Angels fliegen zu hoch für die Eisvögel aus dem Breisgau

EIGNER Angels gewinnen bei den Eisvögeln Freiburg ein erwartet umkämpftes, aber stets faires Spiel mit 87 zu 71 (20:15, 20:22, 13:25, 22:21) und bleiben damit Keltern-Jäger Nummer 1.

Matiss Rozlapa schickte Erika Davenport, Nicole Brochlitz, Mariam Haslé-Lagemann, Brandi Beasley und Leonie Kambach als Starting Five aufs Feld. Auf den Punkt hellwach agierte man sehr konzentriert und führte nach gut vier Minuten mit 13:5. Brandi Beasley war von den Gastgeberinnen nicht zu stoppen hatte zu diesem frühen Zeitpunkt bereits neun Punkte auf dem Konto. Zu löchrig war die Freiburger Defense, zu einfach konnten die Nördlinger Spielerinnen zum Korb ziehen oder unbedrängt vom Zonenrand werfen. Das wollte sich Meistercoach Harald Janson nicht länger ansehen und rief zur ersten Auszeit, die Wirkung zeigte: Freiburg wurde nun wesentlich körperlicher und packte beherzt und unbeschwert an den Arm und konnte zur Viertelpause auf 15:20 verkürzen.

Die Angels hatten offenbar ihre Probleme gegen das aggressive Doppeln der Eisvögel und konnten inzwischen nicht mehr so souverän das Spiel bestimmen. Nach dem dritten And-One rückte Freiburg den Nördlinger Engeln so richtig auf die Pelle und verkürzten auf 22:25, Mitte des zweiten Viertels übernahmen sie sogar die Führung und heizten somit die gewohnt vollgepackte Unihalle auf. Coach Matiss Rozlapa reagierte folgerichtig und rief seine Spielerinnen zu einer Auszeit auf die Bank. Seine klaren Worte kamen offenbar an, riss man sich nun wieder zusammen und stabilisierte das Spiel, sodass man mit einem 40:37 aus Nördlinger Sicht in die Kabinen ging.

Nachdem die erste Halbzeit recht umkämpft und auf Augenhöhe war, zeigte sich den zahlreichen Zuschauern dann im zweiten Durchgang ein gänzlich anderes Bild: Die Angels kamen aus der Pause wie die Feuerwehr, hellwach, provozierten zahlreiche Freiburger Turnovers und zogen auf 51:39 davon. Nicole Brochlitz war dabei zusammen mit Brandi Beasley dabei unaufhörlicher Motor des Spiels. Enija Viksne beeindruckte mit zielgenauen Pässen über das halbe Spielfeld und die Nördlinger zweite Garde wurde nun ebenso in Szene gesetzt, sodass sich Freiburger Coach Harald Janson beim 39:53 zu einer Auszeit gezwungen sah. Zu harmlos waren seine Spielerinnen wieder in der Defense, zu ungefährlich in der Offense. Doch 20 Sekunden später folgte direkt die zweite Auszeit, nachdem Roosa Lehtoranta mit dem „Assist des Spiels“ über den Kopf zu Lisa Bertholdt verlängerte, die ihrerseits mit einem lupenreinen Dreier einen 16:2-Lauf markierte. Nach einer zwischenzeitlichen 21 Punkte-Führung, bei der man den geschätzten Freiburger Basketball regelrecht an die Wand spielte, ließ man auf Nördlinger Seite die Zügel etwas lockerer, was zum 65:50 Viertelergebnis führte.

Einzig Veteranin Mirna Paunovic hielt mit ihrer unermüdlichen Ackerei unter dem Korb die Eisvögel im Spiel. Nördlingen auf der Gegenseite setze voll auf seine Jungen und hielt stets das Heft in der Hand. Auch die mitgereiste Anna Löffler bekam ihre ersten Minuten und zeigte direkt eine ordentliche Leistung. Zwar konnte Freiburg nochmals auf elf Punkte verkürzen, doch nie hatte man das Gefühl, dass das Spiel nochmal eng werden würde. Nach einem dritten „Swish-Dreier“ von Lisa Bertholdt war das Spiel gelaufen und die Fäuste der mitgereisten Nördlinger Fans zeigten gen Spielstandsanzeige, von der ein 71:87 herunterleuchtete.

„Das war ein toller Teamerfolg mit einem verdienten Sieg für uns!“, lautet die einstimmige Meinung im Nördlinger Lager und so geht man mit breiter Brust und einem guten Gefühl in die FIBA-Pause und dann in das nächste Heimspiel gegen die Panthers aus Osnabrück, mit denen man nicht nur eins, sondern mindestens fünf Hühnchen zu rupfen hat.

Für die Eigner Angels spielten: Erika Davenport (9 Punkte), Danielle McCray (10), Nicole Brochlitz (13) Enija Viksne (12), Roosa Lehtoranta (6), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (13), Brandi Beasley (22), Anna Löffler (0), Leonie Kambach (0)

Bei den Eisvögeln Freiburg fielen auf: Cheah Rael-Whitsitt (16), Mirna Paunovic (10), Zakiyah Winfield (9)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller


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