Nördlinger Angels überzeugen in Göttingen auf ganzer Strecke

Durch einen überzeugenden Auftritt bei den Veilchen aus Göttingen gewinnen die Nördlingerinnen am Ende mit 64:53 (10:17, 24:19, 7:16, 12:12) und gehören damit weiterhin zum Top-Sextett des deutschen Frauenbasketball.

Veilchen gegen Engel – so die Beinamen der beiden Kontrahenten – hört sich erstmal recht harmlos an, doch der (Heiligen-)Schein trügt. In der stimmungsvollen Göttinger Halle ging’s am vergangenen Sonntagabend vom Start weg direkt zur Sache. Beide Teams zeigten ihre Spielfreude, Laura Schinkel schenkte direkt aus der Ecke ein und Lisa Bertholdt war zuerst in der Verteidigung mit flinken Fingern hellwach und schob dann vorne den nächsten Distanztreffer nach. Es dauerte einige Minuten, bis sich beide Teams defensiv zurechtfanden, doch ganz getreu nach dem Motto „gut Ding braucht Weile“ stand die Verteidigung dann erstmal und der Punktestand auch. Beim 10:17 verlief das erste Viertel ganz nach dem Geschmack des Nördlinger Anhangs.

Diesen Run nahm man dann auch noch eine Weile mit rein ins zweite Viertel, bevor Göttingens Coach Ruzica Dzankic genug hatte und ihr Team zur Ordnung rief. Die Gastgeberinnen wurde nun besser, ihr Rückstand schmolz und schmolz und der Stimmungspegel bei den 480 Zuschauern stieg und stieg. Die Veilchen in farblich passender Robe wurden nun von der Halle getragen und robbten sich bis an einen Punkt an die Gäste heran, doch zum Führungswechsel reichte es nicht mehr. Auffällig war die Foulverteilung: Während Nördlingen 21-mal an die Freiwurflinie geschickt wurde und dort immerhin 16 Treffer verbuchen konnte, waren die Freiwürfe mit vier Punkten aus sechs Versuchen bei den Veilchen weniger ergiebig. Trotz dieses Ungleichgewichts war beim Halbzeitstand von 34:36 alles drin.

Der zweite Durchgang hielt dann aber eine deutliche Leistungssteigerung der Gäste bereit. Wunderschönes Zusammenspiel, zeitweise wie aus dem Bilderbuch, eine Mariam Haslé-Lagemann, die ihren Top-Speed gnadenlos ausnutzt und ihre Gegenspielerinnen chancenlos zurücklies und wortwörtlich in den Schatten stellte sowie Nördlingens „Große“, die unter dem Korb ackerten und immer wieder zweite Chancen ermöglichten. In der Verteidigung stand man Chante-like wie eine Mauer (aus Stein) und ließ die in dieser Phase völlig harmlosen Veilchen immer wieder auflaufen. Einzig die ausbaufähige Chancenverwertung verbot eine deutlichere Führung als 51:42 aus Nördlinger Sicht.

Auch im letzten Viertel hatte man das Gefühl, dass Nördlingen stets in der Kontrolle des Spiels war. Zwar konnten sich die Rieserinnen nie wirklich final absetzen, dafür wechselte Coach Kuusi zu viel durch, doch musste man nie Sorge haben, das Spiel nochmal aus den Händen zu geben und so verwaltete man den komfortablen Vorsprung bis ins Ziel. „Wir haben heute eine gute Leistung gezeigt“, freut sich Coach Kuusi über den Sieg, „in der ersten Halbzeit war unsere Defense stärker als unsere Offense, aber die wurde Stück für Stück besser und in der zweiten Hälfte konnten wir an beiden Enden des Spielfelds nochmal was drauflegen. Auswärtsspiele sind besonders wertvoll und deswegen fahren wir mit einem wirklich guten Gefühl nach Hause!“ Das wird Nördlingens Laura Schinkel so unterschreiben, zeigte sie mit 24 Punkten doch, welchen Wert sie für das junge Angels-Team hat.

Damit machen die Angels den dritten Sieg im vierten Punktspiel klar und reihen sich in eine ganze Gruppe von ALBA-Verfolgern ein. Next up: Osnabrück – ein Thema für sich. Die Gegner werden nicht schwächer und aus Veilchen werden Panther.

Für die Angels spielten: Chante Stonewall (14 Punkte), Lotta Vehka-aho (4), Laura Schinkel (24), Chanel Ndi (4), Jana Koch (2), Laci Hawthorne (10), Jayda Jansen (1), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (3)

Bei Göttingen fielen auf: Finau (21), Kornegay-Lucas (11), Masikewich (7)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Sven Borchers


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