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Von der WNBA nach Nördlingen – und vielleicht bald wieder zurück

Nördlingen – Was zieht eine ehemalige WNBA-Spielerin in eine schwäbische Kleinstadt mit knapp 20.000 Einwohnern? Die Antwort ist so einfach wie naheliegend: Basketball. Natalie Kucowski, 27 Jahre alt, 1,91 Meter groß und gebürtig aus Philadelphia (USA), spielt in dieser Saison für die Eigner Angels Nördlingen in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga.

Ihr Name verrät es bereits: Kucowskis Wurzeln liegen väterlicherseits in Polen – dort würde ihr Nachname übrigens „Kutschofski“ ausgesprochen, so wie es auch ihr Großvater tut. Nach Stationen in der WNBA (2021 von den Seattle Storm gedraftet) sowie in Tschechien, Israel und Frankreich hat die athletische Centerspielerin nun in Nördlingen ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Nach einem Kreuzbandriss, der sie 2023 ausbremste, kehrte Kucowski zunächst im 3×3-Basketball auf die internationale Bühne zurück. Bei der FIBA Women’s Series erreichte sie sogar das Finale in Shanghai – ein starkes Comeback. Doch ihr eigentliches Ziel blieb das Fünf-gegen-Fünf-Spiel und langfristig die Rückkehr in die beste Liga der Welt, die WNBA.

Dann kam der Anruf ihres Agenten: In Nördlingen suchten die verletzungsgeplagten Angels dringend Verstärkung unter dem Korb. „Ich war begeistert von der Gelegenheit, die deutsche Kultur kennenzulernen“, erzählt Kucowski. „Der harte, ausgeglichene Wettbewerb in der Bundesliga und das Gespräch mit Coach und Management haben mich überzeugt.“
Gesagt, getan: Sonntag der Anruf, Dienstag der Flug, Mittwoch Ankunft, Donnerstag Training, Samstag das erste Spiel – ein Blitzstart in Schwaben.

Schon in ihrer ersten Partie in Marburg zeigte „Nat“, wie sie im Team genannt wird, ihr Potenzial. Eine Woche später gegen Freiburg war sie dann kaum zu stoppen: 21 Punkte, zwei Dreier und 13 Rebounds führten die Angels zum zweiten Saisonsieg. Trainer Niko Kuusi ist überzeugt: „Natalie bringt enorme Qualität mit. Zusammen mit Nicole Fransson wird sie unserem Team noch mehr Stabilität und Präsenz geben.“

Selbst schätzt Kucowski ihren Fitnesszustand derzeit auf rund 80 Prozent – Tendenz steigend. „Der Rest kommt, wenn ich mich mit meinen Mitspielerinnen noch besser eingespielt habe.“ Abseits des Courts fühlt sich die Amerikanerin in Nördlingen bereits heimisch: „Ich lerne gerade viel über die Stadt und freue mich schon auf den Weihnachtsmarkt.“

Die Fans dürfen sich jedenfalls freuen: Mit Natalie Kucowski haben die Eigner Angels einen echten Glücksgriff gelandet – eine Spielerin, die Nördlingen stärker macht und deren Weg vielleicht eines Tages tatsächlich wieder zurück in die WNBA führt.

Text: Kurt Wittmann
Bild: Aschenputtel Studio Design und Fotografie

Angels feiern Heimsieg im Samstagabend-Thriller gegen Freiburg

Nach vierzig hochintensiven Minuten haben die personell noch immer angeschlagenen Eigner Angels Nördlingen einen hart erkämpften 76:75-Erfolg (17:20, 17:9, 24:19, 18:27) gegen die Eisvögel Freiburg eingefahren und rücken damit vor der FIBA-Pause auf einen Playoff-Platz vor.

So viele deutsche Spielerinnen gleichzeitig auf dem Spielfeld sieht man selten auf dem Parkett in der 1. Toyota Damenbasketball Bundesliga. Nicht wenige Minuten lang konnte man gleich acht von ihnen um Punkte in der Hermann-Keßler-Halle kämpfen sehen. Nationaler Spitzensport mit und durch Eigengewächse und nicht durch Importe aus aller Welt ist das, was Freiburg und Nördlingen verbindet und sie von den meisten anderen Vereinen der 1. Liga unterscheidet.

