Nördlingen Ende Oktober mit 49:86 ordentlich auf die Mütze. Kein einziger Angel kam auf eine zweistellige Punktausbeute, die Wurfquote von 28% aus der Nahdistanz war absolut nicht himmlisch, auch die Freiwürfe (13/23, 57%) hätten himmlischen Beistand bedurft. Aufgrund des Tabellenstandes und der Historie sind die Niedersachsen haushoher Favorit. Doch die Zeit spielt für die Nördlingerinnen, denn irgendwann wird es wieder mit einem Sieg gegen die Girolive Panthers aus Osnabrück reichen. Warum nicht am Samstag ab 19.00Uhr (live auf Sport total TV)?

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Nördlingerinnen verlieren ersatzgeschwächt in Saarlouis (51:78)

Einen Klassenunterschied sahen die Zuschauer beim Gastspiel der Eigner Angels in Saarlouis. Ohne Laci Hawthorne (bereits abgereist) und Chante Stonewall (verletzungsbedingtes Saisonaus) traten die Rieserinnen nur mit einer kleinen Rotation beim Tabellendritten aus dem Saarland an. Die machten, angetrieben von einer bärenstarken Martha Burse (25 Punkte) kurzen Prozess mit ihren Gästen (26:7, 1. Viertel). Lediglich im dritten Viertel, dass die Rieserinnen mit 22:11 gewannen, kam beinahe etwas wie Spannung auf, als Nördlingen den 17:43-Rückstand innerhalb weniger Minuten auf ein 39:52 verkürzte. Das Team von Nördlingens Ex-Coach Matiss Rozlapa besann sich aber auf seine Stärken und gewann am Ende verdient mit 78:51. Eine Schrecksekunde hatten die Gastgeberinnen beim Stand von 52:39 im dritten Viertel zu überstehen. Nationalspielerin Jessika Schiffer verletzte sich so schwer, dass sie mit der Bahre aus der Halle gefahren werden musste (Gute Besserung an diese Stelle nach Saarlouis an sie).

Näher als beim 39:52 kamen die Rieserinnen nicht mehr ran. Immer, wenn es eine Hauch von Spannung gab, schaltete sich Saarlouis Ausnahmespielerin Martha Burse ein. Mit 25 Punkten und einer Trefferquote von 83% unterstrich sie ihr Ausnahmekönnen. Auf Nördlinger Seite verdienen sich einmal mehr Laura Schinkel, Lisa Berthold mit einem Double/Double und Nördlingens Nachwuchsspielerin Chanel Ndi ein Sonderlob. Während Saarlouis von außen gut traf und seine körperliche Überlegenheit unter den Körben ausspielte, warfen die Rieserinnen eine Fahrkarte nach der anderen. Dieses Phänomen verfolgt den Tabellenachten schon seit geraumer Zeit. Gegen Marburg kommenden Sonntag müssen die Würfe sitzen, sollte Nördlingen seine Playoff-Ambitionen wahren wollen.

Es spielten: Vehka-Aho (6/2 Dreier), Laura Schinkel (18, davon 8 von 8 Freiwürfen!), Chanel Ndi (9 / 9 Rebounds), Jana Koch (3), Jayda Jansen (1), Mariam Hasle-Lagemann (4), Lisa Bertholdt (10/10 Rebounds), Anna Löffler. Freiwurfquote 13/18 (32%), Wurfquote 18/57 (32%), 38 Rebounds

Bei Saarlouis fielen auf: Burse (25/2 Dreier), Frank (17/ 2 Dreier / 10 Rebounds), Corosdale (12). Freiwurfquote 12/14 (86%), Wurfquote 29/70 (41%), Rebounds 45.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Stefan Bost

Eigner Angels zur Audienz bei den Königlichen aus Saarlouis

Die Nördlingerinnen müssen am letzten Spieltag der Hinrunde zu den Royals aus Saarlouis. Das wäre an sich noch keine Schlagzeile, wären da nicht einige Details, die es spannend machen:

Saarlouis gelang es, nach zwei Jahren die Punkte aus der Berliner Sömmeringhalle zu entführen. Der 68:60 – Auswärtssieg war die Überraschung des 11. Spieltages. Zudem wirken im Saarland einige in Nördlingen bestens bekannte Gesichter. Namentlich sind das die Ex-Nördlingerinnen Magy Meynadier, Roosa Lehtoranta (11,3 Punkte) und Erika Davenport(10), die als absolute Topspielerin auf Nördlinger Seite die gegnerischen Mannschaften ordentlich aufmischte. Gecoacht werden die Saarländerinnen von Nördlingens letztjährigem Trainer Matiss Rozlapa, der mit Hayley Frank und Rebeca Corosdale noch zwei weitere Spielerinnen im zweistelligen Punktebereich, aufbieten kann.

