Zum Auftakt nach Leverkusen – unerfahrenes neues Eigner Angels-Team trifft in der 16. Erstligasaison auf ein eingespieltes Aufsteigerteam

Es geht wieder los. Wenn heute Abend (Samstag) um 18.30Uhr zum Sprungball in der Leverkusener WHG-Halle gebeten wird, starten die Eigner Angels aus Nördlingen in ihre 16. Bundesligasaison und sind damit hinter dem BC Marburg der zweitälteste (und einzig verbliebene bayerische) Bundesligastandort der Ersten Frauenbasketballbundesliga. Zu Gast sind die Rieserinnen beim Aufsteiger Orthomol Wings Leverkusen, die erst ihr zweites Bundesligajahr vor sich haben. Geballte Erfahrung trifft also auf unbedarfte Unbekümmertheit? Laut dem neuen Angels-Coach Mattis Rozlapa treffen eher zwei große Unbekannte aufeinander. Auf der einen Seite steht eine völlig neu formierte Nördlinger Angelsmannschaft, die mit dem Playoff-Teilnehmer der letzten Saison nicht mehr viel gemein hat. Die Stars des Vorjahresteams, vor allem Sami Hill, Elina Koskimies und Anissa Pounds, haben das Team der Rieserinnen verlassen, der Lette Rozlapa steigt als neuer Coach in die Fußstapfen von Tony Imreh, der nun die Regionalligaherren des TSV Nördlingen trainiert. Mit Mariam Hasle-Lagemann bringt eine 22-jährige Spielerin die größte Erstligaerfahrung in Nördlingen mit, spielt sie nun ihre dritte Saison bei den Angels. Ihr am nächsten kommt mit Danielle McCray eine 30-jährige US-Amerikanerin, die sich in der DBBL bereits einen Namen machen konnte. Bereits 2019/2020 spielte sie für die Angels, um dann nach Hannover zu wechseln. Dass mit McCray erneut eine Rückkehrerin für die Kraterbasketballerinnen aufläuft, ist für die Nördlinger Verantwortlichen kein neues Phänomen: der Frauenbasketballstandort Nördlingen hat sich nach 15 Jahren Bundesligazugehörigkeit etabliert und gehört zu den besseren Adressen in der Liga, wenngleich man finanziell kaum Anreize bieten kann. Hasle-Lagemann und McCray, das war es aber auch mit der Erstligaerfahrung bei den Nördlingerinnen. Mit Leonie Kambach (2. Liga Jahn München), Nicole Brochlitz (2. Liga Chemnitz), Anna Löffler (Regionalliga TSV Nördlingen) und Lisa Bertholdt (2. Liga Würzburg) wollen die Angels den Weg der Talent- und Nachwuchsförderung weiter konsequent weitergehen, wohlwissend, dass dies einige Risiken für den Nördlinger Basketballstandort bedeutet. War letztes Jahr noch das Erreichen der Playoffs Pflicht, ist es dieses Jahr zwar wünschenswert, von Pflicht kann aber keine Rede sein.

Dennoch gehen Team und Vorstandschaft selbstbewusst in die neue Saison. Bei der offiziellen Spielervorstellung im Samocca vergangene Woche wurde unisono Platz sechs als Ziel genannt.

Tatsächlich mit wesentlich mehr Erstligaerfahrung betreten die Orthomol Wings aus Leverkusen nun das Parkett der Saison 2023/24. Neben den Veilchen aus Göttingen sind sie der zweite Aufsteiger aus der 2. Liga. Über die „Heisi“ Hawks (benannt nach der Heimspielstätte in der Werner-Heisenberg-Straße) und BBZ (Basketballzentrum) Opladen hat man nun den Namen Orthomol Wings Leverkusen inne. Grit Schneider, die sportliche Leiterin der Wings, geht auf maximale Distanz zu dem ehemaligen Kooperationspartner Rheinland Lions, der durch seine Insolvenz letzte Saison den Spielplan der Liga durcheinanderwirbelte und für hitzige Diskussionen innerhalb und außerhalb der DBBL sorgte. Man findet  bei den Leverkusenerinnen eine Reihe ehemaliger Lions Spielerinnen. Unter anderem ist Schneider mit der 1,97 großen und ehemaligen Nationalspielerin Lisa Koop erst vor kurzem ein wahrer „Qualitäts-Boost“ gelungen, wie sie selbst sagt. Lea Wolff, Carlotta Ellenrieder, Greta Kröger, Luca Marre, Martha Middeler und Lisa Kopp, alles Spielerinnen, die sich schon auf den Spielerbögen der Rheinland Lions befanden, stehen nun im Team der Wings. Zudem kommen mit Leonie Schütter, der 1,90m großen Amelie Kröner und Luca Marre Spielerinnen dazu, die bereits mehrere Jahre bei dem Aufsteiger gespielt haben. Mit den Verstärkungen aus Übersee steht den Rheinländerinnen eine große, physisch sehr starke, eingespielte und erfahrene Bundesligamannschaft zu Verfügung, die sicherlich am Samstag nicht in der Außenseiterrolle zu finden ist. Trotz 15 Jahre Erstligazugehörigkeit gehen also heute die Eigner Angels als Underdog bei den Aufsteigerinnen aus Leverkusen an den Start. Das Spiel ist live und ohne Bezahlschranke auf Sport Total zu sehen.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Jochen Aumann


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