Tollen Teambasketball, ein richtig schnelles und blitzsauberes Spiel mit einem unglaublich spannenden Ende sahen die knapp 500 Zuschauer da zur Prime Time in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle zwischen zwei Clubs, die so ein wenig der Fels in der von Imports umspülten Bundesliga sind. Statistisch war die Partie so ausgeglichen wie ihr Endergebnis: Beide Teams trafen nahezu identisch aus dem Feld, lagen bei den Assists gleichauf, und lediglich ein kleiner Nördlinger Vorsprung bei den Rebounds gab am Ende den Ausschlag. So knapp wie der „Ritter-Grün-erleben“-1000-Euro-Wurf daneben ging, verlief auch die dramatische Crunchtime dieses Kellerduells.

In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit sehenswerten Passstafetten, schönen Kombinationen und teils beeindruckend akrobatischen Abschlüssen. Fast so beeindruckend wie die Showeinlage der amtierenden Welt- und Europameister der „avanti avanti“-Showakrobatikgruppe, die das Nördlinger Publikum mit ihrer fantastischen Aufführung in pures Staunen und Begeisterung versetzte.

Angetrieben von dieser mitreißenden Stimmung drehten die Angels im dritten Viertel richtig auf und erspielten sich zwischenzeitlich eine 12-Punkte-Führung. Doch die Freiburgerinnen gaben sich nicht geschlagen, kämpften sich im Schlussabschnitt Punkt für Punkt zurück und erzielten sogar den Ausgleich – nie mehr aber den Führungstreffer. Am Ende war es die bereits zur britischen Nationalmannschaft abgereiste Sam Ashby, die mit einem verwandelten Freiwurf den entscheidenden Punkt erzielte. Nur 2,5 Sekunden vor dem Ende sicherte Ex-Eisvogel Pauline Mayer mit einer starken Defensivaktion den knappen Heimsieg und damit die ersten beiden Heimspiel-Punkte für Nördlingen.

Zur besten Spielerin der Partie avancierte Natalie Kucowski mit 21 Punkten und 13 Rebounds – ein starkes Signal für die kommenden Wochen. Mit der erhofften Rückkehr von Nicole Fransson nach der FIBA-Pause wird das Team zusätzlich an Stabilität und Stärke gewinnen.

Weiter geht’s für die Angels am 22. November mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenvorletzten SYNTAINICS MBC, bevor innerhalb einer Woche gleich drei Heimpartien in der Hermann-Keßler-Halle anstehen.

Für die Angels spielten:
Pauline Mayer (6 Punkte, 6 Assists), Saara Sandell (3, 7 Rebounds), Laura Schinkel (10), Chanel Ndi (2, 8 Rebounds), Jana Koch (0), Mariam Haslé-Lagemann (11), Natalie Kucowski (21, 13 Rebounds), Sam Ashby (21, 6 Rebounds), Dangi Pupkeviciute (2).

Beste Werferinnen Freiburg:
Abigail Prohaska (19), Paula Paradzik (14), Helena Englisch (11, 12 Rebounds, 100 % Trefferquote).

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Girls Day 2025 – Basketballspaß mit den Profis der Eigner Angels Nördlingen

Am Mittwoch, den 19. November 2025, laden die Eigner Angels Nördlingen alle basketballbegeisterten Mädchen – und solche, die es noch werden wollen – zum Girls Day in die Hermann-Keßler-Halle Nördlingen ein. Von 10:00 bis 13:00 Uhr erwartet die Teilnehmerinnen ein abwechslungsreiches Programm voller Bewegung, Spiel und Spaß rund um den Basketballsport.

Unter dem Motto „Spaß am Basketball mit Profispielerinnen aus der 1. Bundesliga“ bekommen die Mädchen einen spannenden Einblick in das Training der Angels. Egal ob Anfängerin oder bereits Vereinsspielerin – alle sind herzlich willkommen! Die Teilnahme ist für Schulkinder bis Jahrgang 2012 möglich, der Unkostenbeitrag beträgt 10 Euro.

Nach dem Check-in ab 9:30 Uhr starten die Mädchen mit einem gemeinsamen Warm-up, gefolgt von verschiedenen Stationen zu den Grundlagen des Spiels: Werfen, Dribbeln, Passen und Ballhandling. Nach einer kurzen Pause stehen kleine Spiele und ein besonderes Highlight auf dem Programm – eine Autogrammstunde mit den Profispielerinnen der Eigner Angels.