Die Eigner Angels aus Nördlingen müssen zur Zeit einige herbe Rückschläge hinnehmen. In der Liga dreimal in Folge verloren, mit Laci Hawthorne eine Spielerin aus dem Kader gestrichen und die Verletzung von Nördlingens Bester und mit 1,86 Größter, Chante Stonewall. Keine guten Voraussetzungen, ausgerechnet jetzt ins Saarland zu reisen.

Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Royals ist Topscorerin Martha Burse. Der US-Pointguard legt im Schnitt 20,3 Punkte und knapp fünf Assists auf. Das zu erwartende Duell gegen Nördlingens Laura Schinkel wird ein Schmankerl des Spiels. Sieben Siege und drei Niederlagen weisen die Königlichen auf, vier Siege und sechs Niederlagen die Rieserinnen. Nicht das, was man sich im Nördlinger Lager erhofft hatte. Für Nördlingens sportlichen Leiter Martin Fürleger hat die Vorweihnachtszeit somit nichts Besinnliches, hätte er doch gerne ein bis zwei Siege mehr. Fürleger bearbeitet aktuell mehrere Baustellen: „Ein Ersatz für Laci Hawthorne konnte bisher noch nicht verpflichtet werden, nachdem unsere Wunschspielerin

im letzten Schritt doch keine Freigabe ihres französischen Verein bekommen hat. Chante Stonewall hat sich im letzten Spiel verletzt – für das Wochenende fällt sie auf jeden Fall aus.“ Nach vorweihnachtlicher Besinnlichkeit klingt das nicht. Auch nicht nach einer Überraschung im Saarland.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Ohne Jana Koch verlieren die Eigner Angels in Hannover 77:82

Die Erstligafrauen von Nördlingen Basketballbundesligist konnten die in sie gesetzten Erwartungen beim neuen Tabellendritten aus Hannover nicht erfüllen. Ohne die Zweitjüngste, Jana Koch, traten die Angels beim Auswärtsspiel in Niedersachsen an und hatten während des gesamten Spielverlaufs nicht wirklich eine Siegchance. Über 22:12, 43:33, 62:48 und 82:77 waren es in Summe erneut zu viele Fehler, die den Bayern ein gutes Spiel unmöglich machten. Lediglich Laura Schinkel zeigte den gewohnten Biss, mit Abstrichen konnte man Chante Stonewall, die ein Double/Double erzielte, noch als Lichtblick erwähnen. Erfreulich war, dass man die körperlich größeren Luchse im Rebound schlagen konnte (46:37). Auffallend aber waren erneut das Fehlen einer Spielidee. Mit der Niederlage in Hannover rutschen die Nördlingerinnen auf Platz acht der Tabelle, dem letzten Playoff-Platz. Nach der Nationalmannschaftspause geht es am 17.11. zu Hause gegen Marburg weiter. Marburg ist derzeit Tabellenelfter und hat erst einen Sieg auf der Habenseite.

Für Nördlingen spielten: Stonewall (20 Punkte /2 Dreier / 10 Rebounds), Vehka-Aho (7), Schinkel (24/1/7Rebounds), Ndi, Hawthorne (6/9), Jansen (14/2), Hasle-Lagemann, Bertholdt (6/6 Rebounds). Wurfquote 29/74 (39%), Freiwürfe 13/17 (76%).

Bei Hannover fielen auf: Broughton (25/1 Dreier / 6 Rebounds), Farcy (18/1), Oliver (17 / 5 Dreier / 10 Rebounds).

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Ein Treffen der Enttäuschten

Am Samstag, 02.11., treffen in Hannover zwei Teams aufeinander, die eins eint: Die
Enttäuschung aus dem vorherigen 5. Spieltag
.

