Eigner Angels holen deutsche U18-Nationalspielerin ins Ries
Nachwuchs-Centerin Chanel Ndi kommt aus Würzburg nach Nördlingen.
Mit der neuesten Verpflichtung für die Saison 2024/25 wird augenfällig, wie konsequent der Nördlinger Basketball-Erstligist seinen eingeschlagenen Kurs verfolgt. Mit Chanel Ndi aus Würzburg holt die sportliche Leitung der Angels eine deutsche U18-Nationalspielerin ins Ries und gibt ihr die Möglichkeit, sich aufs höchste deutsche Niveau zu entwickeln. Nach der erst 16-jährigen Anna Löffler, einem echten Nördlinger Eigengewächs wird Chanel zunächst die zweitjüngste Spielerin im Bundesligakader sein. Letzte Saison war die Wahl-Unterfränkin, die mit ihrer Mutter und den beiden Brüdern aus Mannheim des Basketballs wegen an den Main gezogen war, Teil des WNBL-Teams und der Zweitliga-Mannschaft Qool Sharks Würzburg gewesen. Ihr Bruder Elijah, der in Würzburg als großes Nachwuchs-Talent gehandelt wird, war es auch, der Chanel dazu motivierte, Basketball zu spielen. „Ich war gerade einmal fünf Jahre alt, als ich meinen großen Bruder beim Training beobachtete. Da wusste ich, dass ich das auch einmal machen wollte. Mein Ziel ist es, einmal mit Basketball meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.“ Der Ehrgeiz und die Emotionalität der 1,85m großen Flügel- und Centerspielerin sind Chanels Markenzeichen und beides will sie auch im Trikot der Eigner Angels einbringen. „Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich in Nördlingen die Gelegenheit bekomme, in der 1. Liga zu spielen,“ meint das Ausnahmetalent.
Während unzählige deutsche Talente dem Ruf Stefan Möllers (Bubenname Mienack) folgten und nach Freiburg wechseln, entschied sich Chanel für die exklusive Talentschmiede Nördlingen. Warum sich die U18-Nationalspielerin für das Konzept der Eigner Angels entschieden hat, erklärt sie so: „Ich entschied mich für den Wechsel zu den Angels Nördlingen, weil der Verein bewiesen hat, dass er junge Nachwuchs-Spielerinnen fördert und entwickelt.“
Das Konzept der Eigner Angels sieht vor, dass sich hinter den fünf sogenannten Import-Spielerinnen, drei davon aus USA, jeweils eine deutsche Spielerin als Back-Up findet, in deren Schatten sie wachsen und sich entwickeln kann. Chanel Ndi kann auf der Position 4 und 5 spielen und soll Spielminuten bekommen, wenn Kiara Bell oder Lisa Bertholdt ein Päuschen brauchen. „Mit Chanel auf der 5, Lisa auf der 4, Mariam Haslé-Lagemann, die wohl demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft erhält auf Position 3 sowie Anna Löffler als Shooting Guard, fehlt uns nur noch ein Steinchen im großen Team-Puzzle auf der Position 1 bzw 2, und auch dieses Teilchen ist schon so gut wie verpflichtet,“ plaudert Martin Fürleger, Sportvorstand der Angels, aus dem Nähkästchen. Man merkt ihm dabei eine Mischung aus Erleichterung und Stolz an, dass die vielen Gespräche und Kontakte während der Rekrutierungsphase am Ende doch erfolgreich waren. Dass es ihm und seinem Team gelungen ist, das geplante Set-Up umzusetzen und dass die Eigner-Girls mit einer extrem jungen und ambitionierten Truppe ins mittlerweile 17. Bundesliga-Jahr gehen, darf jetzt schon als Erfolg verbucht werden. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die meisten Spielerinnen auch über die Saison 24/25 hinaus im Ries bleiben werden. So wurde auch mit Chanel eine Beschäftigung bei den Angels über zwei Jahre ins Auge gefasst, in denen sie auch für die Regionalliga-Mannschaft des TSV Nördlingen spielberechtigt ist und auch dort nach Absprache mit TSV-Coach Pat Bär wertvolle Spielminuten und Entwicklungs-Chancen bekommen kann. Zunächst heißt es für Chanel aber, die deutschen Farben bei der U18-Europameisterschaft in Portugal zu vertreten. Ziel ist es unter die ersten fünf Plätze zu kommen um sich für die U19-WM in 2025 zu qualifizieren. Nach der EM und einer kurzen Pause heißt es dann: Umzug nach Nördlingen und Vorbereitung auf die Erstliga-Saison, die Ende September startet.
Text: Kurt Wittmann
Bild: DBB