Als besonderes Extra erhalten alle Teilnehmerinnen freien Eintritt zum Bundesliga-Heimspiel der Angels am 30. November 2025 und ein Trikot vom Deutschen Basketball Bund!

Anmeldung ist ganz einfach über den QR-Code auf dem Flyer oder direkt unter dem Link:
https://forms.gle/YyqgfWzfX7YxkLaEA

Kommt vorbei, macht mit und erlebt einen unvergesslichen Vormittag mit den Profis der 1. Damen-Basketball-Bundesliga!

Kellerduell in der Hermann-Keßler-Halle

Zum siebten Spieltag in der Toyota Damenbasketball-Bundesliga laden die Eigner Angels Nördlingen die Freiburger Eisvögel zum Kellerduell. Welche Bedeutung dieses Spiel für beide Teams hat und warum es ein „ganz verrücktes“ Spiel für Pauline Mayer wird.

Es hätte alles so schön sein können: Zwölf Angels-Spielerinnen, ein Heimspiel vor der Länderspielpause gegen die liebgewonnenen Nachbarn aus der zweitschönsten Stadt Deutschlands und die Chance auf einen Platz im oberen Tabellendrittel. Doch es kam anders. Statt zwölf sind nur noch acht Spielerinnen einsatzbereit – plus Neuzugang Natalie Kucowski, die bereits in Marburg zeigte, wie wertvoll sie für Nördlingens Bundesligateam werden wird. Aus dem gewohnt hochklassigen Duell gegen Freiburg ist in diesem Jahr ein Kampf um wichtige Punkte im Tabellenkeller geworden: Zehnter gegen Neunter.

Verletzungen haben das Team stark dezimiert. Lisa Bertholdt, Anna Löffler und Sophia Nolan fallen weiterhin aus, und auch hinter dem Einsatz von Nicole Fransson steht ein dickes Fragezeichen. Wahrscheinlich wird sie erst nach der Länderspielpause wieder auflaufen können. Bis dahin soll Neuzugang Kucowski unter den Körben für Stabilität sorgen.

In der Tabelle ist die Situation brisant: Der SYNTAINICS MBC, der Herner TC, die Eigner Angels und die Eisvögel Freiburg stehen punktgleich auf den hinteren Plätzen. Um die Playoff-Ränge – die in dieser Saison ganze 80 Prozent der Liga umfassen – nicht aus den Augen zu verlieren, zählt für Nördlingen nur eines: ein Sieg.

Auch Freiburg hat sein Gesicht verändert. Ganz frisch im Team ist Abigail Prohaska, die beim Heimspiel gegen den MBC mit zehn Punkten zu den effektivsten Spielerinnen gehörte. Sie unterstützt unter anderem Centerin Elea Gaba, die es unter den Körben mit der fünf Jahre jüngeren Chanel Ndi zu tun bekommen wird. Neben ihr sind Greta Kröger und Britta Daub – beide mit rund neun Punkten im Schnitt – feste Stützen der Eisvögel. Ob Freiburg in Bestbesetzung antreten kann, bleibt offen, da zeitgleich die Zweitliga-Mannschaft des USC in Wasserburg spielt.

Für Pauline Mayer wird das Aufeinandertreffen emotional. Zwölf Jahre trug sie das Freiburger Trikot und feierte mit den Eisvögeln 2022 die Deutsche Meisterschaft. Nun trifft sie erstmals als Gegnerin auf ihren ehemaligen Club: „Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen mit all meinen Freunden, aber auch auf ein hartes und wichtiges Spiel gegen meinen Ex-Club. Es geht es bei Anpfiff dann einfach ums Gewinnen, und da wird dann natürlich genauso hart, aber fair bis zum Ende gekämpft!“

Wer am Ende als Sieger aus dem Kellerduell hervorgeht, entscheidet sich am Samstagabend ab 18:30 Uhr, wenn die Eisvögel USC Freiburg in der Hermann-Keßler-Halle gastieren. In der Halbzeit sorgt die Showakrobatikgruppe „avanti avanti, amtierende Welt- und Europameister, für ein spektakuläres Rahmenprogramm – hoffentlich genauso begeisternd wie das Spiel selbst.