Die Rieserinnen rangieren als Tabellensiebter mit den zweitmeisten kassierten Punkten (376 in fünf Spielen) punktgleich mit jeweils drei Siegen und zwei Niederlagen hinter ihren kommenden Gastgeberinnen, den TK Hannover Luchsen. Gegen Keltern (52:86) und insbesondere am vergangenen Spieltag gegen Osnabrück (49:86) gab es zwei heftige Nördlinger Niederlagen vor heimischer Kulisse. Vor allem beim Auftritt gegen Osnabrück kann man durchaus von einer herben Enttäuschung auf allen Ebenen sprechen. Das US-amerikanische Profitrio Stonewall, Hawthorne und Jansen beispielsweise kam auf insgesamt 23 Punkte und neun Rebounds, die finnische Nationalspielerin Lotta Vehka-Aho brachte es auf einen einzigen Punkt. Zudem zeigte das Team aus dem Ries generell zu wenig Biss und Aggressivität. Auch wenn Coach Niko Kuusi nach dem Spiel eine Teilverantwortung auf sich nahm, muss die Frage nach Engagement und Konzentration (13 von 23 Freiwürfen) erlaubt sein. Nördlingens sportlicher Leiter, Martin Fürleger, war mit der Einstellung seines Teams nicht zufrieden.

Dass das Team der Eigner Angels als Pokalvize nun ausgerechnet beim Pokalsieger der Saison 2023/24 Wiedergutmachung betreiben will und muss, erleichtert die Sache keinesfalls. Dabei muss kein Sieg herausspringen. Hannover hat gleichfalls etwas gutzumachen. Die erwischte es noch herber als die Eignertruppe. 46:99 verloren die Landeshauptstädter in Keltern. Wieder haben die Rieserinnen die Konstellation, eine größere Spielerin, hier die 1,93m große US-Centerin Kate Oliver (7,8 Punkte im Schnitt, 7,6 Rebounds im Schnitt), aus der Zone rauszuhalten. Auch die 1,90m große Französin Eloise Pavrett, ebenfalls Centerin (3,6 / 4,2), schaut sicher nicht auf ein Tête-à-Tête unter dem Nördlinger Korb vorbei. Gefährlich wird es auch aus der hannoveranischen Peripherie, etwa mit der ehemaligen französischen U20-Nationalspielerin India Farcy (17,4 Punkte) oder dem US-Import Zipporah Broughton (16 Punkte). Als ein „himmlischer Besuch“ werden die Eigner Angels Nördlingen in Hannover angekündigt. Sollte die Eignertruppe nicht ganzheitlich aggressiv und konzentriert gegen das Rudel Luchse auftreten, wird der „himmlische Besuch“ eine Bauchlandung.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Eigner Angels gelingt Auftaktsieg gegen USC Eisvögel Freiburg – 79:74 in einem knappen Spiel gegen ein sehr junges Freiburger Team

Die Eigner Angels aus Nördlingen sind erfolgreich in ihre 17. Bundesligasaison gestartet. In einem von anfangs starker Nervosität geprägten Auftaktspiel zur Saison 2024/25 gelang der Truppe um Nördlingens neuen Coach Niko Kuusi ein spannendes 79:74 gegen die Eisvögel vom USC Freiburg.

Während Kuusi bei seiner Nördlinger Pflichspielpremiere nervöser war als „bei meinen 3 Finalspielen in Finnland“ stellte Freiburgs neuer „alter“ Trainer Stefan Möller selbstbewusst eine sehr junge Freiburger „Wundertüte“ aufs Nördlinger Parkett. Zehn junge deutsche Spielerinnen wurden von der 21-jähringen US-Amerikanerin Frannie Hottinger unterstützt, was einen Altersdurchschnitt bei den Eisvögeln von 20,7 Jahren ergibt. Im Vergleich sind die Angels mit ebenfalls jungen 22,8 Jahren alte Häsinnen. Um es vorwegzunehmen, die älteste Häsin, eine der sieben Nördlinger Neuzugänge, Chante Stonewall, wurde später mit 25 Punkte Topscorerin. 

