Eigner Angels gehen mit Personalsorgen ins letzte Spiel des Jahres

Weihnachten lief in vielerlei Hinsicht optimal für die Bundesliga-Basketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen. Das Team selbst war in der Weihnachtswoche spielfrei und konnte einige Blessuren sowie die Folgen von Grippeinfektionen auskurieren. Die deutliche 53:70-Niederlage der Rutronik Stars Keltern in Saarlouis sorgte zudem dafür, dass die Rieser Korbjägerinnen zum Abschluss der Vorrunde ohne eigenes Zutun auf den dritten Tabellenplatz hinter den Rheinland Lions und TK Hannover vorrückten. Am glücklichsten war jedoch in der Weihnachtswoche Nördlingens kanadische Topscorerin und Kapitänin Sami Hill, die in Toronto ihren langjährigen Freund Reilly Reid geheiratet hat. Sieht man sich die Fotos und Kommentare in den Sozialen Medien an, war es wohl eine Traumhochzeit.

Trotzdem haben auch für die frischvermählte Misses Hill und ihre Teamkolleginnen diese Woche der Trainingsalltag und die Vorbereitung auf das erste Rückrundenspiel am heutigen Freitagabend (Tippoff 19.15 Uhr) in eigener Halle gegen die Eisvögel USC Freiburg begonnen. Das Team aus Baden, immerhin amtierender deutscher Meister, war im bisherigen Saisonverlauf ein dankbarer Kontrahent für die Eigner Angels, denn sowohl im Pokal (68:67) wie auch in der Vorrunde der Toyota DBBL (76:62) setzten sich die Nördlingerinnen in Freiburg durch. Insgesamt hatten die Eisvögel eine sehr wechselhafte Hinrunde mit vier Siegen (davon drei in eigener Halle) und sechs Niederlagen. Zwischenbilanz: Mit acht Punkten belegt der amtierende Meister aktuell nur den neunten Rang und damit den ungeliebten Tabellenplatz, der am Ende nicht für die Playoffs reichen würde.

Der gravierende Leistungsabfall der Eisvögel nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte lässt sich nur damit erklären, dass der Abgang der Japanerin Shiori Yasuma die Freiburgerinnen ihres Kopfes auf dem Spielfeld beraubt hat. Die nur 1,61 Meter große Aufbauspielerin wechselte nach nur einem Jahr im Breisgau zum italienischen Spitzenteam Reyer Venedig. Aus dem Meisterteam geblieben sind dagegen unter anderem die beiden US-Amerikanerinnen Hannah Little (aktuell 20 Punkte und 11 Rebounds im Durchschnitt) und Christa Reed (14,5 Punkte) sowie Freiburgs Basketball-Legende Mirna Paunovic, mittlerweile zweifache Mutter und 46 Jahre alt, die immer noch für elf Punkte im Schnitt gut ist. Drittes US-Girl und neu in der Mannschaft ist Jessica Loera (13,2 Punkte). Neuer Headcoach ist Victor Herbosa, der das Freiburger Stehaufmännchen Harald Janson, jetzt wieder Sportlicher Leiter des Vereins, ablöste.

Angels-Trainer Ajtony Imreh ist sich noch nicht ganz sicher, wie fit sein Personal im letzten Spiel des Jahres 2022 sein wird. Bei der hohen Niederlage beim Tabellenführer Rheinland Lions seien sechs Akteurinnen des Neuner-Kaders krank auf dem Spielfeld gestanden, einzelne Akteurinnen hätten auch diese Woche noch Grippesymptome gehabt. Da zudem Lea Favre nach wie vor verletzt und ein Ersatz für Julia Ruzevich noch immer nicht gefunden ist, sei man auch jetzt wieder in einer schwierigen personellen Lage, so Imreh. Der Ungar erinnert allerdings daran, dass sein Team in Freiburg und daheim gegen Keltern auch mit einem Minimalaufgebot Siege gelandet habe. Imreh wörtlich: „Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, wie sie das geschafft haben, aber ich habe großen Respekt vor dieser Leistung.“ Da Freiburg deutlich stärker einzuschätzen ist, als es der Tabellenplatz ausdrückt, dürfte ein weiterer Kraftakt nötig, um den Meister zum dritten Mal in dieser Saison auf Distanz zu halten. Auch und vor allem von Misses Hill, die ihr emotionales Hoch auch aufs Spielfeld und ihre Mitspielerinnen übertragen möchte.

Bild 1: Hill

Bild 2: Jochen Aumann
Text:
Robert Milde


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