Wer nicht live vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit, das Spiel kostenlos im YouTube-Livestream auf DYN Basketball zu verfolgen.

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Deutlich geschlagen: Angels verlieren in Marburg klar

Mit einer stark dezimierten Mannschaft und ohne gleich vier verletzte Leistungsträgerinnen hatten die Eigner Angels Nördlingen beim Gastspiel in Marburg keine Chance. Gegen treffsichere Gastgeberinnen unterlagen sie deutlich mit 44:67 (7:22, 13:15, 9:14, 15:16).

Schon vor Spielbeginn war die Überraschung groß: Nicole Fransson, die beste Spielerin der Liga, erschien zwar in der Halle – jedoch mit einer Armschlinge statt im Trikot. Neben Fransson fehlten auch Lisa Bertholdt und Sophia Nolan, womit den Angels gleich drei ihrer vier Centerspielerinnen ausfielen. Immerhin erhielt Neuzugang Natalie Kucowski wenige Stunden vor dem Sprungball ihre Spielberechtigung – ein kleiner Lichtblick in einer ansonsten schwierigen Personalsituation.

Marburg startete konzentriert und spielte seine Größenvorteile in der Zone konsequent aus. Nördlingen hingegen tat sich von Beginn an schwer, ins Spiel zu finden. Coach Niko Kuusi versuchte mit häufigen Wechseln und lautstarken Anweisungen gegenzusteuern, doch die Fehler häuften sich, während die Trefferquote sank. Nach einem ernüchternden ersten Viertel stand es bereits 7:22 aus Angels-Sicht.

Auch im zweiten Abschnitt änderte sich wenig: Marburg traf hochprozentig, während die Würfe der Angels immer wieder vom Ring sprangen. Die körperliche Unterlegenheit war in nahezu allen Duellen spürbar, und so wuchs der Rückstand stetig an. Zur Halbzeit leuchteten gerade einmal 20 Punkte auf der Nördlinger Seite der Anzeigetafel – dem standen 37 Zähler der Gastgeberinnen gegenüber.

Zwar verteidigten die Angels über weite Strecken solide, doch im Angriff wollte einfach nichts gelingen. Ohne Fransson und mit einer schwachen Leistung von Sam Ashby blieb das Offensivspiel zäh. Erst im dritten Viertel sorgten Chanel Ndi und Laura Schinkel für einige gelungene Aktionen, kämpften beherzt gegen Marburgs physisch überlegene Innenspielerinnen an und brachten zumindest etwas Leben in den Angriff.

Beim Stand von 29:51 ging es ins Schlussviertel, in dem die Partie früh entschieden war. Die Nördlingerinnen bemühten sich um Schadensbegrenzung, konnten die deutliche Niederlage aber nicht mehr verhindern. Mit 44:67 endete ein aus Angels-Sicht frustrierender Abend, der einmal mehr zeigte, wie schwer die aktuelle Verletzungsmisere wiegt.

Nun heißt es: Kräfte sammeln und auf den letzten Gegner vor der FIBA-Pause, den USC Freiburg, vorbereiten – in der Hoffnung, dass sich das Lazarett endlich lichtet und das Verletzungspech ein Ende findet.

Für Nördlingen spielten: Mayer (2), Schinkel (11), Ndi (10), Koch (0), Haslé-Lagemann (2), Kucowski (9), Ashby (8), Pupkeviciute (2)

Topscorerinnen Marburg: Guerreiro (11), Jones (11), Heide (10)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Eigner Angels treffen in Marburg auf alte Bekannte

Am 6. Spieltag der Toyota 1. Damen-Basketball-Bundesliga steht für die Eigner Angels Nördlingen ein Wiedersehen mit alten Bekannten an: Beim Tabellenfünften BC pharmaserv Marburg wartet ein Gegner, dem man in dieser Saison bereits zweimal begegnet ist.

Schon fast mit Playoff-Charakter reist das Team von Coach Kuusi am Allerheiligen-Abend gen Norden, um in Marburg den nächsten Auswärtssieg ins Visier zu nehmen. Denn: Die beiden Mannschaften kennen sich bestens. Bereits in der Vorbereitung standen sie sich zweimal gegenüber – mit unterschiedlichem Ausgang. Während Marburg das erste Testspiel in Wemding noch deutlich mit 86:72 für sich entschied, unterlagen die Angels eine Woche später in Hessen nur hauchdünn mit 65:66. Beide Teams wissen also ganz genau, worauf es beim jeweiligen Gegner ankommt.

