Krisenstimmung im Lager der Eigner Angels

Es herrscht Krisenstimmung im Lager der Eigner Angels. Nach dem Sensationssieg gegen die Rutronik Stars aus Keltern folgte eine deutliche Klatsche bei den Rheinland Lions. Der Grund war eine Krankheitswelle, die die Nördlingerinnen überrollt und kaum eine Spielerin verschont hatte. Statt dann am letzten Spieltag des Jahres ein Erfolgserlebnis gegen schwächer eingeschätzte Freiburgerinnen mitzunehmen, hagelte es die nächste Niederlage. Auch Coach Tony Imreh erwähnte im Interview nachdrücklich die schwierige personelle Situation, die eine angemessene Vorbereitung erschwert und die Spielerinnen oft an ihre Grenzen bringt.

Nun wartet zum Start ins Jahr 2023 zu allem Überfluss auch noch Angstgegner Osnabrück auf die Rieserinnen. Die Angels konnten den GiroLive Panthers noch keinen Sieg abringen und mussten auch den Traum vom Pokal gegen die Niedersachsen vorzeitig aufgeben. Immerhin kann die Favoritenrolle, die oftmals mehr Fluch als Segen ist, dieses Wochenende guten Gewissens den Hausherrinnen zugeschoben werden.

Bei der Frage, wie man mit einem ungewollt kleinen Kader die Saison bestreitet, können auch die Gastgeberinnen des Spieltags mitreden. Die Verletzung von Kapitänin Jenny Strozyk traf die Osnabrückerinnen hart und auch mit Chelsea Waters fiel eine wichtige Spielerin aus. Zwischenzeitlich hatten die Panther dadurch sehr zu kämpfen. Umso bemerkenswerter, dass sie sich dennoch auf Rang sieben der Tabelle gehalten haben. Mittlerweile hat sich die Lage bei den Niedersachsen auch wieder entspannt. Unter anderem ist Eigengewächs Frieda Bühner aus den USA zurückgekehrt und mischt wieder in der DBBL mit.

Osnabrück startete als mit Abstand jüngstes Team in die Saison. Mit 24 Jahren war Paisley Harding nicht nur die zuverlässigste Scorerin, sondern auch die Teamälteste. Ihr zur Seite stehen vor allem Talente aus dem eigenen Nachwuchs, die sich in Osnabrück zu erstklassigen Spielerinnen entwickeln konnten. Das Konzept Jungendförderung geht also auf und brachte der Mannschaft um Trainer Aleksandar Cuic schon den ein oder anderen Erfolg ein. Mittlerweile ist mit der US-Amerikanerin Angela Rodriguez zusätzlich eine sehr erfahrene Akteurin Teil des Kaders. Sie wurde nach dem Ausfall von Jenny Strozyk für die Point-Guard-Position nachverpflichtet.

Das nächste Aufeinandertreffen der beiden Teams steht kurz bevor und vielleicht klappt es ja im vierten Anlauf den Osnabrückerinnen einen Sieg abzuringen. In der Vorbereitung, der Hinrunde und dem Pokal hat es zwar nie ganz gereicht, aber vielleicht sind diesmal aller guten Dinge vier. Immerhin sind die Eigner Angels stets für eine Überraschung gut. Und eine offene Rechnung mit den Panthern haben die Nördlingerinnen alle mal. Trainer Tony Imreh glaubt jedenfalls an das Potenzial seines Teams und lässt keinen Zweifel an ihrem Kampfgeist. Start der Partie ist am Sonntag um 16 Uhr. Ein Livestream des Spiels steht zwar bereit, kann aber leider nicht mehr kostenlos verfolgt werden.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Thomas Lambertz


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