Leicht favorisiert starteten die Rieserinnen in ihre 17. Spielzeit in der DBBL und sahen sich schnell mit einem 5:10-Rückstand konfrontiert. Die Gäste aus dem Breisgau gingen das Spiel überraschend forsch an und setzten die Nördlingerinnen gehörig unter Druck. Zwar konnten diese durch Neunördlingerin Jayda Jansen ausgleichen, doch sofort erspielten sich die Eisvögel wieder eine Fünf-Punkte-Führung (7. Min., 10:15). Nach erneutem Ausgleich durch eine hochmotivierte Laura Schinkel, ebenfalls neu im Ries, gelang dann einer der zweitjüngsten im Nördlinger Team, Jana Koch, die erste Führung mit einem Dreier mit Brett und anschließendem Bonusfreiwurf (19:15, 9.Minute). Mit 21:15 ging es in die erste Viertelpause.

Das zweite Viertel starteten die Angels wie sie aufgehört hatten. Innerhalb weniger Sekunden schraubten Jansen und Laci Hawthorne, die dritte neue US-Amerikanerin in Nördlingen, die Führung auf ein 25:15. Hawthorne glänzte zum Einstand gleich mit einem Double/Double, also zweistellige Werte in zwei Kategorien. Setzt sich jetzt doch das Alter gegenüber der Jugend durch? In der 13. Minute waren es immer noch zehn Punkte Differenz (30:20). Vor allem Laura Schinkel hatte ihre Anfangsnervosität abgelegt, steuerte sechs Punkte bei, verteidigte knallhart und lenkte das Nördlinger Spiel. Doch wenig später klopfte die Freiburger Jugend erneut an die Tore Nördlingens. Vor allem Frannie Hottinger mit zehn Punkten in Viertel zwei war es zu verdanken, dass der Nördlinger Anhang Puls bekam. Nur noch 31:30 stand es in der 16. Minute. Viele vergebene Chancen auf beiden Seiten prägten nun einen zerfahrenen Durchgang. Auf Nördlinger Seite konnte man beinahe froh sein, dass mit der Freiburgerin Lina Sontag verletzungsbedingt eine A-Nationalspielerin und Olympiateilnehmerin fehlte und nur auf der Bank saß. In der 20. Minute holten sich die Eisvögel durch Helena Englisch verdientermaßen die Führung zurück und Halbzeit eins mit 39:36. Eine Überraschung.

Fünf Führungswechsel in zehn Minuten, eine enorm hohe Verteidigungsintensität, vor allem auf Nördlinger Seite, prägten das dritte Viertel. Allein 21 Abschlüsse und acht Steals der Nördlinger gegenüber nur zehn Versuchen und zwei Ballgewinnen der Breisgauerinnen zeigten, dass die Halbzeitansprache von Nico Kuusi gefruchtet hat. Es ging hin und her, wobei die Nördlingerinnen mehr und härter für ihre Punkte kämpfen mussten, hatten sie immer noch nicht ihr Visier richtig eingestellt. Hier half nun die dienstälteste Nördlingern. Mariam Hasle-Lagemann, im vierten Jahr in Dienste der Rieser und bekennende Defensivspezialistin, legte ihre offensive Scheu ab und streute sieben wichtige Punkte ein, davon ein sauberer Dreier. Im insgesamt punktreichsten Viertel konnten die Nördlinger somit ein 61:54 in die letzten zehn Minuten nehmen.

Doch das Freiburger Projekt „Jugend forscht“ gab nie auf, arbeitete sich wieder an ihre Gastgeberinnen heran und gingen mit 65:63 in Front. In der 36. Minute, Freiburg mittlerweile ohne ihre ausgefoulte Elea Gaba, glichen die Nördlinger mit Stonewall aus und gingen, ebenfalls durch die 27-jährige, in Führung. Diese gaben die Eigner Angels dann nicht mehr aus der Hand, obwohl Freiburg bis zur letzten Minute kämpfte. Der 79:74-Heimsieg ging letztendlich in Ordnung, wobei beide Mannschaften in allen Bereichen noch viel Luft nach oben haben. Spannend wird es sein zu sehen, wie sich die Teams entwickelt haben, stehen sie sich am letzten Spieltag in Freiburg beim Rückspiel gegenüber. Die Angels können am Mittwoch um 19.00Uhr beim Pokalspiel zu Hause gegen Ligakonkurrent aus Leverkusen beweisen, dass sie Freiwürfe geübt haben. Die 67% aus dem Freiburgspiel sind stark verbesserungswürdig. Hingegen können sich die Angelsfans auf eine sehr kämpferische neue Eignertruppe freuen, die viel investiert, sich noch mehr finden muss, dem Zuschauer aber schon jetzt Spaß macht.

Es spielten: Chante Stonewall (15 Punkte, davon 1 Dreier), Lotta Vehka-Aho (2), Laura Schinkel (14), Chanel Ndi (dnp), Jana Koch (4/1), Laci Hawthorne (15/13Rebounds), Jayda Jansen (11), Mariam Hasle-Lagemann (7/1), Lisa Berthold (1), Anna Löffler.

Bei Freiburg gefielen offensiv: Franni Hottinger (22 Punkte / 12 Rebounds), Britta Daub (20/2 Dreier), Luisa Nufer (10) und Elea Gaba (10/10 Rebounds)

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Revanche geglückt – Eigner Angels schlagen den Herner TC in einem spannenden Spiel 75:71

Im Fernduell gegen Osnabrück vergrößern sie ihren Abstand zum unmittelbaren Tabellennachbarn, der mit 71:80 in Halle verliert.

Nördlingen. Man braucht auch manchmal Glück. Das war den Eigner Angels am gestrigen Sonntag beim Spiel gegen den Tabellenvorletzten aus Herne hold. Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen ehemaligen Trainer der Nördlinger Damen, Funktionär auf verschiedenen Ebenen und Langzeitfan Günter „Jimmy“ Löffler starteten die Eigner Angels ohne ihre verletzte Topscorerin Erika Davenport gegen den den Herner TC. Herne, mitten im Abstiegskampf steckend, legte mit hochprozentiger Trefferquote los und schnell lagen die Einheimischen 2:12 hinten (5. Minute). Nördlingens Coach Matiss Rozlapa bat umgehend zur Auszeit und justierte energisch nach, behielt jedoch seine Starting Five auf dem Feld. Ergebnis der mannschaftlichen Unterhaltung: aggressives Vorchecking und ein 12:0-Lauf zum Ausgleich. Das widerum gefiel nun Hernes Co-Coach Predrag Stanojcic so gar nicht. Naomi Davenport mit einen Dreipunktspiel, Roosa Lehtoranta mit einem Dreier und Enja Viksne jedoch machten Hernes Bemühungen zunichte und schraubten den Vorsprung auf den Viertelstand von 20:14.

Der Beginn des zweiten Viertels zeigte viele erfolgreiche Offensivaktionen auf beiden Seiten. Die Verteidigung wurde dabei großzügig vernachlässigt. Nach zwischenzeitlicher sieben Punkteführung seines Teams, beim Stand von 31:28 nach 15 Minuten, sah sich Angels-Coach Rozlapa erneut zu einer Auszeit gezwungen, ahnte er doch die Gefahr eines Herner Überholmanövers. Es half nur bedingt, bis zur Halbzeit verkürzten die Nordrhein-Westfalen auf 37:36.

Halbzeit zwei fing aus Nördlinger Sicht mit dem zweiten Dreier von Nicole Brochlitz gut an. Doch so wirklich absetzen konnten sich die Kraterbasketballerinnen von den Hernerinnen nicht. Und als Alsona Morwiec ebenfalls ihren zweiten Dreier zum 44:43 (24. Minute) versenkte, glaubte so mancher Besucher, dass das Momentum zugunsten Hernes wechselt. Vier Punkte von Naomi Davenport, zwei von Viksne und ein Dreier, erneut von Davenport, verschafften den Angels wieder Luft (53:43, 28. Minute). Es sollte sich als Vorteil erweisen, dass im Kader der Nördlingerinnen viele Spielerinnen zum scoren in der Lage waren, während bei Herne nur auf Morawiec und Svetlikova die Last des Punktens verteilt wurde. Zur gleichen Zeit lieferte sich Nördlingens punktgleicher Verfolger Osnabrück in Halle ein Duell auf Augenhöhe (50:50).

Die Eigner Angels brauchten also jeden Punkt aus ihrem eigenen Spiel. Erneut gelang es den Rieserinnen aber nicht, mehr als fünf Punkte zwischen sich und ihren Gästen zu schieben. Mit 55:50 ging man in den letzten Durchgang, ein trügerischer Vorsprung. Zumal Herne keineswegs Anzeichen machte, klein beizugeben. Eine unterirdische Freiwurfquote von vier Treffern aus 12 Versuchen verhinderte ein besseres Ergebnis für die Gäste.

Das letzte Viertel begann wie eine Blaupause der anderen Durchgänge. Nördlingen legte vor, Herne zog nach. Jetzt jedoch gelang Herne in der 36. Minute der Führungswechsel durch Robinson (64:66). Rozlapa reagierte umgehend mit einer Auszeit. Herne legte mit einem Dreier von Laura Zolper nach, der wiederum umgehend von Roosa Lehtoranta, ebenfalls mit einem Dreier, gekontert wurde. Das Spiel war auf seinem Höhepunkt angekommen. Korbaktionen, nicht immer erfolgreich, im Sekundentakt folgten. Ein Vorgeschmack auf kommende Playoff-Spiele in Nördlingen? Eine Minute vor Schluss wird Neu-Angel Naomi Davenport beim Stand von 69:69 gefoult und verwandelt beide Freiwürfe sicher. Mingo gleicht aus, Beasley legt erneut für die Gastgeberinnen vor (73:71). In Halle liegt Osnabrück 69:75 zurück. Davenport macht sechs Sekunden vor Ende mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den Deckel drauf, Nördlingen verteidigt mit einem 75:71-Sieg Platz vier. Bemerkenswert, wie die Rieserinnen mit dem Druck umgegangen sind und sich aus kritischen Situationen gut befreit haben. Die Hernerinnen gaben nie auf und blieben spielerisch ein unangenehmer Gegner. Das Ergebnis aus Halle dürfte ebenfalls für ein Strahlen bei den Nördlingerinnen und ihrem Anhang sorgen. Der MBC schlug Osnabrück mit 80:71.

Für die Angels spielten: Naomi Davenport (22/1 Dreier), Nicole Brochlitz (8/2), Enija Viksne (8), Roosa Lehtoranta (10/3), Mariam Haslé-Lagemann (4) , Lisa Bertholdt (4), Brandi Beasley (15), Anna Löffler (d.n.p) und Leonie Kambach (4).

Bei Herne fielen auf: Morawiec (19/3), Svetlikova (17), Zolper (12) .

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann

Eigner Angels mühen sich in Göttingen mit 65:61 zum neunten Sieg im 17. Spiel

Dabei verteilten beide Mannschaften viele Geschenke – ungewöhnlich hohe Fehlerquote auf beiden Seiten.

Göttingen. Statistiken können, je nach Betrachtungsweise, gleichzeitig schön und grausam sein. Sie sind, entgegen der landläufigen Meinung, durchaus vertrauenswürdig, zumindest beim Basketball. Statistisch gesehen war es der neunte Sieg im 17. Spiel der Eigner Angels, den man beim Aufsteiger Medical Instinct Veilchen Göttingen eintüten konnte. Die Tabellenstatistik zeigt einen fünften Tabellenplatz der Angels. Damit stehen sie zwei Siege vor dem letzten Play Off-Platz, den Saarlouis auf Rang acht einnimmt. So viel zur positiven Sichtweise der Faktenaufstellung durch eine Nördlinger Fanbrille. Zieht man die Brille aus, bleiben Anzahl der Siege und Tabellenplatz unverändert, sie zeigt aber auch ein Fehlerfestival und eine teilweise unterirdische Wurfquote beider Mannschaften.

Die Ausgangslage war klar: Göttingen musste punkten, um sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen, Nördlingen benötigte einen Sieg, um Tabellenplatz Fünf zu behaupten und den Kontakt zum oberen Tabellenviertel nicht zu verlieren. Nach dem Überraschungssieg von Tabellennachbarn Halle am Samstag gegen den Dritten aus Hannover eine unerwartete Notwendigkeit. Beide Teams schienen mit dem Druck gar nicht umgehen zu können, während des ganzen Spiels war das Wurfbild so unregelmässig strukturiert wie ein Streuselkuchenbelag und die Fehlerquote so unübersehbar wie der 31mtr hohe Göttinger Bismarckturm (38 Ballverluste aus 80 Angriffen insgesamt). Entsprechend gab es nur 22 Punkte im ersten Viertel, 13 bei Nördlingen mit einer 36%-Wurfquote, neun bei Göttingen mit einer 27%-Quote. Sechs Göttinger Punkte steuerte allein Nationalspielerin Jennifer Crowder bei. Bei beiden Mannschaften war in der Performance noch viel Luft. Das zweite Viertel war weder optisch noch spielerisch erwähnenswert besser. Im Gegenteil, Nördlingen tat viel dafür, Göttingen im Spiel zu halten, diese hingegen konnten oder wollten die Geschenke als guter Gastgeber nicht annehmen. Fehlwürfe und Fehlpässe waren auf beiden Seiten inflationär verteilt, gute Angriffsaktionen rar. Lediglich eine physisch starke Verteidigungsleistung der Angels hielt den Vorsprung bis zur 16. Minute bei 19:13, Göttingen gelang vier Minuten kein Punkt. Allison Lewis gelang in der 19. Minute (!) der erste Feldkorb für die Gastgeberinnen im zweiten Viertel. Negativer Höhepunkt im Nördlinger Angriff war die Fünf Sekunden-Zeitüberschreitung kurz vor Viertelende. Dieses Geschenk nutzte Crowder für einen Distanzwurf nahe der Mittellinie, bei dem sie unnötigerweise, aber zum Spiel passend, gefoult wurde. Mit drei Freiwürfe verkürzte sie sicher zum 28:22-Halbzeitstand aus Nördlinger Sicht. Die Statistik der ersten 20 Minuten: 19 Nördlinger Angriffe rollten auf den Göttinger Korb zu, nur acht wurden erfolgreich abgeschlossen (42%).

Aus acht Dreipunktwürfen fanden zwei ihr Ziel. Tapfer musste man als Fan der Niedersachsen sein: 18 Angriffe, fünf erfolgreich. Aus sieben Dreipunktversuchen rauschte nicht einer durch die Nördlinger Reuse. Kurz: es war ein unansehnliches Spiel, dem sich die schlechte Tonqualität des Streams anpasste.

Und auch das dritte Viertel begann wild. Turnovers auf beiden Seiten, ein technisches Foul gegen Nördlingens Coach Matiss Rozlapa, dazu der erste Dreier durch Yuko Mada auf Seiten des Aufsteigers. Die Niedersachsen waren in der 25. Minute auf einen Punkt dran: 35:36. Beasley und Viksne hielten die Führung zwar bei den Rieserinnen, doch es wurden weiterhin zu viele Einladungen Richtung der Veilchen verschickt, den Spielverlauf zu ihren Gunsten zu drehen. Das dritte Viertel holten sich die Gastgeberinnen und beide Teams gehen mit einem 47:44 für Nördlingen in die letzten zehn Minuten. Auch hier wurde es nicht wirklich besser. Positiv erwähnenswert: Brandy Beasley übernahm Verantwortung und buchte sieben ihrer 16 Punkte auf das Nördlinger Konto. Damit war sie Topscorerin ihres Teams und wurde nur von Göttingens Alison Lewis (17 Punkte) überholt. Ebenfalls positiv, dass die Rieserinnen trotz weiter zahlreich ausgesprochener Einladungen Richtung Göttingen, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen, sich letztendlich eines Besseren besannen und das Spiel nach Hause schaukelten. Bis auf das 2:0 am Anfang gelang Göttingen keine einzige Führung. In Anbetracht der Tatsache einiger knapp verlorener Spiele durfte heute das Spielglück auf Seiten der Eigner Angels verweilen. Statistisch gesehen gleicht sich alles im Laufe einer Saison aus. Darauf verlassen sollten sich die Nördlingerinnen aber nicht.

Es spielten:

Davenport (15), McCray (9), Brochlitz (10), Viksne (2) , Lehtoranta (4), Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt (8, 1 Dreier), Brandy Beasley (16/2), Anna Löffler, Leonie Kambach (1). Freiwürfe 18/24 (75%), Wurfquote 19/44 (48%), Dreierquote 3/13 (23%), Rebounds 37.

Bei den Veilchen waren am erfolgreichsten: Alison Lewis (17, 1 Dreier), J.Crowder (13/1) , Yuka Maeda (7/1). Freiwürfe 24/32 (75%), Wurfquote 14/36 (39%), Dreierquote 3/19 (16%), Rebounds 34.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann

Crunchtime bei den Eigner Angels – nicht nur in der Liga kommt es nun auf gute Ergebnisse an

Vorstandsbeschluss: Nördlingen bewirbt sich um das prestigeträchtige Finalturnier im DBBL-Pokal.

Nördlingen. Die Crunchtime, ein im Basketball gebräuchlicher Begriff, wenn es besonders darauf ankommt, hat im Ries und bei den Eigner Angels begonnen. Nicht nur, weil die Nördlingerinnen am 17. Spieltag dringend benötigte Play-Off-Punkte beim Aufsteiger Göttingen holen müssen. Am vergangenen Dienstag beschloss man zudem, sich für das TOP 4-Turnier (engl. gesprochen Top four), das Pokalfinalwochenende am 16. und 17.März, zu bewerben. Wie in der Liga sieht man sich auch hier starker Konkurrenz ausgesetzt. Die Finalteilnehmer aus Hannover und Saarlouis wollen das prestigeträchtige, mit großer Medienaufmerksamkeit einhergehende und deutschlandweit beachtete Turnier gerne an ihre Standorte holen. Berlin, der vierte Finalteilnehmer im Bunde, wird sich wohl nicht bewerben. Somit stehen die Macher der BG Donau-Ries, dem Stammverein der Eigner Angels, vor großen Herausforderungen. Vor diesen haben sich die Damen und Herren um Sportvorstand Martin Fürleger bekanntlich noch nie gedrückt, im Gegenteil, man sucht sie regelmäßig, sozusagen in Eigenregie. Beste Beispiele waren zuletzt die Durchführung und Übertragung der vierten Runde der Pokalauslosung sowie das Weihnachts- und Jahresabschlussspiel mit Events vor fünf verschiedenen Kameras (inklusive zwei Korbkameras), was in der Liga einzigartig ist. „Weibliche Vorbilder sichtbar machen“ lautet das Motto, das Fürleger für die Bewerbung um das TOP 4 ausgegeben hat. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Sichtbarkeit weiblicher Vorbilder im Sport nicht nur den Frauenbasketball stärkt, sondern auch eine positive Botschaft an alle jungen Menschen sendet.“ Dementsprechend laufen die Planungen des eingespielten Orgateams im Hintergrund, praktisch aus aus dem Stand schaltet man auf Hochtouren, nicht wissend, ob Nördlingen tatsächlich den Zuschlag erhält. Sollten die Eigner Angels in heimischer Halle das Finalturnier gestalten dürfen, ist das sicherlich nicht nur als Ritterschlag für den Frauenbasketball in Nördlingen zu sehen, sondern für die gesamte Sportstadt Nördlingen und den Landkreis Donau-Ries.

Zurück zum Ligaalltag: mit Platz fünf liegen die Angels nun schon zwei Siege hinter einem Tabellenplatz, der in den möglichen Playoffs verstärkt Heimrecht ermöglicht. Knappe, teils auch unnötige Niederlagen (Stichwort Freiwurfquote) haben eine bessere Platzierung verhindert. So reist man am Sonntag zum Aufsteiger der Medical instinct Veilchen aus Göttingen. Der Tabellenzehnte steht mit fünf Siegen sehr nahe an der Abstiegszone und spürt wie die Kraterbasketballerinnen aus Nördlingen echten Druck. Die einen, um eben nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten, die Anderen, um den Kontakt nach oben nicht abreißen zu lassen. Im Hinspiel in der Hermann-Keßler-Halle erwiesen sich die Veilchen als stacheliger Kaktus, ehe die Nördlingerinnen mit 77:63 die Oberhand behielten. Klescova, Crowder, Karambatsa und vor allem Alison Lewis hielten Erikca Davenport und Co ziemlich auf Trab. Apropos Davenport: Namensvetterin Naomi Davenport ist ab sofort spielberechtigt und wird auf jeden Fall die lange Fahrt nach Niedersachsen mit antreten. Sie ist, wie berichtet, der Ersatz für Danny McCray, die vereinbarungsgemäß die Eigner Angels Richtung USA verlässt und in Nördlingen beim letzten Heimspiel gegen Marburg bereits verabschiedet wurde.

Für Bayerns einzigen Erstligisten im Frauenbasketball muss ein Sieg her, möchte man die Verfolger aus Halle und Freiburg nicht an sich vorbeiziehen lassen und weiter Boden im Rennen um die Play Offs verlieren. Leicht wird es nicht, die Auftaktniederlage beim zweiten Aufsteiger Leverkusen sollte Warnung genug sein. Die Crunchtime beginnt um 16.00Uhr, das Spiel wird im Stream live übertragen.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann


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