Die Stärken beider Seiten könnten unterschiedlicher kaum sein: Nördlingen stellt mit Ashby und Fransson das aktuell beste Offensiv-Duo der Liga, während Marburg durch ausgeglichenen Team-Basketball überzeugt. Auffällig: Die vier besten Scorerinnen der Gastgeberinnen – darunter Allyson Fertig und Lea Debeljak – agieren allesamt auf den großen Positionen. Ein potenzieller Schwachpunkt für die Angels, die genau dort ohne zwei wichtige Spielerinnen auskommen müssen. Dafür verfügen die Rieserinnen über eine ganze Reihe brandgefährlicher Distanzschützinnen, die an einem guten Tag jedes Team aus der Halle schießen können.

Ein besonderes Wiedersehen gibt es mit den beiden Nördlinger Eigengewächsen Lena Graf und Lucy Michel, die mittlerweile studienbedingt in Marburg auflaufen. Vor allem Michel hatte beim Testspiel in der Vorbereitung stark aufgetrumpft – Grund genug, dass auch sie diesmal im Fokus von Coach Kuusi stehen dürfte.

Auch Marburgs Trainer José Araujo weiß, dass die Angels trotz ihrer aktuellen Bilanz von 1:4 nicht zu unterschätzen sind. Schließlich haben die Nördlingerinnen bereits gegen mehrere Topteams der Liga gespielt – darunter Meister ALBA Berlin – und dabei ihr Potenzial eindrucksvoll angedeutet. Der Auftritt beim Tabellenfünften soll nun den Lohn für die bisher starken Leistungen bringen.

Das Ziel ist klar: Die Angels wollen ohne Angst und mit viel Selbstvertrauen zwei Punkte aus Hessen entführen. Die Partie wird am Samstagabend ab 18:45 Uhr live und kostenlos auf dem YouTube-Kanal von DYN Basketball übertragen, wenn es heißt: Aller guten Dinge sind drei!

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Eigner Angels verlieren nach gutem Spiel gegen den deutschen Meister aus Keltern mit 63:83 – es fehlen verletzungsbedingt einfach die Kräfte

Hochkonzentriert starteten die Eigner Angels in die Partie gegen Keltern. Es entwickelten sich rasante zehn Minuten, in denen die Rieserinnen der knallharten Defense der Gäste immer wieder entwischten und zu schnellen Punkten kamen. Ohne die langzeitverletzten Lisa Bertholdt, Anna Löffler und Sophia Nolan war es aber von Anfang an schwierig, den Gästen ein Bein zu stellen. Dennoch zauberte die  Offensive der Kraterbasketballerinnen einen Ball nach dem anderen in die Reuse der Gäste, die sich das sicherlich anders vorgestellt hatten.. Der 22:16-Viertelstand war hochverdient und begeisterte die rund 500 Zuschauer in der Hermann-Keßler-Halle.

Der zweite Durchgang begann mit einem Rosic-Dreier. Keltern, das am Mittwoch noch im EuroCup startete und im dritten Spiel den dritten Sieg einfuhr, erhöhte die Schlagzahl und war bereits in der elften Minute an den Gastgeberinnen dran (22:20). Ein erfolgreicher Freiwurf von Schinkel und ein erneuter Rosictreffer bedeutete Gleichstand (23:23, 12. Min.). Der Führungsverlust kurz danach und ein leichter Ballverlust nach erfolgreicher Full-Court-Presse des Tabellendritten veranlasste Nördlingens Coach Kuusi, seine Damen zum Gespräch zu bitten. Die Stars punkteten sicher von der Freiwurflinie und zwei Mandic-Dreier in der 18.Minute bedeuteten erstmals eine zweistellige Führung für die Gäste (44:33). Doch beinahe mit dem Halbzeitpfiff konnte Fransson auf ein aus Nördlinger Sicht erfreuliches 38:46 verkürzen. Es waren gute erste 10 Minuten, die der Tabellensiebte auf das Parkett zauberte. Auch die zweiten zehn Minuten waren trotz des 16:30-Viertelverlustes ansehnlich. Man konnte bei den Rebounds gut mithalten, hielt die Turnovers auf ein erträgliches Maß (9 gegenüber 10 bei Keltern) und auch die Wurfquote war mit 45% besser als man erwarten durfte.

Nichts mehr Anbrennen lassen wollten die Rutronik Stars in der zweiten Halbzeit. Ehe es sich die Einheimischen versahen, kassierten sie einen 10:0 – Lauf und einen 38:56-Rückstand. Zwei Auszeiten, von Kuusi schnell hintereinander genommen, sollten Besserung bringen. Aber die Angels hatten es nun schwer, in Korbnähe der Stars zu kommen, zu stark war der Verteidigungsdruck. Keltern punktete nach Belieben weiter, erst in der 27. Minute fand die Nördlinger Offensive wieder den Weg zum und in den Kelterner Korb (46:63). Man merkte nun deutlich, dass der hohe Einsatz der Angels in Halbzeit eins seinen Tribut forderte.

Doch ungeachtet dessen gab sich das Nördlinger Team nicht auf, auch wenn schwer erarbeitete Würfe nicht durch den Ring wollten oder Freiwürfe ihr Ziel verfehlten. Mit 49:65 ging es in das letzte Viertel. Hier dominierte der Eurocup-Teilnehmer beinahe nach Belieben und spielte seine internationale Klasse aus. Die Nördlingerinnen wehrten sich tapfer und gingen an und über ihr Leistungslimit. Sinnbildlich die Auswechslung von einer völlig erschöpften Nicole Fransson (18 Punkte /7 Rebounds /4 Steals) mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Minute vor Ende (60:80). Es gelang Keltern, Nördlingens Sam Ashby (10), deutlich unter ihrem sonstigen Punkteschnitt zu halten. Dafür aber performte Laura Schinkel mit 18 Punkten deutlich über ihrem Schnitt von neun Punkten. Die 63:83-Niederlage geht in Ordnung und macht Hoffnung auf die kommenden Spiel in Marburg und zu Hause gegen Freiburg.

Es spielten für die Eigner Angels außerdem: Pupkeviciute (3), Ndi (3), Haslé-Lagemann (4), Mayer (5), Koch. Freiwürfe: 18/25 (72%), 33 Rebounds

Bei Keltern fielen besonders auf: Wilke (17), Mandic (15), Rosic (12). Freiwürfe 25/27 (93%), 36 Rebounds

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

…und nun der Deutsche Meister aus Keltern – Am fünften Spieltag empfangen die Eigner Angels einen ganz harten Brocken

Als ob das Gastspiel des Deutschen Meisters aus Keltern bei den Basketballdamen der Eigner Angels aus Nördlingen nicht schon schwer genug ist, kämpfen die Rieserinnen noch mit Verletzungspech und Wurfschwächen.

Noch aus der letzten Saison laboriert Anna Löffler an ihrer schweren Knieverletzung, zugezogen am Pokalwochenende in Berlin. Anfangs dieser Saison erwischte es Kapitänin Lisa Bertholdt beim Vorbereitungsspiel in Donauwörth so schwer, dass die 27-jährige die komplette Saison ausfallen wird. Ersatz? Wird gesucht. Dann, erneut in Berlin beim bisher einzigen Sieg der Eigner-Girls, erwischte es vor zwei Wochen Neuzugang Sophia Nolan. Wie lange bleibt abzuwarten, es wird aber noch dauern, bis sie den Angels wieder zu Verfügung stehen kann.

Neben den Verletzungssorgen machen Konzentrations- und Wurfschwäche, die zumindest in Teilen des Angelspiels Einzug bei den Kraterbasketballerinnen hält, Basketballnördlingen das Leben schwer. 44,8% aus dem Zweipunktbereich ist der drittschlechteste Wert der Liga. Dahinter befinden sich nur noch Hannover (44,7%) und – Keltern (44,4%)! Letzte Woche gegen Saarlouis, davor gegen Herne oder Hannover wäre mehr drin gewesen. Mit der individuelle Klasse des Titelverteidigers, der mit nationaler und internationaler Expertise auf dem Feld aufwarten kann, allen voran Deutschlands Nationalspielerin Alex Wilke kann das Nördlinger Team um Nico Kuusi so nicht mithalten. Das Team von Teammanager Dirk Steidl aus dem Enzkreis sorgt seit Jahren für Furore in der DBBL. Unbestritten sind die verdienten Erfolge als mehrfacher Deutsche Meister und Pokalsieger, aber auch wegen der Philosophie, mehr auswärtigen und „fertigen“ Spielerinnen das Vertrauen zu schenken, sorgt Keltern immer wieder für Gesprächsstoff.  So befindet sich neben genannter Alex Wilke gerade noch mit Anastasia Schlipf eine Deutsche im Rooster des Tabellendritten. Der Rest sind Spielerinnen aus aller Welt, teilweise internationale Kaderspielerinnen.

Einen anderen Weg hat man in Nördlingen eingeschlagen: Lisa Bertholdt, Laura Schinkel, Anna Löffler, Jana Koch, Chanel Ndi, Pauline Mayer und Dangi Pupkeviciute haben deutsche Pässe.

Die Nördlinger Philosophie, Jugendspieler wie Jana Koch (19 Jahre), Chanel Ndi (19) und die verletzte Anna Löffler (18) mit Spielzeit und Verantwortung zu versehen, sorgen seit 17 Jahren für Spannung, wie das Nördlinger Erstligaexperiment gelingt.

Ob nun der große Wurf am Sonntag um 16.00Uhr, zu sehen live auf Dyn, mit der ausgedünnten Bank gelingt? Mit mehr Konzentration und Elan will man dem Gegner den Schneid abkaufen.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller

Eigner Angels Nördlingen scheitern an hoher Hypothek in Saarlouis

Nach großem Kampf müssen die Bundesligabasketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen die Stärke der Saarlouis Royals anerkennen. Beim 70:82 (9:30, 18:15, 12:16, 31:21) blieb die erhoffte Aufholjagd unbelohnt – trotz starker individueller Leistungen.

Dass die Royals in eigener Halle ein schwer zu knackendes Brett sein würden, war den Nördlingerinnen bewusst. Doch wie dominant die Gastgeberinnen von Beginn an auftraten, überraschte dann doch: Mit kompromissloser, aber sauberer Verteidigung ließen sie den Angels kaum Luft zum Atmen. Besonders Dreierschützin Sam Ashby wurde früh eng gedeckt, während Saarlouis offensiv von der ersten Minute an heiß lief. Fast jeder Wurf fand sein Ziel, das Publikum tobte, und Coach Kuusi sah sich gezwungen, schon nach fünf Minuten beide Auszeiten zu nehmen. Ohne die verletzte Sophia Nolan und somit nur zu acht angereist, lagen die Angels nach dem ersten Viertel bereits deutlich zurück.

In der Viertelpause fand Kuusi die richtigen Worte – Nördlingen kam bissiger aus der kurzen Ansprache, agierte aggressiver in der Defense und zielstrebiger im Angriff. Doch die Royals blieben eiskalt. Immer wieder trafen sie unbedrängt von außen und beeindruckten mit starker Trefferquote: 47 Prozent ihrer Dreier und sogar 61 Prozent der Zweier fanden den Weg in den Korb. Auch in den Statistiken spiegelte sich ihre Überlegenheit wider – 21:17 Rebounds, 12:3 Assists und 8:1 Steals sorgten für eine verdiente 45:27-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Angels Moral. Punkt um Punkt kämpften sie sich heran, ohne den Rückstand in den einstelligen Bereich drücken zu können. Die offenen Würfe wollten einfach nicht fallen, und Saarlouis überstand seine kurze Schwächephase unbeschadet. Angetrieben von Liga-MVP Martha Burse setzten die Royals im dritten Viertel nochmals einen Zwischenspurt und bauten ihre Führung vor dem Schlussabschnitt weiter aus.

Doch die Angels gaben sich nicht geschlagen. Das starke Duo Sam Ashby und Nicole Fransson brachte ihr Team mit einigen sehenswerten Treffern noch einmal heran und zwang Ex-Angels-Coach Matiss Rozlapa zu einer Auszeit. Am Ende fehlten Kraft und Zeit, um das Spiel tatsächlich zu drehen.

Mit letzter Energie kämpften die acht verbliebenen Nördlingerinnen bis zum Schluss, allen voran Nicole Fransson (27 Punkte, 14 Rebounds) und Sam Ashby (23 Punkte). Letztlich wog aber die frühe Hypothek aus dem ersten Viertel zu schwer, um das Spiel noch einmal offen zu gestalten.

Schon am Sonntag wartet die nächste Mammutaufgabe: Dann gastiert der amtierende Deutsche Meister aus Keltern in der Hermann-Keßler-Halle – und fordert die Eigner Angels erneut bis an ihre Grenzen.

Eigner Angels Nördlingen: Fransson (27/14 Rebounds), Ashby (23), Schinkel (11), Pupkeviciute (5), Ndi (2), Haslé-Lagemann (2), Mayer, Koch.
Saarlouis Royals: Burse (18), Koskimies (13), Shoup-Hill (13)

Text: Nils Gerstmeier
Bild: Michael Soller

Mit gewachsenem Selbstvertrauen zum Pokalsieger nach Saarlouis

Nach dem Sieg der Eigner Angels aus Nördlingen beim Deutschen Meister der Saison 2023/2024, Alba Berlin, muss Bayerns einziger Damenbasketballerstligist erneut reisen. Es geht zum nach 3 Spieltagen ungeschlagene Tabellenführer, amtierenden Pokalsieger und deutschen Vizemeister aus Saarlouis.

Vier Akteure des Eurocupteilnehmers Saarlouis Royals haben ihre ersten Schritte in der DBBL in Nördlingen gemacht: Trainer Matiss „Rozulis“ Rozlapa, Maggy Meynadier, Elina Koskimies und Rosa Lehtoranta. Das finnische Duo Koskimies/Lehtoranta stand bisher sogar immer in der Starting Five der Saarländerinnen. Dreh- und Angelpunkt des Spiels der Royals ist Martha Burse. Burse wurde als MVP, als „wertvollste Spielerin“ der Saison 2024/2025 ausgezeichnet. Ihr zur Seite steht seit dieser Saison die deutsche Nationalspielerin Emma Eichmeyer. Beide allein sind für rund 28 saarländische Punkte gut. Mit Roosa Lehtoranta hat Coach Rozlapa eine weitere Spielerin, die im Schnitt zweistellig scored. Stark sind die Royals auch im Rebounding. Gerade das wichtige Rebounding aber scheint keine Lieblingsbeschäftigung der Nördlinger Kuusi-Truppe zu sein. Nur Alba Berlin und Freiburg liegen in dieser Kategorie hinter den Eigner Angels.  Ganz vorne aber sind die Angels mit den individuell erzielten Körben: Nördlingens Neuzugang Samantha Ashby (21,3 Punkte pro Spiel) und Nicole Franson (18) präsentieren das aktuell offensivstärkste Duo der Liga. Geht es nach dem sportlichen Leiter der Eigner Angels, Martin Fürleger, kann sein Team befreit aufspielen. „Wir hatten uns gegen Herne und Hannover schon zwei Siege ausgerechnet. Dass es nicht funktioniert hat, lag unter anderem an unserer schlechten Wurfquote. Aber natürlich merken wir auch das verletzungsbedingte Fehlen von Lisa Berthold, die uns im Schnitt mit sieben Punkten und acht Rebounds immer sehr geholfen hat. Es kommt auch darauf an, wie Saarlouis die Doppelbelastung Liga und EuroCup verkraftet.“ Fürleger rechnet sich eine Chance aus, nach dem Sieg in Berlin auch im Saarland bestehen zu können.

Die „Nördlinger Außenstelle“ in Saarlouis reiste am Mittwoch nach Belgrad, um dort ihr zweites EuroCup-Spiel zu bestreiten. Bei der 65:78 – Niederlage blieb einiges an Energie in Belgrad. Es bleibt abzuwarten, wie sich die englische Woche und  Doppelbelastung Liga und EuroCup auf den Tabellenführer auswirkt. Spielen die Nördlingerinnen ähnlich konzentriert und griffig auf wie beim Auswärtssieg in Berlin, kann es eine erneute Überraschung geben. Spielbeginn in Saarlouis ist am Sonntag um 17.00 Uhr, das Spiel wird auf dem YouTube-Kanal von Dyn kostenfrei übertragen.

Text: Thomas Lambertz
Bild: Michael Soller


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