Upgrade für die Eigner Angels Nördlingen
Amtsantritt von Christoph Hinz ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte.
Noch im März dieses Jahres ließen die Eigner Angels Nördlingen mit einem öffentlich publizierten Hilferuf aufhorchen. Kurz vor dem Einzug ins Pokalfinale, einem der größten Erfolge der Clubgeschichte, ging es ums Überleben des Stamm-Vereins BG Donau-Ries e.V. und damit um die Lizenz für eine weitere Spielzeit in deutschlands höchster Spielklasse im Frauen-Basketball. Seitdem ist es in der Öffentlichkeit zwar ziemlich still geworden um den einzigen bayerischen Vertreter in der Toyota DBBL, im Hintergrund aber wurde fleißig gearbeitet – mit vorzeigbaren Ergebnissen: in der turnusmäßigen Mitgliederversammlung Ende Juli konnte Vorstand Bene Lasser konstatieren: „Wir sind den Nördlingern und den Riesern etwas wert. Dank der großartigen Unterstützung, die uns zuteil wurde, können wir in unsere 17. Bundesliga-Saison starten und nach vorne blicken.“
Vor allem Dank der Spendengelder privater Unterstützer die auf den Hilferuf anfang des Jahres eingegangen sind und durch das Engagement einiger neuer Sponsoren die für das Netzwerk der Angels aquiriert werden konnten wird dies möglich. Die mit der Aktion anvisierte Summe im fünfstelligen Bereich wurde zwar nicht ganz erreicht, doch den Verantwortlichen ist es gelungen die finanzielle Grundlage für die Lizenz und für einen neuen Standart zu schaffen, den es ab dieser Spielzeit als Liga- Vorgabe zu erfüllen gilt: Die Anstellung eines hauptamtlichen Mitarbeiters.
Am 6. August hat der kleine ambitionierte Verein nun die Weichen für mehr Professionalisierung gestellt und mit Christoph Hinz erstmals in der Historie des Nördlinger Erstligisten einen hauptamtlichen Mitarbeiter eingestellt in der Funktion „Leiter Kommunikation und Sponsoring“. Für die Clubgeschichte kommt diese Anstellung einem Meienstein gleich. Der Diplom-Sportwissenschaftler ist sich seiner besonderen Situation sehr wohl bewusst. Als einziger Vollzeit-Beschäftigter neben vielen Ehrenamtlern müsse er erst einmal ankommen, die Strukturen kennenlernen und sich in seine Aufgaben einarbeiten. „Ich habe sehr großen Respekt für das, was hier bisher ehrenamtlich Jahr für Jahr geleistet wurde.“ Er werde sich als Teamplayer einbringen. Teamplay ist dem ehemaligen Handballer, der in seiner sportlichen Laufbahn mehrfach in die deutsche Jugend-Nationalmannschaft berufen wurde und fast 10 Jahre in der 2. Bundesliga auf Torejagd ging, nichts Unbekanntes. Und so will er auch sein zukünftiges Arbeitsfeld angehen. Weiterhin sei das Engagement jedes einzelnen enorm wichtig für den gemeinsamen Erfolg. Er alleine könne wenig ausrichten.
„Drücken die Angels also den Reset-Button?“ fragten wir den 44-Jährigen. „Ein Reset ist es keinesfalls – eher ein Software-Upgrade“. Viele Dinge laufen ja wirklich gut bei der BG Donau-Ries, da müsse nicht alles auf die Werkseinstellungen zurückgefahren werden. Im Gegenteil müsse man auf den bewährten Strukturen aufsetzen und diese weiter entwickeln. Er habe sich vorgenommen, in seinem ersten Jahr in Nördlingen gemeinsam mit allen Verantwortlichen eine Vision zu entwickeln. Diese sei nämlich nötig um sich in dem spannenden Feld des derzeit aufstrebenden Frauenbasketballs in Deutschland gut zu positionieren. Und dazu wolle er seinen Beitrag leisten.
Mitte August treffen die neuen Spielerinnen des Angels-Kaders im Ries ein. Die Vorbereitung auf die Saison unter der Führung des neuen finnischen Trainers Niko Kuusi beginnt am 25.8. Die Eigner Angels haben eine große Hürde mit Bravour genommen, gehen mit frischem Schwung in ihre 17. Bundesliga-Saison und sehen spannenden Zeiten entgegen.
Text und Bild: Kurt Wittmann