Pokalsensation: Eigner Angels werfen Pokalsieger Hannover aus dem Wettbewerb

Eigner Angels Nördlingen – TK Hannover   89:69 (20:14, 21:23, 18:18, 30:14)

Eine alles überragende Kanadierin Nicole Fransson führt mit rekordverdächtigen 41 Punkten, davon 6 von 7 Dreiern und dazu noch 12 Rebounds die Eigner Angels ins TopFour Turnier und kegelt den amtierenden Pokalsieger aus dem Wettbewerb.

Die Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen den Eigner Angels und der TK Hannover fand am ungeliebten Mittwoch Abend in Nördlingen statt. Die Niedersächsinnen, mit dem Zug angereist, wurden gleich zu Beginn vom Schwung der Angels überrollt und lagen ehe sie es sich versahen, mit 0:6 in Rückstand. Als wären sie immer noch beschwingt vom Auswärtssieg in Herne traten Laura Schinkel und Co das Gaspedal durch bis zum Anschlag. Zu der 20:14-Führung nach zehn Minuten hatte auch Neuzugang Addison Stoller, deren Spielberechtigung erst am Spieltag eintraf, schon einen Punkt beigetragen. Das US-Girl soll die seit vielen Wochen bestehende Lücke füllen, die nach dem Abgang von Laci Hawthorne im November entstanden war.

Per Dreier sorgte Mariam Haslé-Lagemann erstmals für eine zweistellige Führung. Darüberhinaus lieferte sich die Deutsch-Französin ein Duell der Extraklasse mit Hannovers französischem Topstar Farcy, die immer dann glänzte wenn Haslé-Lagemann eine Pause bekam. Im zweiten Viertel offenbarten die Angels urplötzlich Ungenauigkeiten von der Freiwurflinie. Reihenweise ließ man dort den vermeintlich einfachsten Wurf im Basketball liegenund erlaubte so Hannover, wieder aufzuschließen. Beim Halbzeitstand von 41:37 war Hannover an sich gut bedient, nachdem die Angels nur 5 von 13 Freiwürfen verwandelt hatten.

In der Halbzeitpause hatten sich die Eigner-Mädels wohl noch einmal eingeschworen und packten innerhalb von zwei Minuten wieder ein Polster zwischen sich und die Gäste. Vor allem US-Girl Fransson spulte ihr gesamtes offensives Arsenal ab, traf Dreier, Korbleger und endlich auch Freiwürfe. Als dann auch noch Addi Stoller ihren ersten Dreier zum 57:43 einnetzte, wähnte sich Kuusis Truppe schon etwas zu früh auf der Siegerstraße und verlor die Konzentration. Der amtierende Pokalsieger und Tabellenfünfte aus Hannover nutzte erneut die Gunst der Stunde und pirschten sich erneut auf 59:55 heran. Wieder war er weg, der schöne zweistellige Vorsprung. Zwei Minuten später gelang den Gästen gar der Ausgleich zum 59:59. Mussten die Angels jetzt dem hohen Tempo der ersten Halbzeit Tribut zollen? Fransson und Schinkel standen fast pausenlos auf dem Feld. Würde die Kraft für den Endspurt reichen?

Tatsächlich hattes Athletik-Trainer Ben Albert hervorragende Arbeit geleistet und die Spielerinnen auch ausdauermäßig auf Top-Niveau gebracht, denn die alles überragende Nicole Fransson, am Ende mit 41 Punkten, und ihre Kolleginnen zündeten noch einmal alle Antriebe, und schossen den amtierenden Pokalsieger regelrecht aus der Halle und damit aus dem Wettbewerb. Begeisterte Zuschauer jubelten nicht nur der Kanadierin zu, sondern auch Lisa Bertholdt mit sagenhaften 17 Rebounds, Laura Schinkel mit 20 Punkten und 9 Assists und überhaupt dem ganzen Team. Mit einem fulminanten Schluss-Spurt und einem 30:14-Schluss-Viertel warfen sich die Rieserinnen wieder einmal in das prestigeträchtige Top-Four-Turnier, wo man mit Alba Berlin, Saarlouis und wahrscheinlich Keltern in bester Gesellschaft sein wird.

Gegen Hannover spielten: Chanel Ndi (4), Jana Koch, Jayda Jansen (6, 1 Dreier), Mariam Haslé-Lagemann (8/1), Lisa Bertholdt (6, 17 Rebounds, 7 Assists, 5 Steals), Nicole Fransson (41, 6 von 7 Dreier, 12 Rebounds), Anna Löffler, Addison Stoller (4,1).

Text: Kurt Wittmann
Bild: Michael Soller


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