Für die Angels kommen jetzt die ganz hohen Hürden

Nördlingen Mit den Spielen gegen die beiden Top-Teams Rutronik Stars Keltern (Sonntag 16 Uhr, Hermann-Keßler-Halle) und eine Woche später bei den Rheinland Lions beenden die Bundesliga-Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen die Vorrunde der Saison 2022/23.  Nach nur einer Woche Pause geht es dann noch vor Silvester in die Rückrunde. Es ist eine ganz schöne Terminhatz, die die Spielplan-Macher den Protagonistinnen der Toyota-DBBL abverlangen.

Auf dem Papier handelt es sich am Sonntag um das Spitzenspiel des neunten Spieltags, bei dem der Tabellenvierte den -zweiten erwartet. In der Praxis muss man allerdings befürchten, dass das internationale Ensemble aus der 9000-Seelen-Gemeinde zwischen Pforzheim und Karlsruhe eine Nummer zu groß für das personell arg gebeutelte Angels-Team sein dürfte. Die Truppe von Cheftrainer Ajtony Imreh hat zwar in der Liga zuletzt die Pflichtaufgabe beim erschreckend schwachen amtierenden deutschen Meister Eisvögel USC Freiburg souverän gelöst, aber schon beim Pokal-Aus am Mittwoch gegen die Panthers aus Osnabrück wurde das Manko der Rieserinnen erneut deutlich: Der Kader ist vor allem quantitativ nicht gut genug besetzt, um gegen die besseren Teams des Basketball-Oberhauses bestehen zu können.

Dies umso mehr, als mit der zuletzt immer besser werdenden Schweizer Nationalspielerin Lea Favre einer der wenigen „Großen“ mit einer Knieverletzung vorerst ausfällt und ein Ersatz für die heimgeschickte Amerikanerin Julia Ruzevich weiterhin auf sich warten lässt. In dieser schwierigen Personallage kann man nur froh sein, dass die Angels bereits fünf Siege auf ihrem Konto haben und damit zunächst einmal stabil auf einem Playoff-Platz stehen. Coach Imreh nahm nach der Pokalniederlage sein Team in Schutz: „Jede meiner Spielerinnen hat ihr Maximum gegeben und bis zur letzten Minute gekämpft.“

Die Rutronik Stars Keltern sind, obwohl in der vergangenen Saison nur Dritter der Meisterschaft, das einzige deutsche Team, das auch international im Einsatz ist. Aktuell allerdings mit bescheidenem Erfolg, denn in den ersten fünf Begegnungen der Gruppenphase des Eurocups (des zweiten europäischen Vereinswettbewerbs neben der Euroleague) gelang noch kein einziger Sieg. Zuletzt gab es am vergangenen Donnerstag in eigener Halle eine 55:69-Niederlage gegen den spanischen Zweitligisten (!) Movistar Estudiantes aus Madrid. Das letzte Gruppenspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Umana Reyer Venezia (Italien) ist damit bedeutungslos und die K.o.-Phase unerreichbar.

Keltern verfügt unter dem neuen Chefcoach Timur Topal (zuvor Co-Trainer bei den Rheinland Lions) über eine sehr ausgeglichene Truppe um die erfahrene US-Centerin Krystal Vaughn, mittlerweile 36 Jahre alt, die deutsche Nationalspielerin Alexandra Wilke (kam aus Marburg), die Amerikanerin Adrienne Webb (spielte im Vorjahr in Minsk), die Kanadierin Alex Kiss-Rusk und die Texanerin mit deutschem Pass, Rachel Arthur (ebenfalls aus Marburg). Sie alle erzielen im Schnitt zwischen neun und 14 Punkten. Weitere Stammkräfte sind die belgische Nationalspielerin Emmanuella Mayombo, die gebürtige Bambergerin Alina Hartmann, das junge US-Girl Oshlynn Brown und die Slowakin Veronika Remenarova. Die Mannschaft steht punktgleich mit den Rheinland Lions (deren Trägergesellschaft insolvent ist, was aktuell zu heftigen Spekulationen in der Liga führt) an der Tabellenspitze, hat allerdings eine Partie mehr absolviert. Seine beiden Niederlagen kassierte das Team aus Baden im Spitzenspiel gegen die Rheinland Lions (52:70) und auswärts beim Herner TC (73:71).

Auch Keltern hat derzeit einige Verletzungssorgen, denn beim jüngsten 67:59-Heimsieg gegen die Lions MBC aus Halle fehlten Centerin Oshlynn Brown sowie die beiden Point Guards Alexandra Wilke und Matea Tavic. Im Eurocup kamen am Donnerstag sogar nur sechs Akteurinnen zum Einsatz. Um die Ausfälle zu kompensieren und dem Kader mehr Tiefe zu geben, haben sich die Sterne mit Flügelspielerin Annika Soltau verstärkt. Die 17-jährige Jugend-Nationalspielerin spielt für den TSV Speyer-Schifferstadt in der 2. DBBL Süd, geht für Keltern mit einer Doppellizenz auf Korbjagd und feierte gegen Halle einen gelungenen Einstand.

Tippoff ist am Sonntag um 16 Uhr. Einen Livestream aus der Hermann-Keßler-Halle gibt es wie üblich bei sporttotal.tv.

Bild: Jochen Aumann
Text:
Robert